Waren Bettwanzen die ersten städtischen Schädlinge?

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Bettwanzen können sehr lästig werden, ihre Stiche jucken in der Regel stark. Die kleinen blutsaugenden Parasiten kommen weltweit in Innenräumen vor. Als Wirte dienen ihnen vor allem Menschen, aber auch Haustiere und Fledermäuse.

Vor Hunderttausenden von Jahren waren Fledermäuse wohl die einzige Nahrungsquelle für Bettwanzen. Doch dann rückten die Insekten zunehmend auch dem Menschen auf die Pelle, berichten US-Forschende um Warren Booth, Professor für urbane Entomologie, in einer neuen Studie  im Fachjournal »Biology Letters«.

Vor etwa 13.000 Jahren sei eine mit dem Menschen in Verbindung gebrachte Bettwanzenpopulation erheblich gewachsen, berichten die Fachleute. Dieser Anstieg sei mit der Umstellung des Menschen auf eine sesshafte Lebensweise zusammengefallen, die im Nahen Osten begann.

»Für die Bettwanzen war das ein Glücksfall«, erklärte Co-Autorin Lindsay Miles laut der »New York Times« . Bettwanzen könnten die ersten städtischen Schädlinge gewesen sein, heißt es in der Studie.

Bettwanzen können monatelang hungern

Das Team hat Erbgut von Bettwanzen untersucht, um deren evolutionäre Vergangenheit zu entschlüsseln. Die Forschenden analysierten zwei genetisch unterschiedliche Linien: Eine davon wird mit Fledermäusen in Verbindung gebracht, die andere mit Menschen. Bei der mit Fledermäusen verbundenen Bettwanzen-Linie zeigten sich keine Hinweise darauf, dass deren Population vor etwa 13.000 erheblich zunahm, so die Forschenden.

Beziehungen zwischen dem Menschen und anderen Schädlingen wie der Deutsche Schabe und der Hausratte hätten sich erst in den vergangenen 5000 Jahren herausgebildet, sagte der ebenfalls an der Studie beteiligte Wissenschaftler Brian Verrelli. Die Studie deute darauf hin, dass die Verbindung zwischen Menschen und Bettwanzen Tausende Jahre älter sei.

Bettwanzen können laut Umweltbundesamt über mehrere Monate hinweg hungern und sind damit »äußerst widerstandsfähig«. Zwar sei das Risiko äußerst gering, dass die Parasiten Krankheitserreger auf den Menschen übertragen, aber durch das Aufkratzen der Haut nach einem Bettwanzenstich könne es zu bakteriellen Infektionen kommen.

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