Für unseren Liveblog verwenden wir neben eigenen Recherchen Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters, epd, KNA und Bloomberg.
Wichtige Updates
Republikaner erhöhen Druck auf Trump bei Russland-Sanktionen
Venezuela wirft USA weitere Provokation in der Karibik vor
Trump-Regierung plant angeblich Einsatz der Nationalgarde in Louisiana
Kirks Witwe äußert sich erstmals öffentlich
US-Behörde plant Verzicht auf Emissionsdaten von Unternehmen
Gouverneur von Utah nach Kirk-Tod: Tatverdächtiger kooperiert nicht
Der Tatverdächtige im Fall des tödlichen Schusses auf den Trump-Unterstützer Charlie Kirk arbeitet bei den Ermittlungen nach Angaben aus dem Bundesstaat Utah bisher nicht mit den Behörden zusammen. „Der Verdächtige hat bisher nicht kooperiert“, sagte Gouverneur Spencer Cox in der TV-Sendung „Meet the Press“ bei NBC News.
Der Tatverdächtige – laut Medienberichten ist Tyler R. 22 Jahre alt – stamme aus einer konservativen Familie, seine „Ideologie“ weiche aber davon ab, erklärte Cox. „Es gab eindeutig eine linke Ideologie bei diesem Attentäter“, behauptete er.
Tyler R. habe sich an „dunklen Orten“ im Internet aufgehalten und viel Zeit mit Gaming verbracht, sagte Cox. Auf die Frage der Moderatorin, ob er glaube, dass soziale Medien eine direkte Rolle bei diesem Attentat gespielt haben könnten, sagte der Gouverneur: „Ich glaube, dass soziale Medien bei jedem einzelnen Attentat und Attentatsversuch, den wir in den letzten fünf, sechs Jahren gesehen haben, eine direkte Rolle gespielt haben.“
Von Zöllen bis Tiktok: USA und China verhandeln in Spanien über Streitthemen
Hochrangige Vertreter der USA und Chinas treffen sich an diesem Sonntag in Madrid, um über eine Reihe von Streitthemen zu verhandeln. Dazu gehören langjährige Handelskonflikte, die Zukunft der Video-App Tiktok und die Drohung Washingtons, die Volksrepublik wegen seiner Käufe von russischem Öl mit Zöllen zu belegen. US-Finanzminister Scott Bessent und der Handelsbeauftragte Jamieson Greer kommen dabei mit dem chinesischen Vize-Ministerpräsidenten He Lifeng zusammen. Es ist das vierte Treffen dieser Art innerhalb von vier Monaten.
Als wahrscheinlichstes Ergebnis der Gespräche in Madrid gilt eine weitere Verlängerung einer Frist für Tiktok. Der chinesische Mutterkonzern Bytedance muss die US-Aktivitäten der App bis zum 17. September veräußern, sonst riskiert er die Abschaltung in den Vereinigten Staaten. Die öffentliche Nennung des Themas auf der Tagesordnung verschaffe der Regierung von Präsident Donald Trump politische Rückendeckung dafür. Trump hatte im vergangenen Monat selbst ein Tiktok-Konto eröffnet.
Handelsexperten rechnen bei dem von Spaniens Ministerpräsident Pedro Sanchez ausgerichteten Treffen nicht mit einem wesentlichen Durchbruch. Die ehemalige US-Unterhändlerin Wendy Cutler geht davon aus, dass substanziellere Ergebnisse für ein mögliches Treffen zwischen Trump und dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping im weiteren Jahresverlauf aufgespart werden.
Ein zentraler Punkt der Gespräche ist zudem die US-Drohung, China und andere Staaten wegen ihrer Käufe von russischem Öl mit Zöllen zu belegen. Bessent hatte die G7-Verbündeten am Freitag aufgefordert, "bedeutende Zölle" auf Importe aus China und Indien zu erheben. Ziel sei es, Moskau durch eine Drosselung seiner Öleinnahmen zu Friedensverhandlungen in der Ukraine zu bewegen.
