Tennis-Kontroverse: Milliardär erhält Wildcard und erntet Spott von Ex-Stars

vor 4 Stunden 1

Ärger über Bill Ackman »Der größte Witz, den ich im professionellen Tennis gesehen habe«

Der Hedgefondsmanager Bill Ackman hat sein Debüt im Profitennis gegeben – im Alter von 59 Jahren. Nun ärgert sich Andy Roddick. Ihn treibt die Frage um: Hat sich der Milliardär sein Startrecht erkauft?

11.07.2025, 21.41 Uhr

 Bill Ackmann, hier auf einem Foto 2017

Milliardär und Tennisspieler: Bill Ackmann, hier auf einem Foto 2017

Foto: Patrick T. Fallon / Bloomberg / Getty Images

Die allermeisten Tenniskarrieren enden spätestens mit Ende 30, selbst Ausnahmeathlet Novak Djokovic, 38, kann der Zeit nicht trotzen, auch er wird irgendwann aufhören müssen. Ganz anders macht es der US-Amerikaner Bill Ackmann, der seine Laufbahn im greisen Sportleralter von 59 Jahren erst startet. Ackman gab am Mittwoch sein Profidebüt.

An der Seite des früheren Weltklassespielers Jack Sock spielte er im Herrendoppel der Hall of Fame Open, einem von den Weltverbänden ATP und WTA offiziell anerkannten Turnier in Newport, Rhode Island. Es war das erste Profispiel für Ackmann – und es endete mit einer klaren Niederlage. Ackman und Sock verloren 1:6, 5:7 gegen Omar Jasika und Bernard Tomic.

Wie also kam Ackman überhaupt in dieses Turnier? Diese Frage lässt sich womöglich mit einer weiteren Zahl erklären, einer, die nichts mit seinem Alter zu tun hat: 9,4 Milliarden. So viel US-Dollar soll laut Forbes das Vermögen des Hedgefondsmanagers betragen, der als leidenschaftlicher Tennisspieler gilt.

Sein Tenniskönnen konnte er am Mittwoch aber nur bedingt zeigen. »Ich kann vor einem Publikum von tausend Menschen oder in einem Fernsehstudio über eine Vielzahl von Themen sprechen, ohne mich darauf vorbereiten zu müssen und ohne auch nur einen Hauch von Angst zu verspüren, aber gestern habe ich zum ersten Mal richtiges Lampenfieber erlebt«, schrieb Ackman auf X über sein Spiel. Weil die Hall of Fame Open Teil der unterklassigen ATP Challenger Tour ist, darf er sich nun Tennisprofi nennen.

Empfohlener externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von X.com, der den Artikel ergänzt und von der Redaktion empfohlen wird. Sie können Ihre Zustimmung jederzeit wieder zurücknehmen.

{$dispatch('toggle')}, 250);">

Externen Inhalt anzeigen

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Andere haben für die Aktion aber nur Spott und Kritik über. Andy Roddick etwa, die frühere Nummer eins der Welt, vermutet, dass Ackman seine Wildcard gekauft habe. »Bill Ackman, der ein großer Tennisfan und Förderer ist, die PTPA (Professional Tennis Players Association, die Redaktion) finanziert, sich um alles kümmert, wollte an einem Profiturnier teilnehmen. Es gab also offensichtlich einen Austausch von etwas«, sagte er laut CNN im Podcast »Served«. »Das war der größte Witz, den ich je im professionellen Tennis gesehen habe«, resümierte Roddick.

Hat Ackman also Geld bezahlt, um mitspielen zu dürfen? Auf eine Anfrage von CNN  verwies die ATP auf ihre Wildcard-Regelung und gab an, dass Turniere »keine Vergütung erhalten dürfen und Spieler keine Vergütung im Austausch für die Vergabe einer Wildcard anbieten dürfen«.

Nicht jeder glaubt daran, dass Ackman diese Wildcard ohne Gegenleistung erhalten hat. »Anscheinend kann man sich eine Wildcard kaufen«, schrieb die 18-fache Grand-Slam-Siegerin Martina Navratilova bei X.

Empfohlener externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von X.com, der den Artikel ergänzt und von der Redaktion empfohlen wird. Sie können Ihre Zustimmung jederzeit wieder zurücknehmen.

{$dispatch('toggle')}, 250);">

Externen Inhalt anzeigen

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Ackman ist einer der erfolgreichsten Hedgefondsmanager der Welt. Zuletzt