Nachtsicht, Wärmebildkamera oder Monster-Akku: Outdoor-Smartphones sind nicht nur stabil und wasserdicht. Wir zeigen die besten Modelle aus den Outdoor-Handy-Tests.
Wer viel in der Natur unterwegs ist oder bereits häufiger sein Smartphone beschädigt hat, sollte über ein Outdoor-Handy nachdenken. Diese Mobilgeräte bringen für Outdoor-Aktivitäten die nötige Robustheit und Ausdauer mit. Neben dem Outdoor-Bereich sind solche robusten Mobiltelefone auch im Gewerbe nützlich, zum Beispiel als Baustellenhandy, aber auch in Fabriken, bei Hilfs- und Rettungskräften, der Forstwirtschaft oder Gartenarbeit.
Ein stabiles Gehäuse ist nicht das einzige wichtige Kriterium für Outdoor-Handys. So gibt es Modelle mit Nachtsicht- und Wärmebildkamera sowie mit gigantischem Akku, mit denen das Gerät fast eine Woche ohne Ladegerät auskommt.
Die Frage nach dem besten Outdoor-Smartphone ist nicht einfach zu beantworten, da es hier stark auf die eigenen Vorlieben ankommt. Muss das Gerät so stabil wie möglich oder eher kompakt sein? Wie viel Power sollte es bieten? Wird es für Fotografie genutzt und muss es mehrere Tage am Stück mit einer Akkuladung durchhalten?
Testsieger bleibt das Ulefone Armor 28 Ultra ab 931 Euro. Für das Outdoor-Smartphone sprechen der bärenstarke Prozessor sowie das brillante OLED-Display, eine lange Akkulaufzeit sowie eine gute Kamera mit Extras wie Wärmebild- und Infrarot-Nachtsichtkamera. Auf dem zweiten Platz folgt das neue Oukitel WP200 Pro ab 520 Euro, welches ein herausnehmbares Zweit-Display hat. Dieses wandelt sich dann bei Bedarf zu einem TWS-Headset oder Fitness-Tracker.
Das Gehäuse eines Outdoor-Handys ist deutlich robuster als das eines normalen Smartphones. Es bietet Schutz vor Stürzen, Vibrationen, Wasser und extremen Temperaturen. Wichtig ist eine IP-Schutzklasse, idealerweise mit einer Zertifizierung von mindestens IP68 oder höher. Die meisten Modelle erfüllen IP69K und gelten damit als wasserdicht – sie vertragen sogar heißes Wasser unter Hochdruck. Streng genommen gilt das nur in Süßwasser. Viele Geräte wie das Samsung Galaxy Xcover 6 Pro, Xcover 7 oder Cat S75 lassen sich auch mit Desinfektionsmitteln, Alkohol, Seife oder Bleiche reinigen.
Der Bildschirm ist eine Schwachstelle bei Smartphones. Outdoor-Modelle setzen daher auf dicke Rahmen und stabiles Displayglas zum Schutz vor Bruch. Dennoch sind sie nicht unzerstörbar. Viele Geräte bieten berührungsempfindliche Touchscreens, die sich auch mit Handschuhen oder nassen Fingern bedienen lassen.
Überwiegend kommt LCD-Technik mit IPS-Panel zum Einsatz, OLED ist eher selten. Die Bildschirme reichen in der Diagonale von kompakten Größen unter 5 Zoll hin zu 6,8 Zoll. Full-HD ist Standard, ebenso wie eine Bildwiederholrate von 120 Hz bei neueren Modellen. Helle Displays (ab 700 cd/m²) sind wichtig für die Nutzung bei Sonneneinstrahlung – in dieser Disziplin versagen jedoch viele Geräte und bieten zu dunkle LCDs. Eine Ausnahme ist das Ulefone Armor 28 Ultra mit OLED-Panel und knapp 2000 cd/m².
Beim Blick in die technischen Daten zeigt sich: Outdoor-Smartphones setzen in der Regel auf langsame und preiswerte Octa-Core-CPUs. Positiv stechen hier das Ulefone Armor 28 Ultra, das Oukitel WP200 Pro oder das Doogee Blade GT Ultra hervor. Auch das Crosscall Stellar-X5, das Samsung Galaxy Xcover 6 Pro und das Gigaset GX6 sind vergleichsweise flott. 5G ist nicht immer Standard. Dual-SIM ist fast immer vorhanden, UKW-Radio oft ebenfalls – mit Kopfhörer als Antenne.
Das Cat S75 kann Notrufe und Nachrichten per Satellit versenden. Praktisch für den Outdoor-Einsatz sind auch ein Barometer, auch wenn deiser nicht immer zum Standard gehört. Ein Zweifrequenz-Empfänger für GNSS bieten zur OPrtung nahezu alle der hier vorgestellten Geräte.
Im Hinblick auf Speicher bieten die getesteten Geräte größtenteils 256 GB intern, teilweise auch mehr sowie 8 bis 16 GB RAM (teilweise erweiterbar). Meistens gibt es einen Slot zum Erweitern per microSD-Karte. Fast alle Geräte sind zu Dual-SIM fähig und bieten Platz für zwei SIM-Karten und eine microSD-Karte. NFC gehört zum Standard.
Updates liefern viele Hersteller nur unregelmäßig aus – Samsung bildet hier mit fünf Jahren Support eine positive Ausnahme. Ein Barometer ist nicht überall Standard.
Bei der Kamera wird oft gespart – meist kommt nur einfache Technik zum Einsatz. Schade, denn gerade auf Wanderungen bieten sich schöne Motive. Immerhin geht der Trend zu besseren Kameras. Das garantiert noch keine Top-Fotos, aber bei Tageslicht gelingen oft gute Aufnahmen. Die besten Bilder liefern das Samsung Galaxy Xcover 6 Pro, Ulefone Armor 28 Ultra, Ulefone Armor 26 Ultra, Oukitel WP200 Pro und Doogee Blade GT Ultra. Das Armor 26 Ultra bietet sogar eine Telelinse – eine Seltenheit bei Outdoor-Smartphones.
Spannend sind Modelle mit Wärmebildkamera. Damit lassen sich etwa Wärmeverluste im Haus aufspüren oder Wasserleitungen kontrollieren. Diese Funktion bieten etwa Ulefone Armor 28 Ultra, Armor 26 Ultra, Armor 25T Pro, Doogee V31GT und AGM G2 Guardian. Auch Nachtsichtkameras sind interessant. Sie nutzen Infrarot-LEDs, um Wärmeabstrahlung von Objekten zu erfassen. Das erlaubt Fotos oder Videos in Scharzweiss in völliger Dunkelheit.
Outdoor-Smartphones sollen lange durchhalten – doch die Akkulaufzeiten variieren stark. Spitzenreiter ist das Ulefone Armor 24 mit 22.000 mAh, genug für rund eine Woche. Auch das Armor 26 Ultra und das Doogee V31GT mit 10.000 mAh bieten deutlich mehr als Standardgeräte und halten bis zu drei Tage durch.
Samsung und Gigaset setzen auf kleinere, aber wechselbare Ersatz-Akkus (4000–5000 mAh), die sich ohne Werkzeug tauschen lassen. Schnellladen ist selten – Ausnahmen sind neuere Modelle von Ulefone und Blackview mit 66 bis 120 Watt. Kabelloses Laden wird vereinzelt unterstützt. Ein Akku zum Herausnehmen wie bei Gigaset GX4 oder Galaxy Xcover 6 Pro und Xcover 7 sind bei chinesischen Geräten unüblich.
Wer das Smartphone zum Navigieren beim Wandern nutzt, muss damit rechnen, dass der Akku bei umfangreicher GPS-Nutzung schneller erschöpft ist. Für längere Wandertouren empfehlen sich daher Smartphones mit einer großen Akku-Kapazität oder Modelle mit Ersatz-Akku. Für den Notfall sollten Anwender auch eine Powerbank (Bestenliste) im Gepäck haben, um das Gerät damit aufladen zu können.
Outdoor-Smartphones bestehen meist aus gummiertem Kunststoff und Metall – das sorgt für Stabilität, macht sie aber schwer und klobig. Besonders robust sind Geräte von Ulefone, Oukitel, Blackview und Doogee, die Stürze aus 1,5 bis 2 Metern auf harten Untergrund wegstecken. Modelle von Nokia, Samsung und Gigaset sind kompakter, aber weniger stoßfest. In Tests überlebten aber alle Geräte Stürze aus über einem Meter.
Alle Modelle in der Bestenliste sind nach US-Militärstandard MIL-STD-810H zertifiziert. Ältere Geräte verfügen über MIL-STD-810G. Diese Norm umfasst Tests zu Temperatur, Druck, Vibration, Feuchtigkeit, Chemikalien und mehr – allerdings absolvieren Hersteller oft nur einzelne Tests, ohne nähere Details zu nennen.
Zudem sind alle Geräte IP-zertifiziert. Die erste Ziffer steht für Schutz gegen Staub (6 = staubdicht), die zweite für Wasserdichtigkeit (8 = dauerhaftes Untertauchen, 9K = Hochdruck-/Heißwasser-Schutz). „Dauerhaft“ heißt in der Regel: maximal 30 Minuten bei bis zu 2 Metern Tiefe – meist nur in Süßwasser. Mit der Zeit kann der Schutz durch Abnutzung nachlassen, Garantien bei Wasserschäden gibt es nicht.
BESTENLISTEN
Testsieger
Ulefone Armor 28 Ultra Thermal
Flaggschiff-Performance, Nachtsicht- & Wärmebildkamera: Das Ulefone Armor 28 Ultra ist ein Outdoor-Smartphone der Extraklasse. Wie gut das robuste Smartphone ist, zeigt der Test.
VORTEILE
- Top-Performance
- helles OLED-Display
- rasantes Laden mit 120 Watt
- Wärmebild- & Nachtsichtkamera
NACHTEILE
- teuer
- keine Telelinse
- klobig & schwer
- Software nicht aktuell, kaum Updates zu erwarten
Flaggschiff-Performance, Nachtsicht- & Wärmebildkamera: Das Ulefone Armor 28 Ultra ist ein Outdoor-Smartphone der Extraklasse. Wie gut das robuste Smartphone ist, zeigt der Test.
Outdoor-Smartphones sind besonders widerstandsfähig, technisch aber oft veraltet. Langsame Prozessoren, dunkle LCDs und fehlendes 5G sind in dieser Geräteklasse keine Seltenheit. Das Ulefone Armor 28 Ultra will mit diesem Image aufräumen: Es bringt beinahe Flaggschiff-Leistung, ein helles OLED-Display sowie Spezialkameras für Wärmebild und Nachtsicht mit.
Das klingt nach einem starken Gesamtpaket – hat mit 1062 Euro aber auch einen stolzen Preis. Ob sich die Investition lohnt, zeigt unser Test.
Design
Eine schlechte Nachricht vorab: Wer auf ein handliches Outdoor-Smartphone gehofft hat, wird enttäuscht. Das Ulefone Armor 28 Ultra fällt zwar etwas schlanker aus als manch anderes Modell des chinesischen Herstellers, ist im Vergleich zu einem normalen Smartphone aber ein echter Brocken. Es ist knapp zwei Zentimeter dick und bringt rund 450 Gramm auf die Waage – so viel wie ein kleines Tablet. In der Hosentasche lässt sich das Gerät daher nur bedingt unterbringen.
Dafür zeigt sich das Gerät im Alltag extrem robust. Im Test überstand es Stürze aus Schulterhöhe auf Asphalt ohne Schaden. Die obligatorische Militärzertifizierung nach MIL-STD-810H ist ebenso vorhanden wie die Schutzklasse IP69K. Damit ist das Gerät nicht nur staub- und wasserdicht, sondern hält heißen Flüssigkeiten stand. Laut Hersteller kann es sich unter Wasser für bis zu 30 Minuten in zwei Metern Tiefe aufhalten.
Das Design ist typisch für die Kategorie: achteckige Form, gummierte Kanten und ein verstärkter Metallrahmen. Auffällig ist das große Kameramodul auf der Rückseite. In der Mitte sitzt zusätzlich ein kleines Zweit-Display. Weitere Besonderheiten: Ein orangefarbener Kamera-Button auf der rechten Seite, eine frei belegbare Taste auf der linken und ein seitlich integrierter Fingerabdrucksensor im Power-Button. Die Anschlüsse – USB-C und 3,5-mm-Klinke – sind durch Gummilaschen geschützt.
Ulefone Armor 28 Ultra - Bilderstrecke
Display
Beim Display geht Ulefone mit dem Armor 28 Ultra neue Wege: Erstmals in einem unserer Tests bringt ein Outdoor-Smartphone ein OLED-Panel mit. Im Hinblick auf die Bildqualität ist das ein deutlicher Fortschritt gegenüber den sonst üblichen LCDs.
Das 6,67 Zoll große Display löst 2460 × 1080 Pixel auf und bietet eine Bildwiederholrate von 120 Hz. Die Darstellung überzeugt mit kräftigen Farben, hohen Kontrasten und tiefem Schwarz. Der Bildschirm ist auch bei direkter Sonneneinstrahlung ablesbar – ein echter Vorteil im Outdoor-Einsatz. Laut Hersteller beträgt die Helligkeit über 2000 Nits. Gerade in dieser Disziplin enttäuschten viele Geräte in früheren Tests.
Auf der Rückseite befindet sich zudem ein rundes Zweit-Display mit 1,04 Zoll und 340 × 340 Pixeln. Es zeigt unter anderem Uhrzeit, Kompass, Kalender oder den Musik-Player an. Auch eine Vorschau für Selfies mit der Hauptkamera ist möglich.
Kamera
Das Ulefone Armor 28 Ultra ist mit einer Hauptkamera ausgestattet, die 50 Megapixel auflöst. Der große 1-Zoll-Sensor Sony IMX 989, der bereits im Xiaomi 13 Ultra zum Einsatz kam, sorgt für gute Bildqualität. Zudem gibt es eine Ultraweitwinkel-Linse mit ebenfalls 50 Megapixeln, eine Nachtsichtkamera mit 64 Megapixeln sowie eine Frontkamera mit 50 Megapixeln. Ergänzt wird das Ganze durch eine Wärmebildkamera des Typs Thermovue T2 System. Einzig eine Telelinse fehlt, ein Feature, das bei High-End-Smartphones mittlerweile Standard sein sollte.
Der Sony-Sensor liefert bei Tageslicht scharfe, detailreiche Aufnahmen mit natürlichen Farben und hervorragender Bilddynamik. Auch bei schwachem Licht lassen sich noch ordentliche Fotos schießen, wobei bei stockdunklen Bedingungen dann aber deutlich Bildrauschen auftritt. Die KI-Toolbox von Ulefone ermöglicht es, bestimmte Objekte aus Bildern zu entfernen – das funktioniert, ist aber nicht so präzise wie bei Samsung oder Google. Videos sind bis zu 4K möglich und bieten eine gute Stabilisierung sowie scharfe Aufnahmen.
Die Ultraweitwinkel-Linse liefert solide Fotos mit ausreichenden Bilddetails. Farblich weichen die Aufnahmen etwas ab und wirken wärmer. Zudem ist die Bildschärfe nicht ganz so ausgeprägt wie bei der Hauptkamera. Etwas unpraktisch: Die Ultraweitwinkel-Linse muss separat ausgewählt werden – wie die Nachtsichtkamera. Normalerweise wird diese über den Zoom eingestellt, aber bei Ulefone erfolgt die Auswahl anders.
Die Selfies hinterlassen einen guten Eindruck und sind ausreichend scharf und detailreich. Der Porträtmodus erzeugt einen sauberen Bokeh-Effekt. Der Beauty-Filter wirkt allerdings etwas unnatürlich. Zudem kann man für Selfies einen künstlich generierten Hintergrund wählen – eine nette Spielerei, die aber eher überflüssig ist. Videos mit der Frontkamera sind scharf und detailliert, wackeln jedoch leicht und sind maximal in Full-HD verfügbar.
Für Aufnahmen in nahezu völliger Dunkelheit bietet das Ulefone Armor 28 Ultra eine Infrarot-Nachtkamera, die scharfe Schwarz-Weiß-Bilder in überraschend guter Qualität liefert. Auch bei starkem Zoom lassen sich noch gut lesbare Schriftzeichen auf Dokumenten erkennen. Für nächtliche Tierbeobachtungen im Wald ist diese Funktion ebenfalls nützlich.
Ein weiterer Höhepunkt ist die Wärmebildkamera: Das Thermovue T2 System bietet eine hohe Auflösung von 640 × 512 Pixeln und misst Temperaturen im Bereich von -20 bis 550 Grad Celsius. Im Vergleich zu anderen Outdoor-Smartphones oder einem Adapter zum Aufstecken (Bestenliste), die in unseren Tests weniger detaillierte Wärmebilder lieferten, sticht das Ulefone-Modell positiv hervor. Es bietet mehrere Farbpaletten und zeigt die höchsten sowie niedrigsten Temperaturen auf dem Wärmebild an.
Ulefone Armor 28 Ultra - Originalaufnahmen
Ausstattung
Erstmals in einem unserer Tests bringt ein Outdoor-Smartphone auch einen leistungsstarken Prozessor mit. Im Ulefone Armor 28 Ultra arbeitet der Mediatek Dimensity 9300+, der sich leistungsmäßig nahe an aktuellen Flaggschiff-SoCs bewegt. Die CPU setzt sich aus einem Cortex-X4 mit 3,4 GHz, drei weiteren Cortex-X4-Kernen mit 2,85 GHz sowie vier Cortex-A720-Kernen mit 2,0 GHz zusammen.
Damit verfügt das Gerät über reichlich Leistungsreserven – selbst anspruchsvolle Spiele laufen problemlos. Bei PCmark erreicht das Smartphone über 19.000 Punkte, bei 3Dmark Wild Life Extreme sind es stolze 5300 Punkte. Im Stresstest liegt die Effizienz bei soliden 66 Prozent. Auch bei Speicher und Schnittstellen zeigt sich Ulefone großzügig: Der interne Speicher umfasst 1 TB nach dem schnellen UFS-4.0-Standard. Wer mehr benötigt, kann per microSD-Karte um bis zu 2 TB erweitern. Dazu kommen 16 GB RAM und abermals 16 GB virtueller Arbeitsspeicher.
Bei den Schnittstellen ist ebenfalls alles auf dem aktuellen Stand: USB-C 3.1, Wi-Fi 7, Bluetooth 5.4, NFC und 5G sind mit an Bord. Für die Navigation unterstützt das Gerät alle relevanten Systeme: GPS, Beidou, Galileo, Glonass, QZSS und Navic. Im GPS-Test lag die gemessene Genauigkeit bei rund zwei Metern.
Zusätzliche Ausstattungsmerkmale sind ein Infrarotsensor sowie ein FM-Radio, das mit kabelgebundenen Kopfhörern funktioniert. Ein 3,5-mm-Klinkenanschluss ist ebenfalls vorhanden. Dazu kommt ein programmierbarer Button, der mit bis zu drei Funktionen belegt werden kann, sowie eine spezielle Taste nur zum Aktivieren der Kamera-App. Die Tonqualität beim Telefonieren ist klar und deutlich.
Software
Das Ulefone Armor 28 Ultra läuft derzeit noch mit Android 14, ein Update auf Android 15 soll jedoch bis Ende des zweiten Quartals 2025 folgen. Ein mögliches Update auf Android 16 wird derzeit von Ulefone geprüft, ist aber bisher nicht endgültig beschlossen. Der Sicherheits-Patch stammt zum Testzeitpunkt im März noch aus Januar 2025. Das ist zwar nicht gänzlich veraltet, aber auch nicht mehr auf dem neuesten Stand. Ulefone verspricht hier regelmäßige Software-Updates, ohne aber die Häufigkeit sowie die Dauer anzugeben.
Der Hersteller setzt auf eine eigene Bedienoberfläche, die sich jedoch weitgehend an Vanilla-Android orientiert. Standardmäßig ist der App-Launcher deaktiviert, kann aber jederzeit eingeschaltet werden. Zur Navigation durch Android stehen sowohl Gesten als auch optionale Symbole zur Verfügung.
Erstmals integriert Ulefone bei einem Outdoor-Gerät auch KI-Dienste. In der App „Ulefone AI Toolbox“ finden sich Funktionen, die auf Googles KI basieren. Dazu gehören etwa das Entfernen von Objekten in Fotos, das Platzieren eines Selfies in einer virtuellen Umgebung und die Bearbeitung von Bildhintergründen.
Akku
Das Ulefone Armor 28 Ultra verfügt über einen großzügigen 10.600-mAh-Akku, der je nach Nutzung locker zwei Tage durchhält. Dennoch waren wir vom Ergebnis beim PCmark Battery Test etwas enttäuscht: Mit 17 Stunden fällt die simulierte Laufzeit kürzer aus, als man es bei einem so großen Akku erwarten würde. Bei längeren Outdoor-Touren oder ausgedehnten Gaming-Sessions sinkt der Akkustand zwar schneller, ein ganzer Tag sollte aber problemlos drin sein.
Beim Laden zeigt sich das Gerät erfreulich schnell: Mit dem beiliegenden Netzteil sind bis zu 120 Watt möglich, sodass das Handy in knapp über einer Stunde vollständig aufgeladen ist. Kabelloses Laden wird mit bis zu 50 Watt unterstützt – das passende Qi-Ladegerät muss jedoch separat erworben werden.
Preis
Bei Aliexpress kostet das Ulefone Armor 28 Ultra in der Thermal Version derzeit 1062 Euro. Die Lieferung erfolgt binnen innerhalb von rund zehn Tagen. Banggood bietet das Modell aktuell sogar für 931 Euro an. Es gibt auch eine Variante ohne Wärmebildkamera, die man bei Amazon für 850 Euro bekommt.
Fazit
Das Ulefone Armor 28 Ultra hat uns überzeugt. Es ist das erste Outdoor-Handy im Test, das nahezu Flaggschiff-Leistung bietet, zudem kommt es mit einem hellen und beeindruckenden OLED-Display – ein Novum in dieser Geräteklasse. Die Hauptkamera liefert wirklich gute Ergebnisse, ergänzt durch eine Nachtsichtlinse und eine Wärmebildkamera. Einzig eine Telelinse vermissen wir.
Die Ausstattung kann sich ebenfalls sehen lassen. Alle Schnittstellen sind auf dem neuesten Stand, dazu gibt es standardmäßig 1 TB Speicher sowie Wi-Fi 7 und 5G. Die Akkulaufzeit dürfte bei normaler Nutzung etwa zwei Tage betragen. Mit 120 Watt Schnellladung ist das Gerät zudem in knapp zwei Stunden wieder vollständig aufgeladen.
Allerdings bleibt das Armor 28 Ultra ein ziemlich großer Brocken, der nur schwer in eine Hosentasche passt. Zudem ist das robuste Smartphone nicht günstig. Dennoch gibt es aktuell für uns kein besseres Outdoor-Handy.
Headset im Zweit-Display
Oukitel WP200 Pro
Das Oukitel WP200 Pro kombiniert schickes Design, OLED und 5G mit Outdoor-Tauglichkeit. Das Zweit-Display wird sogar zum Headset oder zur Smartwatch. Mehr im Test.
VORTEILE
- starker Prozessor
- OLED-Display mit 120 Hz
- lange Akkulaufzeit
- Zweit-Display wird zu Headset oder Smartwatch
NACHTEILE
- OLED-Display nur mäßig hell
- Makrolinse überflüssig
- unklare Dauer der Software-Updates
Das Oukitel WP200 Pro kombiniert schickes Design, OLED und 5G mit Outdoor-Tauglichkeit. Das Zweit-Display wird sogar zum Headset oder zur Smartwatch. Mehr im Test.
Outdoor-Smartphones gelten oft als klobig und funktional – das Oukitel WP200 Pro kommt allerdings in einem vergleichsweise schicken Design daher und erinnert eher an ein gewöhnliches Smartphone als an einen typischen Outdoor-Brocken. Doch das eigentliche Highlight steckt auf der Rückseite: Ein zweites Display, das sich nicht nur als Info-Screen nutzen lässt, sondern auch als monaurales Bluetooth-Headset zum Telefonieren dient. Wer will, kann es mit dem beiliegenden Armband sogar als Smartwatch tragen – eine wirklich ungewöhnliche Lösung.
Auch die restliche Ausstattung klingt vielversprechend: ein OLED-Display mit guter Bildqualität, ein schneller Prozessor mit 5G und Android 15. Hinzu kommt eine 108-Megapixel-Kamera. Zum Marktstart bekommt man es limitiert bereits ab 520 Euro beim Hersteller. Doch wie gut schlägt sich das Oukitel WP200 Pro im Alltag? Das klärt unser Testbericht.
Design
Optisch wirkt das Oukitel WP200 Pro weniger martialisch als viele andere Outdoor-Smartphones. Auffälligstes Designelement ist das große, runde Kamera-Modul auf der Rückseite, das etwa 7 mm hervorsteht und entfernt an ein chinesisches Flaggschiff-Modell von Xiaomi erinnert. In der Mitte befindet sich ein zweites Display – hierzu später mehr. Der kantige Rahmen besteht aus Aluminium, während die geriffelte Rückseite aus Kunststoff gefertigt ist und guten Grip bietet. Eine gummierte Beschichtung gibt es allerdings nicht, und die Anschlüsse liegen frei.
Mit einem Gewicht von 311 g bringt das WP200 Pro deutlich mehr auf die Waage als herkömmliche Smartphones. Seine Abmessungen von 163,6 × 77,9 × 13,7 mm machen es zudem zu einem recht massiven Gerät. Dennoch fällt es etwas kompakter und leichter aus als manch anderes Outdoor-Smartphone. Rechts sitzen die Lautstärkewippe und der Power-Button, während sich auf der linken Seite ein roter, programmierbarer Knopf befindet. Dieser lässt sich mit bis zu drei Funktionen belegen – für kurzes, langes oder doppeltes Drücken.
Die größte Besonderheit des WP200 Pro ist das zweite Display auf der Rückseite. Doch dieses ist weit mehr als ein einfacher Zusatzscreen für Widgets, Benachrichtigungen oder die Uhrzeit. Es handelt sich um eine ungewöhnliche Kombination aus Bluetooth-Headset und Smartwatch – ja, richtig gehört!
Das kleine Display kann man per Knopfdruck aus dem Smartphone entnehmen und in ein mitgeliefertes Armband samt Halterung einsetzen. Gekoppelt über die „Da Fit“-App wird es so zu einem Fitness-Tracker. Alternativ kann es sich ins Ohr stecken, denn auf der Rückseite des Mini-Displays befinden sich ein Kopfhörer und Mikrofon – ein spannendes Feature, das wir so bisher nicht gesehen haben.
Wie es sich für ein Outdoor-Smartphone gehört, ist das Oukitel WP200 Pro äußerst robust. Laut Hersteller übersteht es Stürze aus bis zu 1,5 Metern Höhe auf harten Untergrund. In unseren Tests zeigte es sich tatsächlich sehr widerstandsfähig und nahm selbst nach mehreren Stürzen keinen Schaden.
Zusätzlich ist das Gerät nach IP69K zertifiziert, was bedeutet, dass es nicht nur staub- und wasserdicht ist, sondern auch heißem Wasser und Hochdruck standhält. Die US-Militärnorm MIL-STD-810H bestätigt die Widerstandsfähigkeit gegenüber Stößen und Vibrationen – ideale Voraussetzungen für den Einsatz in der Wildnis. Als zusätzliches Extra legt Oukitel eine transparente Schutzhülle aus Kunststoff bei. Diese brächte es nicht, zudem dürfte sie eher kaputtgehen als das Handy selbst.
Display
Outdoor-Smartphones mit OLED-Displays sind noch eine Seltenheit – das Oukitel WP200 Pro macht hier eine erfreuliche Ausnahme. Das Panel liefert starke Kontraste, tiefes Schwarz und lebendige Farben. Auch die Blickwinkelstabilität überzeugt. Allerdings zeigt der Bildschirm eine leichte Blaufärbung, wodurch das Bild manchmal kühl wirkt.
Mit einer Bildwiederholrate von 120 Hz sorgt das Smartphone für flüssige Animationen und eine geschmeidige Darstellung bei Spielen. Die 6,7-Zoll-Diagonale kombiniert Oukitel mit einer Auflösung von 2412 × 1080 Pixeln. Das liefert ein scharfes Bild bei einer hohen Pixeldichte von 394 PPI.
Verbesserungspotenzial besteht jedoch bei der maximalen Helligkeit. Unsere Messung ergab lediglich rund 530 Nits. Zwar bleibt der Bildschirm im Freien grundsätzlich ablesbar, doch bei direkter Sonneneinstrahlung reicht die Helligkeit nicht aus – ein großes Manko. Leider kämpfen viele Outdoor-Smartphones mit diesem Problem.
Kamera
Herzstück der Kamera ist die 108-Megapixel-Hauptlinse (f/1.89). Ergänzt wird sie durch eine eher symbolische 2-Megapixel-Makrokamera (f/2.2) sowie eine Linse zur Tiefenschärfe-Erzeugung – ein einzelnes Objektiv hätte wohl gereicht. Eine optische Bildstabilisierung fehlt. Die 32-Megapixel-Frontkamera sitzt in einer Punch-Hole-Notch im Display.
Bei Tageslicht liefert die Hauptkamera ordentliche Aufnahmen, schwächelt jedoch beim Dynamikumfang: Helle oder dunkle Bildbereiche verlieren schnell an Details. Bis zu einem zweifachen Zoom bleiben die Aufnahmen brauchbar, darüber hinaus wird das Bild sichtbar pixelig. Bei Dunkelheit sinkt die Bildqualität drastisch – nur mit zusätzlichen Lichtquellen, etwa einer Straßenlaterne, bleibt noch etwas erkennbar.
Makroaufnahmen leiden unter der geringen Auflösung und wirken detailarm sowie unscharf. Videos lassen sich maximal in 4K bei 30 fps aufnehmen. Die 32-Megapixel-Frontkamera liefert gute Selfies – allerdings nur bei ausreichend Licht.
Oukitel WP200 Pro - Originalaufnahmen
Ausstattung
Das Oukitel WP200 Pro überrascht mit seiner starken Performance für ein Outdoor-Smartphone. Möglich macht das der Mediatek Dimensity 8200. In unserem Test erreicht das Gerät im PCmark rund 15.000 Punkte – ein Wert, der fast an Flaggschiff-Modelle heranreicht. Bei 3Dmark Wild Life Extreme erzielt es 1.700 Punkte, womit es sich auch zum mobilen Gaming eignet. Dabei bleibt die Performance stabil, selbst unter längerer Belastung, ohne übermäßige Hitzeentwicklung. Damit ist das WP200 Pro eines der leistungsstärksten Outdoor-Smartphones aus unseren Tests.
Ein weiteres Highlight ist der üppige Speicher: Das Gerät bietet satte 1 TB an Speicher (UFS 4.0) und 24 GB RAM – ein seltener Anblick in dieser Geräteklasse. Eine microSD-Erweiterung gibt es zwar nicht, aber angesichts des großen internen Speichers dürfte das kaum stören. Der Dual-SIM-Betrieb mit zwei Nano-SIMs ist möglich, eSIM wird jedoch nicht unterstützt.
Das WP200 Pro unterstützt 5G, Wifi 6, Bluetooth 5.3 und NFC. Der einzige Wermutstropfen: Der USB-C-Anschluss arbeitet nur mit USB 2.0, was für schnellere Datenübertragungen suboptimal ist. Eine 3,5-mm-Klinke fehlt, dafür gibt es einen Infrarot-Port. Der Fingerabdrucksensor auf der Anzeige arbeitet zuverlässig. Im Hinblick auf Navigation punktet das Smartphone mit einer präzisen Ortung über GPS, Glonass, Beidou und Galileo – im Test lag die Genauigkeit bei einem Meter. Die Telefonqualität ist insgesamt ordentlich, klingt aber gelegentlich etwas blechern. Ähnliches gilt für den integrierten Lautsprecher.
Eine echte Innovation ist das herausnehmbare Zweit-Display auf der Rückseite. Anders als bei Outdoor-Smartphones von Fossibot, die ein solches Zusatzdisplay für Widgets nutzen, steckt hier ein gänzlich neues Konzept dahinter: Das kleine Display verbirgt einen integrierten True-Wireless-Kopfhörer. Das gab es so bisher bislang nicht – und wir sind erstaunt über diese kreative Lösung. Allerdings ist die Klangqualität beim Telefonieren eher dumpf.
Doch das war bisher nicht alles: Das Zweit-Display lässt sich auch als Smartwatch verwenden. Ein passendes Armband liegt dem Gerät bei, sodass sich der kleine Bildschirm wie ein Fitness-Tracker (Bestenliste) tragen lässt. Neben der Uhrzeit zeigt es Gesundheitsdaten wie Puls und Schlafanalyse an, wobei die Messwerte weniger genau sind – vergleichbar mit günstigen Trackern unter 30 Euro. Telefonieren über das Display funktioniert allerdings nur, wenn man es ins Ohr steckt. Der Wechsel zwischen den Modi klappt jedoch reibungslos.
Software
Ausgeliefert wird das Oukitel WP200 Pro bereits mit Android 15. Die Nutzeroberfläche erinnert stark an Vanilla-Android, und der Hersteller verzichtet erfreulicherweise auf Bloatware. Einziger Wermutstropfen: Der Sicherheitspatch ist nicht ganz auf dem neuesten Stand und stammt noch aus Dezember. In zwei bis drei Monaten soll es das nächste Software-Update geben und danach alle sechs Monate, für wie lange, ist noch unklar. Zudem sammelt Oukitel Nutzerfeedback, um basierend darauf entsprechende Updates bereitzustellen.
Akku
Der Akku bietet eine Kapazität von 8800 mAh – viel für ein Smartphone, aber typisch für ein Outdoor-Modell. Im simulierten Battery Test von PCmark lief das WP200 Pro rund 20 Stunden, ein guter Wert angesichts des energiehungrigen OLED-Displays. Im Alltag hält es problemlos zwei Tage durch, bei sparsamer Nutzung sogar drei. Das mitgelieferte 45-Watt-Netzteil lädt den Akku in knapp über drei Stunden von 20 auf 100 Prozent.
Preis
Direkt bei Oukitel kostet das WP 200 Pro zum Marktstart 547 Euro bei einer UVP von 647 Euro. Die ersten 100 Stück sind rabattiert auf 520 Euro – den Preis sieht man erst im Warenkorb. Weil das Unternehmen in China ansässig ist, greifen Bestimmungen zum Käuferschutz der EU nicht ein. Der chinesische Anbieter bietet für das Gerät jedoch 30 Tage Rückgaberecht ohne Angabe von Gründen sowie weltweit eine Garantie für ein Jahr. Die erste Charge ist auf 3000 Exemplare limitiert. Als Farben stehen Grau, Schwarz und Grün zur Auswahl.
Fazit
Das Oukitel WP200 Pro bietet starke Leistung, die es sogar fürs Gaming geeignet macht. Dazu kommen sehr viel Speicher, präzises GPS, 5G und ein OLED-Display in robuster Bauweise – wirkt aber deutlich eleganter als viele andere Outdoor-Smartphones. Die Hauptkamera liefert bei Tageslicht brauchbare Aufnahmen, die Display-Helligkeit könnte jedoch höher sein. Zudem ist unklar, wie regelmäßig Android-Updates erscheinen.
Das herausnehmbare Zweit-Display ist ein besonderes Merkmal: Es kann als monaurales Bluetooth-Headset oder mit dem mitgelieferten Armband als Smartwatch genutzt werden. Allerdings erfüllt es als Smartwatch nur einfache Funktionen, die Klangqualität des Headsets ist zudem eher durchschnittlich.
Preis-Leistungs-Sieger
Ulefone Armor 25T Pro
Das Ulefone Armor 25T Pro punktet mit Nachtsicht- und Wärmebildkamera sowie 120-Hz-LCD. Wie sich das Outdoor-Smartphone in der Praxis schlägt, zeigt der Test.
VORTEILE
- relativ schlank für ein Outdoor-Handy
- Wärmebild- und Nachtsichtkamera
- gutes Display
NACHTEILE
- mittelmäßige Performance
- kein optischer Bildstabilisator
- keine Weitwinkellinse
Das Ulefone Armor 25T Pro punktet mit Nachtsicht- und Wärmebildkamera sowie 120-Hz-LCD. Wie sich das Outdoor-Smartphone in der Praxis schlägt, zeigt der Test.
Outdoor-Smartphones von Herstellern wie Ulefone, Doogee, Oukitel oder Blackview sind darauf ausgelegt, in rauer Umgebung und unter anspruchsvollen Bedingungen zu überstehen. Sie zeichnen sich durch robuste Gehäuse, eine lange Akkulaufzeit und besondere Funktionen wie Wärmebildkameras oder Nachtsichtgeräte aus. Widerstandsfähige Materialien mit IP-Schutzarten schützen sie gegen Stürze, Wasser und Staub. Das macht sie interessant für Outdoor-Fans und Abenteuer, aber auch im Gewerbe bei Bauarbeiten, Rettungskräften oder in der Forstwirtschaft.
Allerdings haben Outdoor-Smartphones auch ihre Schwächen. Die robuste Bauweise führt oft zu klobigen und schweren Geräten, die nicht immer bequem zu handhaben sind. Zudem kommen sie oft in Bezug auf Leistung und Kameraqualität nicht an klassische Smartphones heran.
Im Test fällt das Ulefone Armor 25T Pro jedoch positiv auf. Es bietet nicht nur eine Wärmebild- und Nachtsichtfunktion, sondern kommt auch in einem vergleichsweise schlanken Gehäuse daher, was für ein Outdoor-Handy nicht selbstverständlich ist. Welche Stärken und Schwächen das Armor 25T Pro bietet, zeigt dieser Test.
Design: Wie robust ist das Ulefone Armor 25T Pro?
Wie man es von einem Outdoor-Smartphone erwarten würde, ist das Ulefone Armor 25T Pro äußerst robust. Der Rahmen besteht aus Metall und ist an den Ecken gummiert. Die Rückseite ziert eine Oberfläche im Carbon-Look. Auch das präsente Kameramodul mit allen Linsen und IR-Kameras ist zusätzlich mit einem Metallrahmen verstärkt.
Das Armor 25T Pro verfügt über ein Zertifikat der US-Militärnorm MIL-STD-810H und soll Stürze aus fast zwei Metern überstehen. Der Bildschirm ist geschützt von Gorilla Glass Victus. Wir haben es mehrfach aus Hüfthöhe auf harten Untergrund geworfen, das Handy hat keinen Schaden genommen. Dank einer Zertifizierung für IP69K übersteht es auch den längeren Aufenthalt unter Wasser (bis 30 Minuten in maximal 1,5 m) auch mit heißem Wasser und unter Hochdruck. Staubdicht ist es selbstredend auch. Der USB-C-Anschluss ist allerdings nicht zusätzlich abgedeckt.
Verglichen mit einem gewöhnlichen Smartphone ist das Ulefone Armor 25T Pro riesig (Abmessungen: 177,4 × 81,4 × 12,5 mm) und schwer (326 g). Für ein Outdoor-Handy ist das noch vergleichsweise schlank und leicht, weshalb wir dem Armor 25T Pro eine größere Alltagstauglichkeit attestieren als bei einem Akku-Monster wie dem Armor 24 (Testbericht) mit einer Dicke von fast 3 cm. Die praktische programmierbare Taste auf der linken Seite ist in Orange gehalten.
Display: Wie hell ist der Bildschirm?
Das riesige Display mit einer Diagonale von 6,78 Zoll löst mit 2460 × 1080 Pixel auf (Full-HD+). Zum Einsatz kommt ein IPS-Panel (LCD), das eine ansprechende Bildqualität liefert. Farben sind ausgeprägt, Bildschärfe und Kontraste stimmig und Blickwinkel stabil. Erstaunlich gut ist die maximale Helligkeit von rund 750 cd/m². Das erhöht die Ablesbarkeit im Freien, solange die Sonne nicht direkt auf die Anzeige knallt. Diese Eigenschaft ist wichtig bei einem Outdoor-Smartphone. Viele andere Outdoor-Geräte kränkeln hier jedoch an zu dunklen Bildschirmen, nicht aber das Ulefone. Zudem flimmert das LCD mit bis zu 120 Hz, was für ein geschmeidiges Bild beim Scrollen oder Spielen sorgt.
Kamera: Wie gut sind Nachtsicht- und die Wärmebildkamera?
Bei der Kamera beschränkt sich Ulefone auf drei Säulen: eine Kamera mit 50 Megapixel für herkömmliche Fotos, eine Infrarot-Kamera für Nachtsichtaufnahmen in Schwarzweiß mit 64 Megapixel und eine Wärmebildkamera. Vorn kommt für Selfies eine Linse mit 32 Megapixeln zum Einsatz.
Die Hauptkamera bietet nur elektronische Bildstabilisierung (EIS). Das bedeutet, man sollte das Smartphone immer möglichst ruhig halten, um Verwackler zu vermeiden. Standardmäßig fasst die Linse vier Pixel zu einem zusammen (Pixel Binning). Die Fotos entsprechen dann 12,5 Megapixel. Auf Wunsch kann man auch Fotos mit voller Auflösung von 50 Megapixel aufnehmen.
Die Fotos neigen zu einem starken Grün- und Blaustich. Es gelingen scharfe Aufnahmen, der Dynamikumfang könnte aber etwas ausgeprägter sein, ebenso die Bilddetails. Für Schnappschüsse und gelegentliche Fotos reicht die Kamera aber aus. Schon bei zweifachem digitalem Zoom wirken die Aufnahmen etwas verrauscht. Videos sind bis 2,5K bei 30 FPS möglich und wirken insgesamt leicht wackelig. Selfies sehen dafür ordentlich aus.
Bei Dunkelheit lässt die Kamera jedoch stark nach. Dann wird es ohnehin Zeit für die Nachtsichtkamera mit 64 Megapixel. Diese nutzt Infrarot und erzeugt damit schwarz-weiße Aufnahmen auch bei völliger Dunkelheit. Das kann praktisch sein, wenn man etwa nachts Wild fotografieren will oder einen Raum ablichten muss ohne eigene Lichtquelle.
Spannend ist die Wärmebildkamera mit einer Auflösung von 160 × 120 Pixeln, die Wärmesignaturen auf bis zu 1000 m Entfernung erkennt. Das ist besonders nützlich für Rettungskräfte, um vermisste Personen in der Wildnis auch bei völliger Dunkelheit zu finden. Zudem eignet sich die Kamera, um Überhitzung technischer Geräte oder Wärmebrücken in Gebäuden zu erkennen und zur Wildtierbeobachtung. Die Wärmebildkamera erfasst Temperaturen von -20 bis 550 Grad Celsius bei einer Sensitivität von 50 mK und einer Bildfrequenz von 25 Hz.
Ulefone Armor 25T Pro – Originalaufnahmen
Ausstattung: Was bietet das Ulefone Armor 25T Pro?
Als Antrieb dient ein Mediatek Dimensity 6300. Das SoC (System on a Chip) mit 6-nm-Architektur ist die vielleicht größte Schwachstelle des Armor 25T Pro. Der Octa-Core-Prozessor (2x Cortex A76 & 6x Cortex A55) bietet eine insgesamt eher mittelmäßige Performance. Mit Benchmark-Ergebnissen von 9000 Punkten bei PCmark sowie 1350 Punkten bei 3Dmark Wild Life ordnet sich das Armor 25T Pro eher im unteren Mittelfeld aus unsern Tests ein.
Die Leistungsfähigkeit entspricht also eher einem Smartphone bis 200 Euro (Bestenliste). Das ist allerdings weniger schlimm, als es vielleicht klingt. Für den Einsatz im Alltag ist die Power mehr als ausreichend, solange man es mit Multitasking oder Spielen mit aufwendiger Grafik nicht übertreibt.
Üppig ist die Ausstattung beim internen Speicher mit 256 GB sowie Arbeitsspeicher mit 12 GB RAM. Die Erweiterung per microSD-Karte ist zudem möglich. Das Armor 25T Pro unterstützt dank des Dimensity 6300 auch 5G-Netzwerke, was bei Outdoor-Smartphones nicht selbstverständlich ist. Der Fingerabdrucksensor sitzt im Power-Button und arbeitet zuverlässig. Weniger gut sind die Monolautsprecher, die nur einen mittelmäßigen Klang liefern. Die programmierbare Taste kann mit bis zu drei Funktionen belegt werden für kurzes, doppeltes und langes Drücken.
Nicht mehr ganz zeitgemäß, aber für die Preisklasse normal, sind Wi-Fi 5 und der Anschluss mit USB-C 2.0. Bluetooth 5.2, NFC sowie ein Infrarot-Port und UKW-Radio (funktioniert ohne Antenne) sind an Bord. Überaus präzise ist die Ortung mittels GPS, Glonass, Beidou, Galileo, QZSS und Navic. Beim GPS-Test konnten wir eine hohe Genauigkeit von einem Meter feststellen.
Software: Wie lange gibt es Updates?
Als Betriebssystem läuft Android 14, Ulefone legt eine eigene und recht bunte Bedienoberfläche darüber und verschont die Nutzer mit Bloatware. Der Sicherheits-Patch stammt zum Tatzeitpunkt im August 2024 aus Mai 2024 und ist somit schon veraltet. Mit automatischen Updates ist bei Ulefone eher unregelmäßig zu rechnen. Über die Seite für Software-Downloads besteht allerdings die Möglichkeit, den Hersteller per Mail zu kontaktieren und Daten für eine ROM samt Anleitung anzufordern.
Akku: Wie lange hält das Armor 25T Pro?
Der Akku bietet eine Kapazität von 6500 mAh. Das ist viel für ein normales Smartphone, aber relativ wenig für ein Outdoor-Handy. Beim Battery Test hielt das Armor 25T Pro etwa 16,5 Stunden durch, was dennoch ein guter Wert ist. Damit hält das Smartphone in der Praxis bis zu drei Tage bei mäßiger oder zwei Tage bei intensiver Nutzung durch. Das ist nicht so lang wie bei einem Armor 26 Ultra (Testbericht), dafür ist das 25T Pro auch nur halb so dick. Geladen wird mit 33 Watt per Kabel oder kabellos (Qi) mit 30 Watt. Ein Ladevorgang dauert so von 20 bis 100 Prozent etwas mehr als eine Stunde.
Preis: Wie viel kostet das Ulefone Armor 25T Pro?
Das Ulefone Armor 25T Pro kostet bei Galaxus rund 416 Euro. Erhältlich ist es nur in Schwarz mit 12/256 GB. Günstiger, aber mit Versand aus China, bietet es Aliexpress für 394 Euro an.
Fazit: Lohnt sich der Kauf?
Das Ulefone Armor 25T Pro bietet ein starkes Gesamtpaket, weshalb wir es Interessenten eines Outdoor-Handys nur empfehlen können. Technisch gesehen mag es im Kern nur ein einfaches Mittelklasse-Smartphone sein, aber für den Einsatz als Outdoor-Smartphone bietet es eine gekonnte Mischung. Das LCD überzeugt, zudem ist das Ulefone Armor 25T Pro verglichen mit anderen Geräten seiner Art fast schon „schlank“. Spannend ist zudem die Integration einer Wärmebild- und Nachtsichtkamera zum vergleichsweise günstigen Preis.
Das Outdoor-Handy Ulefone Armor 26 Ultra überrascht im Test mit starken Features. Es verfügt über eine Telelinse, lädt rasend schnell und bietet viel Power.
VORTEILE
- 200-Megapixel-Kamera
- gute Performance
- lange Akkulaufzeit
- schnelles Laden mit 120 Watt
- helles LC-Display
NACHTEILE
- sehr groß und schwer
- kaum Software-Updates
- Tele- und Ultraweitwinkellinse mit Schwächen
- Fokus der Kamera reagiert langsam
Ulefone Armor 26 Ultra im Test
Das Outdoor-Handy Ulefone Armor 26 Ultra überrascht im Test mit starken Features. Es verfügt über eine Telelinse, lädt rasend schnell und bietet viel Power.
Outdoor-Smartphones sind besonders robuste Handys. Diese Kategorie zeichnet sich durch besonders starke Akkus aus und bietet oft exotische Features wie Wärmebild- oder Nachtsichtkamera. Dafür sind die Geräte riesengroß und klobig. Was die Technologie angeht, kommen hier oft nur langsame Prozessoren, schwache Kameras und mäßig helle LC-Displays zum Einsatz.
Eine positive Ausnahme bei der Hardware scheint das Ulefone Armor 26 Ultra sein. Zwar ist auch dieses Outdoor-Handy ein großer schwerer Klotz, es bietet aber technische Eigenschaften, die wir so bisher nicht in dieser Kategorie gesehen haben: einen flotten Prozessor, eine 200-Megapixel-Kamera und eine Telelinse. Wie gut das Ulefone Armor 26 Ultra ab 379 Euro ist, zeigt unser Test.
Design: Ist das Ulefone Armor 26 Ultra wasserdicht?
Das Ulefone Armor 26 Ultra ist ein großer, schwerer Klotz – typisch für ein Outdoor-Smartphone. In die Hosentasche passt es nicht ohne Weiteres. Mit stolzen 600 g ist es so schwer wie ein Tablet, was auf den großen Akku zurückzuführen ist. Es ist mit 2,5 cm auch fast dreimal so dick wie handelsübliche Smartphones und mit einer Länge von 8,3 cm auch deutlich länger.
Dafür ist es nach der höchsten Schutzart IP69K wasserdicht sowie äußerst robust und mit einem Zertifikat der US-Army nach MIL-STD-810H versehen. Für 30 Minuten übersteht es den Aufenthalt unter Wasser bis in einer Tiefe von 2 Metern. Einen Sturz übersteht es aus 1,5 Meter Höhe auf Beton, zudem ist das Gehäuse staubdicht. Wir haben das Ulefone Armor 26 Ultra mehrfach fallen lassen, es hat dabei keinerlei Schaden genommen.
Das Gehäuse aus Metall ist an vielen Stellen zusätzlich mit einer Gummischicht überzogen. Damit wirkt das Smartphone sehr martialisch. Die Anschlüsse auf der Unterseite sind mit einer Gummikappe versehen. Auffälliges Merkmal auf der Rückseite ist der Speaker, der von vier Kameralinsen umrahmt ist. Rechts gibt es neben Power-Button und Lautstärkewippe eine zusätzliche SOS-Taste, links befindet sich eine auffällig in Orange gehaltene programmierbare Taste.
Display: Wie hell ist der Bildschirm?
Das große Display mit IPS-Panel misst in der Diagonale 6,78 Zoll. Die Auflösung beträgt 2460 × 1080 Pixel (Full-HD+) bei einer Pixeldichte von 396 PPI. Mit dem Auge sind Bildpunkte nicht mehr wahrzunehmen. Zudem flimmert die Anzeige mit bis zu 120 Hertz, was bei Spielen oder dem Scrollen für eine flüssigere Bildgebung sorgt.
