USA: Donald Trump will weitere Unterlagen aus Epstein-Akten freigeben

vor 5 Stunden 1

Der US-Präsident hat nach eigenen Angaben die Justizministerin angewiesen, die Freigabe von Epstein-Protokollen zu erwirken. Pam Bondi teilt mit: "Wir sind bereit."

18. Juli 2025, 4:25 Uhr Quelle: DIE ZEIT, Reuters,

 US-Präsident Donald Trump hatte im Wahlkampf die Veröffentlichung der Epstein-Akte versprochen. Weil das bislang noch nicht passiert ist, steht er auch bei seinen Anhängern in der Kritik.
US-Präsident Donald Trump hatte im Wahlkampf die Veröffentlichung der Epstein-Akte versprochen. Weil das bislang noch nicht passiert ist, steht er auch bei seinen Anhängern in der Kritik. © Alex Brandon/​AP/​dpa

US-Präsident Donald Trump hat eigenen Angaben zufolge die Freigabe weiterer Unterlagen aus der Epstein-Akte angewiesen. "Aufgrund der enormen Aufmerksamkeit, die Jeffrey Epstein zuteilwird"  habe er Generalstaatsanwältin Pam Bondi gebeten, sämtliche "relevante Aussagen" vor der sogenannten Grand Jury in dem Fall vorzulegen, schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social.

Das Justizministerium sei bereit, am Freitag einen Antrag auf Freigabe der Grand Jury-Protokolle zu stellen, schrieb Justizministerin Bondi kurz darauf bei X. "Präsident Trump – wir sind bereit, das Gericht morgen zu bitten, die Abschriften der Grand Jury zu entsiegeln."

Trump steht derzeit wegen seines Umgangs mit dem Fall Epstein in der Kritik – auch bei seinen Anhängern. Noch im Wahlkampf hatte er versprochen, die Akten zu dem Fall zu veröffentlichen. Bislang ist dies nicht passiert. 

Epstein war im August 2019 tot in seiner Gefängniszelle in New York aufgefunden worden. Offiziellen Angaben zufolge beging er Suizid. Ihm wurde vorgeworfen, zahlreiche Mädchen und junge Frauen missbraucht und Prominenten zugeführt zu haben. Trumps Justizministerin Pam Bondi und der Chef der Bundespolizei FBI, Kash Patel, hatten Spekulationen befeuert, es gebe eine geheim gehaltene "Kundenliste" Epsteins mit prominenten Namen aus der Demokratischen Partei und Hollywood. Manche Trump-Anhänger verbreiteten sogar die Verschwörungserzählung, Epstein sei von Akteuren eines deep state umgebracht worden, quasi einer Schattenregierung im eigenen Staat. 

Trump stellte Existenz von Akten infrage

Anfang vergangener Woche teilte das FBI dann aber mit, keine Hinweise auf eine Beteiligung weiterer Prominenter gefunden zu haben. Auch handle es sich bei Epsteins Tod klar um Suizid. Eine Kundenliste des ehemaligen Multimillionärs mit den Namen von US-Eliten gibt es demnach nicht.  Noch im Februar hatte Justizministerin Bondi in einem TV-Interview auf die Frage, ob eine Epstein-Kundenliste wirklich veröffentlicht werden könnte, geantwortet: "Sie liegt gerade zur Prüfung auf meinem Schreibtisch." Die US-Regierung erklärte dies später mit einem Missverständnis: Bondi habe gemeint, dass ihr die Ermittlungsakten vorlägen.

Am Donnerstag stellte Trump dann infrage, ob es die benannten Akten überhaupt gibt. "Es ist alles ein großer Schwindel", sagte er im Weißen Haus. Seine Vorgänger Joe Biden und Barack Obama – letzterer war schon lange nicht mehr im Amt, als der Epstein-Fall an die Öffentlichkeit kam – hätten die Akten mithilfe von Ex-FBI-Direktor James Comey erfunden. "Und einige dumme und törichte Republikaner tappen in diese Falle." Kritiker unter seinen Anhängern bezeichnete er als "Schwächlinge".

Gesamten Artikel lesen