Verhältnis von China und USA: "Xi nimmt Trump nicht wirklich ernst"

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Gipfel, Zoff und Seltene Erden: Warum China aus dem Treffen der beiden mächtigsten Politiker der Welt gestärkt hervorgeht.

31. Oktober 2025, 6:00 Uhr

Donald Trump und Xi Jinping bei ihrem Treffen in Südkorea © Mark Schiefelbein/​dpa

Es ging um Sojabohnen und TikTok, um Exportbeschränkungen und Seltene Erden, um Zölle und die Insel Taiwan. Doch im Kern ging es darum, wer von beiden seine Vorstellungen einer künftigen Weltordnung eher durchsetzen kann: US-Präsident Donald Trump oder sein chinesischer Widerpart Xi Jinping. Und um diese Frage geht es auch nach dem Treffen der beiden im südkoreanischen Busan, am Rande eines Gipfels der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft Apec. Ein Handelskrieg scheint – vorerst – zwar abgewehrt. Doch China hat mit seinen Ressourcen an Seltenen Erden eine geoökonomische Waffe in der Hand, die es jederzeit einsetzen kann – auch zum Schaden Deutschlands. 

In der neuen Ausgabe von Das Politikteil sprechen Peter Dausend und Heinrich Wefing mit der Politikwissenschaftlerin und Sinologin Janka Oertel über das Treffen der beiden wohl mächtigsten Politiker der Welt und seinen Auswirkungen. Oertel beschreibt das persönliche Verhältnis von Trump und Xi, erläutert, warum es voreilig ist, wenn Trump den Handelsstreit für beendet hält, analysiert die Wirkmacht der geoökonomischen Waffe Seltene Erden – und stellt dar, warum sich sogar die deutsche Rüstungsindustrie weiterhin "im Würgegriff" Chinas befindet. Zudem führt sie aus, warum sich China auf eine von den USA betriebene Aufteilung der Welt in Einflusssphären kaum einlassen wird ("Chinas Interessen sind global") und kritisiert, dass weder die deutsche Politik noch die deutsche Wirtschaft verstanden habe, dass der chinesische Markt "nicht größer wird, sondern kleiner". Europa und Deutschland fordert sie dazu auf, China gegenüber "klare Kante" zu zeigen.

Janka Oertel hat Politikwissenschaft und Sinologie in Kiel studiert, an der Uni Jena promoviert, als Carlo-Schmidt-Stipendiatin ein Praktikum bei den UN in New York absolviert. Nach Tätigkeiten für die Stiftung Wissenschaft und Politik und die Körber-Stiftung agierte sie von 2017 an als Senior Fellow im Asienprogramm des German Marshall Funds und wechselte schließlich 2019 zum European Council on Foreign Relations. Dort leitet sie seitdem als Direktorin das Asienprogramm. 

Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören. Zuweilen – wie in dieser Ausgabe – kommt es aber auch zu anderen Moderatorenkonstellationen. 

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