Mit gemessenen 750 cd/m² ist die Anzeige relativ hell. Dank der ordentlichen Ausleuchtung bleibt der Bildschirm auch im Freien immer ablesbar. Viele Outdoor-Smartphones sparen bei den Bildschirmen und bieten entsprechend zu wenig Helligkeit.
Bildqualität und Blickwinkelstabilität beim Armor 26 Ultra sind somit super. Geschützt wird die Anzeige von Gorilla Glass 5, es liegt zudem eine stabile Scheibe zum Aufkleben bei, die für zusätzlichen Schutz sorgt.
Kamera: Wie gut sind Tele-, Nachtsicht- und Hauptlinse?
Beim Ulefone Armor 26 Ultra findet sich ein für diese Kategorie ungewöhnliches Kamera-Setup: Die Hauptlinse bietet 200 Megapixel, zudem gibt es eine Weitwinkel- und Makrolinse mit 50 Megapixel, eine Telelinse mit 3,3-fachem optischen Zoom mit 8 Megapixel sowie ein Nachtsichtobjektiv mit Infrarot in Schwarzweiß mit 64 Megapixel. Die Frontkamera bietet ebenfalls 50 Megapixel.
200 Megapixel bei einem Outdoor-Smartphone sind schon eine Ansage, so etwas hatten wir bisher nicht im Test. Üblicherweise fasst die Linse dabei mehrere Pixel zu einem zusammen, man nennt das Pixel Binning. Im Normalfall werden dann 16 Pixel zu einem zusammengefasst, sodass die Bilder 12,5 Megapixel entsprechen. Es gibt aber auch eine Option für die Hauptkamera, eine höhere Auflösung abzurufen. Selbiges trifft auch auf die Weitwinkel- und Frontlinse im Verhältnis eins zu vier zu.
Das Ergebnis kann sich weitgehend sehen lassen, die Fotos mit der Hauptlinse sind ausreichend scharf, kontrast- sowie detailreich und bieten einen stimmigen Dynamikumfang. Lediglich benötigt der Fokus eine Spur zu lang, um sich einzustellen. Ansonsten gelingen damit tolle Fotos.
Weniger gut gefällt uns das Weitwinkelobjektiv, das zeitgleich als Makrolinse dient. Die Aufnahmen wirken verwaschen und weichen farblich stark von der Hauptlinse ab. Beim Einsatz als Makrolinse tut sie sich zuweilen schwer, da der Fokus selten den gewünschten Bereich scharf stellt.
Über die Telelinse mit 3,3-fachem optischen Zoom haben wir uns gefreut, sind aber mit dem Ergebnis nicht immer zufrieden. Die Bilddetails sind sehr mager, was auf die eher niedrige Auflösung der Telelinse zurückzuführen ist. Die Aufnahmen der Hauptkamera mit Digitalzoom gefallen uns etwas besser.
Gut gefallen haben uns hingegen die Selfies mit der Frontkamera. Typisch für Outdoor-Smartphones: Auch eine Nachtsichtkamera ist an Bord, die über Infrarot Schwarzweiß-Aufnahmen bei völliger Finsternis erstellt. Videos sind mit der Hauptlinse bis zu 4K-Auflösung möglich, allerdings wirken die Aufnahmen stark verwackelt, denn eine optische Bildstabilisierung gibt es nicht.
Ulefone Armor 26 Ultra – Originalaufnahmen
Ausstattung: Wie schnell ist das Ulefone Armor 26 Ultimate?
Mit dem Mediatek Dimensity 8020 kommt ein richtig starker Prozessor zum Einsatz. Viele Outdoor-Smartphones begnügen sich sonst mit einfachen Chips der unteren Mittelklasse. Der Dimensity 8020 hingegen kommt auch beim Motorola Edge 40 (Testbericht) zum Einsatz und bietet viel Leistung.
Im PCmark erreichten wir rund 13.300 Punkte, bei 3Dmark Wild Life sind es 4200 Punkte, damit ist das Armor 26 Ultimate das schnellste Outdoor-Smartphone aus unseren Tests. An die Performance von Flagship-Smartphones reicht es nicht heran, aber für Alltag bietet es mehr als genug Reserven. Das führt zu einem geschmeidigen Betriebssystem, auch für Spiele eignet sich das Modell.
Sehr üppig ist die Speicherausstattung mit 512 GB internem Speicher sowie 12 GB RAM. Wem das nicht reicht: Auch eine Erweiterung per microSD-Karte ist möglich. 5G-Netze unterstützt das Armor 26 Ultra ebenfalls, dazu kommt noch Wi-Fi 6 für heimische Netzwerke, Bluetooth 5.1 sowie NFC. Der Type-C-Anschluss bietet USB 3.1. Die Ortung erfolgt über Galileo, Glonass, GPS und Beidou sowie QZSS. Die Genauigkeit beträgt etwa 2 Meter.
Der Fingerabdrucksensor steckt im Power-Button, die Entsperrung per Gesichtserkennung ist auch möglich, aber wegen 2D-Technologie nicht sicher gegen Täuschungsversuche mit Fotos. Eine weitere Besonderheit des Armor 26 Ultimate ist der eingebaute Speaker auf der Rückseite. Dieser soll laut Hersteller bis zu 120 dB erreichen. Laut ist er in der Tat und bietet einen recht fülligen Klang. Insgesamt ist die Tonqualität aber bescheiden. Eine bessere Alternative wären hier kompakte Bluetooth-Speaker (Ratgeber).
Software: Wie lange gibt es Android-Updates?
Als Betriebssystem läuft Android 13 mit einer eigenen Bedienoberfläche. Mit Bloatware hält sich Ulefone zum Glück zurück, praktisch ist eine App mit einer kleinen Tool-Sammlung. Der Sicherheits-Patch stammt aus April und ist so nicht mehr ganz aktuell. Mit regelmäßigen und häufigen Updates ist bei Ulefone eher nicht zu rechnen.
Akku: Wie lange läuft das Ulefone Armor 26 Ultra mit einer Ladung?
Im Armor 26 Ultimate steckt ein monströser Akku mit über 15.600 mAh. Beim Battery Test erreichten wir einen simulierten Wert von 22 Stunden bei ununterbrochener Aktivität. Damit läuft das Outdoor-Handy gut und gerne drei bis vier Tage mit nur einer Akkuladung – je nach Einsatzszenario. Zudem ist das Smartphone auch eine Powerbank, so erlaubt es auch andere Geräte aufzuladen. Umso schöner ist, dass es mit 120 Watt richtig schnell laden kann. Es gibt zudem optional eine Ladeschale mit Pogo-Pin-Anschluss, der mit 33 Watt aber nicht so schnell lädt.
Preis: Wie viel kostet das Ulefone Armor 26 Ultra?
Normalerweise kostet das Ulefone Armor 26 Ultra mindestens 489 Euro bei europäischen Händlern, die UVP liegt bei rund 600 Euro. Günstig bekommt man das Outdoor-Handy derzeit bei Banggood, wo es 379 Euro kostet. Allerdings profitieren Käufer bei chinesischen Anbietern nicht vom europäischen Verbraucherschutz.
Fazit
Das Ulefone Armor 26 Ultra bietet einige positive Überraschungen für ein Outdoor-Smartphone. Die Performance ist stark und für die meisten Einsatzzwecke mehr als ausreichend. Das LCD ist relativ hell und so noch brauchbar im Freien bei Sonnenlicht. Das Smartphone bietet einen riesigen Akku und läuft gut und gerne drei bis vier Tage mit nur einer Akkuladung. Dank 120 Watt Ladeleistung ist es zudem schnell wieder aufgeladen. Die Hauptkamera macht gute Fotos, allerdings enttäuscht uns die Weitwinkel- und Telelinse etwas. Zudem ist das Armor 26 Ultra wirklich dick und schwer und wiegt dreimal so viel wie ein normales Smartphone.
Das Doogee V31GT bietet einen riesigen Akku, richtig flotten Prozessor und sogar 5G. Wie gut das Outdoor-Smartphone ist, zeigt der Test von TechStage
VORTEILE
- sehr lange Akkulaufzeit
- solide Performance und 5G
- Display mit 120 Hertz
- Wärmebild- und Nachtsichtkamera
NACHTEILE
- zu dunkles LC-Display
- klobiges Gehäuse
- mittelmäßige Kamera
Doogee V31GT im Test
Das Doogee V31GT bietet einen riesigen Akku, richtig flotten Prozessor und sogar 5G. Wie gut das Outdoor-Smartphone ist, zeigt der Test von TechStage
Outdoor-Smartphones sind besonders robust und widerstandsfähig sowie wasserdicht. Das macht sie zum idealen mobilen Begleiter in rauer Umgebung, etwa auf der Baustelle sowie in handwerklichen und industriellen Betrieben, oder aber beim Camping und Wandern in der Natur. Die robusten Gehäuse halten einiges aus, entsprechend klobig kommen die Outdoor-Handys daher. Viele Geräte bieten zudem spannende Zusatz-Features wie eine Nachtsicht- oder Wärmebildkamera.
Bezüglich der Hardware nutzen viele robuste Smartphones eher langsame Chips und 5G gehört nur selten zur Ausstattung. Das Doogee V31GT ist da eine erfreuliche Ausnahme. Die Performance kann mit guten Mittelklasse-Smartphones Schritt halten, der Akku ist richtig groß und das Display flimmert mit bis zu 120 Hertz. Auch der aktuelle Preis bei Banggood für 373 Euro ist fair, normalerweise kostet das Smartphone über 600 Euro. Wie gut sich das Outdoor-Handy im Vergleich mit anderen Geräten schlägt, zeigt dieser Test.
Design
Das Doogee V31GT ist ein typisches Outdoor-Smartphone, was das martialische und klobige Design zeigt. Es ähnelt mit dem achteckigen Gehäuse den meisten anderen Geräten dieser Art. Die Rückseite und die Ecken sind gummiert, um das Mobiltelefon besser vor Stößen zu schützen. Elemente aus Metall im Rahmen und auf der Rückseite verleihen dem Doogee V31GT dabei eine edle Note. Die Kehrseite der Medaille: Das Doogee V31GT ist doppelt so dick und schwer wie ein gewöhnliches Smartphone. (Maße: 178,5 × 83,1 × 17,9 mm, Gewicht: 390 g).
Markant ist das runde Element mit den Kameras auf der Rückseite. Der USB-C-Anschluss ist von einem Gummipfropfen vor Feuchtigkeit geschützt. Die Tasten bieten einen äußerst soliden Druckpunkt. Das Doogee V31GT hält einiges aus: Ein Sturz aus 1,5 Meter Höhe auf harten Untergrund stellt kein Problem dar. Zudem ist es wasserdicht nach IP69K – der höchsten Schutzart. Damit übersteht es den Aufenthalt im Wasser in 1,5 Meter Tiefe für mindestens 30 Minuten, auch Heißwasser unter Hochdruck sollte dem Handy nichts anhaben.
Display
Mit einer Diagonale von etwa 6,58 Zoll fällt das Display mit IPS-Panel im Vergleich zur Gehäusegröße etwas kleiner aus – was aber typisch ist für Outdoor-Handys. Die Frontkamera ragt in einer Waterdrop-Notch ins Display ein – das ist weniger schön als bei einem Smartphone mit Punch-Hole-Notch, dürfte aber insgesamt für eine größere Stabilität des Bildschirms sorgen.
Die Auflösung ist mit 2408 × 1080 Pixel (Full-HD+ mit 401 PPI) gestochen scharf, Bildqualität sowie Blickwinkelstabilität sind absolut überzeugend. Nur was Schwarzwerte angeht, kann das LCD bauartbedingt nicht mit OLED mithalten. Einziger Wermutstropfen bleibt die geringe Helligkeit von 500 cd/m² – auch mit automatischer Helligkeitsanpassung. Das schränkt die Ablesbarkeit der Anzeige bei Sonnenschein stark ein, wenigstens 600 cd/m² wären hier schön gewesen.
Kamera
Als Hauptkamera kommt eine Linse mit 50 Megapixeln zum Einsatz. Einen Weitwinkel oder eine Makrolinse gibt es nicht. Dafür nutzt das Doogee V31GT sowohl eine Wärmebild- als auch eine Nachtsichtkamera. Auf der Vorderseite sitzt zudem eine Selfie-Kamera mit 32 Megapixeln.
Die Megapixelzahl klingt nach viel, das Ergebnis enttäuscht dann aber doch etwas. Bei Tag gelingen zwar ordentliche Schnappschüsse, allerdings wirken Farben etwas kraftlos, zudem ist der Dynamikumfang nicht so ausgeprägt, was sich besonders bei starkem Wechsel zwischen Licht und Schatten zeigt. Einen optischen Bildstabilisator gibt es nicht.
Selfies sehen gut aus, weniger zu empfehlen sind aber der Beauty-Filter und der Porträtmodus. Videos bieten eine gute Bildqualität, allerdings wirken die Aufnahmen etwas wackelig, da hilft auch die elektronische Bildstabilisierung (EIS) wenig.
Der Nachtmodus hellt Aufnahmen bei Dunkelheit effektiv auf, allerdings sind diese dann von Bildrauschen geprägt und somit unscharf. Spätestens hier sollte man dann ohnehin zur Nachtsichtkamera in Schwarz-Weiß greifen. Die Wärmebildkamera wiederum wird über eine separate App angesteuert.
Doogee V31GT - Originalaufnahmen
Ausstattung
Ungewöhnlich für ein Outdoor-Smartphone: Mit dem Mediatek Dimensity 1080 kommt ein potenter Chip der gehobenen Mittelklasse zum Einsatz. Neben einem 5G-Modem bietet dieser eine mehr als ausreichende Leistung für alle Aufgaben im Alltag. Das zeigen auch die ordentlichen Benchmark-Ergebnisse (PCmark Work 3.0: 10.500 Punkte, 3Dmark Wild Life: 2.300 Punkte). Auch Zocken ist drin mit dem Doogee V31GT.
Neben 5G unterstützt das Doogee V31GT alle gängigen Netze mit 4G/LTE sowie 3G und GSM. Die übrige Ausstattung kann sich ebenfalls mit Wi-Fi 6, NFC, Bluetooth in Version 5.2 und einem Fingerabdruckscanner sowie üppigem Speicher (12/256 GByte, UFS 2.2) sehen lassen. Eine Erweiterung per microSD-Karte ist zudem möglich. Zur Ortung nutzt das Gerät GPS, Glonass, Galileo und Beidou. Die Genauigkeit ist ordentlich.
Software & Updates
Als Betriebssystem läuft Android 13, der Sicherheits-Patch ist zudem mit September 2023 noch hinreichend aktuell – beides ist keine Selbstverständlichkeit für chinesische Outdoor-Geräte. Wie regelmäßig Updates erscheinen, lässt sich schwer abschätzen. Der Hersteller macht dazu keine.
Die Bedienoberfläche ist etwas angepasst. So gibt es wie bei Honor keinen App-Drawer, sämtliche Apps landen auf dem Desktop. Die Einstellungen sehen mit farblichen Akzenten sehr erfrischend aus. Die Übersetzungen der Menüs klingen zuweilen etwas abenteuerlich. Mit Bloatware hält sich Doogee zurück, so kommen neben Tools und der Wärmebild-App kaum zusätzliche Apps aufs Gerät.
Akku
Das Doogee V31GT ist ein echtes Ausdauer-Monster. Der Akku fasst mit 10800 mAh mehr als das Doppelte im Vergleich zu einem gewöhnlichen Smartphone. Entsprechend lang ist die Akkulaufzeit: Beim Battery Test von PCmark erreichten wir mit 25 Stunden einen der besten Werte aus unsern Tests. Damit dürfte das Smartphone im Alltag locker vier bis fünf Tage nur mit einer Ladung auskommen. Wer beim Wandern viel GPS nutzt, was den Energieverbrauch deutlich erhöht, hat somit genügend Leistungsreserven.
Damit keine Ewigkeit beim Laden verstreicht, legt Doogee sogar ein Schnellladegerät mit 66 Watt bei. Damit ist das Outdoor-Handy von 20 auf 100 Prozent in rund 80 Minuten geladen. Kabelloses Laden gibt es nicht.
Preis
Normalerweise kostet das Doogee V31GT über 600 Euro. Bei Amazon bekommt man es ab 500 Euro. Bei Aliexpress kostet es nur 410 Euro – allerdings greifen hier keine Käuferschutzbestimmungen der EU.
Fazit
Das Doogee V31GT überzeugt als Outdoor-Smartphone. Die Ausstattung ist gut, so bietet das Gerät eine gute Performance, viel Speicher sowie 5G und Wi-Fi 6. Die Software ist ausreichend aktuell. Das Gehäuse ist sehr robust und wasserdicht, dafür ist das Gerät alles andere als handlich. Richtig stark ist zudem die Akkulaufzeit, mit der das Gerät im Alltag mehrere Tage durchhalten sollte. Zu den Schwächen gehört das mäßig helle Display sowie die Hauptkamera, die nur durchschnittlich gut ist. Verglichen mit anderen Outdoor-Handys macht das Doogee V31GT aber eine gute Figur.
Das Ulefone Armor 27T Pro kombiniert Wärmebild- und Infrarot-Nachtsichtkamera. Wie gut das robuste Outdoor-Smartphone mit langer Akkulaufzeit ist, zeigt unser Test.
VORTEILE
- gutes Display
- Wärmebild- und Nachtsichtkamera
- ordentliche Hauptkamera bei Tag
- LCD mit 120 Hertz und Full-HD+
- programmierbare Taste
NACHTEILE
- sehr schwer
- kein OIS bei Kamera
- Patch veraltet
Ulefone Armor 27T Pro im Test
Das Ulefone Armor 27T Pro kombiniert Wärmebild- und Infrarot-Nachtsichtkamera. Wie gut das robuste Outdoor-Smartphone mit langer Akkulaufzeit ist, zeigt unser Test.
Wer ein besonders robustes Mobilgerät sucht für den Camping-Urlaub, eine Wanderung, Skitour oder anderweitige Abenteuer in der Wildnis, für den ist ein Outdoor-Handy eine interessante Option. Auch für Förster, Handwerker, Elektriker oder auf der Baustelle sind die robusten Rugged Phones eine gute Alternative – insbesondere Geräte mit Wärmebildkamera.
Eindeutig in diese Kategorie gehört das Ulefone Armor 27T Pro. Das sturzfeste und dicke Outdoor-Handy steckt einiges ein, ist natürlich wasserdicht und bietet auch spannende Features wie eine Infrarot-Nachtsichtkamera oder eine Wärmebildkamera von Flir. Dank des mächtigen Akkus hält es mehrere Tage durch – ist aber so schwer wie ein Tablet. Wie sich das Outdoor-Handy für 484 Euro in der Praxis schlägt, zeigt dieser Testbericht.
Design: Wie robust und wasserdicht ist Ulefone Armor 27T Pro?
Das Ulefone Armor 27T Pro kommt im für Outdoor-Handys gewohnt martialischen Look daher. Das Smartphone ist achteckig gestaltet – eine typische Formgebung. Die Ecken sind dabei zusätzlich gummiert, um Stöße gut abzufedern. Zudem ragt der Rahmen minimal über das Display hinaus, was den Bildschirm zusätzlich bei einem Sturz schützen soll. Der Bildschirm selbst wird von Gorilla Glass Victus geschützt.
Mit Abmessungen von 182,8 × 86,8 × 18,5 mm ist das Armor 27T Pro schon ein Klotz und passt nicht so ohne Weiteres in jede Hosentasche. Verglichen mit anderen Outdoor-Smartphones von Ulefone gehört es aber fast schon zu den „schlankeren“ Geräten. Allerdings bringt es eine Menge auf die Waage: Mit 441 g wiegt es fast so viel wie ein Tablet.
Das robuste Gehäuse übersteht einen Sturz aus knapp 2 Metern auf harten Untergrund. Wir haben es mehrfach fallen lassen, was dem Armor 27T Pro aber nichts anhaben konnte. Hierzu verfügt es auch über ein Zertifikat für die US-Militärnorm MIL-STD-810H, für die das Handy den Sturztest absolviert hat. Das Outdoor-Handy ist nach IP69K staubdicht und wasserdicht. Es kann bis in eine Tiefe von 2 Metern in Süßwasser für 30 Minuten überstehen. Laut Hersteller ist es zudem für Temperaturen von –30 bis 55 Grad Celsius ausgelegt.
Praktisch und von Outdoor-Smartphones kaum wegzudenken ist der programmierbare Button auf der linken Seite. Bis zu drei Funktionen legt man hier fest (kurzes, langes, doppeltes Drücken). Im Power-Button gegenüber befindet sich der Fingerabdruckleser neben den Lautstärketasten. Sämtliche Buttons haben wenig überraschend einen sehr festen Druckpunkt. Der USB-C-Anschluss ist zusätzlich mit einer Gummilasche verdeckt. Man kann eine Lanyard befestigen, zudem gibt es optional eine Schutzhülle mit einem Clip zur Befestigung am Gürtel oder an einem Karabinerhaken.
Display: Wie hell ist der Bildschirm?
Die Zeiten von niedrigen Auflösungen bei Outdoor-Handys sind vorbei. Das große 6,78-Zoll-LCD des Ulefone Armor 27T Pro löst mit 2460 × 1080 Pixel auf (Full-HD+), was zu einem messerscharfen Bild bei fast 400 PPI (Pixel pro Zoll) führt. Die Bildqualität überzeugt und liefert kräftige Farben und gut abgestimmte Kontraste bei hoher Blickwinkelstabilität. Zudem erreicht die Aktualisierungsrate 120 Hz, was für ein geschmeidiges Bild beim Scrollen oder beim Spielen sorgt.
Die maximale Helligkeit des Displays mit IPS-Panel fällt mit 680 cd/m² für ein Outdoor-Handy relativ gut aus. Im Freien bleibt damit die Anzeige meistens ablesbar, außer die Sonne knallt bei gutem Wetter direkt auf das Display.
Kamera: Wie gut sind Fotos und Wärmebildaufnahmen?
Das Ulefone Armor 27T Pro punktet mit einer vielseitigen Kameralösung. Eine mehr oder weniger unnütze Weitwinkel- oder Makrolinse gibt es nicht. Stattdessen kommt eine Hauptkamera mit 50 Megapixeln zum Einsatz. Dazu kommt eine Infrarot-Nachtsichtkamera mit satten 64 Megapixeln sowie eine Wärmebildkamera von Flir. Für Selfies dient eine Frontkamera mit 32 Megapixeln.
Ulefone Armor 27T Pro - Originalaufnahmen
Die Hauptkamera bietet 50 Megapixel, wodurch bei Tageslicht detailreiche Aufnahmen möglich sind. Die Farben wirken jedoch etwas blass, und der Dynamikumfang könnte größer sein. Bei Aufnahmen in dunkler Umgebung zeigt sich leider starkes Bildrauschen.
Hier kommt dann eher die Infrarot-Nachtsichtkamera mit 64 Megapixeln ins Spiel, die auch bei völliger Dunkelheit klare Fotos in Schwarz-Weiß liefert – ideal etwa für Tierbeobachtungen. Zudem verfügt das Armor 27T Pro über eine Wärmebildkamera von Flir. Diese eignet sich besonders für Handwerker, um etwa Warmwasserleitungen oder Kältebrücken zu lokalisieren. Mit einer Empfindlichkeit von 50 mK und einem Temperaturmessbereich von –10 bis 450 °C bietet sie präzise Ergebnisse in einem breiten Anwendungsspektrum.
Videos sind mit bis zu 1440p bei 30 FPS möglich und bieten eine gute Bildqualität, es kommt aber lediglich eine elektronische Stabilisierung zum Einsatz.
Ausstattung: Wie gut ist die Hardware?
Der Mediathek Dimensity 6300 ist als Prozessor keine Rakete. Die Leistungsfähigkeit entspricht eher einem günstigen Einsteiger-Smartphone, ist aber für die meisten Einsatzzwecke angemessen. Bei PCmark erreichen wir rund 10.000 Punkte, was für ein Outdoor-Handy sogar ein relativ starker Wert ist. Das System läuft im Betrieb geschmeidig und ohne größere Verzögerungen. Für Spiele mit aufwendiger Grafik ist das Gerät weniger geeignet. So sind Werte von 1200 Punkten bei Wild Life von 3Dmark eher unterdurchschnittlich.
Ulefone Armor 27T Pro - Bilderstrecke
Mit 12 GB RAM und 256 GB internem Speicher (UFS 2.2) bietet das Gerät eine großzügige Ausstattung. Zudem lässt sich der Speicher per microSD auf bis zu 2 TB erweitern. Nicht mehr auf dem neuesten Stand ist die Technik im Bereich Konnektivität: Es verfügt nur über USB-C 2.0 und unterstützt Wi-Fi 5, Bluetooth 5.2 sowie NFC. Ein Infrarot-Port ist ebenfalls an Bord. Dazu kommt ein selten gewordener 3,5-mm-Klinkenanschluss. Für die Navigation stehen GPS, GLONASS, Beidou, Galileo und QZSS zur Verfügung, was eine Genauigkeit von bis zu 2 Metern ermöglicht.
Software: Wie aktuell ist die Software?
Das Ulefone Armor 27T läuft mit Android 14, über das Ulefone eine recht bunte Bedienoberfläche legt. Positiv fällt auf, dass das Gerät nahezu frei von Bloatware ist. Zum Testzeitpunkt im Oktober 2024 war der Sicherheits-Patch allerdings nicht mehr aktuell und stammte aus August 2024. Ulefone ist dafür bekannt, Updates eher unregelmäßig auszuliefern. Es besteht jedoch die Möglichkeit, über die offizielle Webseite für Software-Downloads den Hersteller per Mail zu kontaktieren, um eine ROM samt Anleitung anzufordern.
Akku: Wie lange läuft das Ulefone Armor 27T Pro?
Der Akku hat eine großzügige Kapazität von 10.800 mAh – also mehr als doppelt so viel wie bei gewöhnlichen Smartphones. Beim Battery Test kommt das Gerät auf eine Laufzeit von rund 24 Stunden – was ein ziemlich guter Wert ist. Im Alltag kann das Gerät locker drei bis vier Tage mit nur einer Akkuladung durchhalten – je nach Einsatzzweck. Zudem kann man auch andere Geräte mit dem Smartphone aufladen. Zwar lädt das Gerät mit 33 Watt, ein vollständiger Ladevorgang kann aber dennoch rund 3 Stunden dauern.
Preis: Wie viel kostet das Ulefone Armor 27T Pro?
Die UVP liegt bei 599 Euro. Derzeit bekommt man das Armor 27T Pro ab rund 484 Euro.
Fazit: Lohnt sich der Kauf?
Das Ulefone Armor 27T Pro bietet einen ausgewogenen Mix aus Ausstattung, Display, Akkulaufzeit, Robustheit und Preis, was es zu einer guten Wahl macht. Die Kameraausstattung umfasst eine 50-Megapixel-Hauptkamera, die allerdings bei Dunkelheit nur mäßig ist und etwas blasse Farben liefert. Diese wird ergänzt durch eine Wärmebild- und eine Nachtsichtkamera.
Das 120-Hz-LCD ist relativ hell und bietet eine hohe Auflösung bei guter Bildqualität. Die Akkulaufzeit ist ebenfalls ausgesprochen lang. Bei der Performance stellt das 27T Pro keine Rekorde auf, aber für die meisten Aufgaben ist das Handy gut gerüstet. Extrem ist aber das Gewicht von 440 g.
Ein kleines Smartphone spielt groß auf: Das Ulefone Armor Mini 20T Pro ist ein Outdoor-Handy mit 5G und Wärmebildkamera. Was es kann, zeigt der Test.
VORTEILE
- 5G
- kompakt
- gute Performance für Outdoor-Handy
- Flir-Wärmebildkamera mit MSX-Technologie
- lange Akkulaufzeit
NACHTEILE
- Herausforderung für Personen mit Alterssichtigkeit
- veralteter Sicherheits-Patch
- keine regelmäßigen Software-Updates
Ulefone Armor Mini 20T Pro im Test
Ein kleines Smartphone spielt groß auf: Das Ulefone Armor Mini 20T Pro ist ein Outdoor-Handy mit 5G und Wärmebildkamera. Was es kann, zeigt der Test.
Das Ulefone Armor Mini 20T Pro mit 4,7-Zoll-Display überzeugt durch die Kombination aus kompakter Bauweise und robuster Outdoor-Tauglichkeit. Es gehört zu den kleinsten Outdoor-Smartphones auf dem Markt, bietet aber dennoch einen leistungsstarken Akku, 5G-Unterstützung und eine Flir-Wärmebildkamera sowie solide Performance. Doch wie bewährt sich der Mini-Riese im Alltag? Das zeigt unser Test des Rugged Phones aus China.
Design
Das Ulefone Armor Mini 20T Pro gehört zu den kompaktesten aktuellen Smartphones. Es ist mit dem Blackview N6000 das kleinste Outdoor-Handy, das wir je getestet haben. Das Design folgt den martialischen Prinzipien eines typischen Outdoor-Smartphones: kantiges Gehäuse, mit Gummiummantelung an Ecken und Rückseite sowie Metallelemente an den Seiten. Mittig platziert sitzt die Frontkamera in einer Punch-Hole-Notch – nicht selbstverständlich bei Outdoor-Handys.
Mit 133,5 × 63,3 × 24,9 mm ist es in nahezu so groß wie ein iPhone 13 Mini – allerdings mehr als dreimal so dick. Um den starken Akku zu beherbergen, war es nötig, das Gerät zwei Finger dick zu gestalten. Typisch für ein Ulefone: Rechts befinden sich Power-Button mit Fingerabdruckleser und zwei runde Buttons für die Lautstärke, links sitzt der orangefarbene, programmierbare Knopf. Oben gibt es einen 3,5-mm-Klinkenanschluss und unten einen USB-C-Port. Beide Öffnungen sind mit einer Gummilasche geschützt. Alles andere als Mini ist das Gewicht von rund 300 g – doppelt so viel wie beim iPhone 13 Mini. Für ein Outdoor-Smartphone ist das aber schon wieder leicht.
Das kleine Handy kann einiges einstecken: Ein Sturz auf harten Asphalt übersteht das Gerät im Test ohne Kratzer. Laut Hersteller gilt das für eine Fallhöhe bis zu 2 Meter. Hierzu wurde das Armor Mini 20T Pro nach der US-Militärnorm MIl-STD-810H für Stürze zertifiziert. Das Display ist geschützt von Gorilla Glass Victus. Staub- und wasserdicht ist es nach IP69K ebenfalls. Laut Ulefone übersteht es für 24 Stunden in einer Tiefe von 2 Metern unter Wasser. Es soll zudem im Temperaturbereich von –20 bis 55 Grad Celsius noch verlässlich funktionieren.
Ulefone Armor Mini 20T Pro - Bilderstrecke
Display
Die kleine Anzeige misst in der Diagonale 4,7 Zoll – da kommt etwas Nostalgie auf. Denn die Zeiten derart kleiner Smartphones scheinen längst vorbei zu sein. Zwar löst es nominell nur in HD mit 1600 × 720 Pixel auf. Doch bei der Größe bietet es dennoch eine sehr hohe Pixeldichte von 373 PPI, bei der Bildpunkte mit dem Auge nicht mehr zu erkennen sind. Apropos Auge: Wer unter Alterssichtigkeit leidet wie der Autor dieses Tests, wird vom Ulefone Armor Mini 20T Pro ganz schön gefordert. Um das Display gut abzulesen, benötigt man schon eine Lesebrille.
Das IPS-Panel bietet eine gewohnt hohe Blickwinkelstabilität. Die Bildqualität überzeugt. Dank einer Bildwiederholrate von bis zu 90 Hz wirken Animationen oder Scrollbewegungen geschmeidig. Als maximale Helligkeit konnten wir rund 515 Nits messen. Das ist nur ein durchschnittlicher Wert, auch wenn der Hersteller von bis zu 700 Nits spricht bei der automatischen Helligkeitsanpassung. Das ist aber immer noch besser als bei vielen anderen Outdoor-Handys. Im Freien bleibt die Anzeige meistens ablesbar, nur bei starkem Sonnenschein ist es ratsam, ein schattiges Plätzchen aufzusuchen.
Kamera
Die Kameraausstattung kann sich sehen lassen. Neben einer Hauptkamera mit 50 Megapixeln (f/1.95) sowie einer Selfie-Linse mit 32 Megapixel (f/2.45) bietet das Armor Mini 20T Pro eine Wärmebildkamera von Flir.
Standardmäßig fasst die Kamera vier Bildpunkte zu einem zusammen, womit Bilder mit 12,5 Megapixeln entstehen. Das sogenannte Pixel-Binning erlaubt es, mehr Helligkeit einzufangen. Auf Wunsch kann man auch die vollen 50 Megapixel aufrufen. Bei Tag liefert die Linse scharfe Aufnahmen mit ansprechenden Bilddetails, auch wenn die Farben etwas kraftlos wirken. Bei zweifachem Digital-Zoom wirken Fotos schon etwas grobkörniger. Videos sind mit 2K möglich. Die Frontkamera liefert gute Selfies.
Die Stabilisierung erfolgt allerdings nur elektronisch (EIS) und nicht optisch. Bei schnellen Bewegungen verwackeln die Bilder damit schneller, was sich insbesondere bei Videoaufnahmen zeigt, die zudem nur maximal mit 2K bei 30 FPS möglich sind. Bei Dunkelheit kommt es zudem schnell zu starkem Bildrauschen.
Der heimliche Star des Outdoor-Zwergs ist aber die Flir-Wärmebildkamera. Diese löst mit 160 × 120 Pixeln auf und visualisiert Wärmeunterschiede durch verschiedene Farbprofile, die man in der zugehörigen Flir-App auswählen kann. Die thermische Empfindlichkeit liegt bei sehr ordentlichen 50 mK und deckt Temperaturen bis 400 Grad Celsius ab.
Zu den größten Stärken der Flir-Kameras gehört MSX (Multi-Spectral Dynamic Imaging). Die Bildverarbeitungstechnologie kombiniert die farbliche Darstellung der Temperatur mit strukturellen Details eines normalen Kamerabilds. Dadurch werden Konturen in Wärmebildern klarer und besser erkennbar, was Analyse und Interpretation erleichtert.
Ulefone Armor Mini 20T Pro - Originalaufnahmen
Ausstattung
Eine der größten Schwächen von Outdoor-Handys sind die eher schwachen Prozessoren, die zum Einsatz kommen. Zwar ist das Ulefone Armor Mini 20T Pro keine Rakete, bietet aber dank des Mediatek Dimensity 6300 eine mehr als ordentliche Performance, wenn man auf andere Rugged Phones blickt. Das System reagiert flott und verschont den Nutzer mit quälenden Denkpausen. Mit rund 10.500 Punkten bei PCmark liegt es im guten Mittelfeld. Lediglich für anspruchsvolles Gaming ist es nicht gedacht, wie die eher mageren 1300 Punkte bei 3Dmark Wild Life zeigen.
Trotz der kompakten Ausmaße bietet das Mini 20T Pro sehr großzügige 8 GB RAM sowie 256 GB Speicher (UFS 2.2). Eine Erweiterung per microSD-Karte ist möglich, diese geht dann aber zulasten der Dual-SIM-Nutzung, die dann nicht möglich ist. Dazu kommt noch 5G – was bei einem Outdoor-Handy nicht selbstverständlich ist. Weniger zeitgemäß, in der Preisklasse aber üblich, sind USB-C 2.0 sowie Wi-Fi 5. Dazu kommen Bluetooth 5.2, NFC und ein Infrarot-Port.
Mittlerweile ist der vorhandene Anschluss für eine 3,5-mm-Klinke für kabelgebundene Kopfhörer bei Smartphones selten geworden. Diese benötigt man auch, wenn man das integrierte UKW-Radio nutzen möchte. Der Fingerabdruckleser im Power-Button arbeitet flott. Einen Spaß in der Redaktion hatten wir zudem mit der Alarmfunktion, die man per App startet. Dann leuchten wie bei einem US-amerikanischen Streifenwagen blaue und rote Leuchten auf – auf Wunsch auch mit Sirenen-Sound.
Software
Ulefone liefert das Armor Mini 20T Pro mit Android 14 und einer eigenen Bedienoberfläche aus, die sich mit App-Drawer und Menüführung stark an Vanilla-Android orientiert. Der Sicherheits-Patch ist leider veraltet und stammt noch aus August 2024. Mit regelmäßigen Updates ist bei Ulefone eher nicht zurechnen, auch nicht mit einem OTA-Upgrade auf die nächste Android-Version.
Akku
Trotz des kompakten Formfaktors bietet das Smartphone einen Akku mit 6200 mAh, was auch die Dicke des Geräts erklärt. Das sorgt für eine lange Akkulaufzeit, die im Alltag für zwei Tage ausreichen sollte. Im Battery Test von PCmark erreicht das Gerät einen Dauerbetrieb von 18 Stunden. Ein Netzteil mit einer Ladeleistung von 33 W liegt bei. Damit ist das Gerät in knapp einer Stunde von 20 auf 100 Prozent aufgeladen. Kabelloses Laden ist ebenfalls möglich, mit einer Leistung von etwa 15 W.
Preis
Das Ulefone Armor Mini 20T Pro ist derzeit für 370 Euro bei Otto erhältlich.
Fazit
Das Ulefone Armor Mini 20T Pro punktet als kompaktes Outdoor-Smartphone mit robustem Design, 5G, und einer leistungsstarken Flir-Wärmebildkamera. Es bietet eine solide Ausstattung mit großem Akku, einem 90-Hz-Display und ordentlicher Performance für alltägliche Anwendungen. Die Kamera liefert bei Tageslicht gute Ergebnisse, zeigt jedoch Schwächen bei Dunkelheit und Videoaufnahmen.
Es ist damit geeignet für Outdoor-Enthusiasten, Handwerker und Profis, die eine Wärmebildkamera benötigen und auf Kompaktheit Wert legen. Zu den größten Schwächen gehört der veraltete Sicherheits-Patch und die geringe Update-Wahrscheinlichkeit. Zudem ist das Display bei starkem Sonnenlicht nicht immer ablesbar. Für Personen mit Alterssichtigkeit ist der kleine Bildschirm eine Herausforderung.
Es sieht aus wie ein Nothing Phone – ist aber deutlich robuster: Das Doogee Blade GT Ultra bietet ein schlankes Design und flotten Prozessor. Mehr im Test.
VORTEILE
- sehr flach und leicht
- cooles Design mit LED-Leuchten
- robust und wasserdicht
- ordentliche Kamera bei Tag
NACHTEILE
- kurze Akkulaufzeit
- Kamera schwächelt bei Dunkelheit
- viel zu dunkles Display
- veraltete Software
Doogee Blade GT Ultra im Test
Es sieht aus wie ein Nothing Phone – ist aber deutlich robuster: Das Doogee Blade GT Ultra bietet ein schlankes Design und flotten Prozessor. Mehr im Test.
Die meisten Outdoor-Smartphones sind echte Schwergewichte und bringen teils mehr auf die Waage als ein Tablet. Im Gegenzug punkten sie mit enormen Akkulaufzeiten von bis zu einer Woche – ideal für Abenteuer abseits der Zivilisation. Doogee schlägt beim Blade GT Ultra jedoch einen anderen Weg ein: Das Gerät verbindet Outdoor-Funktionen mit einem alltagstauglichen Formfaktor und gehörigem Bling-Bling-Effekt.
Optisch erinnert es stark an das Nothing Phone, inklusive beleuchteter Rückseite. Trotz seiner Robustheit ist es nur etwas größer als ein klassisches Smartphone – und damit auch für den urbanen Einsatz geeignet. Wie sich das Doogee Blade GT Ultra im Alltag schlägt, klärt unser Test.
Design
Mit Abmessungen von 178,5 × 83,5 mm gehört das Doogee Blade GT Ultra eindeutig zu den größeren Smartphones. Für ein Outdoor-Gerät fällt es mit einer Dicke von nur 10,5 mm jedoch vergleichsweise schlank aus. Eine einhändige Bedienung ist kaum möglich, und auch in enge Hosentaschen passt es nur schwer – dennoch wirkt es deutlich filigraner als viele seiner robusten Konkurrenten. Mit 260 g ist es überraschend leicht für ein Rugged Phone.
Die optische Nähe zum Nothing Phone ist offensichtlich – damit ist es ein echter Hingucker im Outdoor-Segment. Wie schon das Unihertz Luna (Testbericht) setzt auch das Blade GT Ultra auf eine transparente Rückseite mit auffälligen LED-Lichtern. Diese leuchten bei Benachrichtigungen im Takt auf, wobei sich verschiedene Muster und Modi in den Einstellungen festlegen lassen.
Das Kameramodul ist plan in die Rückseite eingelassen, wodurch das Gerät flach aufliegt und nicht wackelt. Ab Werk ist eine Panzerglasscheibe auf dem Display angebracht, zusätzlich liegt eine transparente Schutzhülle aus Silikon bei.
Trotz seines auffälligen Designs bleibt das Blade GT Ultra ein echtes Outdoor-Smartphone: Es ist gemäß IP68 und IP69K staub- sowie wasserdicht und erfüllt Anforderungen der US-Militärnorm MIL-STD-810. Stürze aus bis zu 1,5 Metern übersteht das Gerät problemlos – im Test überlebte es auch mehrere Würfe durchs Büro unbeschadet.
Doogee Blade GT Ultra - Bilderstrecke
Display
Das Doogee Blade GT Ultra ist mit einem 6,72 Zoll großen LCD ausgestattet, das mit 2400 × 1080 Pixeln auflöst und eine Bildwiederholrate von 60 bis 120 Hz bietet. Mit einer Pixeldichte von 392 PPI ist die Darstellung ausreichend scharf, Bildpunkte sind keine zu sehen. Die Blickwinkelstabilität ist gut, auch die Bildqualität überzeugt mit ausgeprägten Farben und gut abgestimmten Kontrasten.
Allerdings schwächelt das Panel bei der maximalen Helligkeit: Im Test erreichten wir lediglich rund 330 Nits – das ist viel zu wenig, um Inhalte bei direkter Sonneneinstrahlung noch halbwegs ablesen zu können. Das trübt den Outdoor-Eindruck des ansonsten robusten Geräts deutlich.
Kamera
Die Triple-Kamera des Doogee Blade GT Ultra besteht aus einer Hauptlinse mit großzügigen 100 Megapixeln (f/1.8), einem Ultraweitwinkelobjektiv mit fünf Megapixeln (f/2.2) und einer Tiefensensorlinse für Bokeh-Effekte. Für Selfies steht eine 32-Megapixel-Frontkamera (f/2.25) bereit.
Standardmäßig nutzt die Hauptkamera Pixel-Binning, bei dem mehrere Pixel zu einem größeren „Superpixel“ zusammengefasst werden. So entstehen 12-Megapixel-Aufnahmen mit höherer Lichtempfindlichkeit und reduziertem Bildrauschen. Auf Wunsch kann aber auch die volle Auflösung genutzt werden. Bei Tageslicht liefert die Hauptkamera scharfe Fotos mit hoher Detailtreue und überzeugendem Dynamikumfang. Der digitale Zoom funktioniert bis zur vierfachen Vergrößerung noch brauchbar, besonders bei zweifachem Zoom bleiben Bildfehler moderat.
Videos lassen sich in 4K mit 30 FPS aufnehmen und sehen ordentlich aus – allerdings fehlt eine optische Bildstabilisierung, es wird nur elektronisch ausgeglichen. Bei Dunkelheit ist die Hauptkamera kaum zu gebrauchen, trotz Pixel Binning und hoher Auflösung: Nur bei ausreichend Umgebungslicht sind Motive erkennbar, Bildrauschen bleibt dennoch deutlich sichtbar. Die Ultraweitwinkellinse enttäuscht: Sie liefert weiche, detailarme Bilder und neigt farblich stark ins Grüne – ein deutlicher Bruch zum Hauptsensor.
Selfies überzeugen in Schärfe und Details, allerdings neigt der Weißabgleich zur Überbetonung von Rottönen. Der Bokeh-Effekt im Porträtmodus ist zudem nicht ganz sauber getrennt. Videos mit der Frontkamera sind grundsätzlich in Ordnung, leiden aber ebenfalls unter der Farbabweichung.
Doogee Blade GT Ultra – Originalaufnahmen
Ausstattung
Als Antrieb dient ein Mediatek Dimensity 7300, der eine mehr als ordentliche Leistung liefert – insbesondere für ein Outdoor-Gerät. Bei PCmark erreichten wir damit im Schnitt 12.000 Punkte – ein guter Wert. Weniger stark, aber noch immer ordentlich, ist die Grafikleistung. Bei 3Dmark Wild Life sind es 3300 Punkte, bei Wild Life Extreme etwa 900 Punkte. Das entspricht in etwa einem Mittelklasse-Smartphone wie dem Xiaomi Poco X7 (Testbericht).
Das Doogee Blade GT Ultra kommt mit großzügigen 512 GB Speicher und 16 GB RAM – wer noch mehr Platz benötigt, kann per microSD-Karte nachrüsten. Dabei bleibt die Nutzung von Dual-SIM möglich. Das Gerät unterstützt zudem 5G, Wi-Fi 6, Bluetooth 5.2 und NFC. Der USB-C 2.0-Anschluss bietet leider nur eine eher langsame Datenübertragung, was in dieser Produktkategorie jedoch noch üblich ist. Die GPS-Ortung funktioniert äußerst präzise, mit Unterstützung für Glonass, Beidou und Galileo. Im GPS-Test erreichten wir eine beeindruckende Genauigkeit von einem Meter.
Die Tonqualität beim Telefonieren ist klar und deutlich, sowohl für den Anrufer als auch für den Empfänger. Ein Wermutstropfen bleibt jedoch der Monolautsprecher, der für ein modernes Smartphone eher schwach klingt. Zusätzlich leuchten die LED-Lampen auf der Rückseite bei Anrufen und Benachrichtigungen auf. Ein programmierbarer Button auf der linken Seite rundet die Ausstattung ab.
Software
Das Doogee Blade GT Ultra läuft noch mit Android 14. Die Bedienoberfläche des Herstellers erinnert an Stock-Android, weist jedoch kantige Icons auf, die dem Design des Geräts entsprechen. Ein App-Drawer kann in den Einstellungen nach Belieben aktiviert werden. Der Sicherheits-Patch stammt vom Dezember, ist also nicht mehr ganz aktuell. Wie häufig und wie lange das Gerät Updates für Android erhalten wird, bleibt unklar. Mit gelegentlichen Patches kann man rechnen, mit größeren Versions-Upgrades eher nicht.
Akku
Das dünne Gehäuse hat seinen Preis – der Akku bietet mit 5500 mAh lediglich eine übliche Kapazität. Nutzt man das Display im dynamischen Modus mit automatischer Anpassung zwischen 60 und 120 Hz, zeigt sich schnell: Ausdauer ist nicht die Stärke des Blade GT Ultra. Im PCmark Battery Test erreichten wir nur knapp 9 Stunden – ein Wert, der eher im unteren Mittelfeld liegt.
Wird die Bildwiederholrate fest auf 60 Hz eingestellt, verlängert sich die Laufzeit um etwa zwei Stunden. Auch das ist kein Topwert angesichts der Kapazität. Für einen Tag intensiver Nutzung reicht es dennoch knapp. Zum Lieferumfang gehört ein 33-Watt-Netzteil. Der Akku ist in etwa 75 Minuten von 20 auf 100 Prozent geladen. Kabelloses Laden unterstützt das Gerät nicht.
Preis
Die UVP für das Doogee Blade GT Ultra beträgt stolze 570 Euro, derzeit wird es aber schon für 470 Euro bei Amazon angeboten. Zum Marktstart bekommt man es aber mit dem Code QUNWYMRJ deutlich günstiger: Es kostet bis zum 30.04.2025 nur 399 Euro.
Fazit
Im Prinzip ist das Doogee Blade GT Ultra ein gepanzertes Nothing Phone. Für ein Outdoor-Smartphone fällt es erstaunlich schlank aus und sorgt mit den LED-Elementen auf der Rückseite für einen gewissen „Bling-Bling“-Effekt. Auch die Ausstattung und die Prozessorleistung können sich sehen lassen: Das Gerät arbeitet flott, und das LCD-Panel bietet eine gute Bildqualität bei hoher Auflösung und bis zu 120 Hz Bildwiederholrate.
Die Displayhelligkeit fällt mit gemessenen 500 Nits zu gering aus, um Inhalte im Freien zuverlässig ablesen zu können – ein spürbares Manko für ein Outdoor-Gerät. Die zweite Schwäche ist die nur durchschnittliche Akkulaufzeit, die durch das schlanke Gehäuse bedingt ist. Bei Tag macht die Kamera noch ordentliche Bilder, schwächelt aber deutlich bei Dunkelheit.
Wer dennoch in rauer Umgebung optisch auffallen möchte, ohne Angst haben zu müssen, dass das Smartphone bei einem Sturz Schaden nimmt, findet im Doogee Blade GT Ultra eine spannende Alternative im Outdoor-Segment.
Für ein Outdoor-Handy ist das Oukitel WP35 vergleichsweise schlank. Wie gut das Smartphone mit langer Akkulaufzeit und Nachtsicht ist, zeigt dieser Test.
VORTEILE
- relativ handlich
- Nachtsichtkamera
- sehr lange Akkulaufzeit
NACHTEILE
- relativ schwer
- langsames Laden
- Kamera mit Schwächen bei Dunkelheit
Oukitel WP35 im Test
Für ein Outdoor-Handy ist das Oukitel WP35 vergleichsweise schlank. Wie gut das Smartphone mit langer Akkulaufzeit und Nachtsicht ist, zeigt dieser Test.
Outdoor-Smartphones zeichnen sich überwiegend durch besonders robuste Gehäuse und starke Akkus aus. Dazu kommen technische Spielereien wie Nachtsicht- oder Wärmebildkameras. Wer viel in der Natur beim Wandern oder Camping unterwegs ist oder ein Mobilgerät für eine raue Umgebung benötigt, etwa bei Rettungskräften oder auf einer Baustelle, findet in einem Outdoor-Handy die passende Ausrüstung.
Zu dieser Kategorie gehört auch das Oukitel WP35. Verglichen mit anderen Rugged Phones ist es nicht übermäßig dick, beinahe schon „filigran“. Der Akku bietet dennoch eine sehr üppige Kapazität. 5G ist an Bord sowie eine Infrarot-Nachtsichtkamera. Wie gut es sich in der Praxis schlägt, zeigt dieser Test.
Design: Wie robust ist das Oukitel WP35?
Verglichen mit einem herkömmlichen Smartphone ist das Oukitel WP35 ziemlich groß. Aber für ein Outdoor-Handy fällt es relativ kompakt und schlank mit Abmessungen von 172,2 × 81 × 14,9 mm aus. Damit ist es zwar doppelt so dick und mit 360 g auch fast doppelt so schwer wie ein herkömmliches Mobilgerät, aber deutlich schlanker und leichter als etwa ein Rugged Phone von Ulefone. Das WP35 sieht auch gar nicht so martialisch aus, wie es Geräte dieser Kategorie sonst tun.