"Nur mit einer gemeinsamen Anstrengung, die die Einnahmen, die Putins Kriegsmaschinerie finanzieren, an der Quelle abschneidet, werden wir genügend wirtschaftlichen Druck ausüben, um das sinnlose Töten zu beenden", erklärten Bessent und Greer in einer gemeinsamen Stellungnahme. Die USA haben bereits einen Sonderzoll von 25 Prozent auf indische Waren wegen der Käufe von russischem Öl verhängt.
Gedenkstunde in Sportstadion für Trump-Anhänger Kirk geplant
Nach dem tödlichen Angriff auf den rechtskonservativen Trump-Unterstützer Charlie Kirk richtet die von ihm gegründete Organisation Turning Point USA eine öffentliche Gedenkstunde aus. Sie ist am Sonntag (21. September) in einem Sportstadion bei Phoenix im US-Bundesstaat Arizona geplant, wie die Organisation auf ihrer Webseite unter dem Motto "Ein Vermächtnis schaffen - In Erinnerung an Charlie Kirk" mitteilte. Das Stadion hat mehr als 60 000 Sitzplätze.
Ob auch Vertreter der US-Regierung teilnehmen werden, ist noch nicht bekannt. Zum Begräbnis selbst liegen ebenfalls bislang keine Informationen vor. US-Präsident Donald Trump hatte in Aussicht gestellt, dorthin zu kommen. In der nächsten Woche reist der Präsident zunächst für mehrere Tage zu einem Staatsbesuch nach London.
Republikaner erhöhen Druck auf Trump bei Russland-Sanktionen
Zwei republikanische US-Abgeordnete wollen scharfe Sanktionen gegen Russland wegen des Krieges in der Ukraine erzwingen, indem sie ihren Gesetzentwurf an ein dringend benötigtes Gesetz zur Finanzierung der Regierung koppeln. Der Senator Lindsey Graham und der Abgeordnete des Repräsentantenhauses, Brian Fitzpatrick, kündigten am Samstag an, sie würden ihre Kollegen in beiden Parteien in dieser Woche dazu drängen, dem Vorhaben zuzustimmen. "Wir werden unsere Kollegen in beiden Parteien auffordern, sich uns anzuschließen, um diese Gesetzgebung voranzutreiben und an der Seite der Freiheit gegen die Tyrannei zu stehen", teilten die beiden mit. "Die Zeit drängt."
Der Gesetzentwurf liegt seit Monaten vor, wurde aber von der Führung im Senat und im Repräsentantenhaus nicht zur Abstimmung gestellt. Grund dafür ist das Zögern von Präsident Donald Trump, Sanktionen gegen Russland zu verhängen. Der Entwurf sieht unter anderem sogenannte Sekundärsanktionen gegen Indien und China vor, sollten diese weiterhin russisches Öl kaufen. Trump bevorzugt stattdessen Zölle auf Waren aus Indien, dem nach China weltweit zweitgrößten Abnehmer von russischem Öl. Die vorläufige Haushaltsregelung könnte den beiden Abgeordneten nun einen Weg eröffnen, ihr Vorhaben durchzusetzen.
Die beiden Republikaner begrüßten zugleich eine Äußerung Trumps vom Samstag. Dieser hatte erklärt, die USA seien zu neuen Energiesanktionen gegen Russland bereit, aber nur, wenn alle Nato-Staaten den Kauf von russischem Öl einstellen und ähnliche Maßnahmen ergreifen. "Wir sind der festen Überzeugung, dass die Kombination aus Sanktionen und Zöllen, zusammen mit dem Verkauf von hochwertigen amerikanischen Waffen an die Ukraine, der Schlüssel ist, um Putin an den Tisch für einen gerechten und ehrenhaften Frieden zu bringen", erklärten Graham und Fitzpatrick. Das Weiße Haus reagierte zunächst nicht auf eine Anfrage zur Stellungnahme zu dem Plan der Abgeordneten.
