Ukrainediplomatie: Wer ist Mister Europa?

Artikelzusammenfassung

Am vergangenen Samstag trafen sich in Kyjiw fünf europäische Staats- und Regierungschefs, darunter Keir Starmer, Wolodymyr Selenskyj, Emmanuel Macron, Donald Tusk und Friedrich Merz, um spontan mit Donald Trump zu telefonieren. Die Szene erinnert an eine alte Anekdote und verdeutlicht die zunehmende Bedeutung europäischer Diplomatie angesichts der Bedrohungen durch Trump und Putin. Die EU-Institutionen spielen dabei eine nachgeordnete Rolle, da Sicherheit und Verteidigung in erster Linie von den Mitgliedstaaten abhängen. Frankreich, Großbritannien und Deutschland übernehmen eine führende Rolle, während die Frage bleibt, wer Europa bei möglichen Friedensverhandlungen in der Ukraine vertreten wird.

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Fünf Männer auf einem plüschroten Sofa, auf dem Tisch vor ihnen liegt ein Handy – das Foto wurde am vergangenen Samstag in Kyjiw aufgenommen und seitdem millionenfach verbreitet. Es zeigt, von links nach rechts: Keir Starmer, den britischen Premierminister, Ukraines Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron, den polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk und Friedrich Merz, den neuen Kanzler. Gemeinsam telefonieren sie mit Donald Trump.

Das Gespräch sei spontan zustande gekommen, wurde berichtet. Frankreichs Präsident habe die Idee gehabt, einfach mal in Washington durchzuklingeln. Zugleich ist die Szene perfekt inszeniert. Macron kann so was, er hat die Vorgeschichte sogar auf X gepostet. In einem kurzen Video sieht man den Franzosen mit dem Handy am Ohr, offensichtlich spricht er mit Trump: "I call you back in two minutes, with the others." Ich rufe dich in zwei Minuten zurück – schon sitzen die fünf auf dem Sofa.