In Ungnade gefallen, verfemt und ausgegrenzt, bat Michail Bulgakow in einem auf den 28. März 1930 datierten Brief an die sowjetische Regierung darum, die Sowjetunion verlassen zu dürfen. Die Existenz des Briefes ist belegt. Über das, was danach passiert sein soll, schrieb Bulgakows deutsche Biographin Elsbeth Wolffheim: „Der Allgewaltige griff selbst zum Hörer und fragte den völlig überrumpelten Bulgakow ohne Umschweife: ‚Vielleicht sollten wir Sie wirklich ins Ausland reisen lassen? Was ist, haben Sie genug von uns?‘“ Konsterniert habe Bulgakow eine Antwort gegeben, die er später oft bereut habe: Er glaube nicht, dass ein russischer Schriftsteller im Ausland leben könne. Stalin soll Bulgakow daraufhin zugesagt haben, er werde sicherstellen, dass man ihm eine Stellung am Moskauer Künstler-Theater anbiete.