Migrant bei Kontrolle gestorben - Chicago fordert Aufklärung
Die Stadtspitze von Chicago fordert Aufklärung zum Tod eines Migranten bei einer Kontrolle durch die Einwanderungsbehörde ICE. Der demokratische Bürgermeister Brandon Johnson schrieb auf der Plattform X von einem "Chaos", das sich am Freitag zugetragen habe, und von einer "vermeidbaren Tragödie". "Wir stehen solidarisch hinter unserer Einwanderergemeinschaft - insbesondere unserer mexikanischen Gemeinschaft in Chicago - und fordern eine vollständige Aufklärung und eine transparente Untersuchung der Umstände", die zum Tod geführt hätten.
Das US-Heimatschutzministerium, das US-Präsident Donald Trumps verschärfte Migrationspolitik umsetzt, stellte den Hergang so dar: Ein illegaler Einwanderer habe sich gegen seine Festnahme bei einer Verkehrskontrolle im Raum Chicago gewehrt und dabei mit seinem Wagen einen ICE-Beamten mitgeschleift. Der Beamte, der selbst verletzt wurde, habe "aus Angst um sein eigenes Leben" geschossen.
Trumps Ballsaal am Weißen Haus soll noch größer werden
Der von US-Präsident Trump geplante Ballsaal auf dem Gelände des Weißen Hauses soll nach einem Medienbericht größer werden als bisher geplant. Der TV-Sender NBC News zitierte den Republikaner, mit dem das Medium am Samstag telefoniert hatte, mit den Worten: "Wir machen ihn ein bisschen größer." Der Sender berichtete, der Ballsaal soll Platz für 900 Personen bieten. Im Sommer hatte das Weiße Haus noch von 650 Sitzplätzen gesprochen.
Trump hatte im Sommer von einem "großartigen Vermächtnisprojekt" gesprochen. An vielen Stellen lässt er das Weiße Haus nach seinen Wünschen umgestalten. Er ließ das Oval Office aufpolieren und betont jetzt den Goldglanz. Im Rosengarten wich eine Rasenfläche einem Steinplatten-Sitzbereich.
Die Arbeiten am Ballsaal-Projekt sollen vor dem Ende der zweiten Amtszeit Trumps abgeschlossen sein, die bis Januar 2029 läuft. Der Ballsaal wird laut den früheren Plänen weitgehend vom Hauptgebäude getrennt sein und im Ostflügel des Gebäudekomplexes entstehen. Kritiker des Projekts halten Trump Pomp und Geltungssucht vor. Die Kosten hatte das Weiße Haus auf rund 200 Millionen Dollar (etwa 175 Millionen Euro) beziffert - dafür nicht näher benannte Spender und Trump wollen demnach zahlen.
US-Richterin wirft Trump-Regierung bei Abschiebung Umgehung von Gesetzen vor
In den USA stößt das rigorose Vorgehen von US-Präsident Trump gegen Migranten ohne Bleiberecht erneut auf juristischen Widerstand. Die Washingtoner Richterin Tanya Chutkan warf der US-Regierung am Samstag vor, bei der Abschiebung von Migranten aus Nigeria und Gambia nach Ghana gezielt Einwanderungsgesetze umgangen zu haben und beraumte eine Dringlichkeitssitzung an. Sie räumte jedoch ein, es sei unklar, welche Maßnahmen sie ergreifen könne. Anwälte einiger der Betroffenen hatten erklärt, ihre Mandanten befürchteten, in ihre Heimatländer gebracht zu werden, wo ihnen Folter oder Verfolgung drohe.
Am Freitag hatten fünf der Migranten Klage eingereicht. Ihre Anwälte gaben an, ihre Mandanten seien aus einem Abschiebezentrum in Louisiana geholt, gefesselt und in ein US-Militärflugzeug gesetzt worden, ohne dass man ihnen ihr Ziel mitgeteilt habe. Einer der Migranten, ein bisexueller Mann, sei bereits nach Gambia geschickt worden und halte sich dort versteckt. Die anderen vier würden unter elenden Bedingungen in einer von der ghanaischen Armee betriebenen Hafteinrichtung festgehalten.
