Donald Trump hat seine Forderung nach einer Waffenruhe nicht erneuert, seit Wladimir Putin sie abgelehnt hatte. Der US-Ukrainegesandte erhebt sie nun erneut. Das Liveblog
Aktualisiert am 25. Mai 2025, 20:15 Uhr
US-Sondergesandter Keith Kellogg fordert Waffenruhe in der Ukraine
Der US-Sondergesandte für die Ukraine und Russland, Keith Kellogg, hat die jüngsten Luftangriffe Russlands scharf verurteilt. Auf X schrieb Kellogg, die russischen Angriffe auf die Stadt und die "willkürliche Tötung von Frauen und Kindern" sei ein klarer Verstoß gegen die Zusatzprotokolle der Genfer Konvention von 1977, die das Leben Unschuldiger beschützen sollen. "Diese Angriffe sind beschämend", schrieb Kellogg und forderte eine sofortige Waffenruhe.
Derweil hat sich US-Präsident Donald Trump noch nicht zu den massiven Luftangriffen Russlands auf mehrere Städte in der Ukraine geäußert. Trump hatte zusammen mit mehreren europäischen Regierungs- und Staatschefs ebenfalls eine Waffenruhe gefordert und Russland andernfalls neue Sanktionen angedroht. Diese Forderung nach einer Waffenruhe hat der US-Präsident zuletzt jedoch nicht mehr erhoben.
Wadephul kündigt "starke Reaktion des Westens" auf russische Angriffe an
Außenminister Johann Wadephul hat die jüngsten Luftangriffe auf die Ukraine als Zeichen gedeutet, dass Russland nicht an einem Ende des Krieges interessiert ist. Der russische Präsident Wladimir Putin trete "die Menschenrechte mit Füßen", sagte der CDU-Politiker. Das sei ein Affront, auch gegen US-Präsident Donald Trump, der sich bemüht habe, Putin zu Friedensverhandlungen zu bewegen.
„"Man sieht: Putin will keinen Frieden. Er will den Krieg fortführen, und das dürfen wir ihm nicht gestatten."“
Außenminister Johann WadephulEuropa bereite deshalb weitere Sanktionen gegen Russland vor, fuhr Wadephul fort: "Es wird eine starke Reaktion des Westens geben und ich denke auch von den Vereinigten Staaten von Amerika." Diese würden Russland finanziell schwer treffen.
Ukrainischer Kommandeur äußert Kritik nach Gefangenenaustausch
Nach dem Austausch von je etwa 1.000 Kriegsgefangenen mit Russland beklagt ein landesweit bekannter ukrainischer Kommandeur, dass keine Soldaten der Asow-Brigade unter den freigelassenen Ukrainern seien. Das sei eine "Schande für das Land", schrieb der Asow-Kommandeur Denys Prokopenko bei Facebook. Die Asow-Brigade zählt zu den kampfstärksten Einheiten der ukrainischen Armee.
Tausende Asow-Soldaten hatten bis Mai 2022 die Fabrik Asowstahl in Mariupol verteidigt und verzögerten damit in den ersten Kriegsmonaten den russischen Vormarsch in der Südukraine. Dann seien sie auf Befehl der Führung in Kyjiw in Gefangenschaft gegangen, erinnerte Prokopenko. Der Oberst war dadurch selbst in Gefangenschaft geraten, wurde aber im September 2022 zusammen mit weiteren Soldaten im Zuge eines Gefangenenaustauschs freigelassen.
Nach mehr als drei Jahren hätten seine Kämpfer nun "das absolute Recht, vorrangig ausgetauscht zu werden", schrieb Prokopenko. Wenn Russland nicht bereit gewesen sei, die Soldaten im Tausch gegen einfache russische Soldaten freizulassen, hätte es den Einsatz anderer Personen benötigt, kritisierte der Kommandeur die ukrainische Verhandlungstaktik. Als Beispiele nannte er russische Geheimdienstler oder Priester der früher moskautreuen orthodoxen Kirche in der Ukraine.
Russland und die Ukraine schließen größten Gefangenenaustausch seit Kriegsbeginn ab
Russland und die Ukraine haben nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums den bisher größten Gefangenenaustausch abgeschlossen. In der dritten Phase tauschten beide Seiten jeweils 303 weitere Kriegsgefangene aus. Insgesamt seien vom 23. bis 25. Mai im Rahmen eines in Istanbul vereinbarten Formats je 1.000 Personen übergeben worden, teilte das Ministerium in Moskau mit.
