Ulms Oberbürgermeister Martin Ansbacher (SPD) will das nicht hinnehmen. Die Bahn solle verschieben, sagte er laut der Nachrichtenagentur dpa. Falls die Bauarbeiten dennoch wie vorgesehen stattfinden müssten, müsste für Entlastungen gesorgt werden, »da die notwendigen Ersatzverkehre die städtische Infrastruktur potenziell an ihre Belastungsgrenzen bringen könnten.«
Das Problem: Wegen einer Großbaustelle an einer Bundesstraße hätten sich viele einen früheren Termin gewünscht. Die Stadt Ulm erneuert eine marode Brücke, ab Ende November wird deswegen die B10, eine wichtige Verbindungsstraße, einseitig gesperrt. Einfach gesagt, geht ab Januar auf der Schiene für vier Wochen gar nichts. Auf der Straße aber auch kaum etwas. Der Grüne Landtagsabgeordnete Michael Joukov sagte der »Südwest Presse« , das Timing sei eine Katastrophe.
Details wohl im Oktober
Die Bahn will Details zu einem Schienenersatzverkehr und zu Umleitungen »voraussichtlich im Oktober« gemeinsam mit der Stadt Ulm veröffentlichen. Unklar ist bis dahin auch, wie sich die Sperrung auf den Nahverkehr und Verbindungen unter anderem der Brenzbahn, Südbahn, Illertalbahn und Donautalbahn auswirken wird.
Durch elektronische Stellwerke soll der Zugverkehr der Bahn zuverlässiger und weniger störungsanfällig werden. Von den Stellwerken der Bahn sind deutlich mehr als die Hälfte in mindestens »schlechtem« Zustand, wie aus dem »Netzzustandsbericht« für 2024 hervorgeht. Der Anteil ist zum Vorjahr noch einmal gestiegen.