USA: Donald Trump verhöhnt Joe Biden mit Plaketten am Weißen Haus

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Sich selbst lobt der US-Präsident in höchsten Tönen, für seinen Vorgänger hat er nur Spott übrig: Die Bildergalerie am Weißen Haus wurde um Geschichtsdeutungen ergänzt.

18. Dezember 2025, 0:31 Uhr Quelle: DIE ZEIT, dpa, Reuters,

 Statt eines Porträts von Joe Biden hängt in der Porträtgalerie bisheriger US-Präsidenten am Weißen Haus nur das Bild einer mechanischen Signierhilfe.
Statt eines Porträts von Joe Biden hängt in der Porträtgalerie bisheriger US-Präsidenten am Weißen Haus nur das Bild einer mechanischen Signierhilfe. © Jessica Koscielniak/​REUTERS

Neu angebrachte Inschriften am Weißen Haus verunglimpfen die demokratischen Amtsvorgänger von US-Präsident Donald Trump. Die Plaketten sind unter einer Bildergalerie angebracht, die die bisherigen Präsidenten der Vereinigten Staaten zeigen. 

Besonders Trumps direkter Vorgänger Joe Biden wird darin in ein schlechtes Licht gerückt. Er sei der "mit Abstand schlechteste Präsident in der US-amerikanischen Geschichte" gewesen, steht dort geschrieben. Er habe die Nation "an den Rand der Zerstörung" gebracht. Zudem ist zu lesen, dass die Wahl 2020, aus der Biden als Sieger gegen Trump hervorging, gefälscht gewesen sei – eine immer wieder von Trumps vorgebrachte Behauptung, die jedoch widerlegt ist.

Die Sprache der Inschriften ähnelt Trumps Posts auf seiner Online-Plattform Truth Social. So wird Biden auf der Plakette als sleepy (schläfrig) und crooked (betrügerisch) bezeichnet, Begriffe, mit denen Trump Biden oft beleidigt. Zu dem ehemaligen Präsidenten Barack Obama steht geschrieben, er sei eine der am meisten polarisierenden politischen Figuren der amerikanischen Geschichte – ein Vorwurf, den Historiker oft Trump selbst machen.

Autopen statt Biden-Porträt

Die neuen Plaketten sind Teil des sogenannten Presidential Walk of Fame, einer Porträtgalerie bisheriger Präsidenten in einem Säulengang im Außenbereich des Weißen Hauses, die Trump im September anbringen ließ. Statt einer Abbildung von Biden hängt dort allerdings ein Foto eines sogenannten Autopens, einer mechanischen Unterschriftenmaschine.

Republikaner werfen der Biden-Vorgängerregierung vor, den Autopen für eine große Menge an Begnadigungen eingesetzt zu haben – und zwar ohne Bidens Genehmigung oder Wissen. Biden selbst hatte vor Monaten der New York Times gesagt, er habe alle Begnadigungen zum Ende seiner Amtszeit mündlich genehmigt. Der Autopen ist früheren Medienberichten zufolge nicht unüblich im Alltag der US-Präsidenten.

Unter den beiden Bildern von Trump selbst hingegen wird der US-Präsident in höchsten Tönen gelobt. Zu seiner ersten Amtszeit heißt es dort beispielsweise, Trump habe die "großartigste Volkswirtschaft der Weltgeschichte" geschaffen. Auf der Plakette zu seiner derzeitigen Amtszeit ist unter anderem die von Trump immer wieder wiederholte Behauptung zu lesen, er habe acht Konflikte auf der Welt beendet. In mehreren davon wird allerdings weitergekämpft.

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