Trump will Abschiebungen unter anderem dadurch forcieren, dass er Migranten nicht in ihre Heimat, sondern in sogenannte Drittländer bringen lässt. Ghanas Präsident John Dramani Mahama hatte diese Woche erklärt, sein Land habe mit den USA eine Vereinbarung zur Aufnahme von Personen aus Westafrika getroffen und bereits 14 Menschen aufgenommen. Richterin Chutkan sagte, es scheine, dass die Trump-Regierung die Vereinbarung ausgearbeitet habe, um die gesetzlichen Vorschriften der USA zu umgehen. Diese verbieten es, Migranten in ihre Heimatländer abzuschieben, wenn ihnen dort Gefahr droht. "Dies sind keine spekulativen Bedenken", sagte Chutkan, die vom ehemaligen Präsidenten Barack Obama ernannt worden war. Die Abschiebungen lösten auch in Ghana Kritik aus.
Venezuela wirft USA weitere Provokation in der Karibik vor
Inmitten zunehmender Spannungen zwischen den Vereinigten Staaten und Venezuela hat die Regierung in Caracas der US-Regierung eine weitere Provokation vorgeworfen. US-Soldaten hätten in der ausschließlichen Wirtschaftszone von Venezuela ein Fischerboot gekapert, sagte Außenminister Yván Gil. Das Vorgehen sei illegal und feindselig gewesen.
Bewaffnete Besatzungsmitglieder des Zerstörers USS Jason Dunham seien 48 Seemeilen nordöstlich der venezolanischen Insel La Blanquilla an Bord des Fischerboots Carmen Rosa gegangen, hätten die neun Fischer für acht Stunden festgehalten und jede Kommunikation unterbunden, erklärte Gil.
„Wer den Befehl für die Provokation gegeben hat, sucht nach einem Vorwand, um eine kriegerische Eskalation in der Karibik zu rechtfertigen“, hieß es in einer Mitteilung des venezolanischen Außenministeriums. Außenminister Gil zeigte bei der Pressekonferenz ein Video, auf dem zu sehen sein soll, wie sich US-Soldaten in einem Schlauchboot dem Fischerboot nähern.
Zuletzt hatte sich der Konflikt zwischen den Vereinigten Staaten und Venezuela weiter verschärft. Medienberichten zufolge hatten die USA mehrere Kriegsschiffe vor die venezolanische Küste verlegt, um gegen Drogenhändler vorzugehen. Beim Beschuss eines mutmaßlichen Schmugglerboots des Verbrechersyndikats Tren de Aragua kamen elf Menschen ums Leben. Zudem wurden Pläne bekannt, Kampfflugzeuge in das US-Außengebiet Puerto Rico zu verlegen.
Trump-Regierung plant angeblich Einsatz der Nationalgarde in Louisiana
Die Regierung von US-Präsident Donald Trump erwägt einem Medienbericht zufolge den Einsatz von 1000 Nationalgardisten in Großstädten des Bundesstaates Louisiana. Ein entsprechender Plan sei ausgearbeitet worden, berichtete die Washington Post unter Berufung auf Dokumente des Pentagon. Demnach könnten die Soldaten die örtliche Polizei in Städten wie New Orleans und Baton Rouge unterstützen.
Der Einsatz hängt von einer Anfrage des Gouverneurs von Louisiana, Jeff Landry, ab. Dieser ist wie Trump Mitglied der Republikanischen Partei. Weder Bundes- noch Landesbeamte haben den Plan bislang bestätigt, wie die Zeitung weiter berichtete. Das Pentagon bestätigte der Washington Post die Echtheit der Dokumente, lehnte eine inhaltliche Stellungnahme jedoch ab.
