Viertelfinal-Heldin Berger: "Nehme die Schuld auf mich"

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Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft hat das EM-Finale knapp verpasst. Am Ende reichte den Spanierinnen ein genialer Moment, bei dem eine sehr selbstkritische Torfrau Ann-Katrin Berger nicht die beste Figur machte.

 Ann-Katrin Berger & Co. scheiterten im Halbfinale.

Enttäuscht: Ann-Katrin Berger & Co. scheiterten im Halbfinale. IMAGO/Ulmer/Teamfoto

"Die Enttäuschung ist richtig groß", sagte Torfrau Berger am ARD-Mikrofon wenige Augenblicke nach dem bitteren 0:1 in der Verlängerung gegen EM-Favorit Spanien. "Wir haben bis zur letzten Sekunde alles gegeben. Es war ein kleiner Fehler, wenn wir einmal nicht aufpassen, das ist umso bitterer. Die Mädels haben ein großartiges Spiel gemacht."

Die deutsche Torfrau, die im Viertelfinale gegen Frankreich die Heldin war, stand auch in der entscheidenden Szene der Halbfinal-Partie am Mittwoch im Fokus. Von Weltfußballerin Aitana kassierte sie einen Schuss ins kurze Eck. "Das ist die Brillanz einer Spielerin, von der wir alle wissen, was sie kann", sagte Berger, die aber ehrlich zugab: "Ich nehme die Schuld auf mich, die kurze Ecke muss zu sein, ganz klar. Deswegen bin ich umso enttäuschter von mir selber, da kann ich noch so viele Paraden machen, der hätte meiner sein sollen. Es tut mir unfassbar leid für die Mannschaft."

Allerdings war sowohl bei Coach Christian Wück als auch bei Ersatz-Spielführerin Janina Minge keine Rede davon, irgendwem die Schuld zu geben. Alle Beteiligten wussten, was Berger für ein tolles Turnier gespielt hat. "Jeder weiß, dass uns Anne so oft im Turnier gehalten hat. Dass so ein Ball reingeht, ist extrem bitter, aber es hätten auch schon fünf Bälle vorher reingehen können, die Anne überragend hält. Von daher ist Anne auf keinen Fall schuld", macht Minge klar.

"Wir hatten unsere Chancen"

Es war durchaus was drin in diesem Halbfinale gegen starke Spanierinnen, die DFB-Frauen hatten auch ihre Chancen. Im Abschluss fehlten aber die letzte Präzision. "Ich weiß nicht, wie viele Chancen Spanien hatte, aber wir hatten auch ein paar und die Torhüterin musste auch ein paar Paraden zeigen", weiß Berger. "Wir wussten, dass die Spanierinnen mehr Ballbesitz haben. Wir wussten, dass wir kompakt stehen und auf unsere Chancen warten müssen. Wir hatten unsere Chancen und wenn wir die vorne nicht nutzen, werden wir bestraft."

Jetzt heißt es erstmal Wunden lecken im deutschen Lager. Aber klar ist auch, dass die Entwicklung, die angestoßen wurde, positive Früchte trägt. Aktuell überwiegt aber logischerweise erst einmal die Enttäuschung, denn das EM-Finale bestreiten am Sonntag England und Spanien.

mst

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