"Umso ärgerlicher ...": Alte Probleme bei Härtels Pflichtspiel-Einstand

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Auch unter dem neuen Trainer Jens Härtel findet Erzgebirge Aue nicht zurück in die Erfolgsspur. Beim 1:2 bei Hannover II bereitete ein altbekanntes Problem erneut Kopfzerbrechen.

 Jens Härtel.

Pflichtspiel-Debüt missglückt: Jens Härtel. IMAGO/Picture Point

Am Jahresende 2024 ging es beim FC Erzgebirge Aue etwas wild zu. Erst sorgte die Meldung über die Trennung von Trainer Pavel Dotchev zum Saisonende für einige Irritationen. Zwei Niederlagen gegen den BVB II (1:3) und den SC Verl (2:5) später wurde der 59-Jährige dann doch sofort entlassen. Interimstrainer Jörg Emmerich führte die Mannschaft zwar wieder in die Erfolgsspur, jedoch mit teils wilden Spielen, wie beim 6:4 in Sandhausen.

Für den Jahresbeginn wünschten sich die Veilchen daher vor allem Ruhe. Und die sollte der neue Trainer Jens Härtel mitbringen. Einzig: Sein Debüt beim Abstiegskandidaten Hannover II endete mit der nächsten Niederlage. Für die leisen Aufstiegsambitionen der Auer verheißt das nichts Gutes.

Grippewelle "darf keine Ausrede sein"

Dabei sei er "grundsätzlich mit der Leistung einverstanden", meinte Härtel am Mikrophon von MagentaSport, er hatte ein "ordentliches Auswärtsspiel" gesehen. Die Sachsen waren schon nach zehn Minuten durch Marcel Bär in Führung gegangen. Doch habe man danach "einen halben Gang zurückgeschaltet und Hannover wieder ins Spiel kommen lassen", gab der Torjäger zu.

Zwei Gründe machten die Sachsen nach Abpfiff für den Einbruch nach etwa 30 Minuten aus. Keiner davon war die Grippewelle, die neben Marvin Stefaniak und Sean Seitz auch die für die Startelf vorgesehenen Pascal Fallmann, Mirnes Pepic und Ali Loune außer Gefecht gesetzt hatte. "Das darf keine Ausrede sein", meinte Bär zu den vielen Krankheitsfällen.

Ich bin grundsätzlich mit der Leistung einverstanden. Wir haben ein ordentliches Auswärtsspiel gezeigt.

Eher ärgerten sich die Veilchen, dass sich die Standardschwäche der Hinrunde nun auch im neuen Jahr fortsetzt. Der Ausgleich von Stefano Marino fiel nach einem ruhenden Ball und markierte bei Aue schon den neunten Gegentreffer nach einem Standard. Man habe im Trainingslager zwei komplette Einheiten zum Thema Verteidigen bei ruhenden Bällen eingeschoben, so Härtel. "Umso ärgerlicher, dass wir auf diesem Weg erneut einen Treffer kriegen."

Platzverweis aufgrund der Platzverhältnisse?

Zum anderen war da der Platzverweis für Kilian Jakob. Der Verteidiger hatte in der 57. Minute Gelb gesehen, weil er nach einem Foul den Ball weggeschlagen hat. Nur 2:50 Minuten später war der Arbeitstag des 26-Jährigen dann beendet, nach einem rüden Foul zeigte ihm Schiedsrichter Yannick Rupert die Ampelkarte. "Danach war es natürlich ein anderes Spiel", meinte Härtel.

"Das darf dir so nicht passieren", ärgerte sich Bär besonders über die unnötige erste Verwarnung seines Teamkollegen, "daraus muss er lernen." Weniger dramatisch sah es hingegen sein neuer Trainer: "Das kann immer mal passieren", beschwichtigte Härtel und schob das zweite Missgeschick Jakobs den schwierigen Platzverhältnissen zu, der Verteidiger sei eben "auch weggerutscht".

Bär: "Nicht viel falsch gemacht"

Der Rückrundenauftakt ist also misslungen für Aue, die Veilchen verharren in der Tabelle auf Platz sieben und müssen am Wochenende möglicherweise dabei zusehen, wie die Konkurrenten im Aufstiegsrennen weiter enteilen. Doch neue Unruhe mag noch nicht aufkommen im Erzgebirge.

"Wir haben nicht viel falsch gemacht bei schweren Bedingungen. Es hat auch das Quäntchen Glück gefehlt", versuchte Bär zum Abschluss das Positive hervorzuheben. Er wolle der Mannschaft überhaupt keinen Vorwurf machen, jeder sei für den anderen in die Bresche gesprungen, so Bär. "Die Einstellung hat gestimmt."

vfa

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