Trump hat die Kriminalitätsbekämpfung zu einem zentralen Thema gemacht, obwohl die Gewaltkriminalität in vielen US-Städten zurückgegangen ist. Erst vergangene Woche hatte er erklärt, er erwäge die Entsendung von Bundestruppen nach Louisiana. Am Freitag kündigte er an, die Nationalgarde zur Verbrechensbekämpfung nach Memphis im Bundesstaat Tennessee zu schicken.
Dem Bericht zufolge sieht der Plan für Louisiana eine Mobilisierung bis zum 30. September 2026 vor. Die Nationalgardisten könnten die Polizeipräsenz in Vierteln mit hoher Kriminalität verstärken, bei der Drogenbekämpfung helfen und die örtlichen Behörden logistisch unterstützen. Die Nachrichtenagentur Reuters konnte den Bericht zunächst nicht überprüfen.
Kirks Witwe äußert sich erstmals öffentlich
In ihrer ersten öffentlichen Stellungnahme nach dem Tod des ultrakonservativen Aktivisten Charlie Kirk hat sich seine Witwe Erika Kirk direkt an den Täter gewandt. „Sie haben keine Ahnung, was Sie gerade in diesem ganzen Land ausgelöst haben“, sagte sie in einem vom Youtube-Kanal "Turning Point USA" ausgestrahlten hochemotionalen Statement. Die Bewegung ihres Mannes werde nicht nur überleben, sondern „größer sein als je zuvor“.
Kirk war am Mittwoch auf dem Campus der Utah Valley Universität in Orem durch einen Schuss getötet worden. Dort hatte der 31-Jährige als Gastredner gesprochen. Am späten Donnerstagabend (Ortszeit) wurde ein 22-jähriger Tatverdächtiger gefasst.
Charlie Kirk war ein einflussreicher Vertreter der Bewegung „Make America Great Again“ (Maga) von US-Präsident Donald Trump und glühender Unterstützer des Republikaners. Millionen folgten seinen Social-Media-Kanälen und Podcasts. Mit Erika Kirk hatte er zwei Kinder.
Seine Witwe sagte: „Charlie, ich verspreche dir, dass ich dein Vermächtnis niemals sterben lassen werde.“ In ihrer gut viertelstündigen Stellungnahme fügte sie hinzu: „Ich verspreche dir, dass ich 'Turning Point USA' zur größten Organisation machen werde, die dieses Land je gesehen hat.“
Charlie Kirk hatte sich mit seinen Botschaften an ein jüngeres Publikum gerichtet und 2012 die Jugendaktivistenorganisation „Turning Point USA“ gegründet, die an vielen Highschools und Hochschulen aktiv ist. Er wollte in den nächsten Wochen an vielen weiteren Unis auftreten – unter dem Motto „American Comeback“. Erika Kirk sagte, die geplante Tournee durch Universitäten werde fortgesetzt. Auch die jährliche Konferenz von „Turning Point USA“ werde weiterhin im Dezember in Phoenix im Bundesstaat Arizona stattfinden. Die Podcast-Show werde ebenfalls weitergehen.
Sie wandte sich auch an US-Präsident Donald Trump und sagte mit tränenerstickter Stimme: „Mein Mann hat Sie geliebt und er wusste, dass Sie ihn auch geliebt haben. Das hat er wirklich. Ihre Freundschaft war unglaublich. Sie haben ihn so gut unterstützt, genauso wie er Sie.“ Sie dankte auch Vizepräsident J. D. Vance und dessen Frau Usha, die Kirks Sarg nach Arizona begleitet hatten. „Ihr habt meinen Mann so sehr geehrt, indem Ihr ihn nach Hause gebracht habt. Ihr seid beide großartig“, sagte sie.
Lesen Sie jetzt mit SZ Plus:
- Wer war Charlie Kirk? Ein Artikel von Philipp Bovermann und Andrian Kreye.
- Im Internet weckt der gewaltsame Tod des rechtskonservativen Aktivisten niedrigste Instinkte. Ein Kommentar von Joachim Käppner.