Auch der Stabschef des ukrainischen Präsidenten bestätigte, dass im dritten Abschnitt eines großangelegten Gefangenenaustauschs 303 ukrainische Kriegsgefangene aus russischer Haft zurückgekehrt seien.
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Selenskyj kritisiert nach russischem Großangriff Schweigen der USA
Nach dem erneuten großflächigen russischen Drohnenangriff hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die USA und andere westliche Staaten zu weiteren Sanktionen gegen Russland aufgerufen. "Jeder solche terroristische russische Angriff ist Grund genug für neue Sanktionen gegen Russland", schrieb Selenskyj auf Telegram. Gemessen an der Anzahl der eingesetzten Waffen handelte es sich in der vergangenen Nacht um den bislang größten russischen Luftangriff seit Kriegsbeginn.
„"Das Schweigen Amerikas und das Schweigen anderer in der Welt ermutigt Putin nur."“
Wolodymyr Selenskyj, Präsident der UkraineBei dem Angriff mit mehr als 300 russischen Drohnen und Raketen wurden nach offiziellen Angaben 13 Menschen getötet. US-Präsident Donald Trump hatte sich Anfang der Woche gegen weitere Sanktionen ausgesprochen, obwohl die russische Regierung seinem Vorschlag einer 30-tägigen Waffenruhe nicht zugestimmt hat.
Ukraine spricht von mehr als 300 russischen Drohnen- und Raketenangriffen
Bei den jüngsten nächtlichen Luftangriffen auf die Ukraine hat Russland nach ukrainischen Angaben 298 Drohnen und 69 Raketen eingesetzt. Wie die Luftwaffe weiter mitteilte, konnten 266 Drohnen und 45 Raketen abgeschossen werden.
Es war bereits der zweite nächtliche Großangriff Russlands auf die Ukraine in Folge. Am Samstag hatte die ukrainische Luftwaffe einen russischen Angriff mit 250 Langstreckendrohnen und 14 ballistischen Raketen gemeldet.
Russische Truppen bauen Frontvorsprung bei Pokrowsk weiter aus
In der Region Donezk sind russische Soldaten in Richtung der Ortschaft Popiw Jar vorgerückt und haben sich damit eine strategisch wichtige Position in der Region Donezk verschafft. Das meldet das Institute for the Study of War (ISW) in seinem täglichen Lagebericht (PDF). Demnach stehen die russischen Soldaten nun nur noch 14 Kilometer südwestlich von Kostjantyniwka und könnten in den kommenden Wochen eine Offensive auf die Stadt beginnen.
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Mehrere Minderjährige bei russischen Angriffen getötet
Russland hat die Ukraine erneut mit zahlreichen Drohnen angegriffen. Landesweit wurden nach ukrainischen Angaben mehr als zehn Menschen getötet, darunter mehrere Minderjährige. In der Region Schytomyr seien Kinder und Jugendliche im Alter von acht, zwölf und 17 Jahren getötet worden, teilten Rettungskräfte mit. Zehn weitere Menschen seien in der Region verletzt worden.
Tote und Verletzte wurden auch aus weiteren ukrainischen Regionen gemeldet. In der Region Kyjiw seien bei "massiven nächtlichen Angriffen" mindestens vier Menschen getötet und 16 weitere verletzt worden, teilten Rettungsdienste mit. Aus der Region Chmelnyzkyj wurden vier Tote gemeldet, aus dem südukrainischen Mikolajiw ein Toter.
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Ukraine und Russland melden gegenseitige Drohnenangriffe
Nach den heftigen Drohnen- und Raketenangriffen aus Kyjiw in der Nacht zu gestern hat die Ukraine erneut zahlreiche russische Luftangriffe gemeldet. Der regionale Militärverwalter Timur Tkatschenko sprach auf der Plattform Telegram von Dutzenden Kamikazedrohnen über der Hauptstadt Kyjiw. Die Flugabwehr sei im Einsatz.
Ein Wohngebäude in Kyjiw wurde laut Tkatschenko von Drohnensplittern getroffen und fing Feuer. Nach ersten Medienberichten wurden mindestens elf Menschen verletzt. In zwei Kleinstädten außerhalb Kyjiws gab es laut Behörden drei Tote. Russische Drohnenangriffe wurden auch aus Charkiw im Osten, Mykolajiw im Süden sowie der Hafenstadt Odessa gemeldet.
