Wie bereits im Vorjahr gewinnt die Eintracht in der Vorbereitung das Nachbarschaftsduell beim FSV Frankfurt. Beim 3:2-Erfolg gefiel in der Offensive vor allem Can Uzun, Stürmer Elye Wahi bleibt dagegen das große Sorgenkind.

Ein Lächeln auf den Lippen: Frankfurts Can Uzun. IMAGO/Jan Huebner
Von der Rivalität früherer Tage ist längst nichts mehr zu spüren, wenn sich der FSV Frankfurt und Eintracht Frankfurt zum Fußballspielen verabreden. Am Samstagabend strömten 10.642 Zuschauer, darunter viele Familien mit Kindern, ins Stadion am Bornheimer Hang. Vor einem Jahr hatte sich die Eintracht mit 5:2 beim kleinen Nachbarn behauptet, diesmal schlug sich der Regionalligist besser.
Beide Trainer schickten ihr Team in einer 4-4-2-Formation aufs Feld. Toppmöller setzte auf eine zusammengewürfelte Truppe, gut ein Dutzend Profis stand ihm noch nicht zur Verfügung (Verletzungen, Urlaub). In Torwart Kevin Trapp und Stürmer Jonathan Burkardt standen lediglich zwei Profis in der Startelf, die sich sicher sein können, auch zu Saisonbeginn aufzulaufen.
Dennoch gab es einige interessante Erkenntnisse. Der im Winter für gut und gerne 20 Millionen Euro aus Marseille verpflichtete Elye Wahi machte exakt da weiter, wo er in der alten Saison aufgehört hatte. Wie der Stürmer im Strafraum die Bälle vertändelte, war geradezu grotesk. Dem 22-Jährigen gelang praktisch nichts. In dieser Verfassung kann er der SGE nicht helfen.
Uzun bereitet zweimal vor und trifft einmal selbst
Erfreulich war dagegen der Auftritt von Can Uzun, der vom linken Flügel häufig nach innen zog, die ersten beiden Treffer einleitete und das dritte Tor selbst erzielte. Das 1:0 fiel bereits in der 2. Minute durch Aurelio Buta, den die Eintracht gerne noch verkaufen würde. Das 2:0 in der 27. Minute war Slapstick: Uzun schickte Debütant Burkardt per Steckpass in den Strafraum, doch der Zugang aus Mainz traf nur den Pfosten. FSV-Verteidiger Lukas Gottwalt wollte klären, schoss den Ball aber unglücklich an den Innenpfosten. Von dort prallte er ins Netz.
Nach etwa einer halben Stunde fassten die Hausherren mehr Mut, spielen energischer nach vorne. Zunächst gab Emmanuel McDonald einen Warnschuss an den Pfosten ab (33.), wenige Minuten später traf Ismail Harnafi zum 1:2. Vorausgegangen war ein einfacher Ballverlust im Mittelfeld nach einem Einwurf auf der linken Seite. Der FSV nutzte das zu einer blitzsauberen Umschaltaktion.
Ekitikés Liverpool-Wechsel steht offenbar bevor
Kurz nach dem Wiederanpfiff traf Uzun mit einem sehenswerten Schuss an die Unterkante der Latte zum 3:1 - die vermeintliche Vorentscheidung. Der FSV verkürzte nach einem Konter durch Amin Farouk noch einmal auf 2:3. Eintracht-Verteidiger Aurele Amenda sah - nicht nur in dieser Situation - nicht gut aus. Danach flachte die Partie zunehmend ab, auch die zahlreichen Wechsel auf beiden Seiten brachten keinen frischen Schwung mehr.
Nicht zum Einsatz kam Hugo Ekitiké, obwohl er vor Ort im Stadion war. Das ist ein klares Indiz dafür, dass sein Wechsel zum FC Liverpool offenbar kurz bevorsteht.
Julian Franzke