Westjordanland: Russland wirft Israel mutmaßlichen Angriff auf Diplomatenfahrzeug vor

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Russischen Angaben zufolge soll ein Auto mit Diplomaten im Westjordanland von Siedlern angegriffen worden sein. Im Mai gab es einen ähnlichen Fall mit EU-Diplomaten.

6. August 2025, 4:23 Uhr Quelle: DIE ZEIT, Reuters,

 Russland wirft Israel einen mutmaßlichen Angriff auf ein Diplomatenfahrzeug im Westjordanland vor.
Russland wirft Israel einen mutmaßlichen Angriff auf ein Diplomatenfahrzeug im Westjordanland vor. © Tamir Kalifa/​Getty Images

Russland hat nach eigenen Angaben bei Israel eine formelle Beschwerde wegen eines mutmaßlichen Angriffs auf ein Diplomatenfahrzeug eingereicht. Nach russischen Angaben wurde das Fahrzeug nahe der Siedlung Givat Assaf bei Jerusalem angegriffen. Das geht aus einer Erklärung des russischen Außenministeriums hervor.

"Am 30. Juli wurde ein Fahrzeug der russischen Vertretung bei der Palästinensischen Nationalbehörde mit diplomatischen Kennzeichen und Personal der russischen diplomatischen Mission, das vom israelischen Außenministerium akkreditiert ist, in der Nähe der illegalen israelischen Siedlung Givat Assaf bei Jerusalem von einer Gruppe von Siedlern angegriffen", sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa. 

Anwesende israelische Militärangehörige hätten nicht versucht, "die aggressiven Handlungen der Angreifer zu stoppen", sagte die Sprecherin. Die russische Botschaft in Tel Aviv habe bei den israelischen Behörden eine offizielle Demarche eingereicht. Israel äußerte sich laut der Nachrichtenagentur Reuters zunächst nicht zu dem Vorwurf. 

Bereits im Mai gab es einen Zwischenfall

Erst im Mai hatten israelische Soldaten bei einem Besuch von europäischen Diplomaten mehrere Warnschüsse in Richtung des Konvois abgegeben. Das Auswärtige Amt (AA) in Berlin kritisierte den Zwischenfall. "Außenminister Wadephul hat heute direkt mit dem israelischen Außenminister telefoniert", sagte ein Sprecher in Berlin damals. Der französische Außenminister Jean-Noël Barrot bezeichnete den Vorfall als "nicht hinnehmbar" und kündigte die Einbestellung des israelischen Botschafters in Paris an. Kritische Stellungnahmen kamen auch aus SpanienItalienBelgien, Uruguay, Kanada und Mexiko. 

Das israelische Militär sagte damals, die Delegation sei von der zuvor genehmigten Route abgewichen und habe ein Gebiet betreten, das nicht freigegeben gewesen sei. Aus diesem Grund hätten Soldaten Warnschüsse abgegeben. Nachdem erkannt worden sei, dass es sich um Diplomaten handelte, sei eine Untersuchung eingeleitet worden.

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