„"Die Nacht wird nicht einfach werden."“
Militärverwalter Timur TkatschenkoRussland fing eigenen Angaben zufolge binnen vier Stunden 95 ukrainische Drohnen ab. Das russische Militär habe elf Drohnen über Moskau zerstört, schrieb der Bürgermeister der russischen Hauptstadt, Sergej Sobjanin, auf Telegram.
Ukrainischer Parlamentspräsident spricht sich für Vatikan als Verhandlungsort aus
Der Präsident des ukrainischen Parlaments, Ruslan Stefantschuk, hat den Vatikan als idealen Ort für mögliche Friedensverhandlungen mit Russland bezeichnet. In einem Interview mit der italienischen Zeitung Repubblica sagte Stefantschuk, der Vatikan sei "ein symbolischer Ort, der heiligste auf der Welt, um zu einem Friedensschluss zu kommen". Zugleich kritisierte er die ablehnende Haltung des russischen Präsidenten.
„"Putin will nirgendwo hingehen. Er will keinen Frieden, sondern die Kapitulation der Ukraine."“
Ruslan Stefantschuk, Präsident des ukrainischen ParlamentsEin erster Schritt müsse ein Waffenstillstand sein, sagte Stefantschuk. Nur dieser könne zeigen, dass Russland ernsthaft an Frieden interessiert sei. Ohne diese Voraussetzung seien Gespräche "Zeitverschwendung", sagte Stefantschuk.
Russland und Ukraine tauschen jeweils weitere 307 Gefangene aus
Russland und die Ukraine haben nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums ihren bisher größten Gefangenenaustausch fortgesetzt und jeweils weitere 307 Menschen freigelassen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bestätigte die Rückkehr von 307 ukrainischen Kriegsgefangenen.
Die russischen Soldaten befänden sich derzeit in Belarus, wo sie die notwendige psychologische und medizinische Hilfe erhielten, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. "Alle russischen Militärangehörigen werden zur Behandlung und Rehabilitation in die Russische Föderation gebracht", hieß es weiter.
Insgesamt sollen im Zuge des auf drei Tage angelegten Austausches 1.000 Gefangene freikommen. Gestern waren jeweils 390 Gefangene in Freiheit gekommen. Für morgen sind weitere Freilassungen geplant.
Ukraine mahnt internationale Partner zu mehr Druck auf Russland
Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha hat Russland dafür kritisiert, gut eine Woche nach dem Ende der direkten Gespräche in Istanbul noch immer nicht das in Aussicht gestellte "Friedensmemorandum" übermittelt zu haben. "Stattdessen schickt Russland tödliche Drohnen und Raketen auf die Zivilbevölkerung", sagte der Sybiha. "Dies ist Russlands Antwort auf die internationalen Friedensbemühungen und ein klarer Beweis dafür, dass ein verstärkter Sanktionsdruck auf Moskau notwendig ist, um den Friedensprozess zu beschleunigen."
Selenskyj fordert nach Großangriff zusätzliche Sanktionen gegen Russland
Der russische Großangriff auf den Raum Kyjiw in der Nacht sei ein erneuter Beweis dafür, dass Russland eine Waffenstillstandsvereinbarung zur Beendigung des Krieges blockiere, schreibt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf Telegram. "Es war eine harte Nacht für die gesamte Ukraine."
Selenskyj forderte zusätzliche Sanktionen gegen Schlüsselsektoren der russischen Wirtschaft. Nur so könnte man Russland dazu zwingen, einem Waffenstillstand zuzustimmen.
Mehr zu dem jüngsten russischen Großangriff lesen Sie hier:
250 russische Langstreckendrohnen in einer Nacht
Das ukrainische Militär hat Details zum jüngsten Großangriff Russlands veröffentlicht. Nach Angaben der Luftwaffe setzte das russische Militär in der vergangenen Nacht 250 Langstreckendrohnen und 14 ballistische Raketen ein. Der Schwerpunkt des nächtlichen Angriffs lag demnach auf der Hauptstadt Kyjiw.
Viele Verletzte bei russischen Luftangriffen auf Kyjiw
Die Zahl der Verletzten durch die jüngsten Angriffe auf die ukrainische Hauptstadt ist nach Angaben der Militärverwaltung auf mindestens 15 gestiegen. Es habe sich um einen der bisher größten kombinierten Angriffe mit Drohnen und Raketen auf Kyjiw gehandelt, teilte die Militärverwaltung auf Telegram mit. In der Hauptstadt gebe es auch Schäden durch herabfallende Drohnentrümmer.