- Ein Schuss erschüttert Amerika: Die Rekonstruktion der Ereignisse von Peter Burghardt.
- Es wächst die Gefahr, dass bald das ganze Land in Flammen steht. Ein Kommentar von US-Korrespondent Boris Herrmann.
US-Behörde plant Verzicht auf Emissionsdaten von Unternehmen
Die US-Umweltbehörde EPA will künftig darauf verzichten, von Tausenden Industrieunternehmen des Landes Daten über deren Treibhausgasemissionen einzufordern. "Das Programm zur Berichterstattung über Treibhausgase ist nichts anderes als bürokratischer Aufwand, der nichts zur Verbesserung der Luftqualität beiträgt", wird EPA-Chef Lee Zeldin in einer Mitteilung seiner Behörde zitiert. Durch die Beendigung des Programms könnten US-Unternehmen in den nächsten zehn Jahren bis zu 2,4 Milliarden Dollar an Regulierungskosten einsparen.
Das Programm zur Erfassung der Treibhausgase wurde 2010 gestartet – und sammelt Daten von etwa 8000 der größten Industrieanlagen des Landes, darunter Kohlekraftwerke, Ölraffinerien und Stahlwerke. Die daraus gewonnenen Informationen beeinflussen politische Entscheidungen und wurden zudem an die Vereinten Nationen weitergegeben, die von den Industrieländern Daten zu Emissionen fordern, die den Klimawandel beeinflussen. Die USA sind nach China der zweitgrößte Emittent von Treibhausgasen und unter Präsident Donald Trump – wie schon in dessen erster Amtszeit – erneut aus dem Pariser Klimaabkommen ausgetreten.
Nicht betroffen vom Stopp der Meldepflicht sind den Angaben zufolge bestimmte Öl- und Gasanlagen wie Pipelines. Der Vorschlag wird laut New York Times im Bundesregister veröffentlicht, das Ende des Programms soll dann voraussichtlich im Laufe des kommenden Jahres besiegelt sein. Kritiker monieren, ein Stopp des Programms könnte den Kampf gegen den Klimawandel behindern – Emissionen ließen sich nicht gezielt reduzieren, wenn ihre Herkunft unbekannt sei.
Trump will Nationalgarde in Memphis einsetzen
US-Präsident Donald Trump hat im TV-Sender Fox News einen Einsatz der Nationalgarde in Memphis angekündigt. Die Soldaten sollten dort zur Verbrechensbekämpfung eingesetzt werden. Memphis sei „in großen Schwierigkeiten“ und er werde „das in Ordnung bringen“. Die Stadt liegt im republikanisch regierten US-Bundesstaat Tennessee, hat aber einen Bürgermeister aus den Reihen der Demokraten. Beide seien erfreut, behauptete Trump. Wann der Einsatz beginnen soll, ist offen.
Die Polizei von Memphis hatte erst Anfang der Woche bekanntgegeben, dass die Kriminalität in der Stadt zurückgegangen sei. Die Gesamtkriminalität ist auf einem 25-Jahres-Tief und die hohe Mordrate habe den niedrigsten Stand seit sechs Jahren erreicht.
Memphis wäre die dritte Stadt, in der der Präsident eingreift - nach Los Angeles und Washington, D. C. Die Hauptstadt bezeichnete er als "Rattenloch" und begründete den Einsatz der Nationalgarde mit der Kriminalität in Washington. In Kalifornien wiederum waren im Juni Menschen gegen Razzien der Einwanderungsbehörde ICE gegen Migranten auf die Straße gegangen, was die Regierung unterbinden wollte. Auch in Chicago wollte Trump die Nationalgarde einsetzen, um gegen die dort angeblich ausufernde Kriminalität vorzugehen - doch gegen seine Pläne gab es Widerstand von der Stadt und dem Bundesstaat Illinois.
