Unerwünschte Apple-Werbung: Push-Mitteilung verärgert iPhone-Nutzer in den USA

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Wie viel Werbung in einem Betriebssystem nehmen Nutzer hin? Diese Frage scheint Apple aktuell auszuloten: Mit einer Push-Mitteilung der vorinstallierten Wallet-App hat der Konzern gleich mehrere hauseigene Produkte beworben – und dafür ungewöhnlich viel Kritik geerntet. Beim Kauf von Kinotickets für Apples Formel-1-Kinofilm gibt es dem Werbehinweis zufolge Rabatt, wenn dafür Apple Pay verwendet wird – beim Ticketanbieter Fandango. Diese Meldung erschien auf Sperrbildschirmen und in der Wallet-App auf iPhones von Nutzern mit US-Apple-Accounts. Wie viele solche Mitteilungen Apple letztlich auf eigenen Geräten zugestellt hat, bleibt unklar.

In sozialen Medien und Foren wie Reddit zeigten sich Empfänger der Nachricht wenig begeistert: Die Reaktionen reichen von einem simplen "Wie schalte ich diesen Müll ab?" bis zu verärgerten Kommentaren, dass man schon mehr für Apple-Produkte zahle und deshalb auch erwarte, ungestört von Werbung zu bleiben. Insbesondere wird bemängelt, dass Apple dafür ausgerechnet die Wallet-App verwendet, bei der Nutzer die Mitteilungen gewöhnlich nicht abdrehen – schließlich informieren diese sonst etwa über Einkäufe respektive Abbuchungen.

iOS-Apps von Drittentwicklern war es ursprünglich generell untersagt, über Apples Push-Nachrichtendienst auch Werbung auszuliefern. Daran gehalten hat sich in der Praxis allerdings längst nicht jeder App-Anbieter. Inzwischen hat Apple das Verbot abgeschwächt: Push-Werbung ist seitdem zulässig, wenn Nutzer "explizit eingewilligt" haben. Wo und in welcher Form iPhone-Kunden auch dem Empfang von Apple-Pay-Werbung zugestimmt haben, bleibt unklar.

Den Formel-1-Film pusht Apple aktuell auf allen Kanälen: Von der Keynote der Entwicklerkonferenz WWDC bis zu Apple Karten: In dem bislang werbefreien Kartendienst hat das Unternehmen rund um den Circuit de Monaco große digitale Werbeschilder aufgestellt, die ebenfalls auf den Film verweisen. Eigene Produkte bewirbt der Konzern seit Längerem in seinen Betriebssystemen und Apps, darunter die eigenen Streaming-Dienste oder auch Zusatzversicherungen für Geräte.

(lbe)

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