In der vergangenen Saison musste der SV Waldhof Mannheim mehr als eine Viertelmillion Euro an Geldstrafen zahlen wegen Fehlverhalten der eigenen Fans. Interims-Geschäftsführer Marco Popiuk übte deshalb nun Kritik an der Anhängerschaft.

Nach Vereinsangaben fallen die Einnahemn von einer ganzen Tribüne wie der OST wegen der Geldstrafen weg. IMAGO/HMB-Media
Nach Saisonende kam nochmal ein ordentlicher Batzen obendrauf: Trotz Einspruchs des Vereins wurde Waldhof Mannheim vom Sportgericht des DFB Ende Juli zu einer Geldstrafe in Höhe von 159.800 Euro verurteilt, der Grund waren fünf Fälle von "unsportlichen Verhaltens" sowie ein "diskriminierendes unsportliches Verhalten". Übersetzt: Nach einer Pyro-Show der eigenen Fans vor dem Spiel gegen Energie Cottbus in der vergangenen Saison und diskriminierenden Rufen von Mannheimer Zuschauern im Spiel gegen Dynamo Dresden wurde der Drittligist zur Kasse gebeten.
Insgesamt beläuft sich die Summe der Geldstrafen in der vergangenen Saison auf 263.695 Euro, auch in der Vorsaison musste der SVW nach Vereinsangaben über 200.000 Euro Strafe zahlen. Für Marco Popiuk, Geschäftsführer ad interim des SV Waldhof, ist diese Summe "einfach zu hoch".
"Unsere Einnahmen von ganzen Tribünen wie der OST (die Otto-Siffling-Tribüne, wo der Stehplatzbereich ist, Anm. d. Red.) fallen komplett weg, was unser ohnehin bestehendes Defizit weiter erhöht", wird Popiuk in einem Statement auf den sozialen Kanälen des Vereins zitiert.
Waldhof geht knapp eine halbe Million Euro verloren
Zwar betonte der Interims-Geschäftsführer, der seit Ende Juni im Amt ist, dass der Waldhof "für seine lebendige Fankultur" stehe "und diese ist ein großer Teil unserer DNA". Aber, so Popiuk weiter: "Dennoch dürfen wir an dieser Stelle die Wirtschaftlichkeit unseres Vereins nicht außer Acht lassen. Unter dem Strich wird uns über die vergangenen beiden Saisons knapp eine halbe Million Euro fehlen."
Das sei "einfach unverhältnismäßig und muss sich dringend ändern", meinte Popiuk verbunden mit einem Appell. Ligaweit erhielten in der vergangenen Saison nur Dynamo Dresden (etwa 280.000 Euro) und der 1. FC Saarbrücken (etwa 277.000 Euro) insgesamt höhere Geldstrafen vom DFB-Sportgericht als Waldhof.
pja