"Vertrauensverlust in den Trainer": Lewandowski spielt nicht für Polen

Polens aktueller Trainer Trainer Michal Probierz muss gehen, sonst kommt Robert Lewandowski nicht mehr zurück ins Team. IMAGO/NurPhoto

Mit einem 1:0 gegen Litauen und einem 2:0 gegen Malta ist Polen in die WM-Qualifikation gestartet. Nun wartet auf den aktuellen Tabellenführer der Gruppe G das Gastspiel in Finnland (Dienstag, 20.45 Uhr). Dabei muss die Nation aber auf Führungsspieler und Kapitän Robert Lewandowski, der sich schon für den jüngsten Test gegen die Republik Moldau (2:0) abgemeldet hat, verzichten.

Der Grund: Dem inzwischen 36-jährigen Stürmer des FC Barcelona und 158-maligen polnischen Nationalspieler (85 Tore) missfällt der Umstand, dass Michal Probierz weiterhin als Trainer der Nationalauswahl im Amt ist.

Lewandowski hofft auf Entlassung und seine Rückkehr

Seit September 2023 leitet der ehemalige Abwehrspieler (keine Einsätze für Polen) nach vielen Vereinsstationen als Trainer - unter anderem Lodz, Aris Thessaloniki, KS Cracovia - die Geschicke der Weiß-Roten. Und hat in dieser Zeit neben dem frühen wie deutlichen EM-Aus im vergangenen Sommer in Deutschland (Letzter der Gruppe D) auch den jüngsten Nations-League-Abstieg aus Liga A, Staffel 1 zu verantworten.

Endgültig bestätigt durch ein 1:2 in Schottland Mitte November 2024.

Nun gibt es eben den nächsten Brandherd - auf individueller Ebene. Denn Lewandowski kündigte an, vorübergehend nicht mehr für Polen aufzulaufen. Via Social Media schrieb der frühere Bayern- und Dortmund-Profi mit klaren Worten: "Angesichts der Umstände und des Vertrauensverlusts in den Trainer der polnischen Nationalmannschaft habe ich beschlossen, bis zu seinem Ausscheiden nicht mehr für die polnische Nationalmannschaft zu spielen."

Zielinski erhält Binde von Lewandowski

"Lewy" fordert somit indirekt vom Verband, Coach Probierz zu entlassen - oder er komme nicht mehr zurück ins Nationalteam seines Heimatlandes. Lewandowski schloss dabei in Richtung einer von ihm anvisierten Trennung vom Trainer mit den Worten: "Ich hoffe, dass ich dann wieder für die besten Fans der Welt spielen kann."

Ich habe mit dem Trainer gesprochen und ihm gesagt, dass ich mich körperlich und geistig nicht gut fühle.

Hintergrund des Ganzen könnte auch sein, dass der momentan in der Vorbereitung auf die WM-Qualifikation fehlende Lewandowski von Nationaltrainer Probierz die Kapitänsbinde entzogen worden war. Dieses Amt bekam der bisherige Vertreter Piotr Zielinski (Inter Mailand) - und vorerst eben nicht mehr "Lewy", der sein Fernbleiben von den Länderspielen mit Müdigkeit nach der Saison begründet hatte.

"Wer von euch weiß wirklich, wie ich mich fühle?"

"Ich fühle mich nicht verpflichtet, meine Entscheidung zu begründen", so der amtierende spanische Meister (27 Tore in 34 La-Liga-Spielen) gegenüber dem polnischen Sender TVP Sport nach aufgekommener Kritik an seinem Fernbleiben. "Ich glaube, die Spieler kommen auch ohne mich zurecht; die Nationalmannschaft ist nicht nur auf mich angewiesen. Ich habe mit dem Trainer gesprochen und ihm gesagt, dass ich mich körperlich und geistig nicht gut fühle. Ich hatte ein Leistungstief und wusste, dass ich durch das Trainingslager nicht das erforderliche Niveau erreichen würde."

Außerdem kritisierte er noch: "Die Leute kennen nicht alle Informationen und interpretieren Dinge falsch. Mentale Erschöpfung ist genauso ernst wie körperliche. Wer von euch weiß wirklich, wie ich mich fühle und was das Beste für mich ist?"

mag