George Simion, Präsidentschaftskandidat Rumänien: »Wir werden die illegale Einwanderung aufhalten. Wir werden den antiamerikanischen Wandel in Europa stoppen.«
So lauten die Pläne des rumänischen Rechtspopulisten George Simion im Falle eines Wahlsieges. Am 18. Mai wird in Rumänien gewählt. Nicht nur dort: Auch in Polen wählen die Menschen einen neuen Präsidenten. Und der Rumäne George Simion hat in Polen einen politischen Verbündeten: Mit dem nationalkonservativen Präsidentschaftskandidaten Karol Nawrocki präsentierte sich Simion Anfang der Woche unerwartet bei einer polnischen Wahlkampfveranstaltung.
Karol Nawrocki, Präsidentschaftskandidat Polen: »George, ich danke dir. Das ist sehr wichtig für mich. Wir werden gemeinsam für Polen, für Rumänien, für Europa gewinnen.«
In Rumänien liegen George Simion und der zentristische Bürgermeister von Bukarest, Nicusor Dan, vor der Stichwahl der Präsidentschaftswahl Kopf an Kopf. Laut Analysten könnte ein Sieg Simions die EU und die Nato destabilisieren. Simion droht etwa mit einem Veto gegen Brüsseler Militärhilfen für die Ukraine. Seine Wähler glauben, mit ihm mehr Gewicht innerhalb Europas zu bekommen.
»Ich möchte nicht, dass Rumänien die Europäische Union verlässt. Aber ich möchte auch nicht, dass sie sich mir weiter aufdrängt. Ich möchte, dass meine Stimme gehört wird. Ich möchte, dass die Entscheidungen auch uns zugutekommen, nicht nur der EU.«
In Polen hingegen könnte Simions Verbündeter Karol Nawrocki gegen den Liberalen Rafał Trzaskowski verlieren. Trzaskowski unterstützt den pro-europäischen Kurs des regierenden Premiers Donald Tusk und würde im Falle eines Wahlsiegs helfen, die Gesellschaft zu öffnen.
»Viele Menschen hier wünschen sich, dass die Gesetze zur Abtreibung und zu LGBT-Lebenspartnerschaften unterzeichnet werden.«
Auch die Präsidentschaftswahlen in Polen könnten Auswirkungen auf die internationale Politik haben: Unterstützt vom rechtsnationalen PiS-Chef Jarosław Kaczyński macht sich Trump-Fan Nawrocki für bessere Beziehungen zu den USA stark. Der Liberale Trzaskowski unterstützt hingegen Pläne zum Ausbau des gemeinsamen europäischen Verteidigungssystems.
Rafał Trzaskowski, Polnischer Präsidentschaftskandidat: »Um sicher zu sein, müssen wir die bestmöglichen Beziehungen zu den Vereinigten Staaten haben, und es muss eine Partnerschaft sein. Aber wir müssen auch daran denken, dass wir innerhalb der Europäischen Union stark sein müssen.«
Umfragen sehen Trzaskowski nur knapp vorn: Aktuell sieht es danach aus, dass beide polnische Kandidaten am 1. Juni in einer Stichwahl gegeneinander antreten werden.