Ukraine-Geflüchtete: Mehr als die Hälfte der früh Angekommenen ist in Arbeit

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Rund die Hälfte der schon kurz nach Russlands Überfall auf die Ukraine nach Deutschland geflohenen Kriegsflüchtlinge im erwerbsfähigen Alter hat hier inzwischen einen Job. »Bei den zwischen Februar und Mai 2022 angekommenen Ukrainerinnen und Ukrainern im Alter zwischen 20 und 64 Jahren lag die Erwerbstätigenquote im Frühsommer 2025 bei 51 Prozent – von 50 Prozent bei Frauen bis 57 Prozent bei Männern«, teilte das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) mit.

Dabei bezog es sich auf eine Studie zur Lebenssituation von Ukrainern in Deutschland. Seit Sommer 2022 wurden bundesweit immer wieder dieselben Ukrainerinnen und Ukrainer in halbjährlichen Abständen befragt, insgesamt sechsmal. Beim vorerst letzten Mal beteiligten sich von Mai bis August 2025 mehr als 6000 Schutzsuchende. Damit liegen dem BiB insgesamt gut 40.000 Interviews vor. Es sprach von einer »einzigartigen Datenlage«.

Die Bundesregierung gefährdet diesen Erfolg jedoch. Sie hat beschlossen, dass nach dem 31. März 2025 angekommene Menschen aus der Ukraine nicht mehr in die Grundsicherung kommen, sondern Leistungen für Asylsuchende erhalten sollen. Damit würden die Jobcenter die Zuständigkeit für sie verlieren, zudem könnten die Geflüchteten nicht mehr zu Arbeit oder Qualifizierungen verpflichtet werden.

Bei vielen der zunächst allein oder mit ihren Kindern nach Deutschland geflüchteten Ukrainerinnen sind der Studie zufolge inzwischen ihre Partner
nachgekommen. Das stabilisiere die Lebenssituation. »Familien zeigen deutlich höhere langfristige Bleibeabsichten, wenn beide Eltern in Deutschland leben«, sagte BiB-Direktorin Katharina Spieß. Zugleich teilte das BiB mit: »Die Belastungen von Krieg, Flucht und Trennung führten bei 29 Prozent der Frauen, die ohne ihre Partner in Deutschland Schutz gesucht haben, mittlerweile zum Ende der Beziehung.«

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