"Wall Street Journal": Trump droht Rupert Murdoch wegen Artikel zum Fall Epstein mit Klage

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Ein Bericht des "Wall Street Journal" zum Fall Epstein setzt Donald Trump unter Druck. Der US-Präsident nennt ihn verleumderisch – und droht mit mehreren Klagen.

18. Juli 2025, 18:22 Uhr Quelle: DIE ZEIT, dpa,

US-Präsident Donald Trump hat dem Besitzer der US-Zeitung Wall Street Journal (WSJ), Rupert Murdoch, mit rechtlichen Schritten gedroht. "Ich freue mich darauf, Rupert Murdoch in meiner Klage gegen ihn und seine 'Müllzeitung' aussagen zu lassen", schrieb Trump auf Truth Social. Trump wirft der Zeitung vor, im Skandal um den Sexualstraftäter Jeffrey Epstein einen "diffamierenden" Artikel über ihn veröffentlicht zu haben. 

Auch der Zeitung selbst hatte Trump zuvor mit einer Klage gedroht. Er habe die Zeitung "persönlich" vor einer Veröffentlichung des Artikels gewarnt, schrieb Trump. "Sie haben trotzdem einen falschen, böswilligen und diffamierenden Artikel veröffentlicht", fügte er hinzu.

Die Zeitung hatte berichtet, dass Epsteins Lebensgefährtin Ghislaine Maxwell im Jahr 2003 für ein Gästebuch zu Epsteins 50. Geburtstag mehrere ihm nahestehende Menschen um Beiträge gebeten habe – darunter auch den damaligen Immobilienmagnaten Trump. Der angeblich von Trump eingereichte Brief, den das WSJ eigenen Angaben zufolge einsehen konnte, ist der Zeitung zufolge anzüglicher Natur. Er enthält demnach neben getipptem Text eine Skizze einer nackten Frau. Die gekritzelte Unterschrift "Donald" unterhalb der Taille der Frauenzeichnung erinnere zudem an Schamhaare, berichtete die Zeitung.

Trump streitet Vorwürfe ab

Trump streitet ab, den Brief geschrieben zu haben. "Das bin ich nicht. Das ist eine Fälschung. Ich zeichne keine Bilder von Frauen", sagte er dem WSJ

Der US-Präsident steht wegen der Affäre um Epstein im eigenen Lager zunehmend unter Druck. Viele seiner Anhänger hatten sich zuletzt empört geäußert, weil seine Regierung ein Versprechen zum Epstein-Skandal nicht eingehalten hat: Sie wollte Licht in den Skandal um den US-Milliardär bringen, der 2019 tot in seiner Gefängniszelle in Manhattan aufgefunden worden war. Dem Investmentbanker wurde vorgeworfen, zahlreiche Mädchen und junge Frauen missbraucht und Prominenten zugeführt zu haben.

Wegen früherer Aussagen zu Epstein steht Trump in der Affäre auch selbst im Fokus. Er hatte seinen damaligen Nachbarn Epstein 2002 noch als "tollen Typen" bezeichnet und gesagt, dieser möge "schöne Frauen genauso wie ich" – und viele von ihnen seien eher jung.

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