Das achteckige Gehäuse aus Metall ist an den Rändern gummiert, die Rückseite aus Kunststoff bietet durch Noppen ordentlich Grip. Oukitel liefert das WP35 zusätzlich mit einer transparenten Schutzhülle aus Silikon aus – die es eigentlich nicht benötigt, die aber zusätzlich schützt. Das Gerät ist äußerst robust und mit einem Zertifikat für die US-Militärnorm MIL-STD-810H versehen. Das Rugged Phone ist damit gegen Stürze aus rund 1,5 Metern Höhe gut gewappnet sowie widerstandsfähig gegen Erschütterungen oder größere Temperaturunterschiede. Zudem ist es nach IP69K wasserdicht. Wir haben es mehrfach durchs Büro geworfen und im Waschbecken unter Wasser getunkt – es hat diese Behandlung schadlos überstanden.
Markantes Merkmal ist die Triple-Kamera, die samt Linsen, LED-Blitz und IR-Sensor in einem runden Element auf der Rückseite untergebracht ist. Statt einer Lautstärkewippe kommen zwei einzelne Tasten für die Lautstärke zum Einsatz, im Power-Button befindet sich der Fingerabdrucksensor. Auf der gegenüberliegenden Seite gibt es eine programmierbare Taste in Rot.
Display: Wie hell ist der Bildschirm des Oukitel WP35?
Der Bildschirm mit IPS-Panel (LCD) ist durch Gorilla Glass 5 geschützt und misst in der Diagonale 6,6 Zoll. Die Auflösung beträgt 2408 × 1080 Pixel. Die Aktualisierungsrate liegt nur bei 60 Hz. Abgesehen davon bietet das Display ansprechende Bildqualität mit hoher Blickwinkelstabilität und gut abgestimmten Kontrasten. Die maximale Helligkeit liegt bei rund 530 cd/m². Da ist nicht übermäßig hoch, aber im Freien kann man die Anzeige meistens ablesen, sofern nicht die Sonne direkt auf das Handy knallt.
Kamera: Wie gut sind Fotos mit dem Oukitel WP35?
Das Hauptobjektiv bietet 64 Megapixel, fasst dabei üblicherweise vier Pixel zu einem zusammen (Pixel Binning), sodass Bilder mit 16 Megapixeln entstehen. Auf Wunsch kann man aber auch die volle Auflösung abrufen. Dazu gesellt sich eine Makrolinse mit 2 Megapixeln sowie eine IR-Nachtsichtkamera mit 8 Megapixeln. Für Selfies kommt eine Linse mit 32 Megapixeln zum Einsatz, die ebenfalls Pixel Binning im Verhältnis von 4:1 betreibt.
Am Tag gelingen mit der Hauptkamera gute Aufnahmen mit natürlichen Farben, ausreichend Bilddetails und einem soliden Dynamikumfang. Bei Gegenlicht zeigt sich die Linse aber etwas empfindlich. Nach Anbruch der Dunkelheit ist die Hauptkamera ohne Blitz aber kaum zu gebrauchen. Hier kommt dann die Nachtsichtkamera ins Spiel, die das Infrarotlicht in ein schwarz-weißes Bild wandelt. Allerdings ist die Auflösung eher gering, sodass die Nachtaufnahmen etwas pixelig wirken.
Die Makrolinse dient für Nahaufnahmen, bietet aber aufgrund der niedrigen Auflösung nur mäßige Qualität. Selfies sind detailliert, wenn auch etwas farbarm. Videos zeichnet das WP35 mit der Hauptkamera maximal in QHD-Auflösung mit 2560 × 1440 Pixel bei 30 FPS (Frames pro Sekunde) auf, die Frontkamera schafft Full-HD bei 30 FPS. Allerdings ist die Video-Clips wenig stabilisiert, die Frontkamera wiederum neigt bei Videos zum Überbelichten.
Oukitel WP35 - Originalaufnahmen
Ausstattung: Wie ist die Performance des Oukitel WP35?
Als Prozessor kommt der Mediatek Dimensity 6100+ (MT6835) zum Einsatz. Dieser sorgt für ausreichende Performance für übliche Aufgaben. Das System läuft halbwegs geschmeidig, nur minimale Ruckler sind gelegentlich zu vernehmen. Bei PCmark Work 3.0 erreicht das Gerät einen Wert von rund 9000 Punkten, was für ein Outdoor-Handy ein guter Wert ist. Bei 3Dmark Wild Life sind es rund 1200 Punkte, das ist eher wenig. Zum Spielen grafikintensiver Games ist das Oukitel WP35 nicht gedacht – für Casual Games reicht es aber allemal.
Sehr üppig ist der interne Speicher von 256 GB sowie 8 GB RAM – insbesondere in dieser Preisklasse. Wem das nicht reicht: Ein microSD-Slot ist vorhanden, der Karten bis 2 TB unterstützt. Dazu kommt sogar 5G – was bei Rugged Phones noch immer nicht selbstverständlich ist. Zudem bietet das WP35 Wi-Fi 5, NFC und Bluetooth 5.2. Als Anschluss kommt USB-C 2.0 zum Einsatz. Zum Navigieren greift das Gerät auf GPS, Glonass und Galileo mit einer Genauigkeit von 2 Metern laut GPS-Test zurück.
Der programmierbare Button ist sehr praktisch und kann mit bis zu drei Funktionen belegt werden, die man durch kurzes, langes oder doppeltes Drücken auslöst. Im Power-Button befindet sich zudem der Fingerabdruckscanner, der schnell und verlässlich arbeitet. Der Monolautsprecher liefert allerdings nur einen dünnen und schrillen Klang. Hier ist ein In-Ear-Kopfhörer (Bestenliste) ratsam.
Software: Welche Android-Version hat das Oukitel WP35?
Das Oukitel WP35 läuft mit Android 14 und zum Tatzeitpunkt (15.10.2024) mit einem aktuellen Sicherheits-Patch aus September. Die Bedienoberfläche ist nur minimal angepasst im Vergleich zu Stock-Android. Der App-Drawer ist von Haus aus deaktiviert, kann aber schnell aktiviert werden. Hierzu drückt man auf den Homescreen, ruft dann die Home-Screen-Einstellungen auf und aktiviert den Schalter bei App-Drawer. Oukitel liefert in der Regel drei Monate nach dem Aktivieren ein erstes OTA-Update für Android. Weitere Updates kommen unregelmäßig von Fall zu Fall und je nach Gerät. Es gibt aber ein Download-Center für Software auf der Webseite des Unternehmens.
Akku: Wie lange läuft das Oukitel WP35?
Die Akkulaufzeit ist wirklich brutal beim Oukitel WP35. Satte 31 Stunden lief das Gerät beim simulierten Battery Test von PCmark, der bislang zweitbeste Wert aus allen unseren Tests. Für die Ausdauer zeigt sich eine üppige Kapazität von 11.000 mAh verantwortlich. Das ist insofern beeindruckend, als auch andere Outdoor-Handys mit deutlich größtem Akku hier weniger lang durchhalten. Bei normaler Nutzung dürfte das Gerät mit nur einer Akkuladung eine Arbeitswoche überstehen. Eher gemächlich ist das Laden, das per 18-Watt-Netzteil über 4 Stunden benötigt.
Preis: Wie viel kostet das Oukitel WP35?
Das Oukitel WP35 kostet beim Hersteller regulär rund 289 Euro. Erhältlich ist es in den Farben Grau, Grün und Braun. Bei Amazon bekommt man das WP35 mit Coupon derzeit schon ab 260 Euro.
Fazit: Lohnt sich der Kauf?
Das Oukitel WP35 richtet sich an Nutzer, die ein robustes Outdoor-Smartphone suchen, das dennoch einigermaßen hosentaschentauglich bleibt. Mit einer Dicke von 14,9 mm ist es für ein Rugged Phone vergleichsweise schlank, wenngleich deutlich voluminöser als herkömmliche Smartphones. Der 11.000-mAh-Akku ermöglicht eine beeindruckende Laufzeit von bis zu einer Arbeitswoche ohne Nachladen. Zur Ausstattung gehören 5G, NFC und eine Hauptkamera, die bei Tageslicht gute Bilder liefert, jedoch bei schlechten Lichtverhältnissen Schwächen zeigt. Ergänzend bietet das Gerät eine Nachtsichtkamera.
Das Blackview BV8100 ist stabil, verfügt über einen großen Akku und solide Mittelklasse-Hardware. Es ist weniger klobig als andere Outdoor-Smartphones und dennoch erschwinglich. Was es kann, zeigt der Test.
VORTEILE
- gute Kamera
- noch handlich genug für den Alltag
- hervorragende Akkulaufzeit
NACHTEILE
- Display zu dunkel
- nur Wi-Fi 5 und LTE
- veralteter Sicherheits-Patch
Blackview BV8100 im Test
Das Blackview BV8100 ist stabil, verfügt über einen großen Akku und solide Mittelklasse-Hardware. Es ist weniger klobig als andere Outdoor-Smartphones und dennoch erschwinglich. Was es kann, zeigt der Test.
Outdoor-Smartphones sind spezielle Mobilgeräte, die für den Einsatz in anspruchsvollen Umgebungen konzipiert sind. Sie zeichnen sich durch ihre Robustheit aus, sind oft stoßfest, wasser- und staubdicht gemäß IP-Zertifizierungen und verfügen über widerstandsfähige Displays aus gehärtetem Glas.
Zu den Vorzügen solcher Geräte zählen die erhöhte Langlebigkeit und Zuverlässigkeit unter extremen Bedingungen, was sie ideal für Outdoor-Aktivitäten, Baustellen oder abenteuerliche Wanderungen oder exotische Reisen macht. Allerdings gehen diese Vorteile oft mit Kompromissen einher: Outdoor-Smartphones sind häufig schwerer und klobiger als herkömmliche Modelle. Ihre technische Ausstattung kann mit modernen Top-Smartphones oftmals nicht mithalten. Das betrifft etwa Prozessorleistung oder Kameraqualität.
Eine erfreuliche Ausnahme ist das Blackview BV8100. Das Smartphone ist sehr stabil und hat einen riesengroßen Akku, dennoch ist es nicht so klobig wie andere Vertreter seiner Art. Die technische Ausstattung lässt hier ein mehr als solides Mittelklasse-Smartphone zum fairen Preis erwarten. Ob es hält, was es verspricht, zeigt unser Test.
Design: Wie robust ist das Blackview BV8100?
Gleich auf den ersten Blick weiß man, dass man hier ein Outdoor-Smartphone vor sich hat. Das kantige, achteckige Gehäuse ist mit Gummi ummantelt und an den Ecken besonders verstärkt. Nur an den Seiten ragt das Metallgehäuse ein wenig hervor. Die Rückseite ist komplett eben gestaltet. Die Kameralinsen befinden sich in einem großen und runden Element.
Verglichen mit einem „normalen“ Smartphone wirkt das BV8100 wuchtig. Das zeigen die Abmessungen von 175,8 × 81,2 × 18,15 mm bei einem stolzen Gewicht von 360 g. Verglichen mit seinen Artgenossen, wie dem Akku-Wunder BV7100 (Testbericht), wirkt es aber fast filigran.
Robust ist es in jedem Fall. An Bord ist die obligatorische US-Militärzertifizierung MIL-STD-810H. Laut Hersteller kann es den Sturz auf Beton aus über 1,2 Meter Höhe problemlos überstehen. Das können wir bestätigen: Wir haben es mehrfach herunterfallen lassen – auch in einem Treppengeschoss. Es ist zudem nach IP69K staub- und wasserdicht und übersteht den Aufenthalt unter Wasser bis in eine Tiefe von 1,5 Metern für etwa 30 Minuten. Zudem überlebt es den Aufenthalt bei Temperaturen von -20 bis 60 Grad Celsius.
In der Power-Taste befindet sich ein Fingerabdruckscanner. Gegenüber liegt eine rot markierte Taste, die Nutzer mit Funktionen belegen können. Für unseren Geschmack wirken die Tasten eine Spur zu wackelig. Der USB-C-Anschluss auf der Unterseite ist zusätzlich mit einer Gummilasche bedeckt.
Display: Wie hell ist der Bildschirm?
Der 6,5-Zoll-Bildschirm verwendet ein IPS-Panel und bietet eine ausgezeichnete Bildqualität. Mit einer Auflösung von 2400 × 1200 Pixeln und einer Bildwiederholrate von bis zu 120 Hz ermöglicht er eine flüssige Darstellung von Animationen, Spielen und Videos. Die Blickwinkelstabilität ist ebenfalls hoch. Allerdings könnte die Helligkeit von etwa 450 cd/m² besser sein. Im Freien ist der Bildschirm meistens gut lesbar, aber bei direkter Sonneneinstrahlung kann es schwierig werden, Inhalte zu erkennen.
Kamera
Die Kamera des Blackview BV8100 überzeugt mit einer Hauptkamera, die mit einem 50-Megapixel-Sensor (1/1,57 Zoll, Isocell GN5) und optischer Bildstabilisierung (OIS) ausgestattet ist. Das Pixel-Binning-Verhältnis liegt bei 4:1, auf Wunsch kann man auch die volle Auflösung abrufen. Das Hauptobjektiv liefert detailreiche und scharfe Aufnahmen, der Dynamikumfang ist solide, hat aber noch Luft nach oben.
Die 13-Megapixel-Weitwinkellinse zeigt farbliche Abweichungen zur Hauptkamera und bietet weniger Details und Schärfe. Videos nimmt das BV8100 mit Full-HD bei 60 FPS auf. Die Frontkamera des BV8100 punktet mit einer Auflösung von 32 Megapixeln und liefert ansprechende Selfies, die durch ihre hohe Detailgenauigkeit und Klarheit überzeugen. Videos nimmt die vordere Kamera mit Full-HD bei 30 FPS auf.
Insgesamt bietet das Kamerasystem des Blackview BV8100 solide Leistung, besonders bei der Hauptkamera, während die Weitwinkellinse und die Selfiekamera ebenfalls zufriedenstellende Ergebnisse liefern. Untypisch für ein Outdoor-Smartphone: Besondere Linsen mit Infrarot für Nachtsicht oder Wärmebild gibt es hier nicht. Dafür gehört die Kamera des BV8100 zu den besten der von uns bislang getesteten Outdoor-Handys.
Blackview BV8100 - Originalaufnahmen
Ausstattung
Das Blackview BV8100 ist mit einem Mediatek Helio G99 Prozessor ausgestattet, der für eine ansprechende Leistung sorgt. Im Benchmark erreicht das Gerät 9000 Punkte bei PCmark und 1200 Punkte bei 3Dmark „Wild Life“, was es zu einer soliden Wahl für Alltagsaufgaben und leichte Gaming-Anwendungen macht. Der großzügige Speicher von 256 GB bietet reichlich Platz für Apps und Medien, die beeindruckenden 24 GB RAM erlauben ein nahtloses Multitasking. Das BV8100 nutzt LTE-Konnektivität, hat aber kein 5G.
Zusätzlich unterstützt das Blackview BV8100 Wi-Fi 5 und Bluetooth 5.0, was allerdings nicht mehr dem neuesten Stand der Technik entspricht. Der USB-C-2.0-Anschluss und NFC-Funktionalität bieten zusätzliche Konnektivitätsoptionen. Die Ortung ist dank GPS, Beidou, Glonass und Galileo sehr genau und wird im GPS-Test mit einer Präzision von bis zu einem Meter bewertet.
Eine programmierbare Taste ermöglicht die Zuordnung von bis zu sieben Funktionen, und ein Fingerabdrucksensor sorgt für schnelle und sichere Entsperrung. Abgerundet wird die Ausstattung durch eine helle Taschenlampe mit zwei Leuchten und bis zu 170 Lumen, die das BV8100 besonders für Outdoor-Abenteuer interessant macht.
Software: Wie lange gibt es Updates?
Als Betriebssystem läuft Android 14 mit der Bedienoberfläche Doke OS 4.0. Blackview verschont die Nutzer mit übermäßiger Bloatware. Die Menüstruktur sieht aufgeräumt aus und erinnert etwas an Stock-Android. Der Sicherheits-Patch war zum Testzeitpunkt bereits etwas veraltet und stammt aus Februar. Unserer Erfahrung nach ist nicht mit regelmäßigen Android-Updates zu rechnen.
Akku: Wie lange läuft das Blackview BV8100?
Im BV8100 steckt ein großer Akku mit 8800 mAh – das ist fast doppelt so viel wie bei herkömmlichen Smartphones. Beim Battery Test von PCmark kam das BV8100 auf eine simulierte Laufzeit von über 22 Stunden. Damit muss das Handy im Alltag nur etwa alle drei Tage an die Steckdose, das ist stark. Geladen wird mit 45 Watt relativ flott. Bis das Smartphone von 20 auf 100 Prozent geladen ist, vergehen rund zwei Stunden.
Preis: Wie viel kostet das BV8100?
Die UVP für das Blackview BV8100 liegt bei 320 Euro. Aktuell bekommt man es bei Alza für nur 222 Euro.
Fazit: Für wen lohnt sich der Kauf?
Das Blackview BV8100 ist ein überzeugendes Outdoor-Smartphone, das sich sowohl durch seine Robustheit mit MIL-STD-810H und IP69K-Zertifizierung als auch durch seine solide technische Ausstattung auszeichnet. Der faire Preis macht es zu einer attraktiven Option für Outdoor-Enthusiasten und Alltagsnutzer gleichermaßen. Praktisch ist zudem der programmierbare Button und die helle Taschenlampe.
Es bietet eine ansprechende Leistung dank des Mediatek Helio G99 Prozessors, großzügige 256 GB Speicher und beeindruckende 24 GB RAM. Mit seiner 50-Megapixel-Hauptkamera, einer 13-Megapixel-Weitwinkellinse und einer 32-Megapixel-Frontkamera liefert das BV8100 gute Foto- und Videoergebnisse. Das Display überzeugt mit flüssiger Darstellung durch eine 120-Hz-Bildwiederholrate, auch wenn die Helligkeit im Freien zu wünschen übrig lässt. Leider bietet das BV8100 kein 5G.
Dem Blackview BV8100 gelingt insgesamt eine gute Balance aus Robustheit und Leistung, ohne dabei zu klobig zu wirken. Somit ist es eine empfehlenswerte Wahl für diejenigen, die ein zuverlässiges und alltagstaugliches Outdoor-Smartphone suchen.
ZUSÄTZLICH GETESTET
AGM H Max
Das AGM H Max ist relativ schlank für ein Outdoor-Handy, bietet aber dennoch eine lange Akkulaufzeit. Wir haben das preiswerte Smartphone getestet.
VORTEILE
- preiswert
- hervorragende Akkulaufzeit
- relativ dünn für ein Outdoor-Smartphone
- LCD mit 90 Hz
NACHTEILE
- kein 5G
- ungenaues GPS
- nur HD-Auflösung mit mäßiger Display-Helligkeit
- schwache Kamera
- lädt langsam
Outdoor-Handy AGM H Max im Test
Das AGM H Max ist relativ schlank für ein Outdoor-Handy, bietet aber dennoch eine lange Akkulaufzeit. Wir haben das preiswerte Smartphone getestet.
Ein Outdoor-Handy richtet sich an Nutzer, die ein besonders stabiles und wasserdichtes Smartphone benötigen. Die meisten robusten Mobilgeräte sind jedoch oft klobig und schwer. Das AGM H Max wagt hier den Spagat aus viel Ausdauer in einem noch halbwegs schlanken Gehäuse – gemessen an anderen Outdoor-Handys. Mit einem Preis von 188 Euro scheint es ein echtes Schnäppchen zu sein. Ob es einen Haken gibt und wie sich das Smartphone in der Praxis schlägt, zeigen wir in diesem Testbericht.
Design
Für ein Outdoor-Handy wirkt das AGM H Max fast schon filigran. Mit Abmessungen von 172,6 × 79,6 × 17 mm überragt es zwar gewöhnliche Smartphones deutlich, ist aber für ein Gerät mit solch einer starken Akkukapazität noch relativ handlich. Das Gewicht von 324 g fällt für ein Outdoor-Gerät auch halbwegs leicht aus, auch wenn es fast doppelt so schwer ist wie ein gewöhnliches Smartphone.
Anders als viele Outdoor-Geräte ist das Gehäuse nicht achteckig gestaltet, sondern fällt sehr klassisch aus in der Formgebung. Das AGM H Max ist rundum gummiert und sehr robust. An den abgerundeten Ecken ist das Handy zusätzlich verstärkt. Die Kamera ist eben in die Rückseite integriert. Der USB-Anschluss ist ferner mit einer Gummilasche abgedeckt.
Die üblichen Zertifizierungen für IP68, IP69K und MIL-STD-810H sind vorhanden. Das Gerät ist also wasserdicht (für 30 Minuten in einem Meter Tiefe) und übersteht einen Sturz aus 1,5 Metern auf harten Untergrund. So haben wir es auf der Straße auf einen Bordstein fallen lassen, das Gerät hat diese Prozedur überstanden – abgesehen von kleinen Kratzern an der gummierten Oberfläche. Eine orangefarbene, programmierbare Taste ist ebenfalls an Bord.
Display
Das LCD mit IPS-Panel und einer Diagonale von 6,56 Zoll bietet eine Bildwiederholrate von bis zu 90 Hz. Das wirkt sich positiv aus beim Scrollen oder Anschauen von Animationen. Allerdings ist die Auflösung von 1612 × 720 Pixel eher gering. Schaut man genau hin, kann man einzelne Bildpunkte noch erkennen, für Full-HD-Videos ist das Handy damit nicht geeignet. Die Bildqualität ist davon abgesehen trotzdem gut und bietet eine hohe Blickwinkelstabilität, ausgeprägte Farben und ordentliche Kontraste.
Allerdings fällt die Helligkeit mit knapp 400 Nits recht niedrig aus. Gerade bei einem Outdoor-Handy möchte man das Display auch in der Sonne gut ablesen. Das klappt bei Tag mit dem AGM H Max zwar meistens gut. Bei starkem Sonnenschein kann es aber schwer werden, die Anzeige gut zu erkennen.
Kamera
Das Setup der Kamera ist sehr einfach gehalten: 13 Megapixel als Hauptkamera gepaart mit einer Makrolinse von gerade einmal 2 Megapixeln. Die Frontkamera löst mit 5 Megapixeln auf. Das ist in der Tat auch in dieser Preisklasse zu wenig und nicht mehr zeitgemäß.
Den Bildern fehlt es entsprechend an ausgeprägten Details, der Dynamikumfang ist recht schwach ausgeprägt. So wirken Aufnahmen bei schlechtem Wetter sehr düster. Zudem wirken Farben zu blass, mit einem leichten Hang ins Blaue. Noch drastischer ist das bei der Makrolinse sowie der Frontkamera, die nur mäßige Schärfe und wenige Bilddetails liefern. Die Kamera des AGM H Max eignet sich also eher für gelegentliche Schnappschüsse. Bei Dunkelheit macht sie trotz Nachtmodus schnell schlapp.
AGM H Max - Originalaufnahmen
Ausstattung
Als Prozessor dient der Unisoc Tiger T7200 (ehemals T606), den wir aus günstigen Tablets und Smartphones unter 100 Euro kennen. Der Chip ist mittlerweile stolze 6 Jahre alt und liefert nur mäßige Performance. Für alltägliche Aufgaben reicht das in der Regel aus, auch wenn kleinere Ruckler immer wieder deutlich zu spüren sind. Die 8100 Punkte aus PCmark liegen entsprechend im unteren Drittel unserer Testergebnisse. 3Dmark ließ sich nicht auf dem AGM H Max installieren. Unsere Erfahrungen aus anderen Tests mit diesem Chipsatz zeigen aber klar, dass der Prozessor für anspruchsvolles Gaming nicht geeignet ist.
Der interne Speicher fasst 128 GB, das ist mittlerweile ebenfalls etwas dünn. Immerhin ist aber eine Aufrüstung per microSD-Karte möglich. Der Arbeitsspeicher beträgt 4 GB. Parallel zur microSD-Karte kann das AGM H Max bis zu zwei Nano-SIM-Karten beherbergen, es bietet also Dual-SIM. Mobiles Surfen ist nur mit LTE möglich.
Zur Ortung nutzt das AGM H Max GPS, Glonass und Galileo. Die Genauigkeit lässt jedoch mit 6 Metern laut GPS-Test zu wünschen übrig. Die meisten Smartphones kommen hier auf rund 3 Meter. Der programmierbare Knopf auf der linken Seite kann mit bis zu drei Funktionen belegt werden (kurzes, doppeltes und langes Drücken).
Software
Ausgeliefert wird das AGM H Max mit Android 14 und einer eigenen Bedienoberfläche, die sich aber beim Aufbau stark an Vanilla-Android orientiert. Standardmäßig gibt es einen App-Drawer und die klassischen Android-Icons zum Navigieren. Der Sicherheits-Patch ist nicht mehr aktuell und stammt aus Oktober 2024. Mit regelmäßigen Updates ist bei AGM leider nicht zu rechnen.
Akku
Für ein Outdoor-Handy ist der große Akku mit einer Kapazität von 10.000 mAh gut, aber nicht ungewöhnlich. Das macht aus dem Smartphone bei Bedarf eine Powerbank, denn umgekehrtes Laden ist möglich. Bei Battery Test erreichten wir eine simulierte Dauerlaufzeit von durchschnittlich 21 Stunden. Bei einer normalen Nutzung im Alltag dürfte das Gerät so gut drei Tage durchhalten, "normale" Smartphones sind mit 14 Stunden schon gut.
Nutzt man das Gerät viel im Freien zur Ortung, leert sich der Akku natürlich schneller. Aber für genügend Ausdauer beim nächsten Outdoor-Abenteurer ist gesorgt. Geduld ist aber beim Aufladen erforderlich, denn das Netzteil lädt nur mit 10 Watt. Damit dauert ein Ladevorgang gut 4 Stunden. Kabelloses Laden geht nicht.
Preis
AGM verkauft das H Max für rund 200 Euro. Bei Mindfactory bekommt man das Outdoor-Handy schon ab 188 Euro plus 10 Euro für Versand. Bei Jacob bekommt man das Gerät für 193 Euro mit kostenlosem Versand.
Fazit
Wer ein robustes Outdoor-Handy mit sehr langer Akkulaufzeit sucht, bekommt mit dem AGM H Max eine preiswerte Option. Zudem ist das Rugged-Phone trotz des starken Akkus noch halbwegs handlich für ein Mobilgerät dieser Art. Die Hardware genügt allerdings nur einfachen Ansprüchen. So bietet das LCD zwar 90 Hz, löst aber nur in HD-Auflösung auf und ist nicht sonderlich hell. Die Leistungsfähigkeit liegt eher im unteren Mittelfeld. Fürs mobile Surfen steht nur LTE zur Verfügung, die Kamera ist zudem nur für Schnappschüsse zu gebrauchen. Dafür ist das AGM H Max mit einem Preis von unter 200 Euro erschwinglich für ein Outdoor-Smartphone.
AGM G2
Ein Outdoor-Smartphone mit viel Prozessor-Power? Das AGM G2 Guardian bietet neben einer Nachtsicht- und Wärmebildkamera auch eine gute technische Ausstattung.
VORTEILE
- sehr stabil und wasserdicht
- Wärmebild- und Nachtsichtkamera
- gute Performance
- 120-Hertz-LCD
NACHTEILE
- teuer
- Display ist zu dunkel
- klobig und schwer
- Schwächen bei Kamera
Outdoor-Handy AGM G2 im Test
Ein Outdoor-Smartphone mit viel Prozessor-Power? Das AGM G2 Guardian bietet neben einer Nachtsicht- und Wärmebildkamera auch eine gute technische Ausstattung.
Outdoor-Handys zeichnen sich durch extrem robuste Gehäuse aus, trotzen Wasser und bieten zum Teil exotische Funktionen wie Höhenmesser, Nachtsicht- und Wärmebildkameras sowie starke Akkus und genaues GPS. Geht es um die übrige Ausstattung, dann haben Käufer oft das Nachsehen. So kommen meistens nur mittelmäßige und oft veraltete Chipsätze zum Einsatz. Mau sieht es oft auch beim Speicher, der Netzwerkkonnektivität oder Display-Auflösung aus.
Beim AGM G2 Guardian trifft das allerdings nicht zu. Der Nachfolger des AGM G1S Glory (Testbericht) bietet überraschend gute Technik wie einen schnellen Prozessor, 5G, Wifi 6 oder ein Display mit 120 Hertz – eingepackt in ein fast unzerstörbares Gehäuse. Dazu kommen eine Tele-Wärmebild- sowie Nachtsichtkamera und ein Hauptobjektiv mit 108 Megapixel. Ein großer und lauter Lautsprecher ist ebenfalls vorhanden.
So viel robuste Technologie hat ihren Preis. So bewegt sich das AGM G2 Guardian in Sphären, in denen man sonst nur Flagship-Smartphones von Samsung, Honor & Co. findet. Ob sich das luxuriöse Survival-Handy trotzdem lohnt, offenbart unser Test.
Design
Wenig überraschend bietet das AGM G2 Guardian ein klobiges Gehäuse. Anders als etwa das Ulefone Power Armor 19T (Testbericht) sind die Rückseite sowie der Rahmen etwas stärker abgerundet, was dem dicken Smartphone einen organischen Charakter verleiht. Es verzichtet auf den bei Outdoor-Smartphones beliebten achteckigen Look und ist rechteckig mit abgerundeten und gepolsterten Ecken gestaltet. Es schmiegt sich so gut an die Hand, allerdings benötigt man schon echte Pranken, um das Gerät zu halten. Das AGM G2 Guardian ist mehr als doppelt so dick und deutlich länger als gewöhnliche Smartphones (Abmessungen: 177,5 × 85,3 × 25,3 mm). Mit einem stolzen Gewicht von 405 g wiegt es doppelt so viel wie ein großes Smartphone und sogar mehr als ein kleines Tablet im 8-Zoll-Format.
Das Gehäuse ist rundum gummiert und gut vor Stößen bei einem Sturz gewappnet. Es verfügt mit IP69K über die höchste Zertifizierung zum Schutz vor Wasser sowie Staub und bringt auch das schon obligatorische Zertifikat MIL-STD-810H mit. Hersteller geben zwar selten an, welche Tests der US-Norm durchgeführt wurden, weshalb es auch eine Form von Marketing ist. Aber unsere Erfahrung zeigt, dass die Testgeräte mit MIL-STD-810H einiges aushalten. Das G2 übersteht den Sturz aus 1,5 Meter Höhe auf harten Untergrund und kann bis zu 30 Minuten in einer Tiefe von 1,5 Meter im Wasser ausharren. Zu 99 Prozent hält es Staub oder Sand vor dem Eindringen ab.
Sehr dominant ist der große Speaker auf der Rückseite. Dieser ist mittig im oberen Bereich angeordnet. Ein Ring umkreist den Speaker, jeweils kreuzförmig davon strahlen Elemente im Carbon-Look aus. In den jeweiligen Ecken des Kreuzes befinden sich drei der Kameralinsen sowie der LED-Blitz. Die Wärmebildkamera liegt in einem größeren runden Element unterhalb des Lautsprechers. Oben befindet sich eine LED-Taschenlampe, die Anschlüsse unten sind von einer Gummiabdeckung vor Staub oder Wasser geschützt.
Rechts befindet sich der Power-Button samt Fingerabdruckleser, der von einem orangefarbenen Ring umschlossen ist. Daneben ist die Lautstärkewippe. Auf der gegenüberliegenden Seite gibt es einen auffällig orangefarbigen Knopf, der mit jeweils einer Funktion oder App programmierbar ist. Der Rand ums Display fällt verhältnismäßig dick aus, was für zusätzliche Stabilität des Bildschirms sorgt. Die Frontkamera befindet sich in einer auffälligen Waterdrop-Notch.
Display
Viele Outdoor-Geräte bieten oftmals nur eine niedrige HD-Auflösung und 60 Hertz. Das AGM G2 Guardian löst dagegen mit Full-HD+ (2340 × 1080 Pixel) auf und flimmert sogar mit 120 Hertz, was sich positiv auf die Wahrnehmung des Bilds beim Scrollen oder bei grafischen Animationen auswirkt.
Das LCD nutzt ein IPS-Panel und misst in der Diagonale 6,58 Zoll – ein beliebtes Format bei Geräten dieser Klasse. Die Anzeige ist stets scharf mit rund 400 Pixel pro Zoll (ppi) und bietet kräftige Farben und gut abgestimmte Kontraste. Mit den satten Schwarzwerten eine OLED-Displays kann die Anzeige jedoch nicht mithalten. Die Blickwinkelstabilität fällt jedoch gewohnt hoch aus für ein IPS-Panel.
Enttäuscht waren wir allerdings bei der Bildschirmhelligkeit, der vielleicht größten Schwachstelle des AGM G2. Mit gemessenen 460 cd/m² ist das Display viel zu dunkel, um effektiv in der Sonne ablesbar zu sein. Für ein Gerät dieser Preisklasse ist das zu wenig, selbst viele andere und vor allem günstigere Outdoor-Handys (Bestenliste) schneiden hier meistens besser ab.
Kamera
Beim AGM G2 Guardian kommt eine Hauptlinse mit einem 108-Megapixel-Sensor zum Einsatz, die von einer Infrarotkamera für Nachtsicht mit 20 Megapixel sowie einer eher nutzlosen Makrolinse mit 2 Megapixel flankiert wird. Dazu kommt die eingangs erwähnte Wärmebildkamera. Für Selfies kommt ein Objektiv mit stolzen 32 Megapixeln zum Einsatz.
Bei Tag gelingen mit der Hauptkamera ordentliche Aufnahmen mit ausgeprägten Bilddetails und einer natürlichen Farbwiedergabe. Der Dynamikumfang könnte aber besser ausgeprägt sein. So offenbaren Aufnahmen bei starkem Sonnenlicht einen stärkeren Grauschleier. Der digitale Zoom ist bis zu einer zweifachen Vergrößerung gut einzusetzen, darüber hinaus weniger. Bei Anbruch der Dunkelheit sind die Ergebnisse noch akzeptabel, mehr aber nicht. Hier setzt dann in der Regel die Nachtsichtkamera ein. Man sollte aber die Hand sehr ruhig halten, denn meistens bekommt man nur stark verschwommene Bilder – das ist enttäuschend.
Der große Star ist die Wärmebildkamera mit einer Auflösung von 256 × 192 Pixel. Diese kommt beim AGM G2 Guardian mit einer Besonderheit: Sie wirkt wie ein Monokular als Telelinse, vergrößert um den Faktor 5,6 und soll so Wärmesignaturen von Säugetieren bis in 500 Meter Entfernung aufspüren. Das macht diese Linse für Naturbeobachter oder eben Jäger interessant. Im „Stadt-Dschungel“ von München konnten wir diese Bandbreite allerdings kaum sinnvoll nutzen.
Das hat auch einen kleinen Nachteil: Will man die Thermokamera im Innenraum verwenden, um etwa Wärmelecks oder Ähnliches festzuhalten, ist man meistens auf dem Kamerabild viel zu nah dran. Eine Anpassung ist hier leider nicht möglich. Für die Wärmebildkamera dient eine separate App – diese schließt sich aber nicht mehr selbstständig, nachdem man sie geöffnet hat. Das ist etwas nervig, aber nicht wirklich schlimm.
Die Makrolinse hätte sich AGM gerne sparen können, denn die Bilder sind mäßig scharf und arm an Details. Gut gefallen hat uns die Selfie-Kamera, hier sieht man der Linse die hoher Auflösung gut an. Die Ergebnisse sehen gut aus und sind ausreichend scharf. Videoaufnahmen mit der Hauptlinse gehen in Ordnung und wirken auch ohne optischen Bildstabilisator halbwegs stabil und scharf.
AGM G2 Guardian - Originalaufnahmen
Hardware
Ungewöhnlich ist der Antrieb des AGM G2 Guardian. Zum Einsatz kommt der Qualcomm-Chip QCM6490 – also kein „üblicher“ Snapdragon. Dieser kombiniert im Prinzip eine Kryo-670-CPU mit einer Adreno 643-GPU. Mit einem Flagship-Gerät kann der Chip nicht mithalten, er macht das Guardian G2 aber zum schnellsten Outdoor-Smartphone, das wir je getestet haben.
So springen bei Work 3.0 von PCmark stattliche 15.000 Punkte heraus – was sich im Alltag an dem stets stabilen und geschmeidigem System zeigt. In dieser Disziplin braucht sich der Chipsatz nicht vor dem Snapdragon 888 zu verstecken. Die Grafikleistung ist ebenfalls nicht von schlechten Eltern – und mit einem Snapdragon 782G vergleichbar. Beim Benchmark Wild Life von 3Dmark erreichten wird damit ordentliche 3000 Punkte. Damit ist das Gerät auch bei Spielen mit aufwendiger Grafik nicht automatisch überfordert.
Die Ausstattung ist je nach Ausführung mit 8 GByte oder 12 GByte RAM und 256 GByte internem Speicher gut, zum Einsatz kommt allerdings mit UFS 2.2 nicht der schnellste Standard. In Sachen Netzwerkkonnektivität ist aber mit 5G und Wifi 6E alles auf dem neusten Stand. Die Nutzung einer Dual-SIM ist möglich. Die Ortung mit Zweifrequenz-Positionierung über GPS, Beidou und Glonass ist mit rund 3 Metern hinreichend genau, was auf dem Level eines Top-Smartphones liegt. Das Ulefone Power Armor 19T (Testbericht) ist bei dieser Disziplin aber noch präziser. Das G2 beherrscht zudem NFC und Bluetooth 5.2.
Richtig laut ist der Lautsprecher auf der Rückseite. Dieser klingt auch gar nicht einmal so schlecht, wie wir anfangs befürchtet haben. Die Höhen klingen allerdings etwas schrill, geht aber zum Musikhören sogar noch in Ordnung. An Bord ist zudem eine zusätzliche und kräftige Taschenlampe mit rund 100 Lumen. Der Fingerabdrucksensor arbeitet flott und verlässlich. Ein Steckplatz für eine 3,5-mm-Klinke ist vorhanden. Einen Barometer gibt es aber leider nicht.
Software & Updates
Als Betriebssystem läuft Android 12, das der Hersteller relativ wenig anrührt. Abgesehen von einer App für den Kompass, die Wärmebildkamera und einen Klangrekorder verschont AGM die Nutzer mit Bloatware. Nicht ganz auf dem neuesten Stand ist die Software, so stammt der Sicherheits-Patch aus dem Januar 2023. Ob und wie oft Updates auf das Gerät kommen, ist schwer zu sagen. Wir sind eher pessimistisch, dass regelmäßig Upgrades und Patches ausgeliefert werden.
Akku
Fast schon „klein“ für ein Outdoor-Smartphone ist der Akku mit 7000 mAh. Das führt immer noch zu einer stattlichen Laufzeit von rund 14 Stunden laut Battery Test von PCmark. Geräte wie das Blackview BV7100 (Testbericht) halten aber doppelt so lang durch. Im Alltag sollte das Smartphone aber problemlos bis zu 1,5 Tage durchhalten können. Allerdings empfiehlt es sich hier eine Powerbank (Ratgeber) mitzunehmen zum Wandern, wenn man das Gerät zum Navigieren nutzen will. Das Netzteil liefert 18 Watt, damit dauert ein Ladevorgang rund 2 Stunden. Kabelloses Laden ist bis 10 Watt möglich.
Preis
AGM bietet das G2 Guardian hierzulande über Amazon an. Die Variante mit 8/256 GByte kostet 1100 Euro, mit 12/256 GByte sind 1200 Euro fällig.
Fazit
Das AGM G2 Guardian bietet Features, die bei Outdoor-Smartphones nicht selbstverständlich sind: Etwa ein schneller Chipsatz, massig Speicher, ein Display mit 120 Hertz sowie 5G und Wifi 6E. Dafür kostet es aber auch so viel wie ein Highend-Smartphone von Samsung oder Honor. Es ist alles andere als perfekt, aber derzeit das leistungsfähigste Mobilgerät in robustem Gewand.
Die Wärmebildkamera als Teleobjektiv ist ein echt spannendes Feature, das wir so noch nicht gesehen haben. Abgerundet wird die Ausstattung für Nachteulen durch eine Nachtsichtkamera, die aber etwas an Schärfe missen lässt. Die Hauptkamera ist ordentlich, aber nicht herausragend. Überraschend gut klingt der Lautsprecher. Sehr enttäuscht sind wir von der mittelmäßigen Helligkeit des LCDs. Ohne Zweifel ist das G2 Guardian insgesamt eines der am besten ausgestatteten Outdoor-Smartphones, aber der Preis ist wirklich sehr hoch.
AGM H6
AGM versucht sich mit dem H6 daran, ein erschwingliches Outdoor-Smartphone auf den Markt zu bringen. Die Optik mag stimmen, doch im Test zeigen sich die zahlreichen Schwächen des Smartphones.
VORTEILE
- schlankes und robustes Design
- kaum verändertes Android ohne Bloatware
- Unterstützung für Dual-SIM und Speicherkarten
NACHTEILE
- Performance ist schwach
- Kameras mäßig
- dunkles Display ohne Full-HD
- mäßige Akkulaufzeit
- keine Unterstützung für 5G
Outdoor-Handy AGM H6 im Test
AGM versucht sich mit dem H6 daran, ein erschwingliches Outdoor-Smartphone auf den Markt zu bringen. Die Optik mag stimmen, doch im Test zeigen sich die zahlreichen Schwächen des Smartphones.
Unter den Outdoor-Smartphones sind nicht nur etablierte Hersteller mit Millionen von Nutzern wie Samsung und Co. unterwegs. Ein großer Teil dieses Marktes wird von kleineren, unscheinbaren Herstellern aus Fernost bedient. Einer davon ist AGM Mobile – mit Geräten wie dem H6, das wir heute im Test haben. Dieses als Outdoor-Smartphone vermarktete Gerät erfüllt zumindest beim Äußerlichen alle Ansprüche, die wir an ein solches Gerät stellen wollen würden. Doch ein – im übertragenen Sinne – Blick ins Innere des Handys zeigt, dass leider nicht alles Outdoor ist, was dicke Gummikanten hat. Was das Gerät gut kann und in welchen Punkten es eher enttäuscht, zeigt der Test.
Wie gut sind Design und Verarbeitung des AGM H6?
Das AGM H6 stell optisch ungefähr das dar, was man sich üblicherweise unter einem klassischen Outdoor-Smartphone vorstellt. Anstatt möglichst dünne Display- und Gehäuseränder anzupeilen, ist das Gerät von allen vier Seiten mit Gummi- und Kunststoffschützern ummantelt, die Stöße abfedern sollen. Die Rückseite macht von einem coolen Karbonfaser-Motiv Gebrauch. Erfreulich ist, dass das AGM H6 nach den Schutzstandards IP68, IP69K und MIL-STD-810H zertifiziert ist – und somit bestens gegen Staub, Wasser und Stöße geschützt ist.
Die Anschlüsse und Ports sind mit zusätzlichen Gummikappen versehen, sodass kein Wasser oder Schmutz in die Öffnungen eindringen kann. Mit 10,7 Millimetern Dicke und 240 Gramm Gewicht ist das H6 verglichen mit vielen anderen Outdoor-Modellen, wie dem Ziegelstein Ulefone Armor 24 (Testbericht), relativ schlank und leicht, was wir angenehm fanden. Leider fühlt sich das Gerät allerdings nicht wirklich hochwertig an, es gibt einige kleinere Macken in der Verarbeitung und Spalten, in denen sich Staub sammelt.
Wie gut ist das Display des AGM H6?
Positiv am Display zu bemerken, ist die Bildwiederholrate von 90 Hertz. Das ist in dieser Preisklasse immer mehr die Norm und freut uns. Denn es sorgt dafür, dass Menüs und Animationen wesentlich flüssiger aussehen als bei einem 60 Hertz-Bildschirm. Die Farbdarstellung des 6,65 Zoll großen IPS-Displays ist in Ordnung und bietet nicht viel Spielraum für Beschwerden.
Die negativen Seiten sind alles andere an diesem Panel. Allem voran die maximale Helligkeit: Mit nur 400 cd/m² ist sie für ein Outdoor-Smartphone viel zu gering, hier ist normalerweise das Doppelte wünschenswert. In der Sonne lassen sich Inhalte damit nur noch schwer ablesen. Außerdem ist die Auflösung mit 1612 × 720 Pixel (HD+, Pixeldichte von 269 Pixel pro Zoll) geringer als bei anderen Smartphones in dieser Preisklasse.
Wie gut ist die Kamera des AGM H6?
Im AGM H6 verbaut der Hersteller eine einen Hauptsensor mit 50 Megapixel und eine Makro-Kamera mit zwei Megapixel. Konkret handelt es sich bei der Hauptkamera um den Samsung JN1-Sensor. Anhand dieses Smartphones und der Aufnahmen, die mit der verbauten Kamera entstehen, kann man erneut wunderbar beobachten, dass es nie die bloße Anzahl an Megapixeln ist, die maßgeblich die Fotoqualität bestimmt. Denn die Kamera des H6 ist kaum als brauchbar einzustufen.
Die Aufnahmen sind, wenn man nicht absolut stillhält, verwaschen. Details sind kaum zu erkennen, auch werden Szenen oft massiv überbelichtet. Die Farben wirken eher schwach und blass. Im 50-Megapixel-Modus ist insbesondere die Überbelichtung noch deutlicher spürbar, mehr Details sind nicht zu erkennen. Auch die Frontkamera, die mit 8 Megapixel auflöst, überzeugt nicht wirklich, wobei die Farben hier bei hellen Lichtverhältnissen in Ordnung sind. Insgesamt gehört die Kamera jedoch nicht zu den überzeugenden Features des Smartphones.
Outdoor-Smartphone AGM H6 – Originalaufnahmen
Wie ist die Ausstattung des AGM H6?
Angetrieben wird das AGM H6 von einem Unisoc Tiger T606 – einem Prozessor der Einsteigerklasse, den wir schon aus vielen verschiedenen China-Smartphones und Tablets kennen. Dass er jedoch in Geräten aus dem Preisbereich um die 100 bis 150 Euro besser angesiedelt ist, zeigt sich jedes Mal aufs Neue.
Bei PCmark Work 3.0 erreicht das Gerät den eher bescheidenen Wert von 8000 Punkten. Bei 3Dmark Wild Life sind es nur noch 450 Punkte – das ist selbst in dieser Preisklasse schwach. Im Alltagsgebrauch schlägt sich der Prozessor begleitet von 8 GB Arbeitsspeicher mehr oder minder gut. Ruckler konnten wir bei der Benutzung vereinzelt feststellen, allgemein benötigen viele Apps und Menüs zum Laden länger als üblich. 3D-Spiele oder andere ressourcenlastige Aufgaben können Nutzer des AGM H6 aber gänzlich vergessen. Der interne Speicher ist von der Sorte UFS 2.2 und 256 GB groß – das passt.
Leider spendiert der Hersteller dem AGM H6 keine 5G-Konnektivität. Stattdessen erhalten wir 4G, Wi-Fi 5 sowie Bluetooth 5.0. Der Fingerabdrucksensor funktioniert relativ gut. Die verbauten Lautsprecher sind nur Mono-Speaker, sodass die Soundqualität entsprechend bescheiden ist. Bei Telefonaten hingegen ist sie erwartungsgemäß in Ordnung. Android ist in Version 13 installiert, und zudem beinahe so nah dran am originalen Android wie die Google eigenen Pixel-Geräte. Es gibt keine Bloatware – das ist gut.
Wie gut ist die Akkulaufzeit des AGM H6?
Rund 4900 Milliamperestunden groß ist der Akku des AGM H6. Das mag sich auf den ersten Blick nach einer ordentlichen Größe anhören, doch ungünstigerweise überträgt sich das nicht auf die tatsächliche Akkulaufzeit des Geräts. Im PCmark Battery Test kommen wir auf einen Wert von rund 8,5 Stunden – das ist insbesondere für ein Outdoor-Smartphone schwach. Auch zu monieren ist die Ladeleistung, die bei nur 10 Watt liegt. Das ergibt eine Ladedauer von rund 2,5 Stunden.
Was kostet das AGM H6?
Das AGM H6 kostet bei Mindfactory aktuell 247 Euro in der Speicherkonfiguration 8/256 GB und der Farbe Schwarz. Bei Aliexpress zahlt man hingegen nur 182 Euro.
Fazit
Das H6 ist AGMs ein netter Versuch, ein kompaktes Outdoor-Smartphone zu entwickeln. Die Erfolge enden jedoch beim Design des Geräts, das sich als Outdoor-Handy verkaufen kann. Die Qualität des Bildschirms ist aufgrund der geringen Auflösung und Helligkeit eher schlecht, auch Performance, Kamera und Akkulaufzeit lassen zu wünschen übrig. Besonders Letztere ist eines Outdoor-Smartphones in unseren Augen nicht würdig. Im Vergleich zu anderen Geräten dieser Art hat das AGM H6 weder ein überzeugendes Alleinstellungsmerkmal noch abgerundetes Gesamtpaket.
AGM H5 Pro
Als Outdoor-Smartphone mit Nachtsichtkamera bietet das AGM H5 Pro auch einen Lautsprecher für Musikspaß im Freien. Ob das gut funktioniert, zeigt der Test.
VORTEILE
- robust und wasserdicht
- großer Akku
- Nachtsichtkamera
NACHTEILE
- nur HD-Auflösung
- schwache Kamera
- mittelmäßige Leistung
AGM H5 Pro im Test
Als Outdoor-Smartphone mit Nachtsichtkamera bietet das AGM H5 Pro auch einen Lautsprecher für Musikspaß im Freien. Ob das gut funktioniert, zeigt der Test.
Das AGM H5 Pro ist ein äußerst robustes Smartphone für den Outdoor-Einsatz. Dank einer Zertifizierung nach IP68/IP69K übersteht es Kontakt mit Wasser ohne Probleme. Zudem ist das Gehäuse sehr widerstandsfähig, sodass es Stürze gut überstehen sollte. Ein großer Akku sorgt zudem für Ausdauer. Zusätzlich verfügt die Kamera wie schon das AGM Glory G1S (Testbericht) über eine Nachtsichtkamera.
Der Outdoor-Charakter ist aber nicht die einzige Besonderheit des AGM H5 Pro. Auffälligstes Feature des Handys ist der eingebaute Lautsprecher mit 3,5 Watt. Dieser soll eine Lautstärke von bis zu 109 dB erreichen. Wie robust das Smartphone wirklich ist, was man von dem Speaker halten soll und ob es sich auch für den Alltag geeignet ist, zeigen wir in diesem Testbericht.
