Vöklingen: 18-Jähriger soll auf drei Polizisten geschossen haben

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Am Donnerstagabend ist ein 34-jähriger Polizist der saarländischen Polizei im Dienst erschossen worden. Tatverdächtig ist ein 18-Jähriger aus dem Regionalverband Saarbrücken, der sowohl die deutsche als auch die türkische Staatsbürgerschaft besitzt. Das teilte Natalie Grandjean, Landespolizeivizepräsidentin des Saarlands, während einer Pressekonferenz mit.

Auch der Tatverdächtige wurde bei dem Vorfall verletzt, allerdings nicht lebensgefährlich. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Mordes gegen ihn.

Laut Grandjean wurde die Polizei gegen 18 Uhr zu einem Tankstellenraub in Völklingen, einer 40.000-Einwohnerstadt westlich von Saarbrücken, gerufen. Dort soll ein mit einem Messer bewaffneter 18 Jahre alter Tatverdächtiger einen »niedrigen dreistelligen Betrag« erbeutet haben und laut Zeugenaussagen geflüchtet sein.

Der 34-jährige Polizeibeamte und zwei weitere Polizisten sollen den Tatverdächtigen zu Fuß verfolgt und gestellt haben, sagte Grandjean. Zuvor hatte es geheißen, die Beamten hätten den 18-Jährigen zu zweit gestellt. Auf bisher unbekannte Weise habe der junge Mann die Dienstwaffe eines der Beamten in die Hände bekommen und mehrere Schüsse auf die drei Polizisten abgefeuert.

Dabei wurde der 34-Jährige lebensgefährlich verletzt. Er starb kurze Zeit später an seinen Verletzungen. Welchem der Beamten der 18-Jährige die Dienstwaffe entrissen habe, ließ die Polizei offen. Die Ermittlungen dauern an.

Mitarbeiter der Spurensicherung am Freitag in Völklingen.

Mitarbeiter der Spurensicherung am Freitag in Völklingen.

Foto: BeckerBredel / IMAGO

Der Tatverdächtige flüchtete zu Fuß weiter und wurde kurz darauf von der Polizei gefasst. Dabei soll es zu einem erneuten Schusswechsel gekommen sein, bei dem der 18-Jährige durch zwei Körpertreffer verletzt wurde.

Er befindet sich derzeit in einer Klinik, ist aber nicht lebensgefährlich verletzt. Zu seiner Vernehmungsfähigkeit macht die Polizei keine Angaben. Der Tatverdächtige soll in Deutschland geboren worden sein. Er besitzt die deutsche und türkische Staatsbürgerschaft.

Die Staatsanwaltschaft hat einen Haftbefehl wegen »besonderen schweren Raubes, Mordes und zweifachen versuchten Mordes« gegen den jungen Mann beantragt, teilte Oberstaatsanwalt Christian Nassiry während der Pressekonferenz mit.

Da davon auszugehen sei, dass der 18-Jährige auf insgesamt drei Polizisten schoss, um nicht als Täter für den vorherigen Tankstellenüberfall identifiziert zu werden, sei in einem Fall das Mordmerkmal der Verdeckungsabsicht gegeben.

Der saarländische Innenminister Reinhold Jost (SPD) spricht am Donnerstagabend in Völklingen zu Journalisten

Der saarländische Innenminister Reinhold Jost (SPD) spricht am Donnerstagabend in Völklingen zu Journalisten

Foto: Patrick von Frankenberg / dpa

»Es sind dunkle Tage für unser Land und unsere Polizei«, sagte der saarländische Innenminister Reinhold Jost (SPD) während der Pressekonferenz, bei der ihm teilweise die Stimme wegbrach. »Ein Polizeibeamter und Familienvater ist im Dienst für unsere Sicherheit getötet worden«, sagte Jost. Er sprach der Familie des Toten und auch der »Polizeifamilie« sein Beileid aus. Jost war laut dem »SR«  noch am Donnerstagabend nach Völklingen gereist.

Auch die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) drückte der Familie des getöteten Beamten sowie den Kolleginnen und Kollegen ihr Mitgefühl aus. »Es ist ein furchtbarer Moment gewesen, und nichts davon ist heute besser zu ertragen«, sagte die SPD-Politikerin.

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Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) äußerte sich ebenfalls zu dem Vorfall. Über den Account des Bundesinnenministeriums auf der Plattform X teilte der Politiker am Donnerstagabend mit: »Ich bin entsetzt und schockiert angesichts der brutalen Gewalttat in #Völklingen . Ein junger Polizist wurde im Dienst mitten aus dem Leben gerissen.« Man sei in tiefer Trauer verbunden mit den Angehörigen, Freunden und Kollegen des Polizeibeamten.

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