Demnach habe das Heimatschutzministerium am Abend des 5. Juli, also einen Tag nach den Überschwemmungen, die Verträge zahlreicher Callcenter-Unternehmen nicht verlängert. Diese hatten zuvor einen Großteil der Anrufe angenommen. Am 6. Juli wurden dadurch laut »New York Times« nur 864 der 2363 eingegangenen Anrufe beantwortet.
Heimatschutzministerin Kristi Noem hatte zuvor angekündigt, Ausgaben von mehr als 100.000 Dollar in ihrem Ministerium persönlich genehmigen zu wollen – eine Entscheidung, die wohl auch vor dem Hintergrund des Sparprogramms der Trump-Regierung getroffen wurde. Erst am Donnerstag verlängerte sie die Verträge.
Fema-Mitarbeiter besuchen Opfer nicht mehr persönlich
»Einer der wichtigsten Dienste im Katastrophenfall ist es, jemanden anrufen zu können, der Sie durch die Prozesse und den Papierkram begleitet«, sagte Jeffrey Schlegelmilch vom Nationalen Zentrum für Katastrophenvorsorge der »New York Times«. Bei der Fema können Opfer von Naturkatastrophen finanzielle Unterstützung beantragen, etwa, wenn sie ihr Zuhause verloren haben.
Lange Zeit war es auch üblich, dass Mitarbeiter der Behörde in Katastrophengebieten von Tür zu Tür gingen und den Menschen Hilfe anboten. Dieses Programm hatte die Regierung von Donald Trump im vergangenen Monat beendet.
Noem hatte kurz nach der Katastrophe in Texas gefordert, die Behörde »so wie es sie heute gibt« abzuschaffen. Die Fema reagiere zu langsam und helfe Amerikanern in Not nicht. Donald Trump will den Katastrophenschutz zur Aufgabe der einzelnen Staaten machen und die Bundesbehörde schrumpfen oder gleich ganz auflösen .
Demokratische Abgeordnete sorgen sich offenbar, dass auch die Entsendung von Rettungskräften durch die 100.000-Euro-Regelung von Noem verzögert wurde. In einem offenen Brief an den kommissarischen Leiter der Fema, David Richardson, forderten sie eine Untersuchung des Falls.