Verzögerung beim Regionalverkehr – Stuttgart 21 soll erst 2027 fertig werden

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Als Grund für die schrittweise Inbetriebnahme nennt das Unternehmen die Entzerrung von Sperrungen. Diese sind wegen der Arbeiten für den Anschluss der neuen Infrastruktur an die bestehenden Strecken nötig. Damit könne man die Beeinträchtigungen für die Fahrgäste so gering wie möglich halten, sagte DB-Infrastrukturvorstand Berthold Huber. Bislang war geplant worden, den Tiefbahnhof im Dezember 2026 vollständig in Betrieb zu nehmen und den Betrieb im alten Kopfbahnhof einzustellen.

Im Mai hatte die Bahn die Projektpartner von Stuttgart 21 darüber informiert, dass im Zuge der Arbeiten für die Inbetriebnahme zahlreiche Sperrungen nötig sind, die zu massiven Einschränkungen für die Fahrgäste geführt hätten. Daraufhin wurde eine Taskforce eingesetzt, die beraten sollte, wie der Start möglichst fahrgastfreundlich gestaltet werden kann.

Demnach sollen vorrangig die Arbeiten im Bereich Stuttgart-Bad Cannstatt entzerrt werden. Für das letzte Baujahr habe ein monatelanger Stillstand im Knoten Stuttgart gedroht, sagte Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne). Mit dem gestaffelten S21-Start könne man die Schwierigkeiten für den Bahnbetrieb in und um Stuttgart in planbare Einschränkungen überführen. »Die Leidenszeit der Fahrgäste dauert länger, aber sie wird erträglicher – und vor allem: planbarer«, sagte Hermann.

Start schon mehrfach verschoben

Die Inbetriebnahme war bereits mehrfach verschoben worden, zuletzt auf Dezember 2026. Bei Abschluss der Finanzierungsvereinbarung im Jahr 2009 war man von einer Eröffnung 2019 ausgegangen. Auch die Kosten für das Projekt haben sich über die Jahre steil nach oben entwickelt. In einem Finanzierungsvertrag aus dem Jahr 2009 ist nur die Verteilung von Kosten bis zu einer Höhe von gut 4,5 Milliarden Euro geregelt. Bis vor Kurzem bezifferte die Bahn die derzeitigen Kosten auf rund elf Milliarden Euro, eingeplant ist zudem ein Puffer von 500 Millionen Euro.

Dieser ist inzwischen schon fast aufgebraucht: In der letzten Sitzung des Lenkungskreises informierte die Bahn die Projektpartner darüber, dass sich die Kosten inzwischen auf rund 11,3 Milliarden Euro summierten. Wer die Mehrkosten übernehmen muss, ist strittig.

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