Behörden melden Festnahme des Verdächtigen im Fall Kirk
Im Fall des ermordeten rechten Influencers Charlie Kirk haben Behörden den gesuchten Tatverdächtigen gefasst. "Wir haben ihn", sagte der Gouverneur von Utah, Spencer Cox, auf einer Pressekonferenz. Es handle sich um den 22 Jahre alten Tyler R. aus Utah, er solle bald angeklagt werden.
Demnach hatte sich ein Familienmitglied des Tatverdächtigen am Donnerstag an einen befreundeten Pfarrer gewandt. Dieser habe dem Büro eines Sheriffs die Information weitergegeben, dass der Tatverdächtige gestanden oder angedeutet habe, dass er die Tat begangen habe.
Der mutmaßliche Schütze habe zuvor auf dem Campus und bis zur Festnahme mehrfach die Kleidung gewechselt, um nicht erkannt zu werden, sagte Cox. Der Verdächtige sei kein Student der Utah Valley Universität in Orem gewesen, an der das Attentat stattfand. Dort hatte Kirk, ein einflussreicher Vertreter der Bewegung "Make America Great Again" von US-Präsident Donald Trump, als Gastredner gesprochen.
Der mutmaßliche Täter sei mit den politischen Einstellungen Kirks nicht einverstanden gewesen, sagte Cox. „Es ist eine Attacke auf uns alle, auf das amerikanische Experiment.“ Der Gouverneur bestätigte zudem, dass auf der entdeckten Munition Botschaften gefunden worden seien, unter anderem „Hey Facist, Catch“ und „Bella Ciao“. Letzteres dürfte eine Anspielung auf ein gegen Faschismus gerichtetes italienisches Partisanenlied sein.
FBI-Direktor Kash Patel dankte der Öffentlichkeit für die Unterstützung bei den Fahndungsmaßnahmen. Bis zu 11 000 Hinweise seien in der Zwischenzeit bei den Behörden eingegangen.
Lesen Sie mit SZ Plus mehr über den erschossenen Trump-Unterstützer:
FBI fahndet mit Video nach Kirk-Attentäter
US-Ermittler haben Bilder und ein Video veröffentlicht, die mit großer Wahrscheinlichkeit den Schützen zeigen, der die tödlichen Schüsse auf den rechtskonservativen Influencer und Trump-Verbündeten Charlie Kirk abgegeben hat. Die unscharfen Bilder einer Überwachungskamera zeigen die Person in dunkler Kleidung mit einer schwarzen Sonnenbrille und einer dunklen Baseballkappe. Auf dem langärmeligen Oberteil der Person ist das Bild eines Weißkopfseeadlers zu sehen, der über eine US-Flagge fliegt. Das Video zeigt den mutmaßlichen Täter dabei, wie er über das Dach eines Gebäudes läuft und anschließend hinunterspringt.
Zuvor hatten die Ermittler mitgeteilt, sie hätten die mutmaßliche Tatwaffe, ein Repetiergewehr, in einem dem Tatort nahegelegenen Waldstück gefunden.
Kirk-Attentat verherrlicht? US-Außenministerium droht Ausländern
Nach dem gewaltsamen Tod des rechtskonservativen US-Aktivisten Charlie Kirk droht das US-Außenministerium Ausländern mit Konsequenzen, sollten sie im Internet Gewalt rechtfertigen. Vize-Außenminister Christopher Landau schrieb auf der Plattform X - ohne Kirks Namen zu nennen: „Angesichts des schrecklichen Mordes an einer führenden politischen Persönlichkeit gestern möchte ich betonen, dass Ausländer, die Gewalt und Hass verherrlichen, in unserem Land keine willkommenen Besucher sind.“
Er sei empört, dass einige in sozialen Medien die Tat rechtfertigten oder verharmlosten. Er habe Konsularvertreter angewiesen, Maßnahmen zu ergreifen, schrieb Landau weiter, ohne Details zu nennen. Der Vize-Außenminister rief in seinem Post dazu auf, ihm Kommentare von Ausländern zu melden, damit das Außenministerium „das amerikanische Volk schützen kann“.