Vor Telefonat von Donald Trump und Wladimir Putin: Ukraine-Verbündete drohen Russland mit Sanktionen

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Unmittelbar vor dem Telefonat von US-Präsident Donald Trump mit Kremlchef Wladimir Putin haben Deutschland und weitere wichtige Verbündete der Ukraine nochmals den Druck auf Russland erhöht. Die Staats- und Regierungschefs aus Großbritannien, den USA, Deutschland, Frankreich und Italien hätten in einem Telefonat »auch die Anwendung von Sanktionen erörtert (...), falls Russland sich nicht ernsthaft auf eine Waffenruhe und Friedensgespräche einlässt«, teilte eine Sprecherin der britischen Regierung in der Nacht mit.

An dem Gespräch nahmen laut britischer Nachrichtenagentur PA Kanzler Friedrich Merz, der britische Premier Keir Starmer, der französische Präsident Emmanuel Macron, Trump und Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni teil. Merz, Macron und Starmer hatten in den vergangenen Tagen bereits zweimal gemeinsam mit Trump telefoniert, um sich mit Blick auf die Ukraine abzustimmen. Beide Male war Polens Ministerpräsident Donald Tusk dabei. Am Sonntagabend war er aber verhindert.

 Tusk, Selenskyj, Macron, Starmer, Merz

Telefonat mit Trump (am vergangenen Freitag): Tusk, Selenskyj, Macron, Starmer, Merz

Foto: Steffen Kugler / Bundesregierung / REUTERS

In der aktuellen Schalte hätten die Verbündeten der Ukraine die Notwendigkeit eines bedingungslosen Waffenstillstands sowie die Notwendigkeit erörtert, dass Putin die Friedensgespräche ernst nehmen müsse, teilte die Sprecherin der britischen Regierung weiter mit. »Die Staats- und Regierungschefs haben die Situation in der Ukraine und die katastrophalen Kosten des Krieges für beide Seiten erörtert.«

Macron erklärte im Anschluss bei X , Putin müsse am Montag zeigen, dass er Frieden wolle – »indem er den von Präsident Trump vorgeschlagenen und von der Ukraine und Europa unterstützten 30-tägigen bedingungslosen Waffenstillstand akzeptiert«.

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Trump will am Montag um 16 Uhr deutscher Zeit mit Putin sprechen, es ist das dritte Telefonat seit seinem Amtsantritt im Januar. Es solle darum gehen, wie ein Ausweg aus dem »Blutbad« gefunden werden könne, erklärte der US-Präsident  im Vorfeld. Im Anschluss will Trump nach eigenen Angaben mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und Nato-Vertretern sprechen.

Die Ukraine verteidigt sich mit westlicher Unterstützung gegen die russische Invasion, geriet zuletzt aber unter Druck – auch weil die US-Regierung unter Trump ihre militärische Hilfe für Kyjiw deutlich reduzierte.

Russland und die Ukraine hatten am vergangenen Freitag zum ersten Mal seit mehr als drei Jahren direkte Gespräche geführt. Das Treffen in Istanbul endete aber ohne Annäherung in der Frage einer Waffenruhe. Das einzige konkrete Ergebnis dieses Treffens unter türkischer Vermittlung war die Vereinbarung zu einem baldigen Austausch von jeweils 1000 Kriegsgefangenen. Ein genauer Zeitpunkt dafür wurde nicht genannt. Mehr dazu, wer bei der Hängepartie in Istanbul was wollte – und was herauskam – erfahren Sie hier .

Bereits am Sonntag hatten sich europäische und amerikanische Politiker am Rande der Amtseinführung von Papst Leo XIV. untereinander sowie mit Selenskyj ausgetauscht, um mögliche Chancen zur schnellen Beendigung des Blutvergießens auszuloten.

Kämpfe in der Ukraine dauern an

Im Osten der Ukraine setzten derweil russische und ukrainische Truppen ihre erbitterten Kämpfe fort. Bis zum Abend gab es rund 70 Angriffe russischer Einheiten, wie der Generalstab in Kyjiw in seinem Lagebericht mitteilte. Allein rund um den Brennpunkt Pokrowsk am Rande der Region Donezk traten russische Einheiten nach diesen Angaben zu 25 Sturmangriffen an.

Auch aus der Umgebung von Nowopawliwka wurden mehrere russische Angriffe gemeldet. Russische Berichte über neue Gebietseroberungen in diesen Bereichen wurden weder von ukrainischer Seite noch aus unabhängiger Quelle bestätigt.

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