Verbrenner-Aus: Frankreich und Spanien für Lockerungen

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Die Diskussion um ein Ende des Verbrennungsmotors in Neuwagen nach 2034 geht weiter. In Deutschland mehren sich die Stimmen, die eine Aufweichung der Absprache durchsetzen wollen. Dafür bräuchte es eine Einstimmigkeit auf politischer Ebene in der EU, die nicht absehbar ist. Spanien und Frankreich haben vorsichtig signalisiert, Lockerungen unter strengen Vorgaben zu akzeptieren. Diese sollten strikt an Produktionsanstrengungen in Europa geknüpft werden. Vorgeschlagen werden sogenannte Super-Credits für Fahrzeuge mit hohem europäischem Wertschöpfungsanteil.

Ob dadurch der Verkauf von Neuwagen mit Verbrenner, etwa durch eine Anrechnung zusätzlich eingesparter Emissionen, auch nach 2034 möglich sein soll, war zunächst unklar. Beide Länder lehnen zudem eine Bevorzugung von Plug-in-Hybriden nach 2034 ab. Die EU-Kommission habe 2024 nachgewiesen, dass deren tatsächliche Emissionen 3,5-mal höher seien als bei Zulassungstests gemessen.

Frankreich und Spanien sprechen sich grundsätzlich für den vereinbarten Flottengrenzwert von null Gramm CO₂ vom Jahr 2035 an aus. In einem gemeinsamen Papier warnen beide Länder davor, dieses Ziel aufzuweichen. Die EU-Entscheidung dürfe nicht infrage gestellt werden. "Die Zukunft der europäischen Automobilindustrie wird elektrisch sein", heißt es in dem Papier, das der dpa vorliegt.

Die Kommission hatte nach Druck aus der Automobilindustrie angekündigt, die entsprechende Verordnung noch in diesem Jahr überprüfen zu wollen. Die Regierungen in Paris und Madrid betonen, dass Milliarden Euro seit 2023 in die Elektrifizierung der europäischen Autoindustrie investiert worden seien. Diese strategische Weichenstellung müsse Bestand haben. Frankreich und Spanien hofften, dass bei der bevorstehenden Überprüfung die Obergrenze für 2035 und die Umweltambitionen für den CO₂-Ausstoß beibehalten würden, heißt es in dem Papier. Insbesondere solle die Überarbeitung in keiner Weise das Null-Emissions-Abgasziel 2035 infrage stellen.

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(mfz)

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