Überraschender Doppelwechsel in der VfB-Spitze

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Sommerzeit ist Transferzeit im Fußball. Beim VfB Stuttgart steht neben den üblichen Rochaden beim kickenden Personal zudem ein durchaus überraschender Doppelwechsel in der Führungsetage bevor.

Der VfB Stuttgart verhandelt wohl mit Finanzvorstand Dr. Thomas Ignatzi über eine Vertragsauflösung.

Der VfB Stuttgart verhandelt wohl mit Finanzvorstand Dr. Thomas Ignatzi über eine Vertragsauflösung. IMAGO/Pressefoto Baumann

Denn sowohl im Vorstand als auch im Aufsichtsrat der ausgegliederten AG, die beim frischgebackenen DFB-Pokalsieger den Profifußball verantwortet, stehen weitreichende Veränderungen bevor. So verhandelt der Aufsichtsratsvorsitzende und e.V.-Präsident Dietmar Allgaier nach kicker-Recherchen mit Finanzvorstand Dr. Thomas Ignatzi über eine vorzeitige Auflösung seines bis 15. August 2026 laufenden Vertrags.

Schon am Mittwoch, wenn das Kontrollgremium außerordentlich tagt, könnte in der Sache Vollzug gemeldet werden. Ignatzi war 2021 unter Aufsichtsratschef Claus Vogt zum VfB gekommen in einer finanziell turbulenten Phase, die sich beim damals notorisch klammen Traditionsklub durch Corona massiv verschärft hatte. Kurz vor der Ankunft des Ex-Bankers hatten die Stuttgarter mit der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) eine Vereinbarung über ein 25 Millionen Euro schweres Darlehen getroffen, das mittlerweile nahezu vollständig zurückgeführt wurde.

Wehrle könnte Finanzressort übernehmen

Sollte es wie erwartet zum vorzeitigen Abschied Ignatzis, der einen gehörigen Anteil an der finanziellen Restabilisierung des Klubs hat, kommen, soll es nach kicker-Informationen eine sehr wahrscheinliche Option sein, das Finanzressort in den Verantwortungsbereich des Vorstandsvorsitzenden Alexander Wehrle zu schieben. Das Thema verantwortet hatte Wehrle bereits beim 1.FC Köln als Geschäftsführer, insofern wäre es kein Neuland für den 50-Jährigen. Dafür spräche auch, dass mit Tobias Keller der langjährige Finanzdirektor den VfB kürzlich in Richtung SV Wehen-Wiesbaden verlassen hat und dessen Posten bis dato nicht nachbesetzt wurde.

Darüber hinaus wird mit Peter Schymon ein weiterer Finanzexperte den VfB verlassen. Der 54-Jährige sitzt für Anteilseigner Mercedes Benz im Aufsichtsrat des Bundesligisten als stellvertretender Vorsitzender. Dem Vernehmen nach sollen sich die Wege des Autobauers und des im Konzernvertrieb für Finanzen und Controlling zuständigen Schymon trennen, weswegen eine Nachbesetzung im VfB-Rat die logische Folge wäre. Dies wird nach kicker-Informationen Thema sein auf der nächsten Hauptversammlung der VfB AG im Juli, an der neben dem VfB e.V. und Mercedes Benz noch die weiteren Anteilseigner, die Porsche AG und die Jako AG, teilnehmen.

Schymon sitzt als stellvertretender Aufsichtsratschef auch im mächtigen Präsidialausschuss, insofern ist sein Posten von besonderer Bedeutung. Diesem Gremium, das als eine Art innerer Zirkel des Rats gilt, gehören zudem Allgaier, e.V.-Vize-Präsident Andreas Grupp und Lutz Meschke als Porsche-Vertreter an.

Benni Hofmann

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