Uno verurteilt die Tötungen im Sudan als Völkerrechtsverstöße

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»Wir haben schreckliche Berichte über Massenhinrichtungen, Massenmorde, Vergewaltigungen, Angriffe auf humanitäre Helfer, Plünderungen, Entführungen und Zwangsumsiedlungen erhalten«, sagte der Sprecher des Uno-Menschenrechtsbüros Seif Magango. Er rechne damit, dass Hunderte Zivilisten getötet worden seien.

Uno: »Schwere Verstöße gegen das Völkerrecht«

Das Uno-Menschenrechtsbüro habe »schockierende« Videos und Bilder erhalten, die »schwere Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht und grobe Verletzungen der Menschenrechte zeigen«, sagte Magango.

Die RSF-Miliz teilte derweil mit, dass einige ihrer Kämpfer, denen Misshandlungen während der Einnahme der Stadt vorgeworfen wurden, festgenommen worden seien.

Faschir ist seitdem vom Rest der Welt abgeschnitten, doch die Uno erklärte, »verängstigte« Menschen, die es in die nahe gelegene Stadt Tawila geschafft haben, hätten von den Gräueltaten berichtet.

Die Uno-Weltgesundheitsorganisation (WHO) gab derweil Einzelheiten zum Angriff auf die saudi-arabische Geburtsklinik in Faschir bekannt, bei dem am Dienstag 460 Menschen getötet worden seien. Zunächst sei das Gesundheitspersonal entführt worden, später habe es »mehrere Morde« gegeben, erklärte ein WHO-Sprecher. Schließlich seien die Angreifer zurückgekommen und hätten alle hingerichtet, darunter viele Zivilisten, die in dem Krankenhaus Zuflucht gesucht hatten.

Die Präsidentin des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), Mirjana Spoljaric, beklagte, dass Einrichtungen, »die einst der Rettung von Menschenleben dienten, zu Schauplätzen des Todes und der Zerstörung geworden sind«.

Bei dem im April 2023 entbrannten Konflikt im Sudan stehen sich die Armee des Militärherrschers al-Burhan und die RSF-Miliz seines früheren Stellvertreters Mohamed Hamdan Daglo gegenüber. Seither wurden bei den Kämpfen Zehntausende Menschen getötet, rund zwölf Millionen Menschen mussten aus ihren Heimatregionen fliehen. In dem nordostafrikanischen Land herrscht nach Einschätzung der Uno die schwerste humanitäre Krise der Welt.

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