Bei wiederholten russischen Angriffen auf eine Brücke nördlich der Stadt wurde am Sonntag ein Zivilist getötet. Russland besetzt offenbar zwei Orte in der Region Donezk.
Aktualisiert am 4. August 2025, 9:54 Uhr
Bei einem Angriff auf eine Brücke nahe der Stadt Cherson haben russische Streitkräfte einen Zivilisten getötet. Das berichtet das Institute for the Study of War (ISW) in seinem aktuellen Lagebericht (PDF). Russische Truppen greifen demnach die Antoniwskji-Brücke nordöstlich der Regionalhauptstadt immer wieder an. Dabei wurde nach Angaben der Staatsanwaltschaft der Stadt Cherson am 3. August die zivile Person getötet. Der Sprecher der ukrainischen Streitkräfte im Süden des Landes sagte, Russland wolle auf die Inseln des Dnipro-Flussdeltas südlich der Stadt vorstoßen.
In der Region Donezk zeigen geolokalisierte Aufnahmen, wie russische Kräfte eine Fahne über der Siedlung Nowoukrajinka südlich der Stadt Pokrowsk hissen. Laut ISW deutet dies auf eine russische Einnahme der Siedlung hin. Dem ukrainischen Oberbefehlshaber Oleksandr Syrskyj zufolge gehören die Kämpfe rund um Pokrowsk, sowie in Richtung der Stadt Dobropillja, zu den aktuell schwersten des Krieges. Nach seinen Angaben versuchen derzeit russische Soldaten, in kleinen Gruppen in Pokrowsk einzudringen. In den letzten Tagen griffen demnach russische Streitkräfte an mehreren Stellen rund um die Stadt an.
Russische Kräfte rückten auch an zwei anderen Stellen in der Region Donezk vor. Geolokalisierte Videoaufnahmen aus dem Süden des Dorfes Torske zeigen, wie russische Soldaten dort eine Fahne hissen. Nach Einschätzungen des ISW belegen die Aufnahmen einen russischen Vorstoß in diesem Gebiet im Norden der Region östlich der Stadt Lyman. Im Westen der Region an der Grenze zu der Region Dnipropetrowsk rückten russische Kräfte auch nordöstlich des offenbar inzwischen besetzten Dorfes Nowoukrajinka vor.
Weitere geolokalisierte Aufnahmen belegen den Vorstoß ukrainischer Kräfte im Westen der Region Saporischschja. Laut dem ISW zeigt das Material, wie ukrainische Streitkräfte im Süden des Dorfes Plawni vorrückten, das südlich der Stadt Orichiw liegt. Russische Kräfte griffen südwestlich der Stadt bei dem Dorf Kamjanske an. Der Sprecher der ukrainischen Streitkräfte im Süden des Landes widersprach Berichten, Russland hätte das Dorf eingenommen; nach seinen Angaben beziehen ukrainische Truppen noch Stellungen am Rande der Siedlung.