Design
Bereits beim ersten Anblick identifiziert man das AGM H5 Pro als Outdoor-Smartphone. Das Gehäuse sieht sehr klobig und massiv aus. Für den Schutz bei einem Sturz sorgt rundum eine Gummierung, die an den Ecken extra Polsterungen bietet. Daher hat das Handy auch Tests nach der US-Militärnorm MIL-STD-810H in Bezug auf Stoßfestigkeit überstanden. Stürze aus 1,5 Meter solle es somit ohne Probleme überstehen – was wir definitiv bestätigen können.
Der Rand um das Display fällt vergleichsweise dick aus – was den Bildschirm besser schützen dürfte. Die vordere Kamera ist in einer Waterdrop-Notch eingelassen. Auffällig ist der orangefarbene Knopf auf der linken Seite. Dieser kann wie schon beim AGM Glory G1S (Testbericht) mit verschiedenen Funktionen belegt werden. Standardmäßig startet der Taster die Kamera-App und dient zudem als Auslöser. Rechts befindet sich die Lautstärkewippe sowie der Power-Button. Alle Tasten bieten einen äußerst soliden Druckpunkt.
Auffälligstes Merkmal auf der Rückseite ist der Lautsprecher. Links und rechts davon befinden sich die drei Linsen der Kamera sowie der LED-Blitz. Der USB-Anschluss unten ist zusätzlich von einer Gummiabdeckung geschützt, damit Staub und Wasser nicht so leicht eindringen können. Das AGM H5 Pro verfügt über eine Zertifizierung nach IP68/IP69K und ist damit wasserdicht. Laut Hersteller übersteht es einen Aufenthalt in Süßwasser für 30 Minuten bei einer Tiefe von 1,5 Meter. Mehr über die unterschiedlichen Schutzarten erklären wir in der Top 10: Wasserdichte Smartphones mit IP-Zertifizierung.
Wenig überraschend bei einem Outdoor-Handy: Das AGM H5 Pro ist ein Klotz! Es wiegt stolze 360 Gramm – fast so viel wie das 8,7-Zoll-Tablet Realme Pad Mini (Testbericht). Das ist doppelt so schwer wie das Google Pixel 6a (Testbericht). Zudem ist es mit 176,1 mm x 85,5 mm x 23 mm äußerst wuchtig.
Display
Das LC-Display misst in der Diagonalen 6,52 Zoll. Die Auflösung fällt mit 1600 x 720 Pixel (HD) allerdings recht niedrig aus. Das führt zu einer Pixeldichte von 269 ppi (Pixel pro Zoll). Damit sind einzelne Pixel mit dem Auge noch leicht zu erkennen. Als Faustregel gilt, dass Pixel ab etwa 300 ppi nicht mehr für den Menschen sichtbar sind. Mehr zu dem Thema erklären wir im Ratgeber Smartphone-Displays: Panels, Auflösungen und Bildraten erklärt. Die Bildqualität ist dennoch ordentlich. Farben wirken kräftig und lebendig, Kontraste sind ausgeprägt. Die Blickwinkelstabilität ist aus allen Perspektiven gegeben.
Ein wichtiges Kriterium für ein Outdoor-Handy ist ein helles Display, damit es auch bei Sonnenlicht im Freien noch ablesbar bleibt. Hier schwächelt das AGM H5 Pro. Im manuellen Modus konnten wir eine maximale Helligkeit von 380 cd/m² messen. Bei adaptiver Bildhelligkeit erreicht die Automatik höchstens 420 cd/m². Bei direkter Lichteinstrahlung, etwa an einem sonnigen Tag, ist die Anzeige also nur bedingt ablesbar.
Kamera
Das AGM H5 Pro nutzt insgesamt drei herkömmliche Linsen sowie einen Infrarotsensor für Nachtaufnahmen. Die Hauptkamera verwendet einen Bildsensor von Samsung (S5KGM2SP) mit 48 Megapixeln und einer Blendenöffnung von f/1.79. Die beiden anderen Linsen sind nur zum Alibi am Gerät: jeweils ein Objektiv mit 2 Megapixeln für Makroaufnahmen sowie Tiefenschärfe. Spannend ist der Infrarot-Sensor von Sony (IMX350) für Nachtaufnahmen mit 20 Megapixel, der auch beim AGM Glory G1S (Testbericht) zum Einsatz kommt. Die Frontkamera stammt ebenfalls von Sony (IMX376) und löst mit 20 Megapixeln auf.
Auch wenn die Hauptkamera zumindest ordentliche Fotos verspricht, sind wir vom Ergebnis enttäuscht. Mit viel Wohlwollen könnte man die Qualität als „befriedigend“ bezeichnen, wir tendieren eher zu „ausreichend“. Der Dynamikumfang lässt zu wünschen übrig, bereits bei schlechtem Wetter sind die Aufnahmen am Tag zu dunkel und nur mäßig scharf. Dasselbe gilt für Videoaufnahmen. Die Makroaufnahmen sind unscharf und bieten zu wenige Bilddetails – diese beiden Linsen hätte sich AGM gerne sparen oder stattdessen ein Weitwinkelobjektiv verbauen können. Selfies gehen an sich in Ordnung. Allerdings funktioniert der Porträtmodus nicht richtig und stellt eher den Hintergrund als die Person selbst scharf. Damit ist das Feature absolut unbrauchbar.
Deutlich besser ist der Infrarot-Sensor für Nachtaufnahmen. Dieser macht auch nahezu dunkle Räume auf Fotos und Videos sichtbar, wenn auch nur in Schwarzweiß. Allerdings benötigt diese Funktion immer etwas Restlicht, um zuverlässig zu arbeiten.
AGM H5 Pro - Originalaufnahmen
Ausstattung
Als Prozessor dient ein Mediatek Helio G85. Viel Leistung sollte man von der Octacore-CPU nicht erwarten. Beim Benchmark Work 3.0 von PCmark erreichen wir im Schnitt etwa 6800 Punkte. Damit liegt das AGM H5 Pro im Vergleich zu anderen Smartphones aus unseren Tests nur im unteren Drittel. Für alltägliche Aufgaben reicht der Prozessor aber aus und sorgt für ein flüssiges System. Zum Spielen von Casual Games reicht die Leistung noch aus, für aufwendigere Grafiken ist die GPU aber zu schwach. Das belegt der Benchmark „Wild Life“ von 3Dmark mit knapp 725 Punkten. Gaming-Smartphones kommen hier auf 6000 Punkte und mehr.
Die Ausstattung beim Speicher kann sich mit 128 GByte sowie 8 GByte RAM für den Preis sehen lassen. Eine Erweiterung mittels microSD-Karte ist zudem möglich – allerdings nur, wenn man das Handy nicht mit zwei SIM-Karten nutzt. Als Anschlussmöglichkeit dient ein USB-C-Port, dieser arbeitet aber nur mit dem langsamen Standard USB 2.0. Das ist für die Preisklasse aber nicht ungewöhnlich. Ein Steckplatz für Klinken mit 3,5 mm ist für kabelgebundene Kopfhörer vorhanden. Zum Empfang von UKW-Radio dient dieser als Antenne.
Für kabellose Verbindungen steht Bluetooth 5.0 bereit. Zur Standortbestimmung nutzt das AGM H5 Pro die Satellitennetzwerke GPS, GLONASS, Galileo, Beidou und QZSS. NFC gehört ebenfalls zur Ausstattung. Fürs Surfen durch heimische Netzwerke steht maximal Wi-Fi 5 zur Verfügung. Mobil ist nur LTE (4G) möglich. Der Fingerabdrucksensor befindet sich auf der Rückseite unter dem Lautsprecher und arbeiten meistens zuverlässig.
Eine der Besonderheiten des AGM H5 Pro ist der 3,5-Watt-Lautsprecher auf der Rückseite. Damit soll sich das Handy laut Hersteller auch als Alternative für einen mobilen Speaker anbieten. Die Soundqualität überzeugt uns aber nicht. So sind die Bässe zu schwach ausgeprägt. Bei hoher Lautstärke klingt der Speaker schrill und nervt somit ganz schön. Partylaune kommt hier also nicht auf. Die RGB-Leuchte rund um den Lautsprecher leuchtet nach bestimmen Farbmustern, die man in den Einstellungen auswählen kann. Diese richtet sich aber nicht nach dem Rhythmus der abgespielten Musik. AGM gibt eine maximale Lautstärke von 109 dB – messen konnten wir aber nur etwa 90 dB. Wer mobil mit Freunden Musik hören will, sollte deshalb lieber zu einem Outdoor-Lautsprecher (Themenwelt) mit Bluetooth greifen.
Als Betriebssystem läuft Android 12. Die Benutzeroberfläche ist nahezu unverändert und entspricht weitgehend „Vanilla-Android“. Bloatware findet sich praktisch keine. Der Sicherheits-Patch stammt aus dem Juni 2022 und ist nicht mehr ganz auf dem neusten Stand. Fraglich ist, ob Nutzer mit einem Android-Update rechnen können. So läuft etwa beim teureren AGM Glory G1S (Testbericht) noch immer Android 11.
Akku
Das AGM H5 Pro verfügt über einen sehr üppigen Akku mit stolzen 7000 mAh. Das lässt eine sehr lange Akkulaufzeit erwarten, bei der das Handy zwei bis drei Tage ohne eine Steckdose auskommen sollte. Diesen Eindruck konnte der Battery Test von PCmark aber nicht ganz bestätigen. Hier kamen wir beim simulierten Betrieb zwischen 80 und 20 Prozent und bei einer Helligkeit von 200 cd/m² auf etwa 11 Stunden. Das ist eine gute Laufzeit, bei dem Akku hätten wir aber deutlich mehr erwartet. Zum Vergleich: Das Gigaset GX290 Plus (Testbericht) mit 6000 mAh schafft 17 Stunden bei diesem Test.
Überraschend schnell lädt das Netzteil trotz 18 Watt. In knapp 90 Minuten ist der große Akku vollständig aufgeladen. Über die Pogo-Pins auf der Rückseite ist auch das Laden in einem Dock möglich – dann allerdings nur mit 10 Watt. Kabelloses Laden beherrscht das Handy nicht.
Preis
Das AGM H5 Pro gibt es ausschließlich in Schwarz mit 8/128 GByte. Derzeit kostet es bei Amazon knapp 400 Euro.
Fazit
Wer ein sehr robustes und wasserdichtes Smartphone für den Outdoor-Einsatz sucht, findet beim AGM H5 Pro eine bezahlbare Alternative. Allerdings ist das Mobilgerät wirklich klobig, schwer und passt kaum in eine Hosentasche. Die Ausstattung geht in Ordnung, das Fehlen von 5G lässt sich derzeit noch mangels Netzabdeckung hierzulande verschmerzen.
Die Kamera hat uns trotz Samsung-Sensor enttäuscht. Das ist schade, denn gerade beim Wandern finden sich zahlreiche schöne Motive für Fotos. Spannend ist der Infrarot-Sensor, der aus dem Handy ein Nachtsichtgerät macht. Der Lautsprecher enttäuscht zudem bei der Klangqualität trotz (oder gerade wegen) der hohen Lautstärke.
AGM Glory G1S
Das AGM Glory G1S ist hart im Nehmen, ausdauernd, kann per Infrarot nachts sehen und Wärme erkennen. Wie gut das Outdoor-Smartphone ist, zeigt der Test.
VORTEILE
- Wärmebild- und Nachtsichtkamera
- extrem robust
- gute Akkulaufzeit
NACHTEILE
- nur Android 11
- Display zu dunkel
- teuer
AGM Glory G1S im Test
Das AGM Glory G1S ist hart im Nehmen, ausdauernd, kann per Infrarot nachts sehen und Wärme erkennen. Wie gut das Outdoor-Smartphone ist, zeigt der Test.
Outdoor-Smartphones bieten sich für jeden an, der ein stabiles Handy sucht, das einen Sturz überlebt und auch nicht wasserscheu ist. Genau in diese Kategorie gehört das äußerst robuste AGM Glory G1S. Neben einem wasserdichten und stoßfesten Gehäuse bietet das Smartphone spannende Features: Eine Wärmebildkamera sowie eine Infrarot-Linse für Aufnahmen bei Nacht. Ein Laserpointer ist ebenfalls an Bord. Das macht das Handy interessant für Handwerker, Heimwerker sowie Tierfreunde, die nachts im Wald die Natur erkunden möchten. Wie sich das AGM Glory G1S in der Praxis schlägt, zeigt unser Test.
Design
Den Outdoor-Charakter sieht man dem Glory G1S sofort an. Ummantelt mit einer dicken Gummischicht bekommt das Smartphone so einen recht martialischen Look. Das Display ist umrahmt von einer orangefarbenen Linie, die auch die Kameralinsen auf der Rückseite ziert. Der Rahmen überragt dabei den Bildschirm um etwa 0,3 mm, um zusätzlich vor einem Display-Bruch vorzubeugen. Die Anschlüsse für USB-C und die 3,5-mm-Klinke sind unter einer Abdeckung vor Staub und Wasser geschützt. Das Gleiche gilt für den Slot für die SIM- und Micro-SD-Karte links oben. Unten rechts in der Ecke des Mobilgeräts befindet ferner sich eine Befestigungsmöglichkeit für ein Lanyard – ein Umhängeband, damit das Gerät nicht aus der Hand rutscht.
Die Hauptkamera auf der Rückseite ordnet die Linsen x-förmig an. Beim großen Objektiv in der Mitte handelt es sich um die Wärmebildkamera. Zusätzlich befinden sich dort drei weitere Linsen sowie ein LED-Blitz, der auch als Taschenlampe genutzt werden kann. Unterhalb der Kamera hinten liegt der Fingerabdrucksensor. Links befindet sich eine programmierbare Taste – die auffällig orange gehalten ist. Rechts ist die Lautstärkewippe und der Power-Button. Sämtliche Knöpfe bieten einen festen Druckpunkt. Die Frontkamera für Selfies wiederum ist in einer Waterdrop-Notch am oberen Bildschirmrand eingefasst.
Das AGM Glory G1S ist groß und schwer – was für ein Outdoor-Gerät wenig überraschend ist. Mit einem Gewicht von 315 Gramm wiegt es sogar mehr als das iPad Mini 6. Die Abmessungen fallen zudem wuchtig aus mit 172,7 mm x 81,28 mm x 15,2 mm. Dafür ist das Smartphone stabil. Laut Hersteller AGM übersteht das Glory G1S einen Sturz aus 1,5 Meter Höhe auf Beton. Dabei erfüllt es die Vorgaben für Stöße, Sand und Schmutz, extreme Temperaturen und schwierige Umgebungsbedingungen nach der Militärnorm MIL-STD-810H. Wir haben es ein paar Mal aus Hüfthöhe jeweils auf einen Laminat-, PVC- und Steinboden fallen lassen. Das Gerät hat dabei außer ein paar minimalen Kratzern keinen nennenswerten Schaden genommen.
Das Outdoor-Handy ist nach der Schutzklasse IP68 und IP69K gegen Wasser und Staub geschützt. So soll es einen Aufenthalt in Süßwasser ohne Zusatzstoffe bei einer Tiefe von 1,5 Meter für 30 Minuten schadlos überstehen.
Display
Der Bildschirm nutzt LCD-Technologie mit einem LTPS-Panel und bietet eine Diagonale von 6,53 Zoll. Die Auflösung beträgt 2340 x 1080 Pixel (FHD+), was zu einer hohen Bildschärfe mit einer Pixeldichte von 394 ppi (Pixel pro Zoll) führt. Das ist für ein Outdoor-Smartphone viel, nicht selten bieten diese robusten Geräte nur HD-Auflösung. Beim Glory G1S sind damit Pixel mit dem bloßen Auge faktisch nicht zu erkennen.
Die Bildqualität ist wirklich gut und wirkt natürlich bei der Farbgebung. Die Blickwinkelstabilität ist aus nahezu allen Lagen ordentlich. Mit den ausgeprägten Kontrasten und Schwarzwerten eines OLED-Bildschirms kann das LCD naturgemäß nicht ganz mithalten. Allerdings findet sich OLED als technik kaum bei Outdoor-Smartphones. Nicht mehr ganz „State of the Art“ ist die Bildwiederholfrequenz von 60 Hertz – was aber nicht ungewöhnlich ist für diese Geräteklasse. Aus unseren bisherigen Tests von Outdoor-Geräten bietet nur das Samsung Galaxy Xcover 6 Pro (Testbericht) 120 Hertz.
Weniger überzeugend ist das Display bei der Helligkeit. Wir konnten im manuellen Modus lediglich einen Wert von 385 cd/m² messen, bei adaptiver Bildschirmhelligkeit erreich der Screen höchstens 405 cd/m². Das schränkt die Ablesbarkeit des Bildschirms bei gutem Wetter deutlich ein, was schade ist, denn wie der Name schon sagt, nutzt man ein entsprechendes Gerät vorwiegend im Freien. Zum Vergleich: Selbst das preiswerte und technisch einfach ausgestattete Samsung Galaxy Xcover 5 (Testbericht) kommt auf 450 cd/m². Das Nokia XR20 (Testbericht) erreicht immerhin knapp 600 cd/m². Wirklich helle Displays sind vor allem hochpreisigen Flagship-Smartphones vorbehalten.
Kamera
Beim Glory G1S kommt eine Reihe an Linsen zum Einsatz. Die Hauptkamera nutzt ein Objektiv mit dem Sensor Sony IMX 582 mit 48 Megapixel. Per Pixel Binning fasst die Knipse vier Pixel zu einem zusammen, womit die Bilder in etwa 12 Megapixel entsprechen. Zusätzlich kommt eine Makrolinse mit mageren 2 Megapixel für Nahaufnahmen zum Einsatz. Weitwinkelobjektiv oder Telelinse gibt es hingegen nicht. Für Selfies steht eine Linse mit 16 Megapixel zur Verfügung.
Bei Tageslicht gelingen mit der Hauptkamera sehr ordentliche Aufnahmen mit ausgeprägter Bilddynamik und ausreichend Bilddetails. Die Farbgebung ist sehr natürlich. Die Makrolinse hätte sich AGM hingegen sparen können, denn aufgrund der niedrigen Auflösungen bietet die Nahaufnahmen nur eine mäßige Bildschärfe mit wenig Details. Hier wäre eine Weitwinkellinse die bessere Option gewesen. Videos bieten ebenfalls gute Bildqualität, mangels eines optischen Bildstabilisators wirken diese allerdings zu verwackelt. Selfies wirken gelungen, Luft nach oben gibt es im Porträtmodus, wo der Bokeh-Effekt nicht ganz ohne Fehler rund ums Profil auskommt.
Sehr ungewöhnlich hingegen sind die Infrarot-Linse (Sony IMX 350) für Nachtsicht mit 20 Megapixel sowie die Wärmebildkamera mit einem ungekühlten Infrarotdetektor. Mit der Nachtsicht-Linse bleiben Details auch bei Dunkelheit sichtbar, allerdings in Schwarzweiß. Das Smartphone dient damit auch als Nachtsichtgerät. Videos sind mit der Nachtsichtkamera ebenfalls möglich. Ist es allerdings vollkommen dunkel, erkennt man nicht mehr viel, denn die Nachtsicht benötigt immer etwas Restlicht.
Wirklich spannend ist die Wärmebildkamera. Dieses Feature ist nicht nur lustig, da es an die Sicht des Aliens aus dem Film „Predator“ erinnert, sondern auch nützlich für Handwerker. Die Wärmebildkamera misst Temperaturen bis zu einer Entfernung von 5 Meter im Bereich zwischen -20 und 500 Grad Celsius. So erkennt man etwa, wo die Wohnung schlecht gedämmt ist oder wo Wasserleitungen verlaufen. Das Bild zeigt dabei an, wie warm jeweils die Umgebung ist. Naturfreunde entdecken damit bei Nacht auch Tiere im Wald - sofern sie nah genug sind. Videoaufnahmen mit der Wärmebildkamera sind mit bis zu 25 fps (Frames pro Sekunde) möglich. Die maximale Auflösung beträgt 256 x 192 Pixel. Ein ähnliches Feature bietet auch das Outdoor-Handy Cat S62 Pro (Testbericht). Hier kommt allerdings ein hochwertiger Sensor von Flir mit deutlich höherer Auflösung zum Einsatz.
AGM Glory G1S - Originalaufnahmen
Ausstattung
Als Antrieb dient beim Glory G1S ein Snapdragon 480. Diesen nutzt auch das Nokia XR20 (Testbericht). Hochleistungen sollte man von der Octa-Core-CPU eher nicht erwarten, allerdings bietet der Chipsatz eine mehr als ausreichende Performance für gängige Alltagsaufgaben sowie 5G. Das System läuft damit weitgehend flüssig. Beim Benchmark Work 3.0 von PCmark erreicht das Glory G1S knapp über 9000 Punkte. Damit liegt das Mobilgerät etwa im Mittelfeld unserer Test der letzten beiden Jahre. Nur für Spiele mit aufwendiger Grafik ist das Smartphone nicht die erste Wahl, beim Test „Wildlife“ von 3Dmark erreichten wir knapp unter 1000 Punkte. Gaming-Smartphones mit schnelleren Prozessoren starten hier in der Regel bei 6000 Punkten und erreichen bis über 10000 Punkte. Topaktuelle Modelle reizen "Wildlife" sogar ganz aus, sodass "Wildlife Extreme" zum Einsatz kommen muss.
Die Ausstattung ist mit 6 GByte RAM und 128 GByte internem Speicher für ein Outdoor-Handy recht üppig. Damit liegt es auf Augenhöhe mit dem Samsung Galaxy Xcover 6 Pro (Testbericht). Eine Erweiterung ist per Micro-SD-Karte möglich. Neben einem USB-C-Anschluss gibt es einen 3,5-mm-Klinkeneingang für kabelgebundene Kopfhörer. Allerdings stört bei der Nutzung hier etwas die Abdeckung. GPS und NFC sind selbstverständlich mit an Bord, Angaben zu den unterstützten Satellitennetzwerken macht AGM aber nicht.
Der Fingerabdrucksensor liegt auf der Rückseite unter der Kamera und arbeitet meistens zuverlässig. Die benutzerdefinierte Taste auf der linken Seite kann mit unterschiedlichen Funktionen belegt werden, um etwa die Kamera zu starten oder den im Handy integrierten Laserpointer. Weniger überzeugend ist die Software. Es läuft nur Android 11, der Sicherheitspatch ist zudem maßlos veraltet und stammt aus Januar 2022. AGM verschont die Nutzer immerhin mit Bloatware und belässt die Benutzeroberfläche nahezu unverändert.
Akku
Sehr angemessen für ein Outdoor-Smartphone ist die üppige Akkukapazität von 5500 mAh. Die meisten modernen Smartphones bieten hier 4500 bis 5000 mAh. Das weckt natürlich hohe Erwartungen. Beim Battery Test von PCmark kamen wir bei einer mittleren Helligkeit von 200 cd/m² im simulierten Betrieb auf knapp unter 13 Stunden. Das ist an sich ein guter Wert – allerdings hätten wir mehr erwartet angesichts der Kapazität des Akkus und nur 60 Hz beim Display. Ähnlich lang hält etwa das Nokia XR20 (Testbericht) durch – und das mit einem kleineren Akku. Das Gigaset GX290 Plus (Testbericht) schafft bei dem Test fast 17 Stunden – ist aber auch deutlich langsamer.
Das beigelegte Netzteil leistet 18 Watt und lädt das Glory G1S in etwa 2 Stunden auf. Zusätzlich gibt es auf der Rückseite Pogo-Pins, was das Aufladen mit etwa 10 Watt über ein Dock erlaubt. Kabelloses Laden ist nicht möglich.
Preis
Das AGM Glory G1S kostet derzeit knapp 680 Euro bei Amazon. Das ist nicht gerade wenig. Allerdings dürfte allein die Wärmebildkamera sowie Nachtsicht den Preis wieder relativieren.
Fazit
Beim AGM Glory G1S handelt es sich um ein richtig gutes Outdoor-Smartphone. Es ist zwar ziemlich groß und schwer, erweist sich aber als äußerst stabil. Die Performance ist für die meisten Aufgaben mehr als ausreichend. Das LCD bietet gute Bildqualität und hohe Bildschärfe, die Hauptkamera macht zudem einen ordentlichen Job. Sehr spannend ist die Nachtsicht- und Wärmebildkamera. Für ein Outdoor-Gerät ist das Display allerdings zu dunkel. Störend: Die Software ist nicht annähernd aktuell.
Blackview BV9200
Hart im Nehmen ist das Blackview BV9200. Allerdings bietet das Outdoor-Handy weitere gute Features wie einen flotten Prozessor, ein schnelles Netzteil und tolles LCD mit 120 Hz.
VORTEILE
- schnelles Laden mit Kabel (66 Watt) und Qi (30 Watt)
- LCD mit 120 Hz
- solide Performance
NACHTEILE
- kein 5G
- Display ist zu dunkel
- mittelmäßige Akkulaufzeit
Blackview BV9200 im Test
Hart im Nehmen ist das Blackview BV9200. Allerdings bietet das Outdoor-Handy weitere gute Features wie einen flotten Prozessor, ein schnelles Netzteil und tolles LCD mit 120 Hz.
Outdoor-Handys zeichnen sich als besonders robuste Smartphones aus. Sie sind wasserdicht und stecken einen Sturz auf harten Untergrund in der Regel problemlos weg. Dafür sind sie meist groß und klobig, auch wenn sich Käufer dann eine Schutzhülle (Ratgeber) definitiv sparen können. Das macht die Geräte zu idealen Begleitern bei Wanderungen, Camping oder dem nächsten Festival.
Hersteller sparen oftmals bei der Hardware, um Outdoor-Handys zu einem vernünftigen Preis anbieten zu können. Häufig finden sich dann nur ältere und vor allem langsame Chipsätze, einfache LCDs und nur mittelmäßige Kameras. Beim Blackview BV9200 ist das anders. Das Outdoor-Smartphone bietet einen relativ flotten Prozessor und sogar ein LCD mit 120 Hertz Bildwiederholrate. Ungewöhnlich für diese Kategorie: Das Netzteil lädt richtig schnell mit 66 Watt – das hatten wir bisher noch bei keinem Outdoor-Handy in unserem Test.
Ob das BV9200 wirklich so hart ist, wie es aussieht und wie es um die inneren Werte steht, offenbart unser Test.
Design
Martialisch und robust wirkt das Blackview BV9200 – so wie man es von einem Outdoor-Smartphone auch erwarten würde. Das Design ist achteckig und kantig. Die Rückseite ist komplett mit Gummi überzogen. Der Rahmen aus Metall ist jeweils an den Ecken gummiert, um so Stöße effektiv aufzufangen. Optisch erinnert das BV9200 damit etwas an Sci-Fi-Filme der 80er-Jahre.
Filigran ist anders, das BV9200 ist ziemlich wuchtig (Abmessungen: 174,5 × 81,8 × 13,6 mm) und mit 310 g recht schwer. Klar, es gibt noch schwerere Smartphones wie das Blackview BV7100 (Testbericht). Das bietet aber auch einen mehr als doppelt so starken Akku. Der Metallrahmen ist auf jeder Seite von jeweils drei Schrauben am Gummigehäuse befestigt. Die Rückseite ist von mehreren Linien und Einkerbungen durchzogen. Die Kamera ist eben und ragt kaum hervor. Damit liegt das Smartphone auf der Rückseite, ohne zu wackeln. Die Front-Kamera auf der Vorderseite befindet sich in einer Waterdrop-Notch.
Rechts im Rahmen liegt der Power-Button mit Fingerabdruckleser sowie die Lautstärkewippe, links gibt es einen orangefarbenen Knopf, der programmierbar ist, vordergründig aber für Push-to-Talk (PTT) gedacht ist. Dort befindet sich auch eine Abdeckung zum Schacht für die Nano-SIM und die microSD-Karte. Es ist gar nicht so einfach, diese herausziehen. Dafür ist der Verschluss wasserdicht, aber wenn man nicht vorsichtig ist, kann schnell ein Fingernagel beim Öffnen abbrechen. Wir hatten einige Mühen damit.
Ebenfalls typisch für diese Geräteklasse ist eine Zertifizierung nach MIL-STD-810H. Allerdings muss man hier vorsichtig sein: viele Hersteller geben nicht genau an, welche Tests der bei der Militärnorm eigentlich durchgeführt wurden, und nutzen das eher fürs Marketing. Unsere Erfahrung aus den Tests zeigt jedoch, dass Smartphone mit MIL-STD-810H bisher immer äußerst stabil waren. Laut Blackview übersteht das BV9200 einen Sturz aus bis zu 1,5 Meter auf harten Untergrund – was wir bestätigen können.
Wasserdicht ist das Handy ebenfalls und bietet sogar die höchste Schutzklasse nach IP69K. Damit übersteht das Smartphone sogar den Kontakt mit Heißwasser aus einem Hochdruckreiniger.
Display
Das LC-Display nutzt ein IPS-Panel und bietet bei einer Diagonale von 6,6 Zoll eine Auflösung von 2408 × 1080 Pixel (Full-HD+). Das ist sogar recht hoch für ein Gerät dieser Kategorie, nicht selten müssen Outdoor-Smartphones mit HD auskommen. Bei einer Pixeldichte von 440 Pixel pro Zoll (ppi) sind keine Pixel mehr sichtbar.
Das Display bietet eine richtig gute Bildqualität, Farben wirken kraftvoll und satt, Kontraste sind gut abgestimmt. Lediglich die Schwarzwerte können nicht mit OLED-Panels mithalten, dafür überzeugt die gewohnt hohe Blickwinkelstabilität des IPS-Panels. Farblich wirkt die Anzeige insgesamt etwas kühl. Das Display schützt Gorilla Glass 5 vor Brüchen und Kratzern.
Sehr positiv ist die Bildwiederholrate, die bis zu 120 Hz erreicht. Das ist bei Outdoor-Handys noch nicht selbstverständlich und sorgt für flüssige und geschmeidige Animationen. Um den Akkuverbrauch etwas zu senken, stehen wahlweise auch 90 oder 60 Hz zur Verfügung. Zusätzlich gibt es einen Handschuhmodus, mit dem Nutzer die Empfindlichkeit des Display erhöhen, um das Touchscreen mit Handschuhen bedienen zu können. Bei dicken Winterhandschuhen klappt das weniger gut als mit dünnen Lederhandschuhen.
Weniger glücklich sind wir mit der maximalen Helligkeit des Bildschirms. Recht magere 500 cd/m² konnten wir maximal messen. Damit ist die Anzeige bei Sonnenschein kaum noch zu lesen – sehr unpraktisch bei einem Outdoor-Gerät.
Kamera
Rein von den technischen Daten her verspricht die Kamera ein gutes Paket. Die Hauptlinse nutzt 50 Megapixel, dazu kommt eine Weitwinkellinse mit 8 Megapixel, die zeitgleich für Makroaufnahmen zuständig ist. Eine überflüssige Makrolinse spart sich Blackview zum Glück – doch zu früh gefreut: Das dritte Objektiv ist nur zum Alibi an Bord und für „Tiefenschärfe“ mit 0,3 Megapixel zuständig. Für Selfies gibt es eine Front-Kamera mit 16 Megapixel.
Leider ist das Ergebnis nicht überzeugend. Beim Tageslicht gelingen mit der Hauptkamera noch passable Aufnahmen. Allerdings gelingt der Weißabgleich nicht immer, auch bei der Schärfe wäre noch Luft nach oben. Der Dynamikumfang ist etwas eingeschränkt und kommt mit wechselnden Lichtverhältnissen schwer zurecht. Weiter entfernte Motive lassen sich nur mit geringen Bilddetails einfangen. Etwas besser sieht das bei Aufnahmen von Personen oder Objekten aus kurzer Distanz aus. Bei Dunkelheit versagt die Linse ohne Blitz komplett.
Schwächer ist die Weitwinkellinse, die magere Bilddetails und farblich blassere Ergebnisse liefert als die Hauptlinse. Nahaufnahmen im Makromodus gelingen zudem selten und fördern unscharfe Aufnahmen. Nach Wunsch verläuft es mit Selfies, auch wenn dort die Schärfe nicht sonderlich ausgeprägt ist und der Weißabgleich besser sein könnte. Videos sind mit der Hauptkamera bis maximal 2,5K-Auflösung bei 30 Bildern pro Sekunde (fps) möglich, mit der vorderen Linse ist Full-HD drin. Das Ergebnis kann sich sehen lassen – auch ohne optische Bildstabilisierung.
Blackview BV9200 - Originalaufnahmen
Hardware
Viele Outdoor-Handy bieten oft nur eine einfache Ausstattung. Das BV9200 überrascht für ein Smartphone dieser Art mit einem recht performantem Prozessor, dem Mediatek Helio G96 mit zwei Cortex-A76- und sechs Cortex-A55-Kernen. Das SoC (System on a Chip) befeuert einige der besten Smartphones bis 300 Euro (Bestenliste). Damit läuft das System stets flüssig und ohne nennenswerte Verzögerungen – mehr Leistung benötigt es fast nicht. Das zeigen auch die soliden Benchmark-Werte bei PCmark (9800 Punkte). Nicht ganz so stark bei der Grafikleistung ist die darin integrierte GPU ARM Mali G57. Bei „Wild Life“ von 3Dmark springen etwa 1200 Punkte heraus. Für grafiklastige Spiele ist das BV9200 weniger geeignet, aber für faktisch alle Casual Games.
Großzügig zeigt sich Blackview beim Speicher, neben 8 GByte RAM fährt der Klotz auch mit üppigen 256 GByte internem Speicher auf. Verbaut ist aber mit UFS 2.1 nicht der schnellste Standard. Eine Erweiterung mittels microSD-Karte ist bis auf 1 TByte möglich. NFC und Bluetooth 5.2 sind an Bord, allerdings beherrscht das BV9200 kein 5G. Nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit ist zudem das WLAN-Modul mit Wifi 5 sowie USB 2.0 beim Typ-C-Steckplatz – was aber selbst bei teureren Smartphones oft nicht besser ist.
Eine gute Figur macht das BV9200 bei der Navigation. Laut GPS-Test kamen wir auf eine hohe Genauigkeit von 1 Meter. Selbst Flagships erreichen das nicht immer. Zur Ortung greift das GPS-Modul auf Beidou, Glonass, Galileo und A-GPS zurück. Die Telefonqualität ist gut, der Fingerabdrucksensor arbeitet schnell und zuverlässig. Die Kommunikation über Push-to-Talk (PTT) ist ebenfalls möglich.
Software
Das Blackview BV9200 läuft mit Android 12, der Hersteller nennt seine Bedienoberfläche Doke OS (Version 3.1). Diese orientiert sich am originalen Android von Google, allerdings sind Icons in den Einstellungen recht bunt gehalten. Der programmierbaren Taste können bis zu drei Funktionen (einfach tippen, doppelt tippen, lange drücken) wie PTT, Taschenlampe, SOS oder Screenshots zugewiesen werden.
Der Sicherheits-Patch stammt aus März 2023 und ist so nicht mehr ganz auf dem neuesten Stand. Wie lange Updates geplant sind, gibt Blackview nicht an. Optimistisch sind wir hier nicht, es ist nicht mit regelmäßigen Updates zu rechnen. Das System wird mit erstaunlich viel Bloatware ausgeliefert, dazu gehören Casual Games, aber auch Tools sowie eine Gesundheit-Tracking-App.
Akku
Angesichts des hohen Gewichts des Smartphones überrascht uns etwa die „niedrige“ Kapazität von 5000 mAh. Bei „gewöhnlichen“ Smartphones ist das viel, wir sind allerdings von einigen Geräten wie dem bereits erwähnten Blackview BV7100 (Testbericht) höhere Akkulaufzeiten gewohnt.
Beim Battery Test von PCmark erreichten wir etwa 10,5 Stunden. Das ist kein schlechter Wert, aber auch nicht sonderlich hoch. Damit sollte das Gerät etwa einen Tag durchhalten, bevor es wieder ans Netzteil muss. Nutzt man es aber viel zum Navigieren, dann kann der Verbrauch schnell steigen – für ein Outdoor-Gerät sind das insgesamt etwas wenig Reserven.
Umso schneller ist das BV9200 aufgeladen. Mit dem beigelegten Netzteil mit 66 Watt ist das Handy in rund 45 Minuten vollständig aufgeladen – das hatten wir so noch bei keinem Outdoor-Smartphone. Selbst kabelloses Laden ist möglich, ebenfalls flott mit bis zu 30 Watt.
Preis
Normalerweise kostet das Blackview BV 9200 rund 340 Euro. Aktuell gibt es das Outdoor-Smartphone bei Amazon deutlich vergünstigt (-15 Prozent) für 289 Euro. Mit dem Gutschein-Code MWAALBL8 bekommen TechStage-Leser nochmals einen Rabatt von 5 Prozent – damit kostet das Outdoor-Handy bis zum 15. Juli 2023 nur knapp 275 Euro. Das ist angesichts der Ausstattung ein fairer Preis. Als Farben stehen Schwarz sowie Schwarz mit grünen oder orangefarbigen Elementen zur Auswahl.
Fazit
Das Blackview BV9200 ist ein gutes Outdoor-Handy und in vielen Bereich auch ein ordentliches Smartphone. Es wirkt fast unzerstörbar und gehört dennoch zu den schnelleren Vertretern seiner Art. Bisher unerreicht bei Geräten dieser Art ist das schnelle Laden mit 66 Watt. Das LCD erreicht bis 120 Hz, die Performance ist ebenfalls mehr als solide.
Federn lassen muss das BV9200 bei der eher durchschnittlichen Akkulaufzeit. Die Kamera enttäuscht trotz solider Megapixel-Zahl in den meisten Disziplinen. Das Display ist zu dunkel für den Einsatz bei Sonnenschein und 5G suchen Käufer vergeblich. Wer dennoch ein möglichst stabiles Smartphone sucht, mit guter Performance für gelegentliche Schnappschüsse und weniger Wert auf eine lange Akkulaufzeit hat, ist beim BV9200 an der richtigen Adresse.
Blackview BV7100
Groß wie ein Klotz und schwer wie ein Tablet: Das Blackview BV7100 ist robust und verspricht eine sehr lange Akkulaufzeit. Ob es ein gutes Handy ist, zeigt der Test.
VORTEILE
- extrem stabil
- sehr lange Akkulaufzeit
- gutes Display
NACHTEILE
- sehr schwer und unhandlich
- mäßige CPU
- kein 5G
Outdoor-Smartphone Blackview BV7100 im Test
Groß wie ein Klotz und schwer wie ein Tablet: Das Blackview BV7100 ist robust und verspricht eine sehr lange Akkulaufzeit. Ob es ein gutes Handy ist, zeigt der Test.
Das Blackview BV7100 ist ein äußerst stabiles Outdoor-Smartphone mit einer gigantischen Akku-Kapazität von 13.000 mAh. Eine Powerbank kann man hier getrost zu Hause lassen, sofern das Gerät geladen ist. Dank eines wasserdichten Gehäuses ist dieses Handy für den Einsatz im Freien gewappnet. Allerdings ist das BV7100 sehr klobig und schwer.
Hersteller Blackview macht sich seit einigen Jahren einen Namen für stabile Outdoor-Smartphones mit starken Akkus. Mittlerweile vertreibt das Unternehmen aus Hongkong (China) auch Einsteiger-Smartphones, preiswerte Tablets wie das Blackview Tab 10 (Testbericht) und Blackview Tab 11 (Testbericht) sowie Smartwatches, True-Wireless-Kopfhörer und Mini-PCs.
Wir haben das Blackview BV7100 getestet und zeigen im Test, wie sich der „Klotz“ unter den Outdoor-Handys mit riesigem Akku in der Praxis schlägt.
Design
Schon wenn man das BV7100 auspackt, merkt man: Das ist kein gewöhnliches Smartphone. Es ist groß, dick und schwer – nicht unüblich für ein Outdoor-Gerät, aber doch sehr extrem ausgeprägt: Mit einem Gewicht von 460 g wiegt es doppelt so viel wie andere Smartphones in dieser Größe. Das ist fast so schwer wie ein Apple iPad! Wuchtig ist es ebenfalls, die Maße betragen 174 × 81,4 × 18,9 mm. Damit es mehr als doppelt so dick wie ein gewöhnliches Smartphone. In eine Hosentasche passt das BV7100 also nicht ohne Weiteres.
Das Gehäuse wirkt mit seinem kantigen Design richtig martialisch. Der Rahmen ist aus Metall, der untere und obere Bereich sowie die Rückseite und die Gehäuseränder sind zusätzlich mit Gummi überzogen, die Ecken des Smartphones knicken im Winkel von 45 Grad ab – wodurch das Handy streng genommen achteckig ist. Die drei Linsen der Hauptkamera auf der Rückseite sind in einer Reihe angeordnet und sitzen flach im Gehäuse integriert. Die vordere Linse befindet sich in einer Waterdrop-Notch.
Unten auf der Rückseite befindet sich eine Öse zum Befestigen eines Umhängebands, das aber nicht zum Lieferumfang gehört. Auffälliges Merkmal ist der orangefarbene Knopf für die Push-to-Talk-Funktion auf der linken Seite neben dem Schacht für die Dual-SIM. Hierzulande dürften das aber die wenigsten nutzen.
Rechts befinden sich der Power-Button und die Tasten für die Lautstärke. Sämtliche Knöpfe bieten einen äußerst festen Druckpunkt. Bei dem Gewicht kann man das Handy wahrscheinlich auch für Bizeps-Curls nutzen. Auf Dauer ist es schon sehr unbequem, das Handy in einer Hand zu halten. Wir hoffen, das sorgt für keine Sehnenscheidenentzündung.
Das BV7100 ist gut geschützt vor Witterungseinflüssen und Stößen. So bietet es die höchstmögliche Schutzart IP69K. Damit ist das Handy staubdicht und gegen dauerhaftes Untertauchen sowie auch Wasser mit Hochdruck geschützt. Man könnte es also theoretisch auch kärchern, was wir aber nicht empfehlen würden. Zudem erfüllt es Anforderungen für die US-Militärnorm MIL-STD-810H in Bezug auf extreme Temperaturen und Erschütterungen.
Wir haben das BV7100 mehrfach durchs Büro fliegen und sogar auf Steinboden fallen lassen und in ein Wasserbad gelegt. Das konnte dem Outdoor-Smartphone nichts anhaben. Unzerstörbar ist es nicht, aber es gehört zu den solidesten Geräten, die wir bisher getestet haben.
Display
Das LC-Display nutzt ein IPS-Panel misst in der Diagonale 6,58 Zoll. Die Auflösung beträgt 2408 × 1080 Pixel (Full-HD+), was zu einer hohen Bildschärfe führt. Die Pixeldichte liegt bei über 400 ppi (Pixel pro Zoll). Speziell bei Outdoor-Geräten ist das nicht selbstverständlich; hier sind noch immer zahlreiche Handys im Markt, die nicht einmal Full-HD erreichen. Die Bildqualität ist ausgesprochen gut, mit fein abgestimmten Kontrasten und lebendigen Farben. An ein OLED reichen die Kontraste und Schwarzwerte zwar nicht heran, die Technologie ist bei Outdoor-Smartphones aber derzeit noch kaum zu finden.
Die maximale Helligkeit beträgt laut unseren Messungen knapp 570 cd/m². Das ist nicht übermäßig viel, geht aber für die Preisklasse in Ordnung. Damit bleibt das Display im Freien noch halbwegs ablesbar, solange die Sonne nicht direkt aufs Handy scheint, dann wird es schon schwierig. Die Blickwinkelstabilität ist gut, wie man es von IPS her kennt.
Kamera
Auf der Rückseite kommen beim BV7100 drei Objektive zum Einsatz. Die Hauptlinse mit 12 Megapixel zum Einsatz, die ein Weitwinkelobjektiv mit 8 Megapixel flankiert sowie einer Makrolinse mit 2 Megapixel. Die Selfie-Kamera löst mit 8 Megapixel auf.
Bei Tageslicht gelingen mit der vergleichsweise simplen Kamera-Ausstattung ordentliche Aufnahmen mit ausreichenden Details. Die Farbgebung ist weitgehend natürlich und ausgeprägt. Beim Dynamikumfang ist noch etwas Luft nach oben, speziell bei wechselhaften Lichtverhältnissen. Bei Gegenlicht gerät der Weißabgleich allerdings gehörig ins Schwimmen. Aufnahmen mit der Weitwinkellinse nehmen zudem deutlich ab bei Bilddetails und erscheinen wesentlich dunkler.
Selfies sind ausreichend scharf, wirken allerdings zuweilen etwas blass. Das Bokeh im Porträtmodus ist nahezu nicht zu erkennen. Weniger überzeugend ist die Kamera bei Videos. Mehr als Full-HD mit 30 fps ist nicht drin, mangels Bildstabilisierung wirken die Clips stark verwackelt.
Blackview BV7100 - Originalaufnahmen
Ausstattung
Typisch für Outdoor-Smartphones ist meistens eine einfache Ausstattung beim Chipsatz oder Speicher. Das ist beim Blackview BV7100 nicht anders. Als Antrieb dient der Mediatek Helio G85, der unter anderem auch beim Gigaset GS5 (Testbericht) seinen Dienst verrichtet. Das Mittelklasse-SoC ist jetzt nicht für Höchstleistungen bekannt, reicht aber für einen weitgehend reibungslosen Ablauf im Alltag aus.
Beim Benchmark Work 3.0 von PCmark erreichen wir etwa 7000 Punkte, womit sich die CPU im unteren Drittel unserer Tests wiederfindet. Wenige stark ausgeprägt ist zudem die Grafikeinheit, bei „Wild Life“ von 3Dmark kommen wir auf etwa 700 Punkte. Zum Vergleich: Ein Smartphone mit Snapdragon 888 kommt hier auf über 6000 Punkte. Für Spiele, die über Casual Games wie Angry Birds hinausgehen, ist das zu wenig.
Für den Preis sehr ordentlich ist die Ausstattung mit 6 GByte RAM und 128 GByte internem Speicher. Nicht mehr ganz auf dem neuesten Stand ist die WLAN-Ausstattung mit Wi-Fi 5 sowie nur LTE (4G) fürs mobile Surfen. Für den Preis ist das aber nicht ungewöhnlich. Das gilt zudem für den USB-C-Anschluss nach USB 2.0. Für kabellose Endgeräte steht Bluetooth 5.0 zur Verfügung. Zur Ortung bezieht das BV7100 GPS, GLONASS, Beidou und Galileo ein. Ein UKW-Radio ist ebenfalls an Bord – was etwas witzlos ist, denn dafür braucht es kabelgebundene Kopfhörer als Antenne. Eine Klinke mit 3,5 mm ist aber nicht vorhanden, sodass man zum Radiohören nicht nur Kabel-Kopfhörer, sondern auch einen passenden Adapter bräuchte.
Seitlich im Power-Button sitzt der Fingerabdrucksensor, der verlässlich arbeitet. Alternativ kann man das Handy auch per Gesichtserkennung entsperren – hier kommt allerdings 2D-Technologie zum Einsatz, die anfällig ist für Täuschungsversuche. Wir empfehlen deshalb auf eine PIN in Verbindung mit Fingerabdrücken zu setzen.
Als Betriebssystem läuft Android 12 – das ist gar nicht einmal selbstverständlich bei preiswerten Outdoor-Smartphones. Blackview verändert die Bedienoberfläche nur geringfügig und liefert einige Casual Games sowie Tools mit. Der Sicherheit-Patch stammt vom Juli 2022 und ist damit nicht mehr auf dem neuesten Stand. Das lässt auch Rückschlüsse auf zukünftige Updates und Upgrades zu – mit sonderlich viel Unterstützung seitens des Herstellers würden wir eher nicht rechnen.
Akku
Das Herzstück ist in unseren Augen der Akku: 13.000 mAh sind brutal und überbieten sogar die meisten 10-Zoll-Tablets. Das verspricht eine lange Akkulaufzeit – was auch der Test bestätigt. Beim Benchmark „Battery Test“ von PCmark erreichten wir eine Laufzeit von mehr als 28 Stunden – das ist ein Rekord. Der bisher beste Wert in unseren Aufzeichnungen liegt bei rund 17 Stunden.
Damit hat das Blackview BV7100 gute Chancen, nur einmal pro Woche an die Steckdose zu müssen. Letzten Endes hängt das stark vom eigenen Nutzerverhalten ab, aber das Handy bietet fast dreimal so viel Akku-Kapazität wie die meisten Smartphones in dieser Preisklasse. Ein Netzteil liegt dabei und lädt mit 33 Watt – damit ist der Akku in knapp über zwei Stunden aufgeladen. Kabelloses Laden beherrscht das BV7100 aber nicht.
Preis
Das Blackview hat eine UVP von 228 Euro. Erhältlich ist es ganz in Schwarz oder in Schwarz mit grünen oder orangefarbenen Elementen.
Fazit
Das Blackview BV7100 ist schon ein Smartphone der Extreme. Es ist das mit Abstand schwerste Mobilgerät, das wir bisher getestet haben. Dafür hält eine Akku-Ladung fast eine Woche, zudem ist das Gerät äußerst stabil und widerstandsfähig. Das Display hinterlässt für ein Outdoor-Gerät in dieser Preisklasse einen guten Eindruck. Die Kamera liefert passable Bilder für gelegentliche Schnappschüsse und Android 12 ist immerhin an Bord. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist außerdem gut.
Allerdings ist es nichts für Personen mit kleinen Händen und schwachen Armen. Größe und Gewicht sind im Alltag schon eine enorme Herausforderung. Das muss man wissen, bevor man sich den Klotz zulegt.
Blackview N6000
Dass kleine Smartphones nicht zu unterschätzen sind, zeigt das Blackview N6000 ganz deutlich: Trotz einer Display-Diagonale von 4,3 Zoll begeistert das preiswerte Outdoor-Handy bei Leistung, Display und Akkulaufzeit.
VORTEILE
- kompaktes und robustes Outdoor-Design mit guter Verarbeitung
- helles Display
- gute Performance
- ausgezeichnete Akkulaufzeit
NACHTEILE
- kein Kopfhöreranschluss
- nur 60 Hertz Bildwiederholrate
- Lautsprecher-Positionierung suboptimal
- ziemlich dicke Display-Ränder
Blackview N6000 im Test
Dass kleine Smartphones nicht zu unterschätzen sind, zeigt das Blackview N6000 ganz deutlich: Trotz einer Display-Diagonale von 4,3 Zoll begeistert das preiswerte Outdoor-Handy bei Leistung, Display und Akkulaufzeit.
Kleine Smartphones sind heutzutage tatsächlich eine Rarität. Die gegenwärtig vorherrschende Meinung, dass heutzutage die meisten Smartphone-Hersteller ihren Fokus auf Geräte oberhalb der magischen 6-Zoll-Grenze legen, ist objektiv richtig. Die wenigsten großen Hersteller bringen noch regelmäßig kleine Smartphones auf den Markt.
