Die Regierung von Donald Trump geht weiter gegen die Eliteuniversität Harvard vor. Ein Sprecher des Bildungsministeriums forderte erneut Zugeständnisse der Hochschule.
6. Mai 2025, 1:45 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, Reuters, dpa, htg
Das US-Bildungsministerium hat die Einstellung aller neuen finanziellen Zuschüsse für die Eliteuniversität Harvard angekündigt. Die Hochschule müsse sich den Forderungen der Regierung beugen und "eine verantwortungsvolle Verwaltung der Universität" nachweisen, damit das Geld freigegeben werde, sagte ein Beamter des Ministeriums. Er warf der Universität "schwerwiegende Versäumnisse" vor und beschuldigte sie des Antisemitismus, des Rassismus, der mangelnden Meinungsvielfalt sowie des Verzichts auf disziplinarische Strenge.
Die US-Regierung unter Donald Trump befindet sich seit mehreren Wochen im Konflikt mit der Eliteuniversität. Erst vor wenigen Tagen hatte Trump erneut angekündigt, der Hochschule ihre Steuerbefreiung zu entziehen. Bereits Mitte April hatte Trump damit gedroht, Harvard als "politische Organisation" einzustufen, was Auswirkungen auf den Steuerstatus der Hochschule hätte. Zuvor hatte die Regierung die Streichung von mehr als zwei Milliarden US-Dollar an Staatshilfen für Harvard angekündigt.
Harvard wehrt sich
Harvard wehrt sich gegen das Vorgehen der US-Regierung. Aufgrund der Einstellung staatlicher Forschungsgelder hat die Universitätsführung gegen die Regierung geklagt. Sie schloss sich zudem mit mehr als 200 Universitäts- und Hochschulpräsidenten zusammen, um gegen Trumps Hochschulpolitik zu protestieren. Harvard ist die reichste Universität der Welt mit einem Stiftungsvermögen von rund 53 Milliarden Dollar.
Nach seinem Amtsantritt im Januar hatte Trump große US-Universitäten ins Visier genommen. Er ließ Bundesmittel einfrieren, Untersuchungen einleiten und Studierendenvisa widerrufen. Von den Hochschulen forderte der US-Präsident, Diversitätsabteilungen zu schließen und die US-Einwanderungsbehörde dabei zu unterstützen, Informationen über Studierende zu sammeln. Dem US-Hochschulwesen wirft der US-Präsident vor, es werde von antisemitischen, antiamerikanischen, marxistischen und linksradikalen Ideologien kontrolliert.