Apples gewagter Versuch, den Käufern ein Mini-iPhone schmackhaft zu machen, wurde nach nur zwei Generationen wieder beendet. Umso erfreulicher ist es, ein kompaktes Gerät in den Händen zu halten, das nicht nur brauchbar ist, sondern in vielen Punkten begeistert. Ein solches Modell ist das Blackview N6000. Das Gerät aus Fernost hat eine Bildschirmdiagonale von nur 4,3 Zoll, kommt im Test mit seiner tollen Leistung, dem hellen Display und einer hervorragenden Akkulaufzeit aber ganz groß raus. Welche Schwächen das Modell mitbringt, zeigt sich im ausführlichen Bericht (Spoiler: Es sind nicht viele!).
Design & Verarbeitung
Nicht überraschend: Das Blackview N6000 bringt als Outdoor-Smartphone ein robustes und dennoch schickes Design mit: Die Rückseite und die Kanten des Geräts sind eine Mischung aus dickem, schwarz gummiertem Kunststoff mit Carbonfaser-Textur in der Mitte der Rückseite und sorgfältig eingesetzten, silbernen Metall-Elementen. Das Blackview-Logo auf der Rückseite besteht auch aus dem Metall, ebenso wie der Kamera-Bereich, wo außerdem der Lautsprecher untergebracht ist. Die paar offen liegenden Schrauben sowie die orangefarbigen Akzente verhelfen dem N6000 insgesamt zu einem Industrial-Style-Design, das in so ziemlich jedes Umfeld (außer in ein Business-Meeting vielleicht) passen sollte.
Das Handy ist durch die kleine Display-Größe wirklich handlich, griffig und problemlos mit einer Hand bedienbar. Die Anschlüsse und der SIM-Karten-Schacht sind erwartungsgemäß mit Stöpseln vor Wasser und Staub geschützt, was eine Zertifizierung nach IP68/IP69K ermöglicht. Das Design ist robust, das Handy verfügt über ein Zertifikat nach MIL-STD-810H.
Als störend empfanden wir lediglich die vergleichsweise dicken Display-Ränder und den Druckpunkt der Power-Taste – hier muss man wirklich genau in die Mitte der Taste drücken, sonst fühlt sie sich matschig an und löst teilweise nicht aus. Ansonsten ist die Verarbeitung erstklassig. Auf der linken Seite des rund 208 Gramm schweren Geräts gibt es eine frei belegbare, orangefarbene Aktionstaste.
Blackview N6000 - Originalaufnahmen
Display
Das Auffälligste am Display des Blackview N6000? Wie beim ganzen Gerät schon, seine Größe! Mit nur 4,3 Zoll in der Diagonale ist das Panel wirklich nicht groß. Bei Bedienung mit der rechten Hand kann die obere linke Ecke mit dem Daumen problemlos erreicht werden.
Das IPS-Panel löst zwar nur mit 1200 × 540 Pixel auf, durch die geringe Displayfläche kommt das Panel dennoch auf eine Pixeldichte von 306 PPI. Das garantiert ein ausreichend scharfes, detailreiches Bild. Noch besser ist die Displayhelligkeit – mit gemessenen 670 cd/m² gehört das Display unter den Outdoor-Handys zu den hellsten. Auch die Farbdarstellung und die Blickwinkel lassen kaum zu wünschen übrig. Schade ist, dass die Bildwiederholrate bei den langsamen 60 Hertz bleibt – 90 oder 120 Hertz sind selbst in der Preisklasse um 200 Euro bereits anzutreffen. Beschweren kann man sich über das Display im Gesamten nicht.
Kamera
Entgegen allem Anschein sind im Blackview N6000 nicht zwei Kameras auf der Rückseite verbaut, sondern nur eine. Die Kamera in der Mitte ist eine Dummy-Linse, die der Hersteller lediglich aus ästhetischen Beweggründen verbaut – das ist schade, aber auch etwas dreist. Die Hauptkamera nutzt einen mit 48 Megapixeln auflösenden Samsung Isocell GM2-Sensor. Für die Software-Optimierung sorgte die Firma Arcsoft, die auch auf der Rückseite des Smartphones verewigt ist.
Die entstehenden Aufnahmen sind insgesamt nicht schlecht – besonders bei gutem Tageslicht und bei Sonnenschein entstehen draußen angenehme, ausgewogene und detailreiche Aufnahmen. Im Modus mit 48 Megapixel (von Blackview in der Kamera-App kunstvoll als „48 Millionen“ bezeichnet) werden die Fotos noch ein wenig detaillierter, an der Farbdarstellung ändert sich, anders als bei manch anderen Smartphones in der Preisklasse, allerdings nichts. Schwer tut sich der Sensor, sobald es dunkler wird, bei wenig Licht versagt er erwartungsgemäß komplett.
Die mit 16 Megapixeln auflösende Frontkamera ist okay und besonders für schnelle Schnappschüsse geeignet, als Instagram-fähig würden wir die leicht unscharfen Fotos aber nicht wirklich bezeichnen. Videoaufnahmen sind mit 1440p bei 30 fps möglich, einen Modus mit 60 Bildern pro Sekunde gibt es nicht. Insgesamt hinterlässt die Kamera den Nutzer mit einem Gefühl der vorsichtigen Zufriedenheit. Ein Top-Feature des Smartphones ist sie nicht – das ist in Ordnung.
Ausstattung
Im Blackview N6000 verbaut der Hersteller als Prozessoreinheit den in der Preisklasse allseits beliebten und bekannten MediaTek Helio G99. Der solide, im 6-nm-Verfahren hergestellte Mittelklasse-Chip hat bisher in unseren Tests nicht enttäuscht. Das tut er auch beim N6000 nicht: 9200 Punkte im Benchmark Work 3.0 von PCmark sind ein guter Wert, der an die Ergebnisse anderer Smartphones mit diesem Prozessor herankommt. Bei Wild Life von 3Dmark erreicht das Smartphone 1250 Punkte, was ebenfalls ein solides, erwartbares Ergebnis ist.
Die Nutzung im Alltag zeigt, dass der Prozessor ausreicht. Apps und Menüs öffnen und laden schnell, Ruckler gibt es in der Nutzung kaum. Die allgemeine Benutzererfahrung wird nicht eingeschränkt, bevor dieser versucht, aufwendige 3D-Spiele zu spielen; hier macht die mittelmäßige GPU des Smartphones schlapp und begrenzt die Bildrate. Einfache Games wie Angry Birds oder Candy Crush sind allerdings kein Problem. Titel wie PUBG Mobile zu spielen, ist aufgrund der kleinen Displayfläche ohnehin sinnfrei.
Die CPU arbeitet mit 8 GB RAM zusammen. Der interne Speicher bietet stolze 256 GB. Die fehlende Erweiterbarkeit wird durch die Größe des internen Speichers ausgeglichen. Schade ist, dass keine Unterstützung für das 5G-Mobilfunknetz mit an Bord ist; die Beschränkung ist allerdings der verbauten CPU geschuldet. In puncto 4G/LTE sind allerdings alle für Europa und andere Teile der Welt relevanten Bänder enthalten.
Wi-Fi 5 (IEEE 802.11ac) und Bluetooth 5.2 mit LE-Support ermöglichen die drahtlose Kommunikation in Netzwerken, GPS mit Glonass ermöglicht die zuverlässige Standortfindung. Der USB-C-Anschluss ist vom langsameren Typ 2.0. Die Aktionstaste auf der linken Geräteseite ist vollständig konfigurierbar und kann Apps öffnen oder Aktionen ausführen. Der Nachteil des auf der Rückseite verbauten Lautsprechers ist neben seiner mittelmäßigen Soundqualität die Positionierung – liegt das Gerät mit dem Display nach oben, ist der Sound massiv gedämpft. Der Fingerabdruckscanner ist im Power-Button verbaut und arbeitet sehr zuverlässig. Einen Kopfhöreranschluss gibt es leider nicht.
Als Betriebssystem kommt Android 13 mit Doke OS 3.1 als Bedienoberfläche zum Einsatz. Diese ist der originalen Android-Erfahrung ziemlich nahe. Mit regelmäßigen Updates ist hier allerdings nicht zu rechnen. Von anderen Outdoor-Smartphones kennen wir schon die Software-Toolbox, die das Gerät mit Höhenmesser, Wasserwaage und Co. zu einem vollwertigen Werkzeug machen soll.
Akku
Der verbaute Akku ist nur 3880 mAh groß – angesichts der Tatsache, dass andere moderne Smartphones oft Akkus mit Kapazitäten von 5000 mAh und mehr verbaut haben, scheint dieser Akku relativ klein zu sein. Und doch überrascht er im Test: Trotz seiner geringen Größe kommt das Gerät im PCmark Battery Test auf rund 16 Stunden Laufzeit – das ist grandios! Zwei volle Tage intensiver Nutzung dürften mit dem Handy absolut kein Problem sein. Schuld daran dürften wohl das kleine Display und die energiesparende Prozessoreinheit sein. Wiederaufgeladen wird mit 18 Watt in rund zwei Stunden.
Preis
Das Blackview N6000 ist in den Farben Schwarz, Schwarz-Orange und Schwarz-Grün mit der Speicherkombination 8/256 GB für einen Preis von 207 Euro bei Alza erhältlich.
Fazit
Das Blackview N6000 überzeugt wie kein anderes Mini-Outdoor-Smartphone. Das tolle Gesamtpaket aus einem robusten, modernen Design, einer insgesamt leistungsstarken Performance, überraschend guten Kameras und einer spitzenmäßigen Akkulaufzeit wird durch kleine, nette Features wie die Software-Toolbox und den großen Speicher ergänzt. Den Gesamteindruck am ehesten trüben kann das Fehlen einer hohen Bildwiederholrate und des Kopfhörer-Anschlusses. Dabei handelt es sich allerdings nicht um gravierende Mängel, sondern kleine Abstriche. Wer nach einem kleinen, aber robusten Alltagsbegleiter sucht, trifft hier eine gute Wahl.
Doogee Fire 6
Das Doogee Fire 6 ist sehr robust, bietet einen starken Akku und sogar eine Wärmebildkamera. Wie gut das Outdoor-Handy ist, zeigt der Test.
VORTEILE
- relativ dünn für Outdoor-Handy
- 90 Hz
- lange Akkulaufzeit
- Wärmebildkamera
NACHTEILE
- Display nur mit HD-Auflösung
- Kamera mit Schwächen bei Dunkelheit
- kein 5G
- langsames Laden
Doogee Fire 6 im Test
Das Doogee Fire 6 ist sehr robust, bietet einen starken Akku und sogar eine Wärmebildkamera. Wie gut das Outdoor-Handy ist, zeigt der Test.
Outdoor-Smartphones sind meistens recht klobig und schwer. Das Doogee Fire 6 ist für ein Mobilgerät dieser Kategorie vergleichsweise dünn, bietet dennoch einen sehr starken Akku. Dazu kommt eine Wärmebildkamera, was für den günstigen Preis von 276 Euro (Code 46355GDN & 20-Euro-Coupon) nicht selbstverständlich ist. Dieses Feature ist interessant, um Lücken in der Wärmedämmung zu finden oder nachts Tiere im Wald aufzuspüren. Wie sich das Doogee Fire 6 in der Praxis schlägt, zeigt dieser Testbericht.
Design
Verglichen mit einem gewöhnlichen Smartphone ist das Doogee Fire 6 mit Abmessungen von 174 × 81,2 × 15,8 mm schon ziemlich wuchtig. Aber verglichen mit anderen Outdoor-Handys wirkt es fast schon schlank und filigran. Das Gewicht von 350 g übertrifft zwar gewöhnliche Mobilgeräte um fast das Doppelte, hält sich für ein Rugged Phone aber ebenfalls noch im Rahmen.
Das achteckige Design ist typisch für Outdoor-Smartphones, mit gummiertem Schutz an den Ecken und der Rückseite. Trotz der Größe liegt es gut in der Hand. Die Frontkamera befindet sich in einer Punch-Hole-Notch – was für Outdoor-Smartphone nicht selbstverständlich ist, wo eine Waterdrop-Notch noch weitverbreitet ist.
Selbstverständlich ist das Doogee Fire 6 robust und bringt eine Zertifizierung für die US-Militärnorm MIL-STD-810H mit. Einen Sturz aus eineinhalb Metern Höhe auf hartem Untergrund übersteht es ohne Probleme. Laut Hersteller hält es sogar Temperaturen von –35 Grad Celsius bis 70 Grad Celsius stand. Wir haben es jeweils für 20 Minuten bei 60 Grad Celsius in den Backofen und anschließend in die Tiefkühltruhe gelegt – das Handy hat diese Prozedur überlebt. Das Fire 6 ist nach IP69K staub- und wasserdicht – also auch unter Hochdruck und mit heißem Wasser.
Display
Das LCD mit IPS-Panel misst in der Diagonale 6,56 Zoll und löst mit 1612 × 720 Pixel auf. Angesichts der Display-Größe ist das schon eine niedrige Auflösung und ein leichter Dämpfer. Mittlerweile sollte auch bei Rugged Phones Full-HD in der Preisklasse Standard sein. Immerhin bietet das Fire 6 aber eine Aktualisierungsrate von 90 Hz, was für ein geschmeidiges Bild beim Scrollen oder bei Animationen sorgt. Die Bildqualität überzeugt, Pixel sind nur bei sehr genauem Hinschauen erkennbar.
Die maximale Helligkeit beträgt laut unseren Messungen knapp unter 500 Nits. Das ist nicht übermäßig viel. Bei bewölktem Wetter kann man im Freien das Smartphone ablesen, bei starkem Sonnenschein wird es schwieriger.
Kamera
Als Hauptkamera dient eine Linse mit 50 Megapixeln, die standardmäßig vier Bildpunkte zu einem zusammenfasst. Auf Wunsch kann man auch die volle Auflösung abrufen. Dazu kommt eine Wärmebildkamera und eine 8-Megapixel-Fusion-Kamera, die das Bild mit der Infrarotansicht kombiniert. Die Frontkamera bietet 8 Megapixel.
Bei Tag gelingen mit dem Doogee Fire 6 ordentliche und scharfe Aufnahmen mit ausgeprägten Bilddetails. Lediglich beim Dynamikumfang ist viel Luft nach oben. So ergeben sich bei trübem Winterwetter oftmals recht dunkle Flächen auf den Aufnahmen. Die Farbgebung wirkt dabei nicht immer sehr natürlich. Für Schnappschüsse beim Wandern reicht das in jedem Fall aus. Bei Dunkelheit sind Fotos trotz Nachtmodus nur schwer zu erkennen ohne LED-Blitz.
Die Selfie-Kamera liefert ordentliche Aufnahmen, die etwas Luft nach oben bei der Schärfe und Details haben. Das Bokeh im Porträtmodus könnte etwas präziser abgegrenzt sein, ist aber weitgehend gelungen. Videos sind mit beiden Linsen mit maximal Full-HD bei 30 FPS möglich. Mangels optischen Stabilisierung wirken sie etwas verwackelt.
Die Wärmebildkamera ist der heimliche Star des Doogee Fire 6. Diese erfasst die von Objekten ausgestrahlte Infrarotstrahlung und wandelt sie in ein sichtbares Bild um. Dabei werden Temperaturunterschiede in Farben dargestellt. Sie eignet sich etwa zur Findung von Wärmebrücken, Fehlersuche in Maschinen oder elektrischen Anlagen und zur Suche von Personen oder Haustieren bei Dunkelheit. Auf Wunsch legt das Fire 6 eine Farbangabe über das Bild. Es stehen zudem verschiedene Farbprofile für die Darstellung zur Auswahl. Das Wärmebild wird auf Wunsch mit dem Bild der Kamera übereinandergelegt.
Doogee Fire 6 - Originalaufnahmen
Ausstattung
Als Antrieb dient ein einfacher Unisoc Tiger T606 Octa-Core-Prozessor. Viel Performance liefert der Chipsatz nicht, aber für alltägliche Aufgaben ist es ausreichend, ohne den Nutzer zu quälen. Wer anspruchsvollere Anwendungen oder Spiele mit aufwendiger Grafik nutzen möchte, kommt hier schnell als Limit. Das zeigen die Benchmarks von 8300 Punkten bei PCmark sowie 430 Punkten bei „Wild Life“ von 3Dmark, mit denen sich das Fire 6 eher im unteren Drittel unsres Testfelds befindet.
5G bietet das Fire 6 nicht, Nutzer müssen sich mit LTE begnügen. Der Dual-SIM-Betrieb ist möglich. Üppig ist dafür der interne Speicher mit 256 GB sowie stolzen 16 GB RAM. Die Speicherkapazität ist zudem erweiterbar per microSD-Karte – dafür gibt es sogar einen dritten freien Slot im Handy. NFC ist an Bord, die Ortung per GPS funktioniert mit einer Genauigkeit von rund drei bis vier Metern. Im Power-Button befindet sich ein Fingerabdrucksensor, der schnell und verlässlich funktioniert.
Software
Das Fire 6 wird mit Android 14 ausgeliefert. Doogee verschont die Nutzer mit übermäßigen Anpassungen der Bedienoberfläche, Bloatware gibt es keine. Es gibt einen Splitscreen-Modus, um zwei Apps gleichzeitig anzuzeigen. Der Sicherheits-Patch ist nicht mehr ganz aktuell und stammt aus dem Oktober 2024. Wie lange und häufig es Updates geplant sind, gibt Doogee nicht an. Mit gelegentlichen Patches ist zu rechnen, mit einem größeren Update auf Android 15 eher nicht.
Akku
Eine große Stärke des Fire 6 ist der mächtige Akku mit einer Kapazität von rund 10.900 mAh. Das ist so viel wie bei einem großen Tablet! Beim Battery Test von PCmark erreichte das Gerät einen Wert von rund 23 Stunden im simulierten Dauerbetrieb mit verschiedensten Aufgaben bei einer Helligkeit von 200 Nits. Damit dürfte das Gerät im Alltag locker drei bis vier Tage durchhalten – je nachdem, wie intensiv man das Gerät nutzt. Zum Laden benötigt man dann aber Geduld – per Netzteil mit 18 Watt dauert ein Ladevorgang über vier Stunden.
Preis
Das Doogee Fire 6 hat eine UVP von 400 Euro. Derzeit kostet es regulär 300 Euro bei Amazon im Shop des Herstellers. Mit dem Code 46355GDN (gültig bis 31.01.2025) sinkt der Preis für unsere Leser um 8 Prozent. In Verbindung mit dem derzeit erhältlichen 20-Euro-Coupon beträgt der Preis dann schlanke 276 Euro.
Fazit
Das Doogee Fire 6 punktet mit einer robusten Bauweise, einem ausdauernden Akku und einer integrierten Wärmebildkamera – ein Feature, das in dieser Preisklasse selten ist. Die großzügige Speicherausstattung und die einfache Software ohne unnötige Anpassungen sind weitere Pluspunkte. Allerdings gibt es Abstriche bei der niedrigen Auflösung des mäßig hellen Displays. Der Prozessor eignet sich nicht für anspruchsvolle Anwendungen, 5G fehlt. Die Kameraqualität ist ausreichend für Schnappschüsse.
Das Fire 6 von Doogee ist eine gute Wahl für Nutzer, die Robustheit und Funktionalität schätzen und es in herausfordernden Umgebungen oder bei Outdoor-Aktivitäten einsetzen, jedoch keine hohen Ansprüche an Leistung stellen. Wer für wenig Geld ein Smartphone mit Wärmebildkamera sucht – etwa, um nachts Tiere ausfindig zu machen oder um Schwächen in der Isolierung zu finden – wird hier fündig.
Doogee S110
Das Doogee S110 ist für harte Einsätze gut ausgestattet und bietet ein zweites Display auf der Rückseite. Ob der Preis von rund 250 Euro gerechtfertigt ist, klären wir im Test.
VORTEILE
- sehr lange Akkulaufzeit
- robuste und wasserdichte Bauweise
- zusätzliches, rundes Display auf der Rückseite
- gut funktionierende Nachtsichtkamera
NACHTEILE
- Kameras nur am Tag zu gebrauchen
- Display zu dunkel
- Software unausgereift und veraltet
- keine 5G-Unterstützung
Outdoor-Handy Doogee S110 im Test
Das Doogee S110 ist für harte Einsätze gut ausgestattet und bietet ein zweites Display auf der Rückseite. Ob der Preis von rund 250 Euro gerechtfertigt ist, klären wir im Test.
Wer häufig im Freien unterwegs ist oder sein Handy schon häufiger bei Arbeit und Sport beschädigt hat, sollte über ein stabiles Outdoor-Handy nachdenken. Im gewerblichen Bereich, etwa auf der Baustelle, bei Hilfs- und Rettungskräften, der Forstwirtschaft oder im Landschaftsbau sind robuste Smartphones ebenfalls nützlich.
Neben einem stabilen Gehäuse und dem häufig attraktiven Preis gibt es allerdings noch weitere wichtige Ausstattungsmerkmale für Outdoor-Smartphones, wie die Sonderausstattung. So gibt es Smartphones mit Nachtsicht- und Wärmebildkamera oder mit gigantischem Akku, mit denen die Geräte fast eine Woche ohne Ladegerät auskommen.
Was ist besser als ein stabiles Outdoor-Smartphone mit einem großen Bildschirm? Ein Outdoor-Smartphone mit zwei Bildschirmen. Könnte man zumindest meinen, denn rein als Konzept hört sich das ganz spannend an. Und das Doogee S110 ist schließlich nicht das erste Gerät, das diese Idee auslotet. Dennoch lohnt sich ein zweiter, kritischerer Blick. Neben klobigen Ausmaßen und hohem Gewicht stört bei vielen Outdoor-Smartphones auch schwächelnde Hardware und veraltete Software. Zwar hat sich beides in den vergangenen Jahren deutlich verbessert, trotzdem muss man darauf achten.
In unserem Einzeltest des Doogee S110 zeigen wir, welchen Nutzen der zweite Bildschirm entfalten kann und welche Schwächen das Gerät hat. Das Testgerät hat uns der Onlineshop Banggood zur Verfügung gestellt. Dort kostet das S110 rund 250 Euro.
Design: Wie gut ist die Verarbeitung vom S110?
Die Bezeichnung „Artverwandter des Ziegelsteins“ trifft für sehr viele Outdoor-Geräte mit großen Akkus zu. Markant für solche Smartphones sind das hohe Gewicht, eine klobige Bauweise und das robuste Auftreten durch gummierte und hochgezogene Ecken zum Schutz vor Kratzern. All dies trifft auch beim S110 zu. Das Gerät ist mit rund 18 mm rund 10 mm dicker als ein reguläres Smartphone. Das Gewicht von rund 390 Gramm ist für ein Outdoor-Handy zwar bisher nicht rekordverdächtig, ein klassisches Smartphone wiegt aber nur halb so viel.
Neben Lautstärkewippe und Power-Taster gibt es auf der rechten Seite zusätzlichen Taster, welchen der Nutzer frei mit einer Funktion belegen kann – standardmäßig ist hier aber noch keine Funktion hinterlegt. Der eigentliche Eye-Catcher des S110 ist jedoch das 1,1 Zoll kleine, runde Display auf der Rückseite. Es befindet sich mitten in der Kamera-Insel, reagiert auf Berührungen und aktiviert sich je nach Einstellungen des Smartphones.
Das Outdoor-Handy ist laut Herstellerangaben wasser- und staubfest, verfügt jedoch über keine IP-Zertifizierung. Schade ist, dass die Verarbeitung stellenweise etwas besser ein könnte. Der Power-Knopf beispielsweise hat keinen klaren Druckpunkt und manche Kanten sind nicht ordentlich geglättet. Insgesamt sorgt das trotz erfolgreich überstandener Fall- und Wassertests nicht für einen hochwertigen Eindruck.
Display: Wie hell ist der Bildschirm?
Im Doogee S110 steckt ein 6,8 Zoll großes IPS-Display, das mit 2408 × 1080 Pixel auflöst. Das ergibt heruntergerechnet eine Pixeldichte von rund 400 ppi. Das kann mit klassischen Smartphones zwar nicht mithalten, einen Unterschied im Hinblick auf die Schärfe erkennt man aber kaum. Die mäßige Displayhelligkeit von 500 cd/m² macht sich dann schon deutlich negativer bemerkbar. Unsere Tests zeigen allerdings, dass es die Konkurrenz nur selten besser macht.
Das Display des S110 ist damit zwar noch hell genug, um auch draußen ablesbar zu sein, bei direkter Sonneneinstrahlung kommt das Gerät aber an seine Grenzen. Das Panel selbst kann im Test nicht überzeugen. Die Farbdarstellung ist nicht die beste, die Anzeige sieht insgesamt ausgewaschen und nicht ganz gleichmäßig aus. Die Blickwinkel lassen hingegen wenig zu wünschen übrig.
Uns hat es gefreut, als wir in den Einstellungen die 120-Hertz-Option gefunden haben. Dadurch erscheint das Scrollen in Menüs wesentlich flüssiger als bei niedriger Bildwiederholfrequenz.
Kamera: Wie gut sind Fotos mit dem S110?
Ein Segment, bei dem beim Doogee S110 leider sehr eindeutig gespart wurde, ist die Kamera. Die 50-Megapixel-Hauptkamera und 16-Megapixel-Weitwinkelkamera mögen sich zwar auf Papier gut anhören, doch der Gegenwert ihrer Aufnahmen ist in der Realität etwas gering.
Die Farbtemperatur der Fotos ist tendenziell immer etwas zu warm, es fehlt durchgehend an Detailliertheit und Ausgewogenheit. Beim Reinzoomen ins Foto zeigt sich insbesondere im Vergleich zu den Aufnahmen anderer Geräte, dass die Farben in weiter entfernten Bildteilen verstellt und nicht so abgebildet werden, wie sie in der Realität vorhanden waren. Der 50-Megapixel-Modus ist hierbei keine große Hilfe.
Im Nachtbetrieb versagt das Smartphone dann vollkommen – es mag zwar einen dedizierten Nachtmodus geben, der ist allerdings nicht zu gebrauchen. Die Fotos sind unfassbar verwaschen und unscharf, es ist fast unmöglich, eine Aufnahme zu erzielen, die auch nur annähernd als scharf bezeichnet werden könnte. Man hat teilweise das Gefühl, ein Ölgemälde vor sich zu haben, anstatt eines mit einer digitalen Kamera angefertigten Fotos.
Aufnahmen der Frontkamera sind bei Tageslicht ähnlich verträglich, bei etwas weniger Beleuchtung dann nicht mehr. Videoaufnahmen sind nur in 1080p bei maximal 60 fps möglich. Schade, gerade für sportliche Aktivitäten wären zumindest hohe Bildraten wünschenswert.
Die positive Überraschung erwartet uns dann beim Test der dezidierten Nachtsichtkamera. Diese löst mit 24 Megapixeln auf und funktioniert dank der eingebauten Infrarot-Linse überraschend gut! Nachtsichtfotos in Schwarzweiß werden dadurch ausreichend scharf und kontrastreich.
Doogee S110: Originalaufnahmen
Ausstattung: Welche Hardware arbeitet im S110?
Im Doogee S110 arbeitet ein MediaTek Helio G99 – derselbe Chip also, den wir bereits im Outdoor-Handy Fossibot F102 (Testbericht) und in vielen weiteren Mittelklasse-Smartphones gefunden haben. Der Chip taktet mit seinen acht Kernen bei maximal 2,2 GHz und erreicht im Benchmark PCmark Work 3.0 einen Wert von rund 9100 Punkten. Das ist ein angemessenes Ergebnis – erreicht ein Smartphone diesen Benchmark-Wert, kann man sich sicher sein, dass es die allermeisten Alltagsaufgaben problemlos bewältigen kann. Apps öffnen zügig, Menüs ebenso. Hier gibt es nichts zum Meckern.
Das Ergebnis von rund 1245 Punkten im 3Dmark „Wild Life“ zeugt allerdings davon, dass aufwendige 3D-Spiele eher nicht zum Repertoire des Prozessors gehören. Hier ist mit Leistungseinbußen zu rechnen. Für weniger anspruchsvolle Casual Games ist die Leistung ausreichend.
Die verbauten 12 Gigabyte Arbeitsspeicher sind großzügig, ebenso die 256 Gigabyte interner Speicher – hier gibt es zumindest auf den ersten Blick kein Problem. Lediglich die Tatsache, dass der interne Speicher als UFS-2.2-Speicher langsamer ist, ist ein Dorn im Auge. Angesichts des Preises ist das allerdings noch in Ordnung.
Wer auf das Doogee S110 setzt, kann im Kommunikationsbereich mit Wi-Fi 5, Bluetooth 5.2 und NFC sowie GPS mit Glonass arbeiten. Eine Anbindung ans 5G-Netzwerk gibt es leider nicht. Das ist schade und wäre in dieser Preisklasse eigentlich zu erwarten. Die integrierten Stereo-Lautsprecher überzeugen in der Praxis zwar nicht, enttäuschen aber genauso wenig.
Das installierte Betriebssystem ist immerhin ein Android 13 – allerdings mit einem Sicherheits-Patch von August 2023. Das ist schon ziemlich veraltet, außerdem befinden sich in der Software an verschiedenen Stellen kleinere Bugs, Übersetzungsfehler und Layout-Probleme. Dadurch erscheint sie insgesamt nicht ausgereift.
Was kann das zweite Display?
Der Bildschirm auf der Rückseite sieht spannend aus, in der Praxis ist der Mehrwert allerdings überschaubar. Zuerst sollte man in einem gesonderten (und nur zur Hälfte übersetzten) Einstellungsmenü einstellen, in welchen Situationen sich das Display anschalten soll.
Die Steuerung gelingt dann mit Wisch- und Tippgesten und erinnert ein wenig an eine Smartwatch. Wischt man von links nach rechts, gelangt man vom Ziffernblatt über den Kompass, die Kamera-App (hierbei könnt ihr ein Foto mit der Hauptkamera aufnehmen und das Display als Vorschau nutzen) und den Musik-Player wieder zurück zum Ziffernblatt. Wischt man nach oben, öffnen sich die Benachrichtigungen. Ein Wisch nach unten offenbart den aktuellen Akkustand.
Es gibt, ähnlich wie bei Smartwatches, viele verschiedene Bildschirmdesigns. Viel mehr kann der hintere Bildschirm aber nicht und es gibt auch keine Möglichkeit, zusätzliche Features zu installieren. Insgesamt erinnern Design und Nutzwert an die günstigen Smartwatches, die es seinerzeit bei Wish und Co. zu kaufen gab.
Akku: Wie lange läuft das Doogee S110?
Hauptgrund für hohes Gewicht und klobiges Design der Outdoor-Smartphones sind die teils riesigen Akkus mit XL-Laufzeiten. Im Doogee S110 verbaut der Hersteller einen Akku mit einer Kapazität von rund 10.800 Milliamperestunden – das entspricht zwei bis zweieinhalb durchschnittlichen Smartphone-Akkus. Im PCmark Battery Test kommen wir auf einen Wert von satten 24,25 Stunden Wiedergabezeit – damit sind unter Realbedingungen drei bis vier Tage Laufzeit bei moderater bis intensiver Nutzung drin. Spart ihr Energie, dürfte auch eine Woche Laufzeit drin sein. Aufgeladen wird löblicherweise mit ordentlichen 66 Watt. Damit aber nicht genug, das Gerät kann auch selbst als Powerbank fungieren und so andere Gadgets wie Actioncam oder Taschenlampe aufladen.
Preis: Wie viel kostet das Doogee S110?
Das Doogee S110 gibt es in den Farben Schwarz, Schwarz-Gold und Schwarz-Blau und in der Speicherkombination 12/256 GB ab rund 250 Euro zu kaufen. Mit dem Coupon-Code: BG86d566 sinkt der Preis um 7 Euro. In Hinblick auf die Performance ist es zwar nicht exorbitant teuer, aber auch kein Schnäppchen.
Fazit
Das Doogee S110 ist ein Outdoor-Smartphone, das begeistern möchte, es aber nicht wirklich schafft. Als Pull-Faktor geschaffen hat das kleine Display auf der Rückseite im täglichen Gebrauch nur wenig Zusatznutzen und auch Software-Umsetzung und Verarbeitung können nicht überzeugen.
Zwar ist das Gerät insgesamt ordentlich gut ausgestattet und auch das mäßig helle Display und die nur bei Tag brauchbaren Fotos sind im Hinblick auf die Konkurrenz kein K.-o.-Kriterium, aber der Preis ist im Vergleich zu hoch.
Die versprochene Robustheit erfüllt das Gerät – allerdings ohne Zertifizierung. Auch bei Arbeitstempo und Ausdauer gibt es nichts zu meckern. Überdies hat das Gerät allerdings einige Macken, die es unattraktiv machen. So sollte ein Smartphone im Jahr 2024 Zugriff auf 5G bieten, um in der Zukunft aktuell zu bleiben. Die Software sollte darüber hinaus aktuell und vernünftig übersetzt sein.
Cat S75
Das Cat S75 bietet neben 5G-Mobilfunk auch Satellitenkommunikation. Was das wasserdichte und stabile Outdoor-Smartphone noch kann, zeigt der Test von TechStage.
VORTEILE
- Satellitenkommunikation
- relativ handlich für Outdoor-Handy
- sehr robust
NACHTEILE
- Kamera mit Schwächen bei Dunkelheit und Weitwinkel
- zu dunkles LC-Display
- teuer
Outdoor-Handy Cat S75 im Test
Das Cat S75 bietet neben 5G-Mobilfunk auch Satellitenkommunikation. Was das wasserdichte und stabile Outdoor-Smartphone noch kann, zeigt der Test von TechStage.
Wer ein robustes Smartphone sucht, findet in einem Outdoor-Handy eine stabile und wasserdichte Lösung. Das macht diese Art von Mobilgeräten ideal als Begleiter für Outdoor-Enthusiasten. Aber auch im gewerblichen Bereich, etwa der Forstwirtschaft, in handwerklichen Betrieben oder Industrie, auf der Baustelle oder bei Rettungsdiensten, sind Outdoor-Handys eine gute Wahl.
Doch was ist bei einer Notlage, wenn es keinen Mobilfunk gibt? Dann kommt Satellitenkommunikation ins Spiel. Genau hier setzt das Cat S75 an. Das Smartphone wird von der Bullit Group im Auftrag von Caterpillar gefertigt. Der Hersteller zeigte sich bereits in der Vergangenheit verantwortlich für robuste Handys wie das Cat S53 (Testbericht). Das S75-Modell gehört zu den ersten Android-Smartphones, die auch einen Notruf und Kurznachrichten per Satellitennetzwerk absetzen können. Dazu kommen eine 50-Megapixel-Kamera und ein Full-HD-Display.
Wie sich das stabile und wasserdichte Smartphone im Alltag schlägt, zeigt der Test.
Design
Das Cat S75 ist erfreulich kompakt für ein Outdoor-Smartphone. Es ist nur unwesentlich größer als ein normales Smartphone mit 6,7 Zoll in einer stabilen Schutzhülle. Letztere kann man sich beim Cat S75 getrost sparen, denn das Mobilgerät besteht aus widerstandsfähigem und flexiblem Kunststoff. Mit seinen glatten und aberhunderten Konturen hat das Smartphone einen eleganten und zeitlosen Charakter.
Der Fingerabdruckscanner sitzt auf der Rückseite mittig im oberen Drittel, die drei Linsen der Kamera ragen aus einem quaderförmigen Element leicht hervor. Üblich bei Outdoor-Smartphones: Der Rand um das Display ist etwas stärker ausgeprägt, zudem sitzt die Front-Kamera in einer weniger schicken Waterdrop-Notch: Praktisch: Das Gehäuse überragt das Display an den Seiten – was es bei einem Sturz zusätzlich vor Displaybruch bewahrt. Neben Power-Button und Lautstärkewippe (rechts) bietet das Cat S75 noch zwei weitere programmierbare Tasten (oben und links). Ähnlich „kompakt“ sind nur das Nokia XR21 (Testbericht) oder Gigaset GX6 (Testbericht). Die meisten Outdoor-Handys aus unseren Tests erinnern hingegen an einen schweren und klobigen Backstein.
Die für Geräte dieser Klasse üblichen Zertifizierungen für MIL-STD-810H sowie IP69K bringt das Handy von Haus aus mit. Im Klartext heißt das: Das Cat S75 ist staub- und wasserdicht. Einen Tauchgang bis in eine Tiefe von sogar 5 Metern übersteht es laut Hersteller für bis zu 35 Minuten. Ein Sturz aus bis zu 1,8 Meter ist sogar auf Stahl kein Problem. Wir haben es mehrfach auch auf Beton fallen lassen und das S75 hat alle Tests schadlos überstanden. Das robuste Gehäuse kann man auch mit Desinfektionsmitteln behandeln.
Display
Die Anzeige mit IPS-Panel (LCD) misst in der Diagonale 6,58 Zoll. Vorbei sind die Zeiten schwacher Auflösungen bei Outdoor-Handys – das Cat S75 meistert Full-HD (2408 × 1080 Pixel) mit bis zu 120 Hertz, was für ein gestochen scharfes und geschmeidiges Bild sorgt. Die Bildqualität ist gut, auch wenn das LCD bei Kontrasten mit OLED nicht mithalten kann.
Ein Wermutstropfen bleibt die maximale Helligkeit – ironischerweise ein Problem aller von uns getesteten Outdoor-Handys. Das Display erreicht maximal nur 530 cd/m². Das ist viel zu dunkel. Bei Sonnenschein ist der Bildschirm im Freien nur schwer ablesbar.
Kamera
An Bord befinden sich drei Linsen an der Hauptkamera: 50 Megapixel, 8 Megapixel für Weitwinkel und 2 Megapixel als Makrolinse. Die Selfie-Kamera vorn löst mit wenig spektakulären 8 Megapixeln auf.
Mit dem Hauptobjektiv gelingen bei Tag ordentliche Aufnahmen mit natürlichen Farben, stimmigem Dynamikumfang und ausgeprägten Bilddetails. Allerdings wirken die Bilder gelegentlich etwas zu dunkel. Der digitale Zoom macht bis zu einer zweifachen Vergrößerung eine gute Figur. Bei Dunkelheit kommt es hingegen schnell zu Bildrauschen, der Nachtmodus hilft da wenig. Die Weitwinkellinse wirkt deutlich blasser bei den Farben und liefert nur schwammige Bilddetails. Die Makrolinse hätte man sich auch sparen können.
Selfies sind ausreichend scharf, sie neigen allerdings etwas zu einem Weißstich. Gut gefallen hat uns dafür der Porträtmodus, der ein sauberes Bokeh fabriziert und weniger überbelichtet daherkommt. Videos sind maximal mit Full-HD möglich – wirken dementsprechend nur mäßig scharf. Die elektronische Bildstabilisierung macht aber ordentliche Arbeit, sodass Clips bei Bewegungen nicht übermäßig verwackeln.
Caterpillar Cat S75 im Test - Originalaufnahmen
Ausstattung
Bisher waren die Cat-Smartphones aus unseren Tests wirklich langsam. Das ist zum Glück vorbei: Mit dem Mediatek Dimensity 930 kommt ein ordentlicher Mittelklasse-Prozessor zum Einsatz, der die Bedienung des Smartphones nicht zu einer Qual macht. Im Alltag läuft das S75 damit ausreichend schnell, was die 11.000 Punkte bei Work 3.0 von PCmark belegen. Fürs Gaming ist der Chip allerdings nicht gemacht, abgesehen von Spielen wie Solitär oder Angry Birds.
Standardmäßig bietet der Speicher 6 GByte RAM und 128 GByte. Eine Erweiterung per microSD-Karte ist möglich. Nicht mehr ganz auf dem neuesten Stand sind Wi-Fi 5 sowie USB-C 2.0. Bluetooth 5.1 sowie NFC und 5G gehören ebenfalls zur Ausstattung. Die Ortung ist mit rund 2 Metern sehr genau und erfolgt per GPS, Galileo, Beidou und Glonass. Einen Anschluss für Klinkenstecker gibt es auch.
Das spannendste Feature des Cat S75 ist aber die optionale Satellitenkommunikation. Abseits von vorhandenen Mobilfunknetzen ist damit das Versenden von SMS über ein Satellitennetzwerk möglich. Das funktioniert nahezu weltweit, benötigt aber immer freie Sicht auf den Himmel. Neben Textnachrichten, dem Standort oder Emojis können Nutzer auch ein SOS absetzen. Dafür benötigt es eine zusätzliche SIM, die dem Smartphone samt 20-stelligem Code beiliegt. Zusätzlich bedarf es einer weiteren SIM für GSM, denn die Registrierung für die App Bullit Satellite Messenger benötigt eine Handynummer. In diesem Fall ist der Dual-SIM-Betrieb oder die Nutzung einer Speicherkarte dann nicht möglich.
Nutzt der Empfänger selbst nicht die Bullit-App, erhält er die Nachricht als SMS. Eine Antwort ist nur über den Satellitendienst von Bullit möglich. Setzt man ein SOS ab, geht dieser Notruf nicht gleich an Rettungsdienste, sondern wird von Mitarbeitern des Dienstes zunächst geprüft und bei Bedarf dann weitergeleitet. Die Kosten für den Service starten bei 5 Euro im Monat für maximal 30 Nachrichten, für 10 Euro bekommt man 125 Nachrichten, für 30 Euro dann 400 Nachrichten. Es gibt zudem ein Jahresabo für 60 Euro mit 250 Nachrichten. Notruf-Mitteilungen belasten das Kontingent nicht.
Software & Updates
Hersteller Bullit hält sich mit größeren Anpassungen und Bloatware an der Bedienoberfläche zurück. Als System läuft allerdings noch immer nur Android 12 mit einem nicht mehr aktuellen Patch aus August 2023. Sicherheits-Updates gibt es für drei Jahre, als Upgrade sind nur zwei Versionen geplant – mit Android 14 ist dann Schluss.
Preis
Das Cat S75 ist ab 335 Euro zu haben, die UVP liegt bei 500 Euro. Es gibt nur eine Variante in Schwarz. Für den Satellitendienst sind mindestens 5 Euro im Monat fällig, sofern gewünscht.
Fazit
Das Cat S75 ist für ein Outdoor-Smartphone noch angenehm kompakt und nicht übermäßig schwer. Das Gerät ist extrem robust, wie man es von Geräten dieser Art auch gewohnt ist. Die technische Ausstattung ist verglichen mit früheren Cat-Smartphones deutlich besser, entspricht aber dennoch maximal einem Smartphone bis 200 Euro. Das spannendste Feature ist die Satellitenkommunikation mit Kurznachrichten und SOS, diese belegt dann den zweiten SIM-Sacht und führt zu monatlichen Zusatzkosten.
Update: Der Hersteller des Cat S75, die Bullit Group, ist seit Ende 2024 insolvent. Damit ist dann eine Garantieabwicklung für die Geräte nicht mehr möglich.
Crosscall Stellar-X5
Schlank, robust, stylish: Das Crosscall Stellar-X5 vereint Outdoor-Tauglichkeit und Business-Look. Doch rechtfertigt es den hohen Preis? Das zeigt unser Test.
VORTEILE
- 5G
- sehr flach
- ansprechendes Design
- 5 Jahre Garantie
NACHTEILE
- teuer
- geringe Akkukapazität
- Android 13 und veraltete Patches
Outdoor-Handy Crosscall Stellar-X5 im Test
Schlank, robust, stylish: Das Crosscall Stellar-X5 vereint Outdoor-Tauglichkeit und Business-Look. Doch rechtfertigt es den hohen Preis? Das zeigt unser Test.
Outdoor-Smartphones sind oft klobig, schwer und technisch wenig ansprechend – dieses Vorurteil will das Crosscall Stellar-X5 durchbrechen. Das Unternehmen entwickelt seine Produkte in Frankreich und montiert diese in China. Das robuste Mobilgerät verbindet robustes Design mit einer Eleganz, die es auch im Büroalltag oder für Business-Einsätze attraktiv macht. Mit seinem schlanken Gehäuse, moderner Ausstattung und einer fünfjährigen Garantie hebt sich das Stellar-X5 von der chinesischen Konkurrenz ab. Doch ob es den hohen Preis von 800 Euro rechtfertigen kann, zeigt unser Test.
Design
Franzosen verstehen etwas von Design. Das wird beim Stellar-X5 deutlich. Im Vergleich zu den sonst klobigen und martialischen Outdoor-Handys anderer Hersteller wirkt das X5 nahezu elegant und dezent, es könnte sogar als Business-Smartphone durchgehen. Die Kamera ist auf der Rückseite eben integriert. Die Frontkamera befindet sich in einer Punch-Hole-Notch auf dem Bildschirm.
Das Gehäuse besteht aus sehr stabilem Kunststoff, der zu 25 Prozent recycelt ist. Mit einer Dicke von 11,9 mm ist es für ein Rugged Phone ausgesprochen schlank. Insgesamt fällt es dennoch recht wuchtig mit 172,4 × 80 mm aus im Vergleich zur Display-Diagonale von 6,5 Zoll. Das Gewicht von 250 g ist niedrig für ein robustes Smartphone.
Mit einem Militärzertifikat schmückt sich Crosscall zwar nicht, das Smartphone übersteht Stürze aus einer Höhe von 1,5 Metern auf Beton aber gut. Wir haben es auf dem Parkplatz aus Hüfthöhe auf den Boden geworfen, es hat diese Behandlung problemlos überstanden. Das Display ist geschützt durch Gorilla Glass Victus 2. Das X5 ist nach IP68 staub- und wasserdicht (bis 1,5 Meter Tiefe für 30 Minuten). Hierzu ist der USB-C-Anschluss zusätzlich mit einer Gummiabdeckung geschützt. Es übersteht laut Hersteller zudem Kontakt mit Salzwasser. Die größte Besonderheit: Der Hersteller gewährt 5 Jahre Garantie.
Crosscall Stellar-X5 - Bilderstrecke
Display
Der Bildschirm mit IPS-Panel bietet eine Diagonale von 6,5 Zoll und löst in Full-HD+ mit 2400 × 1080 Pixeln auf. Das führt zu einem gestochen scharfen Bild auf der Anzeige. Ferner bietet es eine Aktualisierungsrate von 60 bis 120 Hz, was für ein geschmeidiges Bild beim Scrollen oder bei Animationen sorgt. Der Touchscreen kann zudem auch mit dünnen Handschuhen oder nassen Fingern genutzt werden.
Die Bildqualität ist ausgesprochen gut. Mit einer maximalen Helligkeit von 450 cd/m² ist es allerdings nicht sonderlich hell. Bei normalem Wetter kann man es im Freien zwar noch ablesen, aber bei starkem Sonnenschein muss man schon ein schattiges Plätzchen aufsuchen, um die Anzeige gut erkennen zu können.
Kamera
Die Dual-Kamera bietet eine Linse mit 50 Megapixel (Sony IMX766) sowie mit 13 Megapixel für Weitwinkelaufnahmen bei 120 Grad. Die Frontkamera löst mit 16 Megapixeln auf. Rein elektronisch erfolgt die Bildstabilisierung.
Für ein Outdoor-Handy schießt das X5 am Tag ziemlich gute Fotos. Das Niveau ist vergleichbar mit einem unteren Mittelklasse-Smartphone für unter 300 Euro (Bestenliste). Aufnahmen sind scharf und bieten einen stimmigen Dynamikumfang und ordentliche Bilddetails, Farben werden naturgetreu wiedergegeben. Auch mit zweifachem Zoom sehen Bilder nicht zu grobkörnig aus. Bei Dunkelheit lässt die Qualität aber rapide nach und offenbart unscharfe Aufnahmen mit viel Bildrauschen.
Die Weitwinkellinse weicht farblich etwas von der Hauptkamera ab. Zudem ist der Dynamikumfang hier schwach ausgeprägt. Die Frontkamera macht bei Tag gute und scharfe Selfies, bei Dunkelheit ist diese Linse wenig zu gebrauchen. Videos sind mit der Hauptkamera in 4K mit 30 FPS oder in Full-HD mit 60 FPS möglich und bieten eine gute Bildqualität. Dazu kommen nette Spielereien wie ein Zeitraffer oder eine Zeitlupe. Zum Bearbeiten der Clips steht die App X-Story zur Verfügung, die mit der Kamera-App verlinkt ist.
Eine Besonderheit ist der Unterwassermodus. Ist dieser aktiv, wird der Touchscreen gesperrt, um Bilder unter Wasser machen zu können. Den Auslöser betätigt man dann über eine der programmierbaren Knöpfe, standardmäßig mit der Taste rechts unten. Die Foto-App namens X-Cam wirkt sehr schick gestaltet und hebt sich von der Standard-App von Android deutlich hervor. So wählt man etwa die Haupt-, Weitwinkel- oder Selfielinse über drei gezielte Icons rechts unten.
Crosscall Stellar-X5 - Originalaufnahmen
Ausstattung
Als Prozessor kommt ein Qualcomm QCM5430 zum Einsatz. Dieser bietet eine ordentliche Leistung auf solidem Mittelklasse-Niveau. Damit gehört das Crosscall Stellar-X5 zu den bisher leistungsstärksten Smartphones aus unsern Tests, wie die 13.000 Punkte aus PCmark zeigen. Das zeigt sich auch im Alltag, bei dem das Smartphone flüssig und ohne Ruckler arbeitet. Für Spiele ist der Chip allerdings weniger gedacht, so ist die Grafikleistung laut Wild Life aus 3D-Mark mit 1100 Punkten eher niedrig.
Als Speicher stehen 128 GB (UFS 3.1) sowie 8 GB RAM (DDR5) zur Verfügung. Speziell die Speicherkapazität könnte für den Preis aber größer ausfallen als bei der chinesischen Konkurrenz, wo 256 GB zum Standard gehören. Eine Erweiterung per microSD-Karte ist aber möglich.
Richtig gut sieht es bei den Schnittstellen aus: Das Gerät bietet aktuelle Standards mit USB-C 3.2, Wi-Fi 6E, 5G, Bluetooth 5.2 und NFC. Über den Dienst X-Space kann das Handy auch mit einem Bildschirm verbunden werden, um zum mobilen Desktop zu mutieren. Der Dual-SIM-Betrieb ist möglich, allerdings zulasten eines Slots zur Speichererweiterung. Die Ortung erfolgt mittels GPS, Glonass, Beidou und Galileo mit einer Genauigkeit von üblichen 3 Metern laut GPS-Test.
Nicht eine, sondern gleich zwei programmierbare Tasten befinden sich am Crosscall-Handy. Diese können jeweils mit zwei Funktionen belegt werden in den Einstellungen (für dreifaches oder langes Drücken).
Software
Das Crosscall Stellar-X5 läuft leider noch mit Android 13. Der Sicherheits-Patch stammt zudem aus August und ist veraltet, auch wenn der Hersteller Software-Support für 5 Jahre in Aussicht stellt und Updates bis Android 16.
Die Bedienoberfläche orientiert sich an Standard-Android und bietet standardmäßig Icons zur Navigation. Der Hersteller hält sich mit Bloatware zurück. Neben der speziellen Foto-App gibt es ein paar Dienste von Crosscall, etwa eine App zum Kalibrieren der Sensoren (X-Sensors), ein Videobearbeitungs-Tool sowie X-Talk für Push-to-Talk – der Dienst wurde allerdings Ende letzten Jahres eingestellt.
Akku
Das relativ schlanke Gehäuse und niedrige Gewicht lassen nur einen Schluss zu: Die Akkukapazität ist nicht so üppig wie bei chinesischen Outdoor-Handys. Mit 4500 mAh findet sich hier eher ein handelsübliches Fassungsvermögen. Damit ist das Crosscall Stellar-X5 kein Ausdauerkönig. Beim simulierten Betrieb im Battery Test von PCmark kamen wir nur auf knapp 9,5 Stunden, ein eher durchschnittlicher Wert für ein Smartphone.
Wer länger im Freien unterwegs ist, sollte also an eine Powerbank denken. Laden ist kabelgebunden mit bis zu 18 Watt möglich, ein Netzteil liegt nicht bei.
Preis
Das Crosscall Stellar-X5 scheint vorwiegend für den gewerblichen Bereich konzipiert worden zu sein, wie der hohe Preis bei einer UVP von 900 Euro zeigt. Die Straßenpreise liegen derzeit bei knapp 783 Euro. Das ist teuer für die Ausstattung – selbst bei einem Outdoor-Smartphone.
Fazit
Das Crosscall Stellar-X5 zeigt sich als besonders schlankes und leichtes Outdoor-Smartphone, das sich somit ideal für Alltag oder den Business-Einsatz eignet. Es punktet mit solider Leistung und guter Ausstattung, einschließlich einer ordentlichen Kamera. Allerdings ist es weniger für längere Outdoor-Abenteuer geeignet, da die Akkulaufzeit vergleichsweise kurz ausfällt. Positiv hervorzuheben sind ferner die Garantie von fünf Jahren, die ein starkes Argument für Langlebigkeit und Zuverlässigkeit bieten. Ein Schwachpunkt ist jedoch die nicht mehr aktuelle Software sowie der hohe Preis.
Fossibot F102
Das Fossibot F102 passt wahrscheinlich in keine Hosentasche, bietet dafür aber spannende Features. Eine 108-Megapixel-Kamera, 12/256 GByte und ein Mega-Akku sind nur einige davon. Mehr zeigt der Test.
VORTEILE
- überaus robustes und wasserdichtes Gehäuse
- Akkulaufzeit nicht von dieser Welt
- riesige LED-Taschenlampe auf der Rückseite
- integrierte Nachtsichtkamera
NACHTEILE
- so dick und schwer wie drei normale Smartphones
- keine Unterstützung für 5G
- Display zu dunkel
Outdoor-Handy Fossibot F102 im Test
Das Fossibot F102 passt wahrscheinlich in keine Hosentasche, bietet dafür aber spannende Features. Eine 108-Megapixel-Kamera, 12/256 GByte und ein Mega-Akku sind nur einige davon. Mehr zeigt der Test.
Smartphones, bei denen man direkt beim Auspacken merkt, dass man einen Menschen damit erschlagen könnte, gibt es nicht so oft. Das Fossibot F102 ist eines davon. Dieses Kriegsgerät ist ungefähr so dick und so schwer wie drei normale Smartphones und kommt mit diversen Features, die man bei normalen Smartphones nicht findet. Dazu gehört die sehr starke 3-Watt-LED-Taschenlampe auf der Rückseite, mit der sich ein ganzer Raum ausleuchten lässt, oder der riesige, 16500 Milliamperestunden große Akku, der problemlos eine ganze Arbeitswoche durchhalten kann. Womit das Fossibot F102 noch begeistern konnte und wo der Klotz dennoch schwächelt, zeigt der Testbericht.
Design
Ein paar Worte zum Design des Fossibot F102 haben wir schon verloren. Das Gerät ist riesig, in alle drei Dimensionen – es beherbergt neben seinem Akku auch einen 6,58 Zoll großen Bildschirm. Dennoch ist es wohl die Dicke, die das Smartphone so beeindruckend und Furcht einflößend macht. Mit seinen 25,6 Millimetern ist das relativ hochwertig gestaltete Mobilgerät ungefähr so dick wie eine durchschnittliche Banane oder drei übliche Smartphones. Das markanteste Designelement ist wohl die riesige, kreisrunde LED auf der Rückseite. Bedient wird sie durch zwei farblich abgesetzte Knöpfe, die sich auf der rechten Seite des Geräts befinden.
Das F102 liegt auf dem Tisch wie ein Felsbrocken oder ein Ziegelstein – Vergleiche fallen hier ganz viele ein. Dem „Outdoor“ in seinem Namen macht das Gerät auch sonst alle Ehre: Das Design ist extrem robust, alle Ecken und Kanten sind durch Kunststofflippen geschützt, Anschlüsse mit Gummidichtungen versehen. Wir zweifeln nicht daran, dass das Gerät Stürze auch aus zwei Metern problemlos überstehen könnte. Es ist zudem nach IP69K wasser- und staubdicht und entspricht dem Militärstandard MIL-STD-810H. Das macht das Fossibot F102 zu einer guten Wahl als Baustellenhandy oder beim Wandern in der Wildnis.
Display
Mit dem Display des Fossibot F102 sollte man sich auch draußen bewegen und die Inhalte auch dort ablesen können, könnte man meinen – schließlich hat das Gerät ja den Namenszusatz „Outdoor“. Schade ist, dass die erreichte maximale Helligkeit mit 550 cd/m² dann doch eher im Mittelfeld liegt; ein chronisches Problem bei Mittelklasse-Outdoor-Smartphones (Bestenliste). Bei direkter Sonneneinstrahlung kann es schwierig sein, den Bildschirm ablesen zu können.
Das LCD-Panel ist ansonsten aber überzeugend: Die Auflösung ist mit 2048 × 1080 Pixel ausreichend hoch (Pixeldichte von 401 ppi), einzelne Bildpunkte sind mit dem bloßen Auge nicht mehr zu erkennen. Die Farben sind angenehm und kräftig, es gibt aber einen minimalen Blaustich. Erfreulich finden wir, dass Fossibot sich für ein Panel mit 120 Hz Bildwiederholrate entschieden hat. Dadurch erscheinen Ein- und Ausgaben sowie Animationen und Spiele auf dem Bildschirm besonders geschmeidig und flüssig.
Kamera
Die Kamera-Ausstattung des Fossibots ist in Ordnung – nicht mehr, aber auch nicht weniger. Käufer erhalten ein Array aus einer Hauptkamera mit stolzen 108 Megapixel, einer Makrokamera mit 5 Megapixel und einer Nachtsichtkamera mit 20 Megapixel. Fossibot hätte sich in unseren Augen gegen die Makrokamera entscheiden und stattdessen eine Ultraweitwinkellinse installieren können. Bei gutem Licht ist die Hauptkamera – ein Samsung S5HKM2-Sensor übrigens – in der Lage, hochwertige Aufnahmen mit einem guten Dynamikumfang und ausreichend hoher Detailliertheit anzufertigen.
Erst beim genaueren Reinzoomen stellt man fest, dass es etwas an der Schärfe mangelt. Farben werden recht akkurat mit minimaler Tendenz zur Übersättigung dargestellt. Zunehmend hoffnungsloser wird es, je weniger Licht zur Verfügung steht. Einen Nachtmodus gibt es nicht, dafür aber die erwähnte Infrarot-Nachtsichtkamera: Bei völliger Dunkelheit kann sie schwarz-weiße Aufnahmen der Umgebung anfertigen. Am zuverlässigsten funktioniert das in geschlossenen Räumen, wo es für die Infrarot-Strahlen ausreichend Fläche zum Reflektieren gibt, aber auch draußen können auf wenige Meter Distanz brauchbare Aufnahmen entstehen. Das Konzept sehen wir allgemein eher als Gimmick, besonders in der vorliegenden Qualität eignet sich die Kamera maximal für spontane Schnappschüsse im coolen Infrarot-Look.
Bei der Frontkamera mit 32 Megapixeln verhält es sich wie bei der Hauptkamera – je mehr Licht, desto besser die Aufnahmen, und bei ausreichend Licht sind sie brauchbar.
Fossibot F102 - Originalaufnahmen
Ausstattung
Herz und Hirn des Fossibot F102 sind ein MediaTek Helio G99. Der Chip der oberen Mittelklasse taktet mit bis zu 2,2 GHz und legt besonders auf die Energieeffizienz viel Wert. Die in Benchmarks erreichten Werte von 9600 Punkten bei PCmark Work 3.0 und 1250 Punkten bei 3Dmark Wild Life bezeugen diese Priorisierung des Energiesparens über der rohen Leistung. Mit den Benchmark-Ergebnissen liegt das Fossibot F102 eher im Mittelfeld, in der alltäglichen Nutzung aber deutlich darüber: Apps und Programme öffnen ohne Zögern, Menüs laden unmittelbar.
Auch die meisten Spiele laufen tadellos. Unterstützt wird diese Leistung durch die satten 12 GByte an Arbeitsspeicher, die dem Prozessor zur Verfügung stehen und effektives Multitasking erlauben. Die verbauten 256 GByte Speicher bieten nur UFS 2.2 und sind nicht so schnell, was angesichts des Preises allerdings akzeptabel ist.
Über die typischen Hardware-Komponenten hinaus beinhaltet die Ausstattung des Fossibots F102 Wi-Fi 5, Bluetooth 5.2 und GPS mit Glonass. Bedauerlich finden wir, dass sich bei diesem Smartphone gegen 5G entschieden wurde – diese Zukunftstechnologie ist im Jahr 2023 bei Geräten in dieser Preisklasse mittlerweile üblich. NFC ist jedoch verbaut. Der USB-C-Port ist von der langsameren Sorte 2.0 – kennen wir von Geräten, die einen niedrigeren dreistelligen Bereich kosten.
Die Stereo-Lautsprecher sind in Ordnung. Begeistert hat uns eher die große, 3 Watt starke LED-Taschenlampe auf der Rückseite. Sie bietet genug Helligkeit, um einen gesamten Raum auszuleuchten, und unterstützt drei Helligkeitsstufen mit SOS-Option. Gesteuert wird sie durch die zwei Knöpfe auf der linken Seite des Geräts. Auf dem Gerät läuft Android 13. Der Sicherheits-Patch aus September ist zum Testzeitpunkt Ende November nicht mehr ganz auf dem neuesten Stand.
Akku
Es kommt selten vor, dass uns ein Handy-Akku so begeistert, wie es beim Fossibot F102 der Fall ist. Diese massive Lithium-Ionen-Zelle mit einer Kapazität von 16.500 Milliamperestunden hält im PCmark Battery Test wahnwitzige 34 Stunden durch. Im Test zeigt sich: Der Stand-by-Verbrauch des Akkus tendiert gegen null, eine ganze Arbeitswoche mit dem Gerät durchzuhalten (vier bis fünf Tage) sollte kein Problem sein. Wiederaufgeladen wird der Akku mit 33 Watt, der Ladevorgang dauert rund vier Stunden. Ein passendes Netzteil ist im Lieferumfang enthalten.
Preis
Das Handy ist ab dem 10. Dezember verfügbar, Kauf und Bestellung sind bereits jetzt möglich. Das Fossibot F102 kostet regulär 200 Euro. Mit dem Gutschein-Code PUJ4M8MJ bekommen TechStage-Leser das Outdoor-Smartphone schon für 180 Euro. Angesichts der guten Ausstattung ist das ein echtes Schnäppchen. Die Lieferung erfolgt kostenlos aus Lagerbeständen in der Europäischen Union.
Fazit
Es fällt schwer, eine Sache zu finden, die man mit diesem Smartphone nicht erledigt bekommt. Das Outdoor-Monster kann alles: Multitasking dank ausreichend guter Performance, fotografieren dank ausreichend guten Kameras und vor allem tagelang durchhalten dank eines exorbitant großen Akkus. Schwach fanden wir lediglich das etwas dunkle Display und die fehlende Unterstützung für 5G-Netze. Wer keine Angst vor der Dicke und Schwere des Smartphones hat und einfach nur ein verlässliches, robustes Arbeitsgerät sucht, wird hiermit wohl wunschlos glücklich.
Fossibot F106 Pro
Das Fossibot F106 Pro lockt mit robuster Bauweise, riesigem Akku und Nachtsichtkamera. Das ist gut für Outdoor-Abenteuer – doch reicht die Ausstattung im Alltag aus?
VORTEILE
- Nachtsichtkamera
- lange Akkulaufzeit
- helles LED-Licht
- sehr robust und wasserdicht (IP69K)
- sehr günstig
NACHTEILE
- langsame Performance
- dunkles LCD
- veralteter Software-Patch
- nur 4G (LTE)
- klobig & schwer
Fossibot F106 Pro im Test
Das Fossibot F106 Pro lockt mit robuster Bauweise, riesigem Akku und Nachtsichtkamera. Das ist gut für Outdoor-Abenteuer – doch reicht die Ausstattung im Alltag aus?
Als robustes Outdoor-Handy ist das Fossibot F106 Pro eine interessante und preiswerte Option für Camping- oder Naturliebhaber. Der große Akku sorgt für eine lange Akkulaufzeit, eine strahlend helle LED-Leuchte dient als Taschenlampe, und dank der Nachtsichtkamera kann man bei Dunkelheit etwa nach Tieren Ausschau halten.
Abstriche gibt es bei der technischen Ausstattung, der Qualität der Kamera sowie dem etwas zu dunklen LCD mit Full-HD+-Auflösung. Wie gut das Outdoor-Schnäppchen ab 157 Euro (Code: BG05b44f) ist, zeigt der Testbericht.
Design
Wie viele Smartphones seiner Art ist das Fossibot F106 Pro ein ganz schön grobschlächtiger Klotz. Das Outdoor-Handy ist mit Abmessungen von 174,2 × 82,4 × 22,3 mm so dick wie zwei Finger breit sind und wiegt mit 470 g so viel wie ein Tablet. Dafür steckt es einiges ein. Das Gehäuse aus Metall ist an den Rändern und Ecken zusätzlich gummiert.
Das obligatorische Zertifikat für die US-Militärnorm MIL-STD-810H sowie die Schutzklasse IP69K ist an Bord. Es ist damit äußerst robust, staub- und wasserdicht – selbst bei heißem Wasser unter Hochdruck. Wir haben es mehrfach quer durchs Büro geworfen, und es funktioniert immer noch einwandfrei. Die Kamera auf der Rückseite ist in einer Linie mit den beiden Linsen sowie dem LED-Blitz angeordnet. Darunter befinden sich ein Lautsprecher und eine LED-Leuchte. Der rote Button ist frei programmierbar.
Fossibot F106 Pro - Bilder
Display
Das LCD mit IPS-Panel misst 6,58 Zoll in der Diagonalen und löst 2408 × 1080 Pixel auf – für ein Outdoor-Handy in dieser Preisklasse keine Selbstverständlichkeit. Das Ergebnis ist ein gestochen scharfes Bild mit hoher Blickwinkelstabilität und naturgetreuen Farben.
Luft nach oben gibt es allerdings bei der Helligkeit. Der Hersteller gibt rund 420 cd/m² an, gemessen haben wir jedoch nur etwa 380 cd/m². Das ist wenig – und genau das wird draußen zum Problem. Bei direkter Sonneneinstrahlung ist das Display nur schwer ablesbar, was gerade bei einem Outdoor-Smartphone besonders ärgerlich ist.
Kamera
Das Fossibot F106 Pro setzt auf eine 48-Megapixel-Hauptkamera, ergänzt durch eine 20-Megapixel-Infrarot-Linse für Nachtsicht in Schwarz-Weiß. Für Selfies gibt es eine 16-Megapixel-Frontkamera.
Allzu viel sollte man von der Kamera allerdings nicht erwarten. Bei Tageslicht gelingen akzeptable Aufnahmen mit ausreichender Schärfe. Der Dynamikumfang ist jedoch begrenzt, Farben wirken etwas blass, und feine Bilddetails könnten deutlich besser ausfallen. Bereits bei zweifachem Zoom macht sich starkes Bildrauschen bemerkbar.
Nachts gerät die Hauptkamera schnell an ihre Grenzen – ohne Blitz bleibt kaum etwas erkennbar. Die Nachtsichtkamera ist zwar eine nette Spielerei für Outdoor-Fans, doch die Bildschärfe lässt zu wünschen übrig. In völliger Dunkelheit liefert sie immerhin ein brauchbares Schwarz-Weiß-Bild, wenn auch mit mäßiger Detailtreue.
Selfies enttäuschen mit blassen Farben, was sie milchig erscheinen lassen. Im Porträtmodus ist das Bokeh eher unsauber. Auch bei Videos gibt es Einschränkungen: Die maximale Auflösung liegt bei Full-HD, doch die Clips sind oft unscharf, wackelig und leiden unter ausgewaschenen Farben.
Fossibot F106 Pro - Originalaufnahmen
Ausstattung
Im Fossibot F106 Pro arbeitet der Mediatek Helio G85 – ein einfacher Mittelklasse-Prozessor, der mittlerweile etwas in die Jahre gekommen ist. Die Performance bleibt entsprechend überschaubar: Beim PCmark-Benchmark erreicht das Gerät nur 7800 Punkte und landet damit im unteren Drittel unseres Testfelds. Im Alltag kommt es gelegentlich zu Rucklern und die Grafikleistung ist schwach – was magere 700 Punkte bei 3Dmark Wild Life belegen. Für anspruchsvolle Spiele ist das Smartphone damit ungeeignet, für einfache Games wie Solitär oder Sudoku reicht es aber aus.
Punkten kann das F106 Pro bei der Speicherausstattung: Mit 256 GB internem Speicher, der sich per microSD-Karte erweitern lässt, gibt es genug Platz für Apps, Fotos und Videos. Der Arbeitsspeicher ist mit 8 GB für den Alltag ausreichend.
Die Ortung per GPS, Glonass, Beidou und Galileo funktioniert präzise – die Genauigkeit liegt bei etwa drei Metern. Beim Thema Konnektivität bleibt das Smartphone jedoch auf dem Boden der Tatsachen: Es gibt nur 4G (LTE). Auch das WLAN ist mit Wi-Fi 5 nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit, aber in dieser Preisklasse keine Überraschung. Dazu passt USB-C 2.0 für eher langsame Datenübertragungen.
Der Lautsprecher auf der Rückseite erreicht laut unseren Messungen eine maximale Lautstärke von bis zu 85 dB. Der Klang ist allerdings eher blechern und bietet wenig Tiefe und Volumen. Als Notlösung reicht er aus, aber jeder Bluetooth-Speaker liefert einen besseren Sound. Ein nettes Extra ist die programmierbare Zusatztaste, die sich mit bis zu drei Funktionen gleichzeitig (kurzes, langes oder doppeltes Drücken) belegen lässt – etwa für schnelles Öffnen der Kamera.
Software
Das Fossibot F106 Pro 5G kommt mit Android 14 und einer Bedienoberfläche, die sich stark an „Vanilla Android“ anlehnt – allerdings mit leicht abgewandelten App-Icons. Ein App-Drawer ist von Haus aus mit an Bord. Zum Testzeitpunkt im März lief das Gerät noch mit dem Sicherheits-Patch aus Dezember 2024 – ist also nicht mehr aktuell. Große Update-Versprechen sollte man sich von Fossibot aber besser nicht machen. Ein Upgrade auf Android 15 halten wir für unwahrscheinlich.
Akku
Das F106 Pro hat einen riesigen Akku mit 12.000 mAh. Die Akkulaufzeit ist im Vergleich zu anderen Outdoor-Handys dennoch etwas ernüchternd. Wir konnten mit dem Battery Test von PCmark rund 20 Stunden ermitteln. Andere Geräte halten hier bis zu 30 Stunden durch. Damit hält der Akku im Alltag dennoch knapp zwei bis drei Tage, bevor das Gerät an die Steckdose muss.
Ein Ladegerät mit einer Leistung von 30 W liegt bei. Damit dauert ein Ladevorgang knapp drei Stunden. Kabelloses Laden bietet das F106 Pro nicht.
Preis
Die UVP liegt bei rund 249 Euro. Die meisten Händler verlangen 180 bis 230 Euro für das Outdoor-Handy. Bei Banggood bekommt man das F106 Pro derzeit für 157 Euro mit dem Code BG05b44f. Der Versand erfolgt aus der Tschechischen Republik binnen weniger Tage.
Fazit
Das Fossibot F106 Pro bietet als robustes Outdoor-Smartphone einen großen 12.000-mAh-Akku, eine Nachtsichtkamera sowie eine strahlend helle LED-Leuchte. Besonders für Naturfreunde oder den Campingurlaub ist es eine sinnvolle Wahl. Auch das LCD mit Full-HD+ kann sich sehen lassen.
Die Leistung des betagten Helio-G85-Chips ist allerdings nur mittelmäßig, das Display zu dunkel für den Außeneinsatz, und die Kamera liefert nur mäßige Ergebnisse. Auch beim Software-Support sollte man keine großen Hoffnungen haben. Wer ein günstiges Outdoor-Handy mit langer Akkulaufzeit und Nachtsichtkamera sucht und mit den Schwächen leben kann, bekommt hier ein solides Gerät für den rauen Einsatz. Insbesondere ist der Preis fair.
Gigaset GX4
Das Gigaset GX4 ist das preiswerteste aktuelle Outdoor-Handy des Herstellers aus Bocholt. Wie gut das Smartphone ist, zeigt der Test.
VORTEILE
- obust & wasserdicht
- lange Akkulaufzeit & Wechsel-Akku
- programmierbare Taste
NACHTEILE
- Display nur mit HD-Auflösung
- wenig interner Speicher
- kein 5G
Gigaset GX4 im Test
Das Gigaset GX4 ist das preiswerteste aktuelle Outdoor-Handy des Herstellers aus Bocholt. Wie gut das Smartphone ist, zeigt der Test.
Gigaset bringt nach dem Gigaset GX6 (Testbericht) ein weiteres neues Outdoor-Handy auf den Markt. Das Gigaset GX4 ersetzt das in die Jahre gekommene Gigaset GX290 Plus (Testbericht) als preiswertes Modell im Sortiment des Herstellers. Gefertigt wird das robuste und wasserdichte Outdoor-Smartphone tatsächlich in Deutschland im Werk in Bocholt – das verdeutlicht auch der Schriftzug „Made in Germany“ auf der Rückseite des Gehäuses. Die meisten Komponenten und Chips dafür stammen aber aus Asien.
Der Akku ist austauschbar und verspricht eine lange Laufzeit des Smartphones. Wie gut sich das GX4 im Outdoor-Einsatz schlägt, entlarvt dieser Test.
Design
Gigaset geht beim Design des GX4 einen anderen Weg als beim Gigaset GX6 (Testbericht), den Outdoor-Charakter sieht man dem GX4 sofort an. Während das GX6 eher mit starken Rundungen auf der Rückseite aufgefallen war, ist das GX4 „kastenförmig“ und kantig. Das GX6 ist eleganter, das GX4 wirkt aber dafür robuster - wie man es von einem Outdoor-Smartphone auch erwartet.
Nur die Ecken des Handys sind abgerundet, die Seiten des Gehäuses schließen jeweils orthogonal ab. Der Gehäuserand besteht aus Metall und ist mit einer Schutzschicht aus Gummi überzogen – nur entlang der Power-Taste und Lautstärkewippe sowie beim programmierbaren Knopf auf der gegenüberliegenden Seite öffnet sich die Gummischicht und offenbart darunter das Metall.
Die Rückseite hingegen besteht aus einer ziemlich dünnen Kunststoffabdeckung. Großes Vertrauen erweckt diese bei uns nicht – aber tatsächlich bleibt sie unbeirrbar am vorgesehenen Platz, wenn man das GX4 quer durchs Büro wirft. Auch der Rest des Handys hat das unbeschadet überstanden. Damit es so viel einstecken kann, wurde es hierzu einer Reihe von Tests der amerikanischen Militärnorm MIL-STD-810H unterzogen. Unter der Abdeckung sitzt der wechselbare Akku sowie zwei Slots für Nano-SIM-Karten (Dual-SIM). Einer davon dient alternativ als Steckplatz für eine Micro-SD-Karte.
Im Verhältnis zum eher kleinen 6,1-Zoll-Display ist das GX4 wuchtig. Die Abmessungen betragen 160,9 × 80 × 12,2 mm – das ist minimal größer als ein Samsung Galaxy S21 FE (Testbericht) mit Schutzhülle. Es wiegt zudem stolze 270 g, da ist fast 100 g schwerer als gewöhnliche Smartphones in vergleichbarer Größe. Das Gerät ist nach IP68 zertifiziert und damit staub- wie wasserdicht. Bis in eine Tiefe von 1,5 Meter kann es für 30 Minuten in Süßwasser überstehen, verspricht Gigaset. Die Verarbeitung ist hochwertig und wirkt abgesehen von der Abdeckung für den Akku sehr robust. Alle Knöpfe bieten einen sehr festen Druckpunkt.
Auffälliges Merkmal auf der Rückseite ist die Dual-Kamera – flach und eben eingebettet in einem runden Element. Das leuchtet ringförmig als LED-Spotlight auf, wenn man eine Nachricht bekommt oder einen Anruf verpasst hat. Das sieht nicht nur schick aus, sondern ist auch praktisch. Liegt das Handy mit dem Display nach oben, leuchtet eine kleine LED im Display auf. Ein weiterer Hinweis auf die robuste Bauart des Smartphones ist der üppige Bildschirmrand. Das ist der erhöhten Stabilität als Outdoor-Smartphones geschuldet. Die vordere Kamera für Selfies befindet sich in einer grobschlächtigen Waterdrop-Notch.
Display
Das LC-Display mit IPS-Panel hat eine Diagonale von 6,1 Zoll und löst nur mit maximal 1560 × 720 Pixel auf. Das führt zu einer Pixeldichte von knapp über 280 ppi (Pixel pro Zoll). Dabei sind Pixel noch leicht mit dem Auge zu erkennen, die Wiedergabe von Inhalten mit Full-HD ist folglich nur in HD möglich. Schade, für den Preis von 349 Euro hätten wir eine höhere Auflösung erwartet, bei Outdoor-Smartphones das aber nicht ungewöhnlich.
Die Bildqualität ist ordentlich, aber nicht überragend. Die Blickwinkelstabilität ist gut, Farben könnten jedoch eine Spur kräftiger erscheinen, der Bildschirm lässt dabei insgesamt Strahlkraft missen. Mit den ausgeprägten Kontrasten eines OLED-Displays kann das LCD nicht mithalten. Etwas enttäuscht sind wir von der maximalen Helligkeit. Messen konnten wir etwa 535 cd/m² – Gigaset spricht von 550 cd/m², nur eine minimale Abweichung. Bei normalem Winterwetter reicht das aus, um das Display im Freien gut ablesen zu können. Wenn die Sonne scheint, ist der Bildschirm aber nicht mehr hell genug.
Dafür bringt das Display Stärken mit, die für ein Outdoor-Handy angemessen sind. Die Berührungsempfindlichkeit ist höher, so kann man Touch-Eingaben auch mit nassen Fingern oder mit Handschuhen bis zu einer Dicke von 2 mm machen. Mit richtig dicken Winterhandschuhen klappt das allerdings nicht mehr.
Kamera
Für Fotos greift das GX4 auf eine Dual-Kamera sowie eine Frontkamera für Selfies zurück. Die Hauptkamera mit f/1.79-Blende löst maximal mit 48 Megapixel auf im Format 4:3. Alternativ kann man die volle Bildbreite von 19,5:9 wählen. Standardmäßig fasst sie je vier Pixel zu einem zusammen, sodass Aufnahmen mit 12 Megapixel entstehen. Auf Wunsch kann man auch die vollen 48 Megapixel abrufen. Das zweite Objektiv ist für Ultraweitwinkelaufnahmen gedacht und bietet 8 Megapixel und eine f/1.79-Blende. Für Selfies steht eine Knipse mit 16 Megapixel bereit.
Bei Tageslicht gelingen mit der Kamera insgesamt ordentliche Aufnahmen. Schärfe und Bilddetails sind ausreichend, Farben wirken natürlich. Der Dynamikumfang ist jedoch recht schmal. Das führt zu vielen dunklen Stellen auf Aufnahmen bei schwachen Lichtverhältnissen. Den zweifachen digitalen Zoom kann man sich schenken, der erzeugt grobpixelige Aufnahmen.
Die Ultraweitwinkellinse weicht farblich nur leicht von der Hauptkamera ab. Dafür sind Bilddetails nur noch schwach ausgeprägt und der Dynamikumfang noch geringer. Eine deutlich bessere Figur macht das Objektiv im Makromodus bei Nahaufnahmen – ein guter Beleg dafür, dass es bei einem Smartphone gar keine spezielle Makrolinse braucht.
Selfies sind ganz passabel und bieten ausreichend Bildschärfe und Kontraste. Im Porträtmodus klappt das Bokeh auf Anhieb ohne Fehler. Videoaufnahmen sind maximal bis QHD-Auflösung bei 30 fps (Frames pro Sekunde möglich). Mangels optischer Bildstabilisierung sind Bewegtbilder sehr wackelig, Farben wirken zudem ausgelutscht.
Gigaset GX4 - Originalaufnahmen
Ausstattung
Das GX4 treibt ein Mediatek Helio G99 an – ein mehr als solider Mittelklasse-Prozessor. Für ein Outdoor-Smartphone in dieser Preisklasse ist die CPU erstaunlich stark. Im Betrieb kommt es zu keinen nennenswerten Verzögerungen, das Betriebssystem läuft geschmeidig. Beim Benchmark Work 3.0 von PCmark erreichen wir damit etwa 9000 Punkte. Das entspricht dem deutlich teureren AGM Glory G1S (Testbericht) oder einem Nokia G60 5G (Testbericht). Die Grafikleistung der integrierten GPU Mali-G57 MC2 ist mittelmäßig, was die 1350 Punkte bei „Wild Life“ von 3Dmark zeigen. Für eine Runde Casual Games reicht das aber jederzeit aus.
Etwas mau ist die Speicherausstattung mit 4/64 GByte – andere Varianten gibt es nicht. Immerhin nutzt das Handy bei Bedarf eine Micro-SD-Karte bis zu 1 TByte. Der USB-C-Slot arbeitet maximal nach 2.0-Standard, was zu einer langsamen Datenübertragung führt. Das ist in dieser Preisklasse bei wenigen Smartphones anders. Umso erfreulicher ist der vorhandene Klinkensteckplatz für Fans kabelgebundener Kopfhörer. Die rote Taste links am Gerät ist programmierbar und kann mit einer gewünschten Funktion belegt werden.
In Sachen Konnektivität ist der neueste Stand weit entfernt: Für heimische Netzwerke steht maximal Wi-Fi 5 (IEEE 802.11ac) zur Verfügung, mobil ist nur LTE möglich. Im Alltag fällt das mangels flächendeckender 5G-Netzabdeckung vermutlich nicht groß auf, es hinterlässt aber den Eindruck, veraltete Technik bekommen zu haben. Immerhin ist Bluetooth 5.2 und NFC mit an Bord.
Zum Navigieren greift das Handy auf eine große Auswahl an Satellitennetzwerken zurück: A-GPS, GLONASS, Beidou, Galileo und QZSS. Ein Fingerabdrucksensor im Power-Button gehört ebenfalls zur Ausstattung und arbeitet zuverlässig.
Als Betriebssystem läuft ab Werk Android 12. Gigaset hält sich mit größeren Anpassungen an der Bedienoberfläche zurück und verschont die Käufer auch mit Bloatware. Der Sicherheits-Patch stammt noch aus November 2022 und ist somit nicht mehr übermäßig aktuell. Insgesamt sind für das Gigaset GX4 Updates für Android 13 und Android 14 vorgesehen. Sicherheitspatches gibt es für vier Jahre bis März 2027 – das ist sehr lobenswert.
Akku
Der wechselbare Akku hat eine Kapazität von 5000 mAh. Sollte dessen Leistung nach einigen Jahren nachlassen, ist ein Tausch also problemlos möglich. Positiv überrascht waren wir bei der Akkulaufzeit. Beim Battery Test von PCmark Work 3.0 erreichte das GX4 eine simulierte Laufzeit von fast 16 Stunden. Das ist ein ziemlich guter Wert und liegt fast auf dem guten Niveau des langsamen Vorgängers. Hier dürfte sich unter anderem die niedrige Display-Auflösung positiv bemerkbar machen.
Ein Ladegerät legt Gigaset aus Gründen der Nachhaltigkeit nicht bei, ein Trend, den wir schon von Nokia, Samsung und anderen Herstellern kennen. Das Handy erlaubt die Nutzung von Power Delivery 3.0 mit bis zu 30 Watt. Damit dauert ein vollständiger Ladevorgang etwas mehr als eine Stunde.
Preis
Die UVP für das Gigaset GX4 liegt bei 349 Euro. Straßenpreise sind kaum niedriger. Erhältlich ist das Outdoor-Smartphone in Schwarz oder Petrol mit 4/64 GByte.
Fazit
Das Gigaset GX4 gehört zu den wenigen Smartphones, die noch in Deutschland hergestellt werden. Das robuste Smartphone ist wasserdicht und gut gegen Stöße geschützt. Damit ist es ein zuverlässiger Begleiter für Outdoor-Fans oder tollpatschige Personen. Das GX4 richtete sich an alle, die ein robustes Handy benötigen und viel Wert auf eine lange Akkulaufzeit legen, denen eine gute Display-Auflösung nicht so wichtig ist.
Die Leistungsfähigkeit ist für den Preis angemessen, die Akkulaufzeit ist wirklich gut. Dank austauschbarem Akku und Sicherheits-Updates für vier Jahre darf es auf eine lange Nutzungsdauer hoffen.
Einige Punkte sind aber nicht mehr zeitgemäß beim GX4. Besonders enttäuschend ist die HD-Auflösung des Displays, die Helligkeit müsste für ein Outdoor-Gerät höher sein. 5G fehlt ebenfalls.
Gigaset GX6
Für ein Outdoor-Smartphone wirkt das Gigaset GX6 dezent und überrascht mit gehobener Ausstattung. Wie gut das beste Handy von Gigaset ist, zeigt der Test.
VORTEILE
- starker Prozessor
- austauschbarer Akku
- gute Hauptkamera
- langer Software-Support
NACHTEILE
- mittelmäßiges LCD
- nur Makro- statt Weitwinkellinse
- Akkulaufzeit könnte besser sein
Gigaset GX6 im Test
Für ein Outdoor-Smartphone wirkt das Gigaset GX6 dezent und überrascht mit gehobener Ausstattung. Wie gut das beste Handy von Gigaset ist, zeigt der Test.
Das Gigaset GX6 ist das neueste Smartphone des deutschen Herstellers aus Bocholt. Dabei handelt es sich um ein robustes Outdoor-Handy in der Art des Gigaset GX290 Plus (Testbericht). Blickt man auf die Hardware, wird schnell klar: Es ist das bisher beste Gerät von Gigaset, das zeigt sich auch am Preis von knapp 570 Euro. Der deutsche Hersteller hatte sich bisher durch preiswertere Mittelklasse-Geräte wie das Gigaset GS5 (Testbericht) sowie Mobilgeräte für ältere Menschen wie das Gigaset GS4 Senior (Testbericht) ausgezeichnet.
Seit Kurzem gibt es auch eine Business-Variante – das Gigaset GX6 Pro. Diese verfügt über 8 GByte RAM statt 6 GByte RAM sowie eine eSIM-Funktionalität. Das Gerät bietet über Android Enterprise weitere Möglichkeiten für Unternehmen, das Gerät zu verwalten. Zusätzlich bietet Gigaset eine Gravur für die Smartphones mit einem bestimmten Logo oder Slogan an sowie auf Wunsch vorinstallierte Apps oder Wallpaper. Erhältlich ist das Gigaset GX6 Pro nur im Fachhandel. Die restliche Ausstattung entspricht dem Gigaset GX6.
Die Endmontage des GX6 findet komplett im Werk in Bocholt statt, die Komponenten stammen aus Asien. Verglichen mit anderen Outdoor-Smartphones fällt das Gigaset GX6 nicht übermäßig groß aus und erinnert so etwas an Samsung Galaxy Xcover 6 Pro (Testbericht) oder Nokia XR20 (Testbericht). Der Akku ist zudem austauschbar. Wie gut sich das Outdoor-Smartphone im Alltag schlägt, zeigt unser Test.
Design
Für ein Outdoor-Smartphone wirkt das Gigaset GX6 fast schon dezent. Mit einer Größe von 170,7 × 82,2 × 11,9 mm ist es etwas größer als das Samsung Galaxy Xcover 6 Pro (Testbericht) und minimal kleiner als das Nokia XR20 (Testbericht). Es ist damit nicht viel wuchtiger als ein normales Smartphone mit 6,7 Zoll in einer Schutzhülle – die man beim Gigaset-Modell nicht benötigt. Mit einem Gewicht von fast 280 g wiegt es jedoch deutlich mehr als gewöhnliche Smartphones dieser Größe, selbst die Outdoor-Geräte von Nokia und Samsung sind leichter.
Die Kamera auf der Rückseite ist eben im Gehäuse innerhalb eines runden Elements integriert. Die Selfie-Kamera befindet sich in einer dezenten Punch-Hole-Notch links oben im Display. Der Rahmen des Gehäuses sowie die Ecken sind stark abgerundet. Das verleiht dem Gigaset einen organischen Charakter. Der Rahmen besteht aus Metall, ist aber oben und unten zusätzlich gummiert. Das Mobiltelefon hinterlässt einen soliden und robusten Eindruck und ist bezüglich Erschütterungen nach US-Militärnorm MIL-STD-810H-zertifiziert. Wir haben es mehrfach durchs Büro geworfen, das Handy hat es gut überstanden.
Weniger hochwertig sieht die Rückseite aus Kunststoff aus. Allerdings kann man beim GX6 den Akku austauschen, weshalb eine Lösung mit einer solchen Abdeckung naheliegend ist. Ähnlich macht es auch Samsung beim Xcover 6 Pro. Die Oberfläche der Rückseite bietet Noppen, was guten Grip ermöglicht. Die Verarbeitung ist tadellos, so stören weder ungleichmäßige Spaltmaße noch klapprige Elemente. Der Druckpunkt von Lautstärkewippe und Power-Taste ist solide. Das Handy ist zudem nach IP68 staub- und wasserdicht.
Display
Der Bildschirm misst in der Diagonale 6,6 Zoll und bietet eine Auflösung von 2412 × 1080 Pixel (Full-HD+). Damit ist das Bild stets scharf und zeigt keine mit dem bloßen Auge sichtbaren Pixel. Die Bildwiederholrate beträgt zudem bis zu 120 Hertz – das ist bei vielen Outdoor-Smartphones noch keine Selbstverständlichkeit. Die Auswahl erfolgt manuell in den Einstellungen für jeweils 60, 90 oder 120 Hz, nicht per Automatik. Der Rand um das Display ist verhältnismäßig groß – in diesem Fall ist das aber auch notwendig, um den Bildschirm vor Bruch zu schützen.
Gigasets setzt beim Bildschirm auf LCD mit IPS-Panel. Die Bildqualität ist gut, aber nicht überragend. Schwächen zeigen sich bei der Bilddynamik und Kontrasten. Zudem scheint die Sättigung überdreht. Mit einem OLED-Display kann das LCD beim GX6 nicht mithalten. Allerdings hatten wir bisher auch noch kein Outdoor-Gerät mit OLED im Test. Immerhin ist die Blickwinkelstabilität aus nahezu allen Perspektiven gut.
Die maximale Helligkeit des Bildschirms beträgt laut unseren Messungen 520 cd/m², laut Gigaset sollten bis zu 550 cd/m² bei automatischer Helligkeit drin sein. Das ist nicht unbedingt viel für ein Gerät, das für den Outdoor-Einsatz gedacht ist. Bei bewölktem Himmel geht das in Ordnung, bei starkem Sonnenschein ist die Anzeige nur schwer abzulesen.
Kamera
Die Ausstattung der Kamera ist denkbar einfach: Es gibt eine Hauptlinse mit 50 Megapixel sowie ein Makroobjektiv mit 2 Megapixel. Letztere hätte sich Gigaset auch sparen und lieber auf eine Weitwinkellinse setzen sollen, zumal damit mit der richtigen Software-Modus ebenfalls gute Nahaufnahmen gelingen können. Die Selfie-Kamera löst mit 16 Megapixel auf.
Fotos mit dem Hauptobjektiv sehen bei guten Lichtverhältnissen wirklich klasse aus. Bilddetails sind ausreichend ausgeprägt, die Farbgebung wirkt natürlich, der Dynamikumfang ist stimmig. Bei Dunkelheit hellt der Nachtmodus die Aufnahmen effektiv auf, Bildrauschen hält sich noch angenehm in Grenzen. Nahaufnahmen mit der Makrolinse bieten allerdings nur magere Details und sind mäßig scharf. Videos sind mit bis zu 4K bei 30 fps (Frames pro Sekunde) möglich, bei Full-HD schafft die Linse 60 fps. Löblich: Ein optischer Bildstabilisator ist ebenfalls an Bord und sorgt für stabile Aufnahmen bei Fotos und Videos.
Die vordere Kamera schießt ordentliche Selfies, die allerdings etwas blass wirken. Der Bokeh-Effekt ist im Porträtmodus sehr stark ausgeprägt, funktioniert aber ohne nennenswerte Fehler rund ums Profil. Videos mit der Selfie-Cam sind bis zu QHD-Auflösung möglich.
Gigaset GX6 - Originalaufnahmen
Ausstattung
Für ein Outdoor-Smartphone bietet das Gigaset GX6 eine Menge Leistung. Das hat das Outdoor-Handy dem Mediatek MT6877 Dimensity 900 zu verdanken, der es mit einem Qualcomm Snapdragon 778G aufnehmen kann. Damit ist es auch das bisher stärkste Gigaset-Smartphone.
Bei PCmark erreicht das Gerät stolze 12.800 Punkte. Damit gehört es gemeinsam mit dem Samsung Galaxy Xcover 6 Pro (Testbericht) zu den bisher schnellsten Outdoor-Smartphones aus unseren Tests. Im Alltag reagiert das System stets flüssig und ohne Ruckler. Selbst für aufwendigere Spiele ist das GX6 noch halbwegs geeignet, zumindest mit mittleren Grafik-Details. Beim Test „Wild Life“ von 3Dmark erreicht das GX6 immerhin 2200 Punkte.
Die übrige Ausstattung kann sich ebenfalls sehen lassen mit 6/128 GByte Speicher sowie 5G, Wi-Fi 6, Bluetooth 5.2 und NFC. Der USB-C-Anschluss erlaubt eine flotte Datenübertragung mit USB 3.0, sogar eine 3,5-mm-Klinke für kabelgebundene Kopfhörer ist vorhanden. Zur Ortung greift das GX6 auf alle relevanten Satellitennetzwerke zurück: A-GPS (L1/L5), GLONASS, Beidou, Galileo und QZSS – ebenfalls wichtig für den Outdoor-Einsatz. Die Speichererweiterung mittels Micro-SD-Karte ist bis zu 1 TByte möglich.
Ein UKW-Radio gibt es auch, für guten Empfang sind aber kabelgebundene Kopfhörer nötig, die dann gleichzeitig als Wurfantenne dienen. Der Betrieb mit Dual-SIM ist ebenfalls möglich. Lediglich der Fingerabdrucksensor im Power-Button scheint nicht immer auf Anhieb zu reagieren. Eine Entsperrung per Gesichtserkennung ist möglich, hier kommt aber 2D-Technologie zum Einsatz, die nicht so sicher ist wie Biometrie per Fingerabdruck.
Software & Support
Als Betriebssystem läuft Android 12, Gigaset hält sich mit Anpassungen wie auch Bloatware weitgehend zurück. Der Sicherheits-Patch stammt zum Testzeitpunkt aus dem September 2022. Das geht gerade noch in Ordnung. Hier wäre aber bald ein Update fällig.
Was künftige Software-Upgrades angeht, dürfen Käufer mit Android 13 und Android 14 rechnen. Das ist ein Verbesserung, in der Vergangenheit gab es selten mehr als eine neue Android-Version. Auch beim Thema Patches hat Gigaset zugelegt: Sicherheitsupdates soll es für bis zu 5 Jahre nach Markteinführung geben.
Akku
Der Akku ist herausnehmbar und hat eine stattliche Kapazität von 5000 mAh. Beim Samsung Galaxy Xcover 6 Pro (Testbericht) sind es zum Beispiel nur 4050 mAh. Aufgrund der recht starken CPU ist das GX6 anders als das langsame Gigaset GX290 Plus (Testbericht) kein Dauerläufer. Beim Battery Test von PCmark kommen wir bei einer Helligkeit von 200 cd/m² und 60 Hz auf eine simulierte Laufzeit von 11,5 Stunden. Mit 120 Hz verkürzt sich diese abermals um etwa eine Stunde. Das ist ein ausreichender Wert, aber von einem Outdoor-Gerät hätten wir etwas mehr erwartet. Immerhin hält es zwei Stunden länger durch als das Modell von Samsung.
Ein Netzteil liegt nicht bei, nur ein Kabel mit Anschlüssen für USB-C und USB-A. Das Gigaset GX6 unterstützt das Laden per Netzteil mit bis zu 30 Watt. Das ist nicht übermäßig schnell, aber flotter als etwa bei Samsung. Damit ist das Smartphone von 20 auf 100 Prozent in knapp einer Stunde aufgeladen. Erfreulich: Kabelloses Laden unterstützt das GX mit bis zu 15 Watt ebenfalls. Was bei einem Outdoor-Smartphone auf den ersten Blick überrascht, ist eigentlich logisch: Ohne Kabel benötigt man keine Anschlüsse, die im Falle eines verdreckten Smartphones zum Einfalltor für Staub, Sand oder gar Flüssigkeit werden könnten.
Preis
Gigaset vertreibt das GX6 mit einer UVP von 579 Euro. Das macht es zum bisher teuersten Smartphone des deutschen Herstellers. Der günstigste Straßenpreis liegen bei knapp über 540 Euro.
Das Gigaset GX6 Pro bietet 8 GByte statt 6 GByte RAM sowie eine eSIM-Funktionalität und Einbindung in Android Enterprise. Es ist aber nur im Fachhandel für Unternehmen erhältlich.
Fazit
Das Gigaset GX6 ist das bisher beste Smartphone des deutschen Herstellers. Für ein Outdoor-Smartphone hält es sich bei der Größe angenehm zurück, auch wenn es deutlich schwerer ist als ein normales Handy. Das GX6 ist selbstverständlich wasserdicht und äußerst robust. Ausstattung und Leistungsfähigkeit sind ebenfalls top, die Kamera liefert richtig gute Schnappschüsse.
Lediglich das LCD kann uns bei Kontrasten und Helligkeit nicht ganz überzeugen, zudem vermissen wir ein Weitwinkelobjektiv statt der eigentlich überflüssigen Makrolinse. Die Akkulaufzeit könnte für ein Outdoor-Handy auch noch besser sein, liegt aber im oberen Drittel unserer Tests. Wer ein Outdoor-taugliches Smartphone sucht mit hoher Alltagstauglichkeit, macht beim Gigaset GX6 absolut nichts falsch.
Nokia XR21
Das Nokia XR21 ist ein robustes und wasserdichtes Outdoor-Smartphone. Dennoch ist es nicht so wuchtig wie seine Artgenossen. Was es leistet, zeigt der Test.
VORTEILE
- handlich und leicht für ein Outdoor-Smartphone
- 120-Hertz-Display
- gute Akkulaufzeit
NACHTEILE
- nur Wi-Fi 5
- kein Schacht für microSD-Karten
- relativ teuer
Nokia XR21 im Test
Das Nokia XR21 ist ein robustes und wasserdichtes Outdoor-Smartphone. Dennoch ist es nicht so wuchtig wie seine Artgenossen. Was es leistet, zeigt der Test.
Outdoor-Smartphones sind hart im Nehmen. Weder Wasser noch ein Sturz können ihnen viel anhaben. Leider sind die Geräte meistens unfassbar klobig und schwer, der Begriff „Handy“ wirkt hier etwas ironisch. Wer ein robustes Smartphone für den Alltag sucht, dem man das nicht ansieht, sollte sich deshalb das Nokia XR21 ansehen. Spannende Features wie Wärmebild oder ein integriertes Funkgerät findet man hier zwar nicht, aber dafür profitieren Käufer von langjährigen Software-Updates und guter Hardware. Wir haben den Nachfolger des Nokia XR20 (Testbericht) getestet und zeigen, wie hart das finnische Smartphone wirklich ist.
Design
Das Nokia XR21 wirkt sehr elegant und schlicht – den Outdoor-Charakter sieht man dem Mobilgerät auf den ersten Blick nicht an. Normalerweise sind Outdoor-Handys wie das Ulefone Armor 21 (Testbericht) massiv, klobig und schwer. Das Nokia XR21 hingegen ist in etwa so groß wie ein gewöhnliches Smartphone, das in einer schlanken Schutzhülle steckt. Rahmen und Rückseite sind zusätzlich gummiert, um so Stöße gut abzufedern. Es ist mit 231 g zudem erfreulich leicht für ein Gerät dieser Art.
Weitere Besonderheiten sind die beiden programmierbaren Knöpfe, ein roter an der Oberseite sowie ein schwarzer Button auf der linken Seite. Beide Tasten können in den Einstellungen jeweils mit zwei Funktionen belegt werden (langes und kurzes Drücken), die seitliche Taste dient optional für Push-to-Talk. Im Power-Button rechts ist ein Fingerabdruckscanner integriert. Eine zusätzliche Schutzkappe über dem USB-C-Anschluss gibt es nicht. Die Hauptkamera auf der Rückseite ist in einer quaderförmigen Erhebung mit abgerundeten Ecken integriert. Die Frontkamera vorne befindet sich in einer Punch-Hole-Notch – was selten ist bei Outdoor-Smartphones.
Für mehr als ausreichend Schutz vor Flüssigkeiten und Staub sorgt die Zertifizierung nach IP69K – die höchste Klasse, die es gibt. Damit übersteht das wasserdichte Smartphone auch Kontakt mit Wasser unter Hochdruck und hohen Temperaturen. Laut Hersteller HMD Global überlebt das Gerät einen Sturz aus bis zu 1,8 Meter Höhe auf harten Untergrund. Hierzu wurde es nach der US-Militärnorm-STD-810H gegen Stürze zertifiziert.
Wir haben es mehrere Male auf den Boden fallen lassen und anschließen unter Wasser getaucht – das Nokia XR21 hat das alle schadlos überstanden. HMD Global gewährt zudem drei Jahre Herstellergarantie, der kostenlose Bildschirmtausch bei Bruch ist bis zu einem Jahr möglich.
Display
Verglichen mit der Größe des Geräts ist das Display bei einer Diagonale von 6,49 Zoll etwas weniger üppig, was dem recht breiten Rand rund um die Anzeige geschuldet ist. Dieser schützt den Bildschirm so besser vor einem Bruch. Hinter der Scheibe aus Gorilla Glass Victus befindet sich ein LCD mit IPS-Panel und einer stattlichen Auflösung von 2400 × 1080 Pixel (Full-HD+). Damit bleibt die Anzeige stets gestochen scharf.
Die Bildwiederholrate erreicht bis zu 120 Hertz – was für ein geschmeidiges Bild bei Spielen, Animationen oder beim Scrollen sorgt. Überzeugend ist die Bildqualität, auch wenn das LCD bei Kontrasten und Schwarzwerten nicht ganz mit einem OLED mithalten kann. Die Blickwinkelstabilität fällt zudem gewohnt hoch aus.
Bei der maximalen Helligkeit konnten wir bis zu 590 cd/m² bei adaptiver Anpassung messen. Das ist für den Outdoor-Einsatz etwas wenig. Gehobene Mittelklasse-Smartphones schaffen hier meistens mehr, die übrigen Outdoor-Handys aus unsern Tests sind leider nicht besser. Im Freien bleibt die Anzeige zwar meistens ablesbar, bei Sonnenschein könnte es aber schwierig werden.
Kamera
Die Hauptkamera nutzt eine 64-Megapixel-Linse sowie ein Weitwinkelobjektiv mit 8 Megapixel. Für Selfies kommt auf der Vorderseite eine Knipse mit 16 Megapixel zum Einsatz. Einen optischen Bildstabilisator (OIS) gibt es nicht, lediglich eine elektronische Stabilisierung (EIS).
Bei Tag gelingen mit dem Nokia XR21 ansehnliche Fotos mit ausgeprägten Bilddetails und natürlicher Farbgebung. Der Dynamikumfang hat aber noch etwas Luft nach oben, bei schlechten oder stark wechselnden Lichtverhältnissen sind die Aufnahmen nicht immer stimmig und wirken oft etwas zu dunkel. Der Zoom erfolgt ausschließlich digital. Bis zu einer zweifachen Vergrößerung liefert dieser gute Ergebnisse. Verglichen mit den anderen Outdoor-Smartphones gehört die Kamera des XR21 aber zu den besten aus unseren Tests.
Die Weitwinkellinse weicht farblich stärker von der Hauptkamera ab und bietet weniger Bilddetails, liefert aber sonst ordentliche Ergebnisse. Gut sind die Selfies der Frontkamera, die im Porträtmodus eine gelungene Tiefenschärfe mit sauberer Abgrenzung zum Profil bieten. Videos sind maximal mit Full-HD möglich, die Hauptkamera bietet bis zu 60 Bilder pro Sekunde (fps), die Selfie-Cam schafft hier 30 fps. Die Video-Clips tendieren zur Schlierenbildung bei schnellen Bewegungen.
Nokia XR 21 - Originalaufnahmen
Ausstattung
Gegenüber dem Vorgänger bietet das Nokia XR21 eine mehr als solide Performance, für die sich ein Snapdragon 695 wie beim Nokia G60 5G (Testbericht) verantwortlich zeigt. Im Alltag liefert die CPU genügend Vortrieb ohne nennenswerte Ruckler. Beim Benchmarks PCmark Work 3.0 liegt es mit 9200 Punkten im gehobenen Mittelfeld. Deutlich schwächer ist im Vergleich dazu die Grafikleistung der Adreno-619-GPU, wie der Test Wildlife von 3Dmark mit 1200 Punkten zeigt. Für einfache Casual Games reicht das aber aus, bei aufwendigerer Spiele-Grafik sollte man auf hohe Details verzichten.
Als Speicherausstattung gibt es ausschließlich eine Variante: 6 GByte RAM und 128 GByte internen Speicher. Eine Erweiterung per microSD-Karte ist nicht möglich, damit könnte die Kapazität auf Dauer etwas knapp ausfallen. Mobiles Surfen ist mit 5G möglich, durch heimische Netzwerke geht es allerdings nur mit dem etwas langsameren Standard Wi-Fi 5. Ebenfalls nicht sehr flott ist die Datenübertragung mit USB-C 2.0.
Zur Ortung nutzt das XR21 GPS, Glonass, Beidou und Galileo. Die Genauigkeit beträgt 3 Meter laut GPS-Test, was die meisten Smartphones auch erreichen. Ein Barometer ist vorhanden. Es gibt sogar noch einen Steckplatz mit Klinke, in Verbindung mit einem kabelgebundenem Kopfhörer kann man damit das integrierte UKW-Radio nutzen.
Software & Updates
Unser Testgerät hat bereits das Update auf Android 13 bekommen. Die Bedienoberfläche von Nokia entspricht weitgehend unverändertem Android. Sicherheits-Patches gibt es monatlich für 4 Jahre, Android-Updates bekommt es bis einschließlich Android 14. Zum Testzeitpunkt Ende Oktober stammt der Patch aus September und ist somit noch aktuell. Vorinstalliert sind Netflix, Spotify, Linkedin, eine VPN-App sowie der Videoeditor Gopro Quik.
Akku
Anders als bei den großen chinesischen Outdoor-Handys aus unseren Tests kommt ein eher gewöhnlich dimensionierter Akku von 4800 mAh zum Einsatz. Die Laufzeit ist laut Battery Test verglichen mit gewöhnlichen Smartphones ziemlich gut – hier kommen wir auf 13,5 Stunden. Damit dürfte das Smartphone im Schnitt bis zu zwei Tage ohne Netzteil auskommen. Wir hatten aber schon Outdoor-Geräte wie das Ulefone Armor 20WT im Test, die bis zu 34 Stunden am Stück durchhielten, allerdings auch doppelt so schwer sind wie ein gewöhnliches Smartphone. Ein Netzteil legt HMD Global aus Gründen der Nachhaltigkeit nicht bei. Maximal lädt das Handy mit 33 Watt in knapp über einer Stunde auf. Kabelloses Laden gibt es nicht.
Preis
Die UVP für das Nokia XR21 lag zum Marktstart bei 599 Euro. Mittlerweile bekommt es schon ab rund 349 Euro in der Farbe Schwarz. Das ist ein ordentlicher Aufpreis für die Outdoor-Eigenschaften verglichen mit den anderen Geräten der Marke.
Fazit
Das Nokia XR21 ist eine gelungene Weiterentwicklung des XR20. Die Leistungsfähigkeit ist für ein Outdoor-Handy gut, überzeugend ist zudem das LCD mit 120 Hertz sowie die solide Hauptkamera. Die größte Stärke: Das Gehäuse ist kompakt und vergleichsweise leicht. Wer also ein möglichst alltagstaugliches und handliches, aber dennoch wasserdichtes und robustes Smartphone sucht, ist beim Nokia XR21 gut aufgehoben. Das macht es auch zu einer guten Alternative als Navi auf einem Motorrad. Sonderfunktionen wie eine Infrarotkamera findet man hier aber nicht.
Samsung Galaxy Xcover 7
Das robuste Samsung Galaxy Xcover 7 bietet einen Wechsel-Akku und eine lange Akkulaufzeit. Was das Outdoor-Handy noch bietet, zeigt der Test.
VORTEILE
- Wechsel-Akku & lange Akkulaufzeit
- relativ handlich für Outdoor-Handy
- robust und wasserdicht
- 5 Jahre Updates
- 5G
NACHTEILE
- kein Fingerabdruckscanner
- mäßige Kamera
- schwache Performance
Samsung Galaxy Xcover 7 im Test
Das robuste Samsung Galaxy Xcover 7 bietet einen Wechsel-Akku und eine lange Akkulaufzeit. Was das Outdoor-Handy noch bietet, zeigt der Test.
Das neueste Modell im Portfolio der Outdoor-Smartphones der Koreaner ist das Samsung Galaxy Xcover 7. Es ersetzt das mittlerweile etwas in die Jahre gekommene Samsung Galaxy Xcover 5 (Testbericht) und ist als preiswerteres Outdoor-Handy unterhalb des Samsung Galaxy Xcover 6 Pro (Testbericht) angesiedelt. Anders als bei seinen anderen Smartphones aktualisiert Samsung seine robusten Modelle in einem zweijährigen Rhythmus. Angesichts dessen folgt das Xcover 7 auf das Xcover 5, während ein Nachfolger des hochwertigeren Xcover 6 Pro erst für das nächste Jahr geplant ist.
In erster Linie bietet Samsung seine Outdoor-Smartphones für den gewerblichen Bereich an. Gerade bei Rettungs- und Hilfskräften, aber auch in der Industrie oder dem Handwerk müssen Mobilgeräte bestimmte Anforderungen erfüllen, etwa ein wasserdichtes und robustes Gehäuse oder die Möglichkeit, mit Desinfektionsmittel gereinigt zu werden. Zudem gewährleistet Samsung einen umfassenden Software-Support sowie für Unternehmen die Möglichkeit, Geräte zentral zu verwalten. Aber auch Privatpersonen, die ein robustes Mobilgerät suchen für Outdoor-Aktivitäten oder Gartenarbeit, profitieren vom Xcover 7. Wie sich das handliche Outdoor-Handy schlägt, zeigt der Test.
Design: Wie robust ist das Samsung Galaxy Xcover 7?
Eine der schönsten Eigenschaften des Xcover 7 ist das für ein Outdoor-Smartphone vergleichsweise schlanke und handliche Design. Verglichen mit einem Ulefone Armor 22 (Testbericht) wirkt es mit seinen Abmessungen fast schon filigran. Der Rand um das Display fällt jedoch deutlich breiter aus als bei einem gewöhnlichen Smartphone, sodass es knapp einen Zentimeter länger ist als etwa ein Samsung Galaxy A34 (Testbericht). Es ist in etwa so dick wie ein Smartphone in einer robusten Schutzhülle, die sich Käufer beim Xcover 7 sparen können. Was die Größe angeht, ist es vergleichbar mit dem Nokia XR21 (Testbericht).
Auffälliges Merkmal des Xcover 7 ist der programmierbare, rötlich umrandete Button auf der linken Seite. Das Gehäuse bietet dabei stets einen griffigen Halt. Dank einer Zertifizierung für IP68 übersteht es einen längeren Aufenthalt (30 Minuten) unter Wasser bis in ein Meter Tiefe. Der Kontakt mit Desinfektionsmitteln ist ebenso kein Problem.
Klar, die Eleganz der übrigen Samsung-Smartphones bringt es nicht mit, aber das Äußere des Rugged-Smartphones ist dennoch ansehnlich. Das nach MIL-STD-810H-zertifizierte Mobilgerät übersteht locker Stürze aus 1,5 Metern Höhe. Einzige Schwachstelle bleibt dabei die abnehmbare Rückseite aus Kunststoff, die sich beim Aufprall auf harten Untergrund möglicherweise lösen könnte – womit dann der Schutz vor Flüssigkeiten nur eingeschränkt gegeben wäre.
Dispaly: Wie gut ist die Anzeige?
Beim Display mit einer Diagonale von 6,6 Zoll kommt ein PLS-Panel zum Einsatz. Die Auflösung erreicht 2408 × 1080 Pixel, was für ein mehr als ausreichend scharfes Bild sorgt. Die Bildqualität ist gut und bietet eine hohe Blickwinkelstabilität, auch wenn es bei Schwarzwerten und Kontrasten nicht mit einem OLED mithalten kann. Nicht mehr ganz zeitgemäß ist die Bildwiederholrate von 60 Hertz. Wer das Handy mit Handschuhen bedienen möchte, kann die Empfindlichkeit des Touchscreens in den Einstellungen hochschrauben. Das klappt relativ gut mit dünnen Leder- oder Arbeitshandschuhen.
Laut Hersteller soll die Anzeige bis zu 600 Nits erreichen, wir konnten nur maximal 570 Nits messen. Damit ist es bei starkem Sonnenschein nur mäßig ablesbar. Gerade bei einem Outdoor-Gerät wäre es wünschenswert, die Anzeige im Freien immer gut sehen zu können. Unsere Tests zeigen allerdings, dass es die Konkurrenz nur selten besser macht.
Kamera: Wie gut sind Fotos?
Das Setup der Kamera ist einfach: Es gibt lediglich eine Hauptlinse mit 50 Megapixeln, die eben auf der Rückseite eingebettet ist. Daneben befindet sich ein Dual-LED-Blitz, der auch als Taschenlampe dient. Dazu kommt eine Selfie-Kamera mit mageren 5 Megapixeln.
Die hohe Auflösung lässt auf eine gute Kamera hoffen. Das Ergebnis enttäuscht aber im Vergleich zu Mittelklasse-Smartphones wie dem Samsung Galaxy A34 (Testbericht). Der Dynamikumfang ist dürftig, Bilddetails und Schärfe haben Luft nach oben. Für mehr als gelegentlich Schnappschüsse ist das Xcover 7 also nicht gemacht. Videos sehen blass aus und neigen zu starkem Wackeln. Selfies gehen noch weitgehend in Ordnung trotz der geringen Auflösung.
Samsung Galaxy Xcover 7 - Originalaufnahmen
Ausstattung: Was bietet die Hardware?
Unter der Haube des Xcover 7 läuft ein Mediatek Dimensity 6100+. Die Performance ist eher dürftig und entspricht einem Smartphone bis 150 Euro (Bestenliste). Das belegen auch die eher schwachen Benchmark-Ergebnisse von 8000 Punkten bei PCmark Work 3.0 und 1250 Punkte bei Wild Life von 3Dmark. Im Alltag läuft das Handy zwar ausreichend schnell, der eine oder andere Ruckler ist aber zu vernehmen.
Beim Speicher bietet es 128 GB sowie 6 GB RAM. Eine Erweiterung per microSD-Karte ist erfreulicherweise möglich. Ein Steckplatz für eine Kopfhörerklinke ist ebenfalls vorhanden. Die übrige Ausstattung ist jedoch mit Wi-Fi 5 und USB-C 2.0 eher mager. Immerhin beherrscht das Gerät 5G – sowohl über eine Nano-SIM als auch per eSIM. Die Sprachqualität beim Telefonieren ist dabei sehr klar und deutlich. Zur Navigation greift das Xcover 7 auf A-GPS, Glonass, Beidou, Galileo und QZSS zurück. Die Genauigkeit ist mit einem Meter laut GPS-Test hoch.
Erfreulich ist der programmierbare Button, diesem kann man jeweils zwei Funktionen zuordnen für einmaliges Drücken oder längeres Halten. Weniger schön ist das Fehlen eines Fingerabdruckscanners, es kann nerven, jedes Mal die PIN eigenen zu müssen. Alternativ entsperrt man das Gerät per Gesichtserkennung. Die 2D-Technologie dahinter ist allerdings nicht sonderlich sicher vor Täuschungsversuchen mit einem Foto.
Samsung Galaxy Xcover 7 - Bilderstrecke
Wie lange gibt es Software-Updates?
Große Stärke von Samsung bleibt der Software-Support. Ab Marktstart soll das Galaxy Xcover 7 für fünf Jahre Sicherheits-Patches und vier Versions-Upgrades für Android erhalten. Der Patch stammt zum Testzeitpunkt aus März und ist somit brandaktuell. Als Bedienoberfläche kommt One UI zum Einsatz, wer also ein Samsung-Handy schon genutzt hatte, findet sich schnell zurecht.
Akku: Wie lange hält das Galaxy Xcover 7 durch?
Größte Besonderheit ist der herausnehmbare Akku mit einer Kapazität von 4050 Milliamperestunden. Das mag nicht sonderlich viel sein, aber erlaubt es, bei Bedarf einen zweiten Akku zum Wechseln für 40 Euro zu nutzen oder diesen einfach auszutauschen, wenn er nach einigen Jahren an Kapazität eingebüßt hat. Die Akkulaufzeit ist dennoch gut, im Battery Test von PCmark kamen wir auf 13,25 Stunden. Ein Netzteil liegt nicht bei, geladen wird zudem nur mit maximal 15 Watt. Damit dauert ein Ladevorgang von 20 auf 100 Prozent und 1,5 Stunden. Kabelloses Laden gibt es nicht.
Preis: Was kostet das Samsung Galaxy Xcover 7?
Das Samsung Galaxy Xcover 7 in der Enterprise Edition bekommt man ab 270 Euro. Interessante Tarif-Bundles bietet Logitel. So bekommt man das Smartphone etwa für 30 Euro bei einem monatlichen Preis von 20 Euro mit 20 GB im LTE-Netz von Vodafone.
Fazit
Wer ein Outdoor-Smartphone sucht, das noch handlich genug ist, findet im Samsung Galaxy Xcover 7 eine gute Lösung zum erschwinglichen Preis ab 270 Euro. Käufer profitieren hier von langjährigen und regelmäßigen Software-Updates sowie einem austauschbaren Akku mit solider Laufzeit. Das Outdoor-Handy beherrscht zudem 5G und bietet eine programmierbare Taste. Weniger schnell ist der Prozessor, der jedoch für die meisten Aufgaben des Tages ausreichen sollte. Luft nach oben ist bei der Kamera sowie der Display-Helligkeit.
Samsung Galaxy Xcover 6 Pro
Mit einem richtig schnellen Prozessor und 120-Hertz-Display präsentiert Samsung ein Outdoor-Handy, das auch als richtig gutes Mittelklasse-Smartphone taugt.
VORTEILE
- robust und wasserdicht
- gute Performance
- Akku austauschbar
- Android-Updates für 4 Jahre
NACHTEILE
- lädt langsam
- kein Netzteil im Lieferumfang
- dunkles Display
Samsung Galaxy Xcover 6 Pro im Test
Mit einem richtig schnellen Prozessor und 120-Hertz-Display präsentiert Samsung ein Outdoor-Handy, das auch als richtig gutes Mittelklasse-Smartphone taugt.
Ein Outdoor-Smartphone (Bestenliste) eignet sich hervorragend für Sportler und alle, die gerne viel im Freien unterwegs sind, etwa für Klettertouren oder Baustellen. Ein robustes und stabiles Gehäuse sorgt bei dieser Gerätekategorie dafür, dass die Handys die meisten Stürze gut überstehen. Zudem sind sie wasserdicht. Das macht Outdoor-Handys auch zu einer guten Wahl für besonders tollpatschige Personen.
Einen Haken haben aber die meisten Outdoor-Smartphones: Sie sind klobig und schwer, bieten selten ein schickes Äußeres und greifen oft auf einfache oder veraltete Technologie zurück. Das führt dazu, dass häufig langsame Prozessoren und Display mit niedriger Auflösung zum Einsatz kommen. Der Fokus liegt auf der Haltbarkeit und Stabilität, was oft zulasten der Ausstattung geht, um noch einen akzeptablen Preis beim Endkunden zu ermöglichen.
Samsung versucht, mit dem neuen Galaxy Xcover 6 Pro die Features eines gehobenen Mittelklasse-Smartphones mit einem Outdoor-Handy zu verbinden. Der Nachfolger des Samsung Galaxy Xcover Pro (Testbericht) bietet Ausstattungsmerkmale, wie man sie bisher bei Outdoor-Geräten nicht finden konnte: einen schnelleren Prozessor, eine gute technische Ausstattung und einen Bildschirm mit 120 Hertz. Für regelmäßige Android-Updates ist auch gesorgt. Oberhalb des günstigen Samsung Galaxy Xcover 5 (Testbericht) angesiedelt, verspricht das Galaxy Xcover 6 Pro einige Funktionen, wie man sie sonst eher bei Smartphones bis 500 Euro (Bestenliste) findet, eingebettet in ein robustes Gewand.
Design
Das Samsung Galaxy Xcover 6 Pro ist etwas wuchtigerer und dicker als gewöhnliche Smartphones – was keine Überraschung sein sollte, immerhin handelt es sich ja um ein Outdoor-Handy. Verglichen mit anderen Geräten dieser Art wirkt das Xcover 6 Pro nahezu filigran mit einer Abmessung von 168,8 mm x 79,9 mm x 9,9 mm. Es fällt damit sogar kompakter aus als das Nokia XR20 (Testbericht). Packt man ein übliches Smartphone mit 6,7 Zoll in einer gut gepolsterte Schutzhülle, ist dieses ähnlich groß. Andere Outdoor-Geräte wie das Unihertz Atom kommen auf eine Dicke von stolzen 17,5 mm. Das Cat S62 Pro (Testbericht) ist knapp 12 mm tief. Mit einem Gewicht von 235 g ist das Xcover 6 Pro, recht leicht für ein Outdoor-Handy.
Den Outdoor-Charakter erkennt man dem Xcover 6 Pro schnell an. Das Gehäuse aus Kunststoff wirkt stabil und ist auf der Rückseite wie auch am Rahmen geriffelt, um einen besseren Grip zu bieten. Die Wahl des Kunststoffs erweckt aber einen etwas „billigen“ Eindruck. Das Handy zeigt sich verwindungssteif und stabil. Die Hauptkamera ist vollkommen eben eingebettet in die abnehmbare Abdeckung auf der Rückseite. Dahinter befindet sich der austauschbare Akku sowie jeweils ein Slot für eine Nano-SIM-Karte sowie Micro-SD-Karte.
Rechts befindet sich der Power-Button mit integriertem Fingerabdruckleser sowie die Lautstärkewippe. Auf der anderen Seite ist die von einem roten Metallrahmen umrundete Xcover-Taste, die frei programmierbar ist. So können verschiedene Apps, etwa die Kamera, mit der Taste belegt werden. Oben am Handy befindet sich eine weitere rote Taste, mit der man den LED-Blitz als Taschenlampe einschaltet.
Das Gehäuse ist nach IP68 zertifiziert, damit ist es vor Staub sowie Wasser bis zu einer Tiefe von 1,5 Meter für eine Dauer von 30 Minuten geschützt. Der Schutz gilt in der Regel nur für Süßwasser ohne Zusätze – also nicht für Salzwasser im Meer, Swimming Pools oder Seifenlauge. Im Fall des Xcover 6 Pro ist das Gehäuse aber auch vor Desinfektionsmittel geschützt. Das Handy soll zudem Stürze auf harten Untergrund überstehen. Hierzu erfüllt das Xcover 6 Pro die US-Norm des Militärs (MIL-STD-810H) für Stöße, Vibrationen und Temperaturschwankungen. So soll es einen Sturz aus Beton aus etwa 1,5 Meter überstehen. Wir haben es wiederholt auf den Büroboden fallen lassen und es hat keinen Schaden genommen.
Display
Mit einer Diagonale von 6,6 Zoll verfügt das Xcover 6 Pro über ein verhältnismäßig großes Display für ein Gerät dieser Art. Die Auflösung ist mit 2408 × 1080 Pixeln ebenfalls hoch. Das führt zu einer messerscharfen Bilddarstellung von knapp 400 ppi (Pixel pro Zoll). Als Technologie dient allerdings nicht OLED, sondern LCD mit PLS-Panel (Plane-to-Line Switching). Die Berührungsempfindlichkeit des Touchscreens ist anpassbar. Das erlaubt dann auch die Nutzung von Handschuhen, was bei den meisten Smartphones nicht funktioniert.
Die Bildqualität überzeugt mit deutlicher Farbgebung und markanten Kontrasten sowie einer ausgeprägten Blickwinkelstabilität. Ein leichter Blaustich ist allerdings bemerkbar, der uns aber nicht so sehr gestört hat. Zudem erreicht das Display eine hohe Bildwiederholfrequenz von 120 Hertz. Das haben wir bisher nicht bei einem Outdoor-Handy gesehen. Eine Schwachstelle hat allerdings das Display: Die Ablesbarkeit bei starkem Sonnenschein im Freien lässt zu wünschen übrig. Unsere Messungen bestätigen den Eindruck: Weniger als 530 cd/m² sind wirklich kein überragender Wert. Von einem Outdoor-Gerät hätten wir hier mehr erwartet.
Samsung Galaxy Xcover 6 Pro - Bilderstrecke
Kamera
Gegenüber den Vorgängermodellen hat Samsung die Kamera ordentlich aufgerüstet. Die Hauptkamera bietet 50 Megapixel mit f/1.8-Blende. Zusätzlich gibt es noch eine Linse für Ultraweitwinkelaufnahmen mit 8 Megapixel bei f/2.2. Für Selfies steht eine Frontkamera mit 13 Megapixel und f/2.2-Blende parat.
Die Fotoqualität der Aufnahmen mit der Hauptlinse ist bei Tageslicht wirklich gut. Die Darstellung der Farben wirkt natürlich, Bilddetails gehen ebenfalls in Ordnung. Der digitale Zoom ist allerdings höchsten bis zu einer zweifachen Vergrößerung zu gebrauchen. Weitwinkelaufnahmen weichen farblich von den Motiven der Hauptkamera kaum ab, allerdings bieten diese wegen der niedrigen Auflösung weniger Bilddetails. Selfies hinterlassen mit der Frontkamera zudem einen ausgezeichneten Eindruck.
Videoaufnahmen sind bis zu 2K bei 30 fps möglich. Die Qualität der Clips ist mehr als ordentlich. Mangels optischem Bildstabilisator sollte man aber eine ruhige Hand beim Filmen haben – als Action-Cam eignet sich das Xcover 6 Pro weniger.
Samsung Galaxy Xcover 6 Pro - Originalaufnahmen
Ausstattung
Herzstück des Galaxy Xcover 6 Pro ist der Snapdragon 778G. Dieser befeuert unter anderem auch das Motorola Edge 30 (Testbericht) und sorgt für eine wirklich flotte Performance. Damit ist das Xcover 6 Pro das schnellste Outdoor-Smartphone, das wir bisher getestet haben. Beim Benchmark „Work 3.0“ von PCmark erreichten wir stolze 12.000 Punkte. Nicht ganz so stark ist die GPU, aber dennoch mehr als solide, wie die 2500 Punkte aus dem Test „Wild Life“ auf 3Dmark. Im Alltag zeigt sich die Leitung durch ein stets flüssiges Betriebssystem. Selbst für Spiele ist das Xcover 6 Pro noch eine Option.
Der Arbeitsspeicher verfügt über 6 GByte. Der interne Speicher fasst 128 GByte. Andere Speichervarianten gibt es nicht. Eine Erweiterung per Micro-SD-Karte ist bis 1 TByte aber möglich. Vorbildlich ist das Galaxy Xcover 6 Pro bei den Schnittstellen. Der USB-C-Anschluss arbeitet bereits mit dem schnellsten Standard USB 3.2. Ein Steckplatz für eine Klinke mit 3,5 mm für Kopfhörer ist ebenfalls vorhanden.
Durch heimische Netzwerke surft es sich flott mit Wi-Fi 6E. Das ist selbst bei Oberklasse-Smartphones nicht immer der Fall. Mobil beherrscht das Handy 5G. Dafür steht ein Dual-SIM-Kartenslot zur Verfügung. Zur Ortung greift das Xcover 6 Pro auf GPS, Glonass, Beidou, Galileo und QZSS zurück. Zum Entsperren sitzt ein Fingerabdrucksensor in der Power-Taste, der schnell und zuverlässig arbeitet.
Vorbildlich zeigt sich Samsung bei der Software. Es läuft Android 12 mit One UI 4.1. Der Sicherheits-Patch stammt aus August 2022 und ist damit aktuell. Für zusätzliche Sicherheit im gewerblichen Einsatz sorgt Knox 3.8. Die Lösung ermöglicht die Zugriffsverwaltung auf Dienst-Handys und verschlüsselt Daten zusätzlich. Was die Sicherheits-Patches angeht, verspricht Samsung 5 Jahre lang Updates. Android-Updates soll es für 4 Jahre geben. Das ist vorbildlich und nachhaltig.
Akku
Eine Besonderheit ist der austauschbare Akku beim Galaxy Xcover 6 Pro. Dieser bietet allerdings eine nicht ganz so große Kapazität, wie man es von anderen Smartphones gewohnt ist. Dies liegt bei knapp 4050 mAh. Allerdings kann man einen zusätzlichen Akku erwerben und mit sich führen als Ersatz.
Beim Battery Test von PCmark kamen wir auf eine simulierte Akkulaufzeit von etwa 9,5 Stunden. Das ist kein schlechter Wert, aber auch nicht übermäßig lang. Gerade bei einem Outdoor-Handy ist eine lange Akkulaufzeit unter Umständen sogar überlebenswichtig. So schafft das Gigaset GX290 Plus (Testbericht) fast 17 Stunden mit einer Kapazität von 6000 mAh. Wer sich auf eine längere Tour mit dem Xcover 6 Pro begibt, sollte in jedem Fall eine Powerbank mitnehmen oder gleich einen Ersatzakku zum Tauschen besorgen.
Samsung setzt seine Praxis weiter fort, bei neuen Smartphones keine Netzteile mehr beizulegen. Das soll Verpackungsmaterial sparen und „nachhaltiger“ sein – ist allerdings auch eine Chance für Hersteller Geld zu sparen. Beim Xcover 6 Pro ist es nicht ganz so fatal, da es nur das Laden mit 15 Watt unterstützt – das dürfte auch das eine oder andere ältere Ladegerät beherrschen. Damit ist der kleine Akku in etwa 2 Stunden aufgeladen. Wer noch passendes Equipment benötigt, wird hier fündig: USB-C-Ladegeräte im großen Vergleichstest.
Preis
Die UVP liegt bei 609 Euro. Mittlerweile bekommt man das Samsung Galaxy Xcover 6 Pro bereits ab etwa 395 Euro. Andere Farben oder Ausstattungsvarianten gibt es nicht. Ein Ersatzakku kostet 22 Euro.
Fazit
Was die Ausstattung und Performances angeht, ist das Samsung Galaxy Xcover 6 Pro das derzeit vielleicht sogar beste Outdoor-Smartphone. Das solide Gehäuse übersteht Stürze aus etwa 1,5 Meter und ist nach IP68 gegen Wasser und Staub geschützt. Zudem sorgt der Prozessor für angemessene Leistung, dass mit den besten Smartphones bis 500 Euro mithalten kann.
Ulefone Armor 24
Das Ulefone Armor 24 läuft fast eine Woche dank riesigem Akku und funktioniert sogar als Powerbank. Wie gut das Outdoor-Handy mit Nachtsichtkamera ist, zeigt der Test.
VORTEILE
- brutal lange Akkulaufzeit inklusive Powerbank-Funktion
- LCD mit 120 Hertz und Full-HD+
- sehr stabil
- Nachtsichtkamera
NACHTEILE
- extrem klobig und schwer
- keine Ultraweitwinkellinse
- nur 4G (LTE)
Ulefone Armor 24 im Test
Das Ulefone Armor 24 läuft fast eine Woche dank riesigem Akku und funktioniert sogar als Powerbank. Wie gut das Outdoor-Handy mit Nachtsichtkamera ist, zeigt der Test.
Outdoor-Smartphones sind nahezu unverwüstlich, wasserdicht und bieten oft spannende Funktionen wie eine Nachtsichtkamera oder integrierte LED-Leuchten. Ein richtig großer Akku gehört ebenfalls dazu. Das macht diese Handys für alle interessant, die viel in der Natur unterwegs sind, gerne campen oder auf Festivals fahren. Auch im gewerblichen Bereich oder bei Rettungsdiensten sind solche Mobilgeräte nützlich. Dafür sind sie klobig, extrem schwer und bieten oft keine Top-Technologie bei Display oder Hardware.
Das Ulefone Armor 24 gehört zu den Ausdauerkönigen der Outdoor-Handys. Mit einem Akku mit über 22.000 mAh übertrifft es die bisher von uns getesteten Smartphones wie das Ulefone Armor 20WT (Testbericht) um mehr als das Doppelte. Das macht das Gerät auch zu einer mobilen Powerbank für andere Smartphones. Mit an Bord ist zudem eine Nachtsichtkamera sowie ein LCD mit 120 Hertz. Dafür definiert das Mobilgerät den Begriff Klotz in einer ganz anderen Dimension neu. Für die Hosentasche ist es nicht gedacht.
Design
Das Ulefone Armor 24 bietet das typische Aussehen eines Outdoor-Smartphones. Das achteckige Gehäuse aus Metall ist massiv, dick sowie schwer und rundum mit Gummi vor Stößen geschützt – besonders stark an den Rändern. Klobig sind die meisten Outdoor-Handys, aber das Armor 24 treibt es auf eine ganz neue Spitze, was die brutalen Abmessungen verdeutlichen: 181,2 × 87 × 27,5 mm. Damit ist es dreimal so dick wie ein Samsung Galaxy S21 FE (Testbericht). Mit 647 g wiegt es sogar mehr als ein 12-Zoll-Tablet – etwa das Samsung Galaxy Tab S9+ (Testbericht). Das schränkt die Alltagstauglichkeit schon ein, zudem benötigt man dafür eigentlich eine kleine Umhängetasche.
Mit dem Wort „handlich“ hat das Ulefone Armor 24 also wenig gemein. Es passt nicht einmal in eine Hosentasche bei Herren. Das ist weitgehend dem gigantischen Akku mit der Kapazität einer Powerbank (Bestenliste) geschuldet. Dafür ist das Gehäuse nach IP69K wasserdicht (auch bei heißem Wasser unter Hochdruck) bis in eine Tiefe von 1,5 Metern für maximal 30 Minuten. Es ist zudem sehr stabil und effektiv vor Stößen geschützt. Hierzu hat es den Sturztest der US-Militärnorm MIL-STD-810H bestanden. Aus knapp 1,5 Meter auf harten Untergrund übersteht es einen Aufprall. Größere Sorge machen wir uns eher um den Untergrund, weniger um das „Handy“.
Die Anschlüsse (USB-C sowie Klinke) sind mit einer Gummiabdeckung zusätzlich vor Flüssigkeiten geschützt. Auffälligstes Merkmal auf der Rückseite ist eine pfeilförmige, gelbe Fläche. Darin befinden sich 510 LEDs, die mit einer Helligkeit von bis zu 1000 Lumen verdammt hell leuchten. Das ist schon mehr als eine Taschenlampe, das ist eine echte Camping- und Notfall-Lampe.
Display
Die Anzeige mit IPS-Panel (LCD) misst üppige 6,78 Zoll in der Diagonale. Mit einer Auflösung von 1080 × 2460 Pixeln (Full-HD+ bei 396 Pixel pro Zoll (PPI). Der Bildschirm liefert somit ein gestochen scharfes Bild. Die Bildqualität ist rundum überzeugend und bietet kräftige Farben und gut abgestimmte Kontraste.
Als maximale Helligkeit konnten wir rund 600 cd/m² messen – damit gehört es zu den Outdoor-Handys mit hellstem Display aus unserem Test. Ein Spitzenwert ist das im Vergleich zu anderen Smartphones dennoch nicht. Um gut bei Sonnenlicht ablesbar zu sein, sollten es schon mindestens 700 cd/m² oder mehr sein – aber es ist deutlich heller als die meisten Outdoor-Konkurrenten.
Kamera
Beim Ulefone Armor 24 kommt eine Dual-Kamera mit jeweils 64 Megapixel zum Einsatz. Für Fotos bei Tag dient eine Linse von Sony (IMX686), zudem gibt es eine Nachtsichtkamera (Infrarot) für Aufnahmen bei Dunkelheit in Schwarzweiß. Eine Ultraweitwinkellinse gibt es allerdings nicht. Für Selfies gibt es eine Frontkamera in eine Punch-Hole-Notch mit 16 Megapixel.
Bei Tag gelingen mit der Hauptkamera richtig gute Aufnahmen mit stimmigem Dynamikumfang, guter Bildschärfe und ausreichend Bilddetails. Bei schlechten Lichtbedingungen kommt es aber verstärkt zum Bildrauschen. Hier kommt die Nachtsichtkamera dann ins Spiel, die monochrome Aufnahmen liefert auch bei völliger Dunkelheit. Allerdings lässt sich hier der Fokus viel Zeit, wer nicht geduldig ist, bekommt bloß unscharfe Bilder.
Weniger gelungen sind Selfies, denen mangelt es an Bildschärfe. Videos sind maximal in Full-HD bei 30 Bildern pro Sekunde (FPS) möglich. Mangels Bildstabilisierung wirken diese etwas arg verwackelt und nur mäßig scharf.
Ulefone Armor 24 - Originalaufnahmen
Ausstattung
Als Antrieb kommt ein Mediatek Helio G96 zum Einsatz. Das Octacore-SoC gehört als Mittelklasse-Prozessor zwar nicht zu den schnellsten Chips – liefert aber mehr als ausreichend Leistung für gängige Aufgaben. Beim Benchmark-Test PCmark Work 3.0 erreichte das Armor 24 rund 9000 Punkte. Was die Performance angeht, ist das Amor 24 in etwa vergleichbar mit einem gewöhnlichen Smartphone bis 200 Euro (Bestenliste). Bei Wild Life von 3Dmark erreicht das Handy rund 1200 Punkte. Das reicht für gängige Casual Games aus, weniger für Spiele mit detaillierter Grafik.
Sehr üppig ist die Speicherausstattung: Der interne Speicher umfasst 256 GByte, gepaart mit 8 GByte RAM. Eine Erweiterung mit einer microSD-Karte ist möglich – auch bei gleichzeitiger Nutzung des Smartphones mit einer Dual-SIM. Eher Standardkost ist der Typ-C-Anschluss nach USB 2.0 sowie Wi-Fi 5 für heimische Netzwerke. Mobil ist maximal 4G (LTE) möglich.
Zur Positionierung nutzt das Armor 24 GPS, Glonass, Beidou und Galileo. Die Ortung ist mit einer Genauigkeit von einem Meter äußerst präzise. Ein Fingerabdruckleser im Power-Button ist vorhanden. Zusätzlich gibt es eine programmierbare Taste in Orange sowie einen separaten Knopf für die strahlend helle LED-Leuchte auf der Rückseite. Ein FM-Radio ist integriert und funktioniert sogar ohne Kopfhörerkabel als Antenne. Der Klang der Lautsprecher geht zudem in Ordnung.
Software
Als System läuft Android 13 mit einer eigenen Bedienoberfläche von Ulefone. Diese orientiert sich grob am klassischen Android, bietet dafür in den Einstellungen viele eigene Icons in Gelb und erweiterte Einstellungen für die LED-Leuchte sowie die programmierbare Taste. Der Sicherheits-Patch stammt zum Tatzeitpunkt Ende November 2023 noch aus dem September 2023 – das ist nicht mehr auf dem neusten Stand. Mit regelmäßigen Updates und neuen Android-Versionen rechnen wir eher weniger.
Akku
Herzstück ist der monströse Akku mit 22.000 mAh – der auch für das hohe Gewicht und die dicke Bauform verantwortlich ist. Leider war unser Akku-Benchmark Battery Test nicht in der Lage, den Test abzuschließen. Spätestens am dritten Tag brach die App bei rund 30 Prozent ab. Das zeigt allerdings auch, dass man das Gerät rund drei Tage am Stück nutzen könnte.
Wir halten beim Ulefone Armor 24 eine Laufzeit von knapp einer Woche für realistisch – so lange hielt noch kein Smartphone aus unseren Tests durch. Zudem kann man das Gerät auch als Powerbank für andere Handys nutzen. Dankenswerterweise legt Ulefone ein starkes Netzteil mit 66 Watt bei. Damit ist das Smartphone in knapp 2,5 Stunden aufgeladen. Kabelloses Laden ist nicht möglich.
Preis
Normalerweise liegt der Preis für das Ulefone Armor 24 bei rund 300 Euro. Bei Banggood kostet das Outdoor-Smartphone aktuell 282 Euro.
Fazit
Wer eine gigantische Akkukapazität sucht und mit einem klobigen Gerät leben kann, ist beim Ulefone Armor 24 genau richtig. Das Outdoor-Handy dürfte im Alltag fast eine Woche ohne Netzteil auskommen. Allerdings ist es dreimal so dick wie ein normales Smartphone und schwerer als ein Tablet. In der Hosentasche kann man es nicht sinnvoll mitführen.
Das Display ist verglichen mit der Konkurrenz recht hell. Die Kamera macht gute Aufnahmen, wir haben jedoch eine Weitwinkellinse vermisst. Spannend ist die Nachtsichtkamera. Die Ausstattung ist gut und für den Preis mehr als angemessen. Schade, dass es kein 5G gibt.
Ulefone Armor 20WT
Ein robustes, wasserdichtes Smartphone und Funkgerät in einem? Das Ulefone Armor 20WT integriert ein Walkie-Talkie und bietet eine sehr lange Akkulaufzeit.
VORTEILE
- integriertes Funkgerät (Walkie-Talkie) samt Antenne
- viel Speicher und RAM
- sehr lange Akkulaufzeit
NACHTEILE
- sehr schwer und dick
- mäßig scharfe Fotos
- kein 5G
Ulefone Armor 20WT im Test
Ein robustes, wasserdichtes Smartphone und Funkgerät in einem? Das Ulefone Armor 20WT integriert ein Walkie-Talkie und bietet eine sehr lange Akkulaufzeit.
Das Ulefone Armor 20WT vereint die Eigenschaften eines Outdoor-Smartphones mit einem Walkie-Talkie. Ein integriertes Modul macht so aus dem Android-Handy ein PMR-Funkgerät für Push-to-Talk. Speziell beim Wandern in den Bergen ist somit eine zusätzliche Kommunikationsmöglichkeit vorhanden, wenn es kein Mobilfunknetz geben sollte. Praktisch ist dieses Feature aber auch für Rettungskräfte, auf der Baustelle oder für Motorradfahrer, die in Gruppen unterwegs sind und das Gerät auch als Navi nutzen wollen.
Das Gehäuse des Ulefone Armor 20WT ist sehr robust sowie staubgeschützt und wasserdicht. Dafür ist es mehr als doppelt so dick wie ein herkömmliches Handy und beinahe so schwer wie ein Tablet. Die Ausstattung kann sich für ein Outdoor-Handy zu diesem Preis sehen lassen. Der gigantische Akku verspricht zudem eine lange Akkulaufzeit. Wie gut sich das Ulefone Armor 20WT im Vergleich mit anderen Outdoor-Smartphones schlägt, zeigt unser Test.
Design
Das Ulefone Armor 20WT sieht so aus, wie man sich ein Outdoor-Smartphone vorstellt. Es ist sehr kantig und wirkt schon dadurch martialisch. Ferner ist es nach IP68 sowie IP69K zertifiziert. IP68 erlaubt den Aufenthalt in Süßwasser bis in eine Tiefe von 1,5 Meter für etwa 30 Minuten. IP69K wiederum ist die höchste Schutzklasse vor Wasser bei elektrischen Geräten. Diese erlaubt sogar den Einsatz eines Hochdruckreinigers. Um die Zertifizierung zu erhalten, muss das Handy einen Wasserdruck von 100 bar bei einer Wassertemperatur von 80 Grad überstehen.
Zusätzlich erfüllt das Ulefone Armor 20WT Anforderungen nach der US-Militärnorm MIL-STD-810H. Diese beinhaltet eine Reihe von Tests, bei denen Geräte unter anderem bei starken Vibrationen und hoher sowie sehr niedriger Temperatur getestet werden. Allerdings gibt die Militärnorm MIL-STD-810 Herstellern nicht vor, welche Tests genau durchgeführt werden und ob die Geräte die Tests auch alle bestehen müssen. Das Ulefone Armor 20WT wirkt aber in jedem Fall äußerst robust und sollte auch beim Sturz aus einer Höhe von 1,5 Meter auf harten Untergrund nicht so schnell Schaden nehmen.
Bei diesem Mobilgerät handelt es sich allerdings regelrecht um einen Klotz. Die Abmessung betragen: 164,8 × 79,2 × 18,2 Millimeter. Das Armor 20WT ist sechseckig und wiegt mit 380 Gramm doppelt so viel wie ein herkömmliches Smartphone. Optisch erinnert es ein wenig an das Blackview BV7100 (Testbericht). Die Ecken des Geräts sowie große Teile der Rückseite sind gummiert, der Gehäuserahmen besteht aus Metall. Verglichen mit der Gerätegröße ist das Display relativ klein, was dem großen Rand ober- und unterhalb der Anzeige geschuldet ist. Das dient der Bruchsicherheit des Bildschirms, der zusätzlich durch Gorilla Glass geschützt ist. Die Frontkamera befindet sich links oben oberhalb des Displays.
Die Antenne mit einer Länge von rund 6 Zentimetern, die zum Lieferumfang gehört, benötigt das Gerät nur für den Walkie-Talkie-Betrieb. Diese kann man abschrauben, wenn man diese Funktion ohnehin nicht nutzen will. Die Rückseite des Smartphones ist trapezförmig und mit einer Gummiplatte in Carbon-Optik sowie einem schmalen Metallstreifen verziert. Die einzige Kamera-Linse ist eben im Gerät integriert. Lautstärkewippe sowie der Knopf zum Funken per Push-to-Talk liegen links im Gehäuserahmen, auf der rechten Seite befindet sich der Power-Button. Alle Tasten sind geriffelt, um mehr Grip zu bieten. Ungewöhnlich: Der Fingerabdruckleser ist nicht in der On/Off-Taste integriert, sondern befindet sich darunter. Der USB-C-Steckplatz ist von einer Gummiabdichtung vor eindringendem Wasser geschützt.
Display
Typisch für ein Outdoor-Handy ist das relativ kleine Display im Verhältnis zur Gerätegröße. Die Diagonale misst 5,65 Zoll, zum Einsatz kommt ein IPS-Panel. Die Auflösung ist mit 2160 × 1080 Pixel (Full-HD+) recht hoch, was zu einer Pixeldichte von 427 PPI (Pixel pro Zoll) führt. Bildpunkte kann man hier mit dem Auge nicht mehr sehen, viele andere Outdoor-Geräte in dieser Preisklasse bieten oftmals nur HD-Auflösung. Geschützt wird die Anzeige durch Gorilla Glass von Corning.
Die Bildqualität ist überzeugend und bietet kräftige Farben und gut abgestimmte Kontraste. Die Blickwinkelstabilität fällt sehr hoch aus – typisch für IPS-Panels. Eine positive Überraschung erleben wir bei der Helligkeit. Wir konnten bis zu 650 cd/m² messen – das ist bei Outdoor-Handys bisher der beste Wert. Eigentlich ist eine helle Anzeige eine wichtige Eigenschaft für den Outdoor-Einsatz, aber nur wenige Outdoor-Geräte in unseren Tests haben ausreichend helle Bildschirme. Das Armor 20WT ist hier eine erfreuliche Ausnahme und erleichtert die Ablesbarkeit des Displays bei Sonnenschein. Knallt die Sonne direkt aufs Display, wird es dennoch nicht einfach, alle Inhalte auf der Anzeige zu erkennen.
Kamera
Heutzutage schon recht ungewöhnlich: Bei diesem Smartphone kommt nur eine einzige Linse mit einer Auflösung von 50 Megapixel sowie f/1.8-Blende zum Einsatz. Alibilinsen für Makroaufnahmen oder Tiefenschärfe hat Ulefone hier bewusst weggelassen – was wir begrüßen. Auf der Vorderseite über dem Display befindet sich eine Linse mit 16 Megapixel und f/2.2 für Selfies oder Videochats.
Bei Tag gelingen mit dem Ulefone Armor 20WT ordentliche Aufnahmen. Allerdings benötigt der Autofokus manchmal etwas länger. Schwächen zeigt die Kamera bei schnellen Schnappschüssen, die oft nicht ausreichend scharf sind mangels geeigneter Bildstabilisierung. Sowohl der Dynamikumfang als auch die Bilddetails könnten ausgeprägter sein. Bei Dunkelheit nimmt Bildrauschen dann rapide zu. Videos sehen ebenfalls etwas unscharf aus und wirken stark verwackelt. Die Hauptkamera kann maximal mit WQHD filmen, die Frontkamera mit Full-HD.
Ulfeone Armor 20WT - Originalaufnahmen
Hardware-Ausstattung
Als Antrieb kommt der Helio G99 von Mediatek zum Einsatz. Die Mittelklasse-CPU findet sich öfter bei Smartphones bis 300 Euro (Bestenliste) und kommt etwa beim Unihertz Luna (Testbericht) zum Einsatz. Sonderlich schnell ist die CPU nicht, aber sie bietet ausreichend Leistung für gängige Aufgaben des Alltags. Das Armor 20WT läuft ohne nennenswerte Ruckler stabil. Beim Benchmark von PCmark erreicht das Gerät solide 9000 Punkte.
RAM und interner Speicher fallen sehr üppig aus für ein Gerät dieser Klasse. Der Arbeitsspeicher beträgt satte 12 GByte, der interne Speicher bietet 256 GByte. Das ist schon auf High-End-Niveau. Eine Erweiterung mittels microSD-Karte ist zudem bis auf 2 TByte möglich. Die übrige Ausstattung entspricht eher einem preiswerten Mittelklasse-Smartphone: Wi-Fi 5 für WLAN-Netzwerke, Bluetooth 5.2 sowie NFC. Der Typ-C-Anschluss bietet USB 2.0 – einen eher langsamen Übertragungsstandard für Daten. Mobil surft das Handy maximal mit LTE. Für die Ortung greift das Armor 20WT auf A-GPS, Glonass, Beidou und Galileo, die Genauigkeit ist mit rund 3 Meter laut GPS-Test mehr als ausreichend.
Der Fingerabdrucksensor arbeitet flott und verlässlich. Alternativ kann man das Gerät per Gesichtserkennung entsperren, allerdings kommt hier 2D-Technik zum Einsatz, die weniger sicher ist gegen Täuschungsversuche. Wir empfehlen eine PIN und den Fingerabdruck zu nutzen.
Das spannendste Feature des Ulefone Armor 20WT ist das integrierte PMR-Funkgerät, um das Handy bei Bedarf als Walkie-Talkie zu nutzen. Smartphones mit PTT-Funktion sind nicht neu, allerdings nutzt das Gerät von Ulefone hierzu nicht das Mobilfunknetz, sondern PMR-Funkfrequenzen zwischen 400 und 480 MHz. Für den Einsatz in Deutschland stehen jedermann die Frequenzen 446,000 bis 446,200 MHz (PMR446) zur Verfügung. Man kann also mit dem Ulefone-Handy mit einem anderen Handfunkgerät kommunizieren. Mehr zum Thema erklären wir im Ratgeber Notfallkommunikation per Funk – wie geht das?
Ulefone gibt eine Sendeleistung beim Funkmodul von 1 bis 2 Watt und eine Reichweite von bis zu 10 Kilometer in ebenen Flächen an. In Ballungsräumen oder in den Bergen kann die Reichweite aber wegen der Hindernisse nur 500 Meter betragen. Interessant ist das Gerät, wenn in Gegenden mit schlechtem Netzempfang kommuniziert werden soll.
Software & Updates
Als Betriebssystem ist Android 12 installiert. Ulefone übernimmt optisch einige Anpassungen an der Bedienoberfläche, so erscheinen einige Icons in den Menüs in knalligem Gelb, was recht schick aussieht. Zudem gibt es weitere Einstellungsmöglichkeiten. Der Sicherheits-Patch stammt zum Testzeitpunkt aus dem Februar 2023, was nicht mehr der neueste Stand ist. Ein aktueller Patch aus April liegt mittlerweile aber vor und sollte demnächst die Geräte erreichen. Ob das Ulefone Armor 20WT auch Android 13 bekommt, ist uns derzeit nicht bekannt.
Akku
Ein riesiger Akku mit stolzen 10.850 mAh sorgt dafür, dass das Ulefone Armor 20WT ausreichend mit Energie versorgt ist. Speziell, wenn man beim Wandern das GPS zum Navigieren nutzt, geht das stark zulasten des Akkus.
Genügend Reserven hat das Ulefone Armor 20WT sicher. Dank der großen Kapazität muss es erst nach drei bis vier Tagen an die Steckdose. Beim Battery Test erreichten wir eine Laufzeit von 34 Stunden am Stück, das ist der beste Wert aus unseren Tests. Das beigelegte Netzteil lädt den Akku recht flott mit 33 Watt – für ein Outdoor-Smartphone ist das viel. Der große Akku ist damit in unter 3 Stunden voll aufgeladen.
Preis
Das Ulefone Armor 20WT kostet aktuell 325 Euro, Regulär kostet es 400 Euro.
Fazit
Das Ulefone Armor 20WT ist ein überaus robustes und ausdauerndes Handy zum fairen Preis. Das LCD überzeugt mit hoher Bildschärfe und der höchsten Helligkeit aller von uns getesteten Outdoor-Smartphones. Zudem bietet das Gerät einen gigantischen Akku und richtig viel RAM und Speicher. Das spannendste Feature ist aber das integrierte Walkie-Talkie. Damit kann man mit anderen Handfunkgeräten kommunizieren – unabhängig vom Mobilfunknetz.
5G gibt es allerdings nicht. Gefallen hat uns, dass Ulefone auf Alibilinsen für Makroaufnahmen verzichtete, ein Weitwinkelobjektiv wäre aber nicht schlecht gewesen. Die Kamera bietet eine hohe Auflösung, in der Praxis hatten wir aber häufiger mit unscharfen Aufnahmen zu kämpfen. Das Ulefone Armor 20WT ist das ideale Gerät für Outdoor-Enthusiasten, die auch ein Funkgerät nutzen möchten.
Ulefone Power Armor 19T
Das Ulefone Power Armor 19T gehört zu den besten Outdoor-Smartphones aus unseren Tests. Neben einem starken Akku bietet es ein 120-Hertz-LCD und eine Flir-Wärmebildkamera.
VORTEILE
- gutes Display mit 120 Hertz und Full-HD+
- spannende Wärmebildkamera
- schnelles Netzteil
- stabil und wasserdicht
NACHTEILE
- mittelmäßige Leistungsfähigkeit
- kein 5G
- Kamera enttäuscht trotz hoher Auflösung
- sehr schwer und klobig
Outdoor-Handy Ulefone Power Armor 19T im Test
Das Ulefone Power Armor 19T gehört zu den besten Outdoor-Smartphones aus unseren Tests. Neben einem starken Akku bietet es ein 120-Hertz-LCD und eine Flir-Wärmebildkamera.
Outdoor-Handys sind eine besondere Kategorie für sich. Die klobigen Klötze bieten ein robustes Gehäuse und sind wasserdicht. Damit überstehen sie die meisten Stürze gut und sind in Verbindung mit meistens kräftigen Akkus gute Begleiter für längere Wandertouren oder in einem Umfeld, wo Technik etwas aushalten muss: etwa eine Baustelle oder im Einsatz bei Rettungskräften.
Viele der Outdoor-Handys sind nicht nur stabil, sondern bieten oftmals spannende Zusatz-Features wie eine Wärmebildkamera. Der Rest der Technologie ist aber oft veraltet oder entspricht höchstens einem einfachen Smartphone bis 250 Euro (Bestenliste). Eine positive Ausnahme ist das Ulefone. Das robuste Mobilgerät bietet ein LCD mit Full-HD+ und 120 Hertz, eine üppige Speicherausstattung sowie eine Wärmebildkamera von Flir. Aufhorchen lässt zudem die Kamera mit 108 Megapixeln.
Ob das Outdoor-Handy von Ulefone den guten ersten Eindruck in der Praxis bestätigen kann, zeigt unser Testbericht.
Design
Kantig, martialisch und brutal – diese drei Worte beschreiben treffend das Power Armor 19T. Typisch für diese Geräteklasse ist das rundum gummierte Gehäuse. Dieses ist angedeutet sechseckig – auch wenn die Displayränder in den Ecken dann doch leicht abgerundet sind. Mehrere dicke Schrauben auf der Rückseite verleihen dem Handy einen Maschinencharakter. Wer ein filigranes Gerät sucht, ist hier fehl am Platz – aber sollte auch Interessenten eines Outdoor-Handys nicht abschrecken. Eine Befestigungsmöglichkeit für ein Lanyard am Gerät ist vorhanden.
Oben auf der Rückseite befindet sich ein dreieckiges Element mit mehreren LEDs – diese dienen als Blitz oder eben als Taschenlampe. Die Kamera ist mit allen Linsen in eine rechteckige Metallfläche eben im Gehäuse eingelassen. Weder Stöße noch Wasser sollten dem Ulefone Power Armor 19T etwas anhaben können. Das belegt auch die höchste Schutzart IP69K, die das Untertauchen in Wasser bis in 1,5 Meter für 30 Meter sowie den Kontakt mit einem Hochdruckreiniger erlaubt. Einen Sturz übersteht das Mobilgerät aus 1,5 Meter auf harten Untergrund wie Beton – was im Test auch zutrifft.
Der USB-C-Anschluss und die 3,5-mm-Klinkensteckplatz sind jeweils mit einem Gummipfropfen abgedichtet. Praktisch ist der orangefarbene Knopf auf der linken Seite, der programmiert werden kann. Der Fingerabdruckleser sitzt im Power-Button auf der rechten Seite. Alles wirkt äußerst solide und stabil. Mit einem stolzen Gewicht von über 400 Gramm wiegt das Smartphone mehr als ein Tablet mit 9 Zoll. Es ist zudem enorm wuchtig (Abmessungen: 175,2 × 83,4 × 18,8 mm). Damit ist es doppelt so dick wie ein herkömmliches Smartphone und überragt es in der Länge nochmals um mindestens zwei Finger.
Display
Verglichen mit dem wuchtigen Gehäuse ist das Display gar nicht so groß. Der Rand ums Display fällt gewohnt großzügiger aus, was die Anzeige mit Gorilla Glas 5 zusätzlich vor Bruch schützt. Die Diagonale misst 6,58 Zoll. Die Auflösung beträgt 2408 × 1080 Pixel (Full-HD+), was zu einem scharfen Bild mit 401 Pixel pro Zoll (ppi) führt. Das ist bei Outdoor-Handys nicht immer selbstverständlich.
Als Technologie kommt LCD zum Einsatz, wie wir es von dieser Kategorie her kennen. Eine positive Überraschung: Das Display bietet eine Bildwiederholrate von bis zu 120 Hertz. Das wirkt bei grafischen Animationen oder Spielen sowie beim Scrollen deutlich geschmeidiger als herkömmliche 60 Hertz. Die Bildqualität ist klasse und bietet kräftige Farben und gut abgestimmte Kontraste. Lediglich mit den tiefen Schwarzwerten bei einem OLED-Display kann die Anzeige technisch bedingt nicht mithalten.
Nicht so gut ist die maximal Helligkeit. Wir konnten etwa 535 cd/m² messen. Damit bleibt die Anzeige nur bedingt ablesbar bei starkem Sonnenschein. Schade, gerade ein Outdoor-Handy sollte viel im Freien zum Einsatz kommen. Aus unseren Tests haben uns bisher aber alle Mobilgeräte in dieser Disziplin enttäuscht.
Kamera
Das Ulefone Power Armor 19T hat einiges zu bieten bei der Kamera. Der Hauptsensor mit f/1.89-Blende löst mit 108 Megapixeln auf – ungewöhnlich für ein Gerät dieser Klasse. Eine optische Bildstabilisierung gibt es aber nicht.
Wir vermissen allerdings eine Linse für Weitwinkelaufnahmen, stattdessen kommt eine Kamera mit 5 Megapixel zum Einsatz, die als Mikroskop dient. Diese liefert spannende Einblicke. In der Praxis dürfte diese seltener eine Rolle spielen. Die Frontkamera für Selfies löst mit ordentlichen 16 Megapixel auf. Der heimliche Star des Ulefone Power Armor 19T ist aber die Wärmebildkamera mit Flir-Sensor und 5 Megapixel.
Bei Tageslicht gelingen mit der Hauptkamera gute Aufnahmen mit sehr ausgeprägten Bilddetails. Der Dynamikumfang könnte aber besser sein, so stimmen nicht immer die Kontraste, wenn es wechselhafte Lichtverhältnisse gibt. Bei Dunkelheit versagt die Linse komplett, auch Aufnahmen mit digitalem Zoom offenbaren etwas viel Bildrauschen. Mit den 108-Megapixel-Kameras bei Handys anderer Hersteller wie Xiaomi kann die Linse im Ulefone also nicht mithalten. Umso spannender ist der spezielle Unterwassermodus des wasserdichten Handys.
Statt einfach nur eine weitere Makrolinse ins Gerät zu stecken, handelt es sich beim zweiten Objektiv um eine Mikroskoplinse. Diese vergrößert der nahen Bereich enorm. Dazu muss man allerdings das Handy auf eine ebene Fläche legen, andernfalls wird es schwer, überhaupt etwas zu erkennen. Die Bildschärfe ist dann aber oft dürftig. Insgesamt ist das ein lustiges Gimmick, das wir aber gerne gegen eine Weitwinkellinse eingetauscht hätten. Die Frontkamera schießt ordentliche Selfies, vom Porträtmodus würden wir aber eher abraten, dieser sieht extrem künstlich aus.
Richtig cool ist der integrierte Flir-Sensor. Das macht aus dem Handy eine echte Wärmebildkamera. Das kann interessant sein für Handwerker, die sehen möchten, wo in einem Gebäude besonders viel Energie verloren geht oder wo Warmwasserleitungen sind. Im Freien kann man damit auch nachts nach Tieren Ausschau halten. Man fühlt sich schon ein wenig wie im Film Predator, wenn man mit der Kamera nachts vors Haus tritt. Es stehen für die Anzeige des Wärmebilds verschiedene Farbmodi zur Auswahl, praktisch ist auch die optionale Oberflächentemperatur eines bestimmten Bereichs. So sieht man etwa, dass der Gehweg in einer Sommernacht gerne über 35 Grad warm ist.
Weniger Eindruck hinterlassen die Videoclips, mangels optischem Bildstabilisator sind diese stark verwackelt. Die Bildschärfe lässt dann ebenfalls zu wünschen übrig, auch bei WQHD. Mit der Frontkamera sind Full-HD möglich.
Ulefone Power Armor 19T - Originalaufnahmen
Hardware
Als Antrieb dient ein Mediatek Helio G99. Diese CPU findet sich gerne bei Smartphones der Mittelklasse und gehört definitiv nicht zu den schnellen Chips seiner Zunft. Das belegen die Benchmarks von PCmark (9000 Punkte) sowie 3Dmark (Wild Life: 1200 Punkte), mit denen sich das Ulefone Power Armor 19T eher im unteren Mittelfeld wiederfindet. Für den Alltag reicht das aber im Prinzip aus, so läuft das System stabil und verschont den Nutzer mit überlangen Denkpausen. Viele Leistungsreserven stecken hier allerdings nicht. Verglichen mit vielen anderen Outdoor-Smartphones ist diese Leistung aber sogar schon stark.
Stattlich geht es dafür beim Speicher zu: 12 GByte RAM können sich sehen lassen. Der interne Speicher fasst zudem noch 256 GByte. Eine Erweiterung mittels microSD-Karte ist ebenfalls möglich. Der USB-C-Anschluss nutzt den langsamen Standard USB 2.0, was aber nicht ungewöhnlich ist in dieser Preisklasse. Immerhin gibt es auch noch einen Steckplatz für Klinken mit 3,5 mm. Um das integrierte UKW-Radio zu verwenden, bedarf es eines Kabels am Kopfhörer.
Das Handy kann auch zwei SIM-Karten parallel verwenden (Dual-SIM). 5G beherrscht der Chip des Smartphones nicht, maximal surft man mobil nur mit LTE. Auch in heimischen Netzwerken steht nicht der neueste Standards, sondern nur Wi-Fi 5 zur Verfügung. NFC und Bluetooth 5.2 sind ebenfalls an Bord. Der Fingerabdruckscanner macht einen zuverlässigen und raschen Job. Ein weiteres Feature, das bei keinem Outdoor-Handy fehlen sollte, ist der integrierte Barometer. Damit misst das Smartphone den Luftdruck sowie die Höhe über dem Meeresspiegel. Ziemlich genau war zudem die Ortung, so konnten wir beim GPS-Test eine Genauigkeit von rund 1 Meter feststellen.
Der orangefarbige Knopf ist wie eingangs erwähnt programmierbar. Er dient standardmäßig durch längeres Halten als Knopf für Push to talk (PTT). Auf Wunsch können weitere Funktionen (etwa Taschenlampe) oder bestimmte Apps (unter anderem die Kamera) in den Einstellungen festgelegt werden. Insgesamt gibt es dafür drei Optionen: kurzes, doppeltes oder längeres Drücken.
Software & Updates
Als Betriebssystem läuft noch Android 12. Ulefone passt die Bedienoberfläche stärker an, so findet sich viel Gelb in den sonst eher grauen Menüs. Mit übermäßig Bloatware hält sich der Hersteller zurück. Allzu regelmäßige Updates sollte man aber nicht erwarten. So stammt der Sicherheits-Patch noch aus dem Januar 2023. Das ist eindeutig zu alt.
Akku
Für mehr als genügend Reserven sorgt der dicke Akku mit 9000 mAh. Im Battery Test erreichte das Smartphone einen gigantischen Wert von 22 Stunden. Das ist doppelt so viel wie im Schnitt unserer Tests. Damit hält das Handy je nach Einsatz gut zwei bis drei Tage durch, bevor es ans Ladegerät muss.
Eine weitere positive Überraschung: Das Handy lädt sogar mit 66 Watt (Netzteil liegt bei). Damit ist der große Akku in unter einer Stunde wieder aufgeladen. Selbst das Laden per Qi ist möglich.
Preis
Die UVP für das Outdoor-Smartphone liegt bei 400 Euro. Andere Farben oder Speicheroptionen gibt es nicht.
Fazit
Das Ulefone Power Armor 19T gehört zu den besten Outdoor-Smartphones, die wir bisher getestet haben. Der Prozessor ist zwar nicht sehr schnell, 5G fehlt und die Kamera enttäuscht trotz der 108 Megapixel. Umso spannender ist aber die Flir-Wärmebildkamera sowie der Monster-Akku. Für diesen Preis ist das eine starke Ausstattung. Damit dürfte dem Gerät beim Wandern nicht zu schnell die Luft ausgehen. Das Display mit 120 Hertz überzeugt ebenfalls, auch wenn es eine Spur heller hätte sein dürfen.
Ulefone Armor X31 Pro
5G, ein helles Display, genug Power und eine solide Kamera: Das Ulefone Armor X31 Pro bietet viel für wenig Geld. Welche Stärken und Schwächen es hat, zeigen wir im Test.
VORTEILE
- preiswert
- Nachtsichtkamera
- helles Display mit 120 Hz
- 5G
NACHTEILE
- Display löst nur mit HD+ auf
- veraltete Software-Updates
- Monolautsprecher
Ulefone Armor X31 Pro im Test
5G, ein helles Display, genug Power und eine solide Kamera: Das Ulefone Armor X31 Pro bietet viel für wenig Geld. Welche Stärken und Schwächen es hat, zeigen wir im Test.
Mit dem Armor X31 Pro bietet Ulefone ein erschwingliches Outdoor-Smartphone für knapp über 200 Euro an. Wer nach einer relativ handlichen Lösung sucht, erhält hier ein nicht übermäßig wuchtiges Smartphone – zumindest im Vergleich zu anderen Outdoor-Handys. Das Gerät bietet sogar 5G und einen ausreichend starken Prozessor, was in dieser Preisklasse nicht selbstverständlich ist. Zudem verfügt es über ein gut ablesbares Display, das allerdings auch eine große Schwäche hat.
Wie das robuste Mobilgerät insgesamt abschneidet und ob es ein Preis-Leistungs-Tipp ist, zeigt dieser Testbericht.
Design
Das Ulefone Armor X31 Pro ist vollständig gummiert und besonders an den abgerundeten Ecken zusätzlich verstärkt. Mit Abmessungen von 173,8 × 81,6 × 14,2 mm und einem Gewicht von 308 g fällt es zwar deutlich größer und schwerer aus als ein herkömmliches Smartphone, wirkt im Vergleich zu anderen Outdoor-Geräten in unserem Testfeld aber fast schon schlank und leicht.
Trotzdem sollte man sich von der vergleichsweise kompakten Bauweise nicht täuschen lassen: Das Armor X31 Pro ist äußerst widerstandsfähig. Laut Hersteller übersteht es Stürze aus bis zu zwei Metern Höhe – auch auf harten Untergrund. Wir haben das in der Praxis ausprobiert: Mehrfach fiel das Gerät im Büro zu Boden und sogar auf dem Parkplatz aus Schulterhöhe. Das Resultat: keinerlei Schäden – das Smartphone blieb vollständig funktionsfähig.
Die entsprechende Zertifizierung nach dem US-Militärstandard MIL-STD-810H ist mit an Bord, ebenso wie die Schutzklassen IP68 und IP69K. Damit ist das Gerät nicht nur staub- und stoßfest, sondern auch gegen Wasser bestens geschützt. Die Kameralinsen sind in einem runden Element auf der Rückseite untergebracht, das minimal hervorsteht. In einer Punch-Hole-Notch innerhalb des Displays ist die Frontkamera integriert.
Der USB-C-Anschluss auf der Unterseite sowie der 3,5-mm-Klinkenanschluss auf der Oberseite sind durch robuste Gummilaschen abgedeckt. Auch das Fach für SIM- und microSD-Karte ist im Inneren gut versiegelt. Auf der linken Seite befindet sich ein auffällig orangefarbener Knopf, der frei programmierbar ist. Der Fingerabdrucksensor ist in den Power-Button auf der rechten Seite integriert. Die Tasten bieten einen klar definierten Druckpunkt – insgesamt überzeugt das Armor X31 Pro durch eine exzellente und äußerst robuste Verarbeitung.
Ulefone Armor X31 Pro - Bilder
Display
Das Ulefone Armor X31 Pro setzt auf ein 6,56 Zoll großes IPS-Panel mit einer Auflösung von nur 1612 × 720 Pixeln. Das entspricht lediglich HD+ und ergibt eine Pixeldichte von 269 PPI. Damit liegt die Schärfe verglichen mit anderen Geräten nur im unteren Mittelfeld – einzelne Pixel sind bei genauem Hinsehen erkennbar, im Alltag fällt das jedoch selten negativ auf. Dank der Bildwiederholrate von 120 Hz wirken Animationen angenehm flüssig, auch beim Scrollen oder Spielen sorgt die hohe Frequenz für ein geschmeidigeres Nutzungserlebnis.
Die Farbdarstellung überzeugt mit kräftigen Tönen und gut abgestimmten Kontrasten. Auch die Blickwinkelstabilität ist IPS-typisch auf einem hohen Niveau. Ein leichter Gelbstich ist zwar wahrnehmbar, stört aber nicht wesentlich. Besonders hervorzuheben ist die Displayhelligkeit: Mit gemessenen 650 cd/m² bleibt das Panel auch bei direkter Sonneneinstrahlung ablesbar – ein klarer Vorteil für den Einsatz im Freien. Laut Ulefone sind bei aktiver Helligkeitsanpassung sogar bis zu 800 cd/m² drin.
Kamera
Die Kamera des Ulefone Armor X31 Pro bietet eine 64-Megapixel-Linse als Hauptkamera, dazu kommt eine Makrolinse mit lediglich 2 Megapixeln sowie ein Infrarot-Nachtsichtobjektiv mit 25 Megapixeln. Für Selfies dient eine Frontkamera mit 16 Megapixeln.
Die Hauptkamera bietet ein Pixel-Binning-Verhältnis von 4:1, auf Wunsch sind auch die vollen 64 Megapixel verfügbar. Mit dem Sony-Sensor IMX682 liefert bei Tageslicht ziemlich gute Ergebnisse für ein Outdoor-Smartphone – damit übertrifft es auch die meisten der Konkurrenten in der Preisklasse. Farben wirken natürlich und der Dynamikumfang ist ausgewogen. Kontraste stimmen ebenfalls. Auch die Bilddetails sind recht gut ausgeprägt.
Bis zu einem zweifachen Zoom bleiben die Aufnahmen brauchbar, darüber hinaus wird das Bild jedoch deutlich grobkörniger. Bei Dunkelheit nimmt die Bildqualität jedoch stark ab, und es tritt starkes Bildrauschen und viel Schwärze auf. Bei ausreichend künstlichen Lichtquellen können aber auch nachts ordentliche Aufnahmen entstehen. Die Makrolinse hätte man sich im Prinzip sparen können aufgrund der niedrigen Auflösung.
Für absolute Dunkelheit kommt die Nachtsichtkamera zum Einsatz. Diese liefert Aufnahmen in Schwarzweiß, wenngleich es stockdunkel ist, dank der Unterstützung von zwei Infrarot-LEDs. Der Fokus arbeitet allerdings etwas träge, sodass man Geduld aufbringen muss, um scharfe Aufnahmen zu erhalten – ungünstig, wenn man bei Nacht ein Tier fotografieren möchte.
Die Selfie-Kamera liefert bei Tageslicht brauchbare Selfies, auch wenn der Dynamikumfang noch Verbesserungspotenzial bietet. Bei hellem Licht wirken Gesichter teils etwas blass. Bei Dunkelheit ist die Selfie-Kamera weniger empfehlenswert.
Die Hauptkamera nimmt Videos mit bis zu 2K bei 30 FPS auf. Die Frontkamera erreicht maximal Full-HD. Auf eine Stabilisierung muss man leider verzichten. Für den Preis sind die Videoaufnahmen jedoch in Ordnung. Insgesamt schneidet die Kamera des X31 Pro in dieser Preis- und Geräteklasse wirklich gut ab.
Ulefone Armor X31 Pro - Originalaufnahmen
Ausstattung
Im Ulefone Armor X31 Pro arbeitet der ein Mittelklasse-SoC Mediatek Dimensity 6300. Die Leistung reicht für alltägliche Aufgaben problemlos aus: Das System reagiert flüssig, Apps starten zügig, und auch Multitasking ist ohne größere Einschränkungen möglich. Beim Benchmark PCMark erreicht das Gerät rund 10.000 Punkte. Für grafikintensive Anwendungen oder Spiele ist die GPU-Leistung jedoch eher begrenzt – im 3DMark Wild Life kommt das Smartphone auf etwa 1400 Punkte. Gelegenheitsspiele laufen hingegen ohne Probleme.
Der Arbeitsspeicher ist mit 8 GB ausreichend dimensioniert, der interne Speicher von 256 GB bietet ebenfalls genügend Platz für Apps, Fotos und Daten. Eine Speichererweiterung per microSD-Karte ist möglich, und das auch bei gleichzeitigem Einsatz von zwei SIM-Karten.
Positiv fällt auf, dass 5G unterstützt wird – in dieser Preisklasse ist das bei Outdoor-Smartphones nicht selbstverständlich. Für die Standortbestimmung dienen GPS, Glonass, Beidou und Galileo mit einer sehr hohen Genauigkeit von rund einem Meter laut GPS-Test. Die Qualität beim Telefonieren ist gut, wenn auch mitunter etwas dumpf. Der Gesprächspartner ist aber deutlich genug zu verstehen. Etwas mager klingt dafür der Sound aus dem Monolautsprecher.
Der USB-C-Anschluss arbeitet nach dem USB-2.0-Standard, was zu entsprechend niedrigeren Übertragungsgeschwindigkeiten führt. Für diese Preisklasse ist das jedoch üblich. Bei der übrigen Konnektivität bietet das Gerät Wi-Fi 5, Bluetooth 5.2, NFC sowie einen Infrarot-Sensor. Letzterer kann beispielsweise zur Fernsteuerung von Geräten genutzt werden. Ein UKW-Radio ist ebenfalls vorhanden, allerdings nur nutzbar in Verbindung mit kabelgebundenen Kopfhörern über den 3,5-mm-Klinkenanschluss.
Zur Bedienung bietet Ulefone eine zusätzliche, frei belegbare Taste auf der linken Gehäuseseite. Sie lässt sich mit bis zu drei Funktionen belegen – für kurzes, doppeltes oder langes Drücken – und kann etwa für Schnellzugriffe oder Notfallfunktionen genutzt werden.
Software
Auf dem Armor X31 Pro läuft Android 14 mit einer angepassten Bedienoberfläche von Ulefone, die weitgehend an Stock-Android erinnert. Der Sicherheits-Patch stammt allerdings noch aus dem Dezember und ist damit nicht mehr aktuell. Ulefone gibt zwar an, Updates bereitzustellen, macht jedoch keine konkreten Angaben zur Häufigkeit oder zur Dauer der Update-Versorgung. Ob das Gerät ein Update auf Android 15 erhalten wird, ist unklar. Das ist ein generelles Problem vieler günstiger Outdoor-Smartphones. Positiv fällt auf, dass Ulefone auf vorinstallierte Bloatware weitgehend verzichtet.
Akku
Die Akkukapazität von 6050 mAh ist viel für ein gewöhnliches Smartphone, aber nahezu zurückhaltend für ein Outdoor-Gerät. Dafür ist das X31 Pro nicht solch ein Klotz wie andere Geräte seiner Art. Die Akkulaufzeit ist mit rund 15 Stunden im Akku-Test von PCMark dennoch gut. Das Smartphone hält einen Tag in jedem Fall durch, bei sparsamer Nutzung auch zwei. Nur das Laden ist etwas mühselig mit dem beiliegenden Netzteil von 20 Watt. Von 0 auf 100 Prozent dauert der Ladevorgang rund zwei Stunden. Kabelloses Laden gibt es nicht.
Preis
Wenn man das Outdoor-Handy sicher an der Ausrüstung oder am Gürtel befestigen will, kann man über eine Schutzhülle mit ansteckbarem Karabinerhaken und Clip nachdenken. Diese kostet 39 Euro.
Fazit
Das Ulefone Armor X31 Pro ist eine günstige Alternative für alle, die ein robustes Smartphone für den Outdoor-Einsatz oder die Baustelle suchen, aber nicht auf 5G oder eine solide Kamera verzichten wollen. Zwar ist die Akkulaufzeit nicht so lang wie bei der Konkurrenz, dafür bleibt das Gerät weniger klobig. Der Prozessor ist schnell genug, um das Gerät flüssig für alltägliche Aufgaben zu nutzen.
Besonders hervorzuheben ist, dass das LCD ausreichend hell ist, um auch im Freien ablesbar zu sein – eine Eigenschaft, die viele Outdoor-Handys nicht bieten. Das größte Manko bleibt jedoch die geringe Auflösung des Bildschirmes. Dennoch ist das Armor X31 Pro insgesamt ein guter Preis-Leistungs-Tipp.
Ulefone Armor 22
Ulefones Preis-Leistungs-Kracher nehmen kein Ende: Von den Chinesen kommt das nächste überzeugende Outdoor-Gerät, und es mangelt nicht an solider Ausstattung. Der Test offenbart im genialen Gesamtpaket nur wenige Schwächen.
VORTEILE
- tolles Preis-Leistungs-Verhältnis
- gute Performance
- IP69K-Zertifizierung
- überraschend gute Hauptkamera
NACHTEILE
- keine Unterstützung für 5G-Netzwerke
- dicke Bildschirmränder
- kaum Software-Updates
Outdoor-Handy Ulefone Armor 22 im Test
Ulefones Preis-Leistungs-Kracher nehmen kein Ende: Von den Chinesen kommt das nächste überzeugende Outdoor-Gerät, und es mangelt nicht an solider Ausstattung. Der Test offenbart im genialen Gesamtpaket nur wenige Schwächen.
Outdoor-Smartphone hier, Outdoor-Smartphone da – um kaum eine Smartphone-Art ist der Hype gerade größer, als um die Smartphones für die Benutzung draußen in der Natur, auf der Arbeit oder in der Freizeit. Viele der Geräte kommen von Herstellern aus dem ostasiatischen Raum, das sind Länder wie China oder Japan. Einer dieser Hersteller ist Ulefone – mit robust gebauten, günstigen Geräten versucht der Hersteller schon einige Modelle lang, den Markt für sich zu gewinnen.
Die neuste Iteration dieses Versuchs ist das Ulefone Armor 22. Bei Banggood kostet es mit dem Code BGREUPUFA1 derzeit nur 143 Euro statt 160 Euro (gültig bis 30.06.2024). Ob das robuste Mobilgerät überzeugt, zeigt der Test.
Design: Wie robust und wasserdicht ist das Ulefone Armor 22?
Für das Design des Ulefone Armor 22 entscheidet sich der Hersteller für einen gesunden Mittelweg zwischen den äußerst dicken und schweren Outdoor-Smartphones, wie dem Fossibot F102 (Testbericht) und weniger dicken Modellen. Das Smartphone ist groß und dick genug, um sich als Outdoor-Gerät erkennbar zu machen, aber nicht so dick, dass es wieder wie ein Kriegsgerät aussieht. Das Smartphone misst genauer gesagt 15 mm in der Dicke und wiegt 324 g – zum Vergleich wiegen die meisten modernen Smartphones zwischen 180 und 250 g und sind 8 bis 10 mm dick.
Die Rückseite ist schick – sie besteht aus gummiertem und lackiertem Hartplastik, der Kamerabereich oben ist prominent, steht aber nur wenige Millimeter hervor. Die Tasten haben eine coole Rugged-Metalloptik und bieten einen angenehmen Druckpunkt, zudem gibt es eine vollständig konfigurierbare Aktionstaste auf der linken Seite. Alle Anschlüsse sind in klassischer Outdoor-Manier zusätzlich mit Gummistöpseln geschützt, unten gibt es noch einen Lanyard-Port. Das Gerät liegt trotz seiner Größe insbesondere im Vergleich zu anderen Outdoor-Geräten angenehm in der Hand, die Verarbeitung ist auf den Punkt. Das Smartphone ist nach IP68 und IP69K zertifiziert und somit bestens vor Staub und Wasser geschützt. In diesen Punkten hat Ulefone alles richtig gemacht.
Display: Wie gut und hell ist der Bildschirm?
Als Bildschirm kommt ein 6,58 Zoll großes IPS-Panel mit einer Auflösung von 2408 × 1080 Pixel (Full HD+) zum Einsatz. Der Bildschirm ist groß und bedeckt einen großen Teil der Front – in unseren Augen sind die Ränder aber eine Ecke zu dick, um ausreichend modern auszusehen. Die Teardrop-Notch ist auch nicht mehr so zeitgemäß, insgesamt kommt das Gerät so auf ein eher niedriges Screen-to-Body-Ratio von rund 69,5 Prozent. Andere Smartphones haben hier Werte zwischen 80 und 90 Prozent – schade.
Erfreulicher ist, dass die Bildwiederholrate 120 Hertz beträgt – dieser Wert liegt auf Flaggschiff-Niveau, ist in dieser Preisklasse aber immer öfter zu sehen. Damit ist flüssiges Bedienen des Bildschirms und der Menüs möglich. Verwirrend ist, dass es keine Möglichkeit gibt, den Bildschirm in 60 Hertz zu bedienen. Die entsprechende Option in den Einstellungen fehlt. Die Farbdarstellung und Blickwinkel sind vollkommen in Ordnung und auf dem Niveau, das man vom Gerätepreis erwarten würde. Allerdings könnte die Helligkeit des Bildschirms besser sein – mit rund 500 cd/m² liegt der Wert hart an der Akzeptanzgrenze. Ein Problem, das viele günstige Outdoor-Modelle gemein haben.
Kamera: Wie gut sind die Fotos?
Wie schon das Ulefone Armor 21 kommt das Armor 22 ebenfalls mit zwei Kameras auf der Rückseite und einer Selfie-Kamera. Der Hauptsensor ist ein SONY IMX686, der mit 64 Megapixel auflöst. Die zweite Kamera ist eine Nachtsichtkamera, die ebenfalls mit 64 Megapixel auflöst und von zwei Infrarot-LEDs begleitet wird.
Die Frontkamera löst mit acht Megapixel auf. Am bemerkenswertesten ist in diesem Array die Performance der Hauptkamera im Tageslicht. Aufnahmen gelingen meist ausgezeichnet. Die Farbdarstellung ist nicht überspitzt und nicht zu schwach, wodurch die Aufnahmen sehr natürlich und ausgewogen erscheinen. Schärfe und Detailgrad sind auf Niveau der oberen Mittelklasse, was überrascht.
Die Nachtsichtkamera ist, wie auch beim Vorgänger schon, eine echte IR-Nachtsichtkamera. Sie macht selbst bei absoluter Dunkelheit beeindruckende Schwarz-Weiß-Aufnahmen. Hier ist allerdings anzumerken, dass dieses Feature in der täglichen Nutzung für viele eher ein Gimmick sein wird.
Zur Selfiekamera lässt sich nicht viel sagen – sie ist in Ordnung und akzeptabel, beeindruckt aber nicht annähernd so sehr wie die Hauptkamera. Unschärfen sind deutlich erkennbar, wenn man ins Bild reinzoomt. Videoaufnahmen gelingen höchstens in 2K bei 30 fps, 1080p mit 60 fps ist nicht möglich – man ist an die weniger hochwertigen 30 Bilder pro Sekunde geknüpft, egal, wie hoch die Auflösung ist. Das ist schade. Insgesamt liegt die Kameraqualität beim Ulefone Armor 22 auf einem hohen Niveau – definitiv ist sie deutlich besser, als man für den Preis erwartet.
Ulefone Armor 22 – Originalaufnahmen
Ausstattung: Wie gut ist die Performance?
Herz und Hirn des Ulefone Armor 22 ist der MediaTek Helio G96-Prozessor, der mit maximal 2,05 GHz recht gemütlich rechnet. Im Benchmark PCmark Work 3.0 kommen wir mit dem Smartphone auf einen Wert von 9600 Punkten – das ist in dieser Preisklasse ein solides Ergebnis. Im Alltag sind keinerlei Ruckler oder Denkpausen zu befürchten, Menüs und Apps öffnen und laufen flüssig und souverän. Multitasking ist dank 8 GB an Arbeitsspeicher bis zu einem bestimmten Grad ebenfalls drin, allerdings nicht ganz auf dem Niveau teurer Smartphones. Mit 1150 Punkten im 3Dmark Wild Life ist Gaming eher nicht die Stärke des Geräts – einfache bis mäßig anspruchsvolle Spiele sollten möglich sein, bei allem darüber muss man mit Einbußen bei der Bildrate rechnen. Der verbaute Speicher ist 128 oder 256 GB groß. Unbekannt ist, um welche Art von UFS-Speicher es sich handelt. Er kann in jedem Fall mit einer bis zu 512 GB großen Speicherkarte ergänzt werden.
Ansonsten unterstützt das Ulefone Armor 22 erwartungsgemäß die meisten gängigen Kommunikationsstandard. Dazu zählen Wi-Fi 5 (IEEE 802.11ac), Bluetooth 5.2 mit Unterstützung für Low Energy, GPS mit GLONASS sowie NFC und ein USB-C 2.0-Port. Eine Kommunikationstechnologie, die vom Ulefone Armor 22 nicht unterstützt wird, ist 5G-Mobilfunk.
Es gibt immerhin einen Fingerabdruckscanner, der im Power-Button auf der rechten Geräteseite versteckt ist. Widevine ist leider nur in der Stufe L3 vorhanden, sodass ihr keine HD-Inhalte bei Netflix und Co. genießen könnt. Der verbaute Monolautsprecher klingt akzeptabel, wird aber bei einer höheren Lautstärke sehr schnell blechern. Die Sprachqualität bei Telefonaten ist erwartungsgemäß in Ordnung.
Ulefone Armor 22 im Test: Bilderstrecke
Software: Wie lange gibt es Updates?
Nette Zusätze sind das Funkradio, das auch ohne als Antenne angeschlossene Kopfhörer funktioniert, sowie die verschiedenen Tools wie Höhen- oder Winkelmesser in der App „Werkzeugkasten“. Als Betriebssystem läuft auf dem Ulefone Armor 22 relativ reines Android 13, das mit nur wenig Bloatware kommt. Dass das Smartphone allerdings mehr als ein großes Software-Update auf Android 14 erhält, ist erfahrungsgemäß aufgrund der zweifelhaften Update-Politik von Ulefone sehr unwahrscheinlich.
Akku: Wie lang hält das Ulefone Armor 22 im Alltag?
Wo andere Outdoor-Smartphones mit Laufzeiten von zig Stunden und mit Akkukapazitäten von mehr als 10.000 Milliamperestunden protzen, hält sich das Ulefone Armor 22 relativ bedeckt. Das Gerät kommt mit einem 6.600 Milliamperestunden großen Akku, mit dem das Gerät im PCmark Battery Test eine Laufzeit von 11 Stunden erzielt. Das ist vollkommen in Ordnung und in jedem Fall für einen bis zwei Tage intensiver Nutzung ausreichend, jedoch keineswegs auf Niveau anderer Outdoor-Geräte. Wiederaufgeladen wird die Lithium-Ionen-Zelle mit 33 Watt – auch das geht klar.
Preis & Alternativen: Was kostet das Ulefone Armor 22?
Das Ulefone Armor 22 ist in der Speicherkonfiguration 8 GB Arbeitsspeicher und 128 GB internen Speicher mit dem Code BGREUPUFA1 für nur 143 Euro bei Banggood erhältlich. Mit 187 Euro kostet die größere Variante mit 8/256 GB aber nur unwesentlich mehr, weshalb wir diese jedem Interessierten empfehlen würden. Bei anderen Händlern liegt das Armor 22 bei knapp unter 250 Euro.
Fazit
Das Ulefone Armor 22 überzeugt im Test. Hier zeigt sich, dass es einem Smartphone guttut, wenn der Hersteller kundenorientiert arbeitet: Das Preis-Leistungs-Verhältnis vom Gerät könnte kaum besser sein. Das robuste Outdoor-Design, der flotte Prozessor mit ausreichend viel Arbeitsspeicher, die zusätzliche Outdoor-Ausstattung mit Nachtsicht und insbesondere die Hauptkamera machen das Smartphone zu einem überaus hochwertigen Gesamtpaket. Die wenigen Schwächen, wie das Fehlen von 5G sind zwar schade, aber angesichts des Preises und der vielen Vorteile doch vernachlässigbar. Ulefone macht somit souverän weiter in seiner Reihe von günstigen und soliden Outdoor-Geräten – das ist erfreulich.
Fossibot F109 5G
Riesiger Akku, 5G und robustes Design für unter 200 Euro: Das Fossibot F109 5G ist ein spannender Outdoor-Geheimtipp mit kleinen Schwächen.
VORTEILE
- 5G
- günstig
- lange Akkulaufzeit
- ordentliche Performance
NACHTEILE
- dunkles Display
- nur HD-Auflösung
- schwache Makrolinse
- teils unscharfe Aufnahmen
Fossibot F109 5G im Test
Riesiger Akku, 5G und robustes Design für unter 200 Euro: Das Fossibot F109 5G ist ein spannender Outdoor-Geheimtipp mit kleinen Schwächen.
Outdoor-Smartphones müssen nicht teuer sein – das Fossibot F109 5G tritt den Beweis an. Für 185 Euro (Code: BGec34f0) bringt es ein robustes Gehäuse mit IP69K- und MIL-STD-810H-Zertifizierung, einen riesigen Akku und 5G-Mobilfunk mit. Auch optisch sticht es heraus: Das Zweit-Display auf der Rückseite erinnert an deutlich teurere Geräte und bringt praktische Zusatzfunktionen mit.
Doch wo gespart wird, zeigen sich auch Schwächen. Ob das günstige Outdoor-Handy im Alltag trotzdem überzeugt, klärt unser ausführlicher Test.
Design
Das Fossibot F109 5G kommt im typischen achtkantigen Look eines Outdoor-Smartphones. Die Verarbeitung wirkt hochwertig und robust. Der Rahmen ist aus Metall und mit Schrauben versehen. Das Gerät ist dabei an den Ecken und Rändern zusätzlich gummiert, um besonders stoßfest zu sein. Ein Zertifikat für MIL-STD-810H ist vorhanden. Das Outdoor-Handy zeigt sich gewohnt robust, wir haben es mehrfach aus Brusthöhe auf harten Boden fallen lassen, ohne dass es Schaden genommen hat.
Die Rückseite besteht aus glänzendem Kunststoff im Klavier-Look – ungewöhnlich für ein Outdoor-Gerät. Allerdings ist diese sehr empfänglich für Fingerabdrücke. Im oberen Drittel befindet sich ein großes rundes Element mit dem Zweit-Display. Ringsherum sind die Kameralinsen angeordnet.
Der Schacht für die SIM-Karte an der Seite sowie der USB-C-Anschluss unten sind zusätzlich von einer Gummilasche abgedeckt. Das Gerät ist ferner nach der höchsten Schutzart IP69K staub- und wasserdicht. Es kann also auch dauerhaft unter Wasser bleiben, mit Hochdruck gereinigt werden – auch mit heißem Wasser.
Mit Abmessungen von 176,1 × 81,7 × 18,5 mm ist es deutlich größer als gewöhnliche Smartphones und mit einer Fingerbreite auch nahezu doppelt so dick. Verglichen mit anderen Rugged-Phones wirkt es aber beinahe schon schlank. Das Gewicht von 385 g fällt recht hoch aus, was dem großen Akku geschuldet ist. Rechts bedient sich die Power-Taste und Lautstärkewippe, auf der gegenüberliegenden Seite gibt es eine programmierbare rote Taste.
Fossibot F109 5G - Bilderstrecke
Display
Das Fossibot F109 5G bietet ein großes Display mit einer stolzen Diagonale von 6,75 Zoll. Das IPS-Panel liefert eine hervorragende Bildqualität mit satten Farben und gut abgestimmten Kontrasten. Die Blickwinkel sind aus allen Lagen stabil.
Allerdings lässt die Auflösung mit 1600 × 720 Pixeln zu wünschen übrig. Hier wäre eigentlich Full-HD wünschenswert gewesen. Beim genauen Hinsehen kann man Bildpunkte erkennen. Die Bildwiederholrate liegt bei 60 Hz. Eine weitere Schwäche ist die mäßige Helligkeit – wir kommen nur auf einen maximalen Wert von rund 520 cd/m² bei aktiver Helligkeitsanpassung. Um im Freien ablesbar zu sein, ist das zu wenig. Schade, denn ein Outdoor-Handy soll insbesondere unter freiem Himmel zum Einsatz kommen.
Auf der Rückseite befindet sich das runde Zweit-Display mit IPS-Panel und einer Diagonale von 1,32 Zoll bei einer Auflösung von 360 × 360 Pixeln. Dieses dient in erster Linie dazu, Widgets anzuzeigen. Die Helligkeit lässt sich nur in drei Stufen regeln. Aktiviert wird der Bildschirm per Doppeltipp oder über die programmierbare Taste.
Standardmäßig findet man auf dem Zweit-Display eine Uhr. Wischt man nach links, gelangt man zum Kompass und anschließend zu einer Kameraansicht. Damit kann man etwa Selfies mit der Hauptkamera machen – allerdings nur im quadratischen Format. Ferner gibt es dort einen Timer, einen Audiorekorder, den Musik-Player sowie eine Anzeige des Akkustands. Benachrichtigungen erscheinen nicht automatisch – Apps müssen manuell ausgewählt werden, wobei nicht alle unterstützt werden. In die Benachrichtigungen gelangt man, indem man nach oben wischt.
Kamera
Die Hauptkamera des Fossibot F109 5G nutzt den 50-Megapixel-Bildsensor HI5021 von Hynix mit einer Blende von f/1.8. Ergänzt wird sie durch eine 5-Megapixel-Makrolinse mit Samsung S5K4E8-Sensor und f/2.2-Blende. Zwei weitere „Linsen“ auf der Rückseite sind reine Attrappen. Die Frontkamera sitzt in einer Waterdrop-Notch, löst mit 16 Megapixeln auf und verwendet den Sony IMX471 (Blende f/2.4).
Standardmäßig fasst die Hauptkamera vier Bildpunkte zu einem zusammen (Pixel-Binning), wodurch 12,5-Megapixel-Fotos entstehen. Auf Wunsch lässt sich auch die volle Auflösung nutzen. Bei Tageslicht entstehen akzeptable Fotos mit kräftigen Farben. Allerdings zeigt sich die Linse empfindlich gegenüber direktem Sonnenlicht, was zu überbelichtet wirkenden Aufnahmen führt. Zudem sind Aufnahmen oft unscharf, auch schon bei minimalen Bewegungen. Bilddetails lassen zu wünschen übrig. Der zuschaltbare Bokeh-Effekt wirkt künstlich und unsauber.
Bei schlechten Lichtverhältnissen versagt die Kamera trotz Nachtmodus – starkes Bildrauschen dominiert die Aufnahmen. Die Makrolinse liefert aufgrund der niedrigen Auflösung kaum Details und meist unscharfe Bilder mit schlecht gesetztem Fokus. Auch die Selfie-Kamera überzeugt nicht: Die Fotos wirken blass, ein Bokeh fehlt, und der Beauty-Filter erscheint deutlich zu künstlich. Videos mit Haupt- und Frontkamera sind ebenfalls enttäuschend – unscharf, verwackelt und ohne erkennbare Bildstabilisierung.
Fossibot F109 5G - Originalaufnahmen
Ausstattung
Angetrieben wird das Fossibot F109 5G von einem Mediatek Dimensity 6300. Der Prozessor meistert Alltagsaufgaben problemlos, das System läuft flüssig und weitgehend ruckelfrei. Auch einfache Spiele stellen kein Problem dar. Mit rund 9.000 Punkten im Test von PCmark liegt die Performance im soliden Mittelfeld vergleichbarer Geräte – für die Preisklasse absolut angemessen. Schwächer fällt hingegen die Grafikleistung aus: Beim Wild-Life-Benchmark von 3Dmark erreicht das Gerät lediglich 1.400 Punkte.
Der Arbeitsspeicher beträgt 8 GB RAM, der interne Speicher ist mit 256 GB großzügig. Eine Erweiterung per microSD-Karte ist möglich, allerdings nur, wenn man auf die Dual-SIM-Funktion verzichtet. Das GPS-Modul arbeitet mit einer Genauigkeit von etwa zwei Metern (laut GPS-Test), benötigt aber eine gewisse Zeit, um sich zu stabilisieren. Ein E-Kompass und ein Gyroskop sind ebenfalls verbaut.
Ein Highlight in dieser Preisklasse: Das Fossibot F109 5G unterstützt 5G. Beim WLAN setzt der Hersteller auf das mittlerweile etwas veraltete Wi-Fi 5 – was in diesem Segment jedoch nicht ungewöhnlich ist. Auch der Typ-C-Anschluss arbeitet nur mit dem langsameren USB-2.0-Standard.
Ein FM-Radio ist integriert, erfordert jedoch kabelgebundene Kopfhörer als Antenne – ein Problem, da das Gerät keinen Klinkenanschluss besitzt. Für die drahtlose Verbindung stehen Bluetooth 5.2 mit LDAC, AAC und SBC sowie NFC zur Verfügung. Die Tonqualität beim Telefonieren geht in Ordnung.
Software
Das Fossibot F109 5G wird mit Android 14 ausgeliefert. Die Bedienoberfläche orientiert sich an reinem Android („Vanilla Android“), weicht farblich bei den Icons aber etwas ab. Ein App-Drawer ist vorhanden, standardmäßig erfolgt die Navigation über drei Tasten – auf Wunsch lässt sich jedoch auch die Gestensteuerung aktivieren. Als zusätzliche zuschaltbare Bediengesten kann man einen Screenshot mit drei Fingern erstellen sowie den Bildschirm durch doppeltes Tippen aktivieren.
Zum Testzeitpunkt Anfang März stammt der Sicherheitspatch noch vom Oktober 2024 – ein deutlich veralteter Stand. Von regelmäßigen Updates oder gar einem Upgrade auf Android 15 ist bei Fossibot realistischerweise nicht auszugehen.
Akku
Der Akku bietet eine Kapazität von rund 10.600 mAh. Beim Battery Test von PCmark erreichte das Gerät eine extrem lange Laufzeit von etwa 29 Stunden im simulierten Dauerbetrieb. Im Alltag sind damit bei normaler Nutzung problemlos drei bis vier Tage drin. Beim Wandern oder längeren Outdoor-Aktivitäten leert sich der Akku zwar etwas schneller, dennoch bleibt genug Reserve, um gut über den Tag zu kommen. Mit maximal 18 Watt lädt das Gerät vergleichsweise gemächlich. Ein vollständiger Ladevorgang dauert fast fünf Stunden.
Preis
Das Fossibot F109 5G kostet mit dem Code BGec34f0 derzeit bei Banggood nur 185 Euro statt 190 Euro. Die UVP liegt sonst bei 279 Euro. Das ist ein mehr als fairer Preis. Der Versand erfolgt aus der Tschechischen Republik binnen weniger Tage.
Fazit
Das Fossibot F109 5G ist ein sehr preiswertes Outdoor-Handy mit großem Akku. Es verfügt über 5G, was in der Preisklasse noch selten ist. Die Leistung ist ausreichend für den Alltag, das Gehäuse ist gewohnt robust. Zwar ist es deutlich wuchtiger als gewöhnliche Smartphones, fällt aber verglichen mit anderen Outdoor-Handys nicht übermäßig dick aus.
Abstriche gibt es beim Display, dieses ist relativ dunkel und so im Freien nur schwer ablesbar. Zudem löst es nur in HD auf. Die Kamera überzeugt nicht ganz und schwächelt besonders bei der Bildschärfe und Aufnahmen bei Dunkelheit. Für ein robustes Outdoor-Smartphone bietet das Fossibot F109 5G dennoch ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Ein Outdoor-Smartphone muss robust und wasserfest sein. Diese Kriterien erfüllen alle Mobilgeräte in dieser Bestenliste – auch wenn das eine oder andere Handy über eine noch stabilere Verglasung verfügen könnte. Immer häufiger finden sich Anzeigen mit 120 Hertz. Als Bildschirme kommen bei allen Testgeräten bisher nur LC-Displays mit IPS-Panel zum Einsatz, leider sind viele der Bildschirme der Outdoor-Smartphones nicht hell genug, abgesehen von wenigen Ausnahmen.
Der Testsieger ist das Ulefone Armor 28 Ultra. Es bietet Power auf Flagship-Niveau und ein helles OLED-Display. Dazu kommt eine Nachtsicht- und Wärmebildkamera. Auf dem zweiten Platz folgt das Oukitel WP200 Pro mit Zweit-Display, das auch als Headset oder Smartwatch nutzbar ist. Das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bietet das Ulefone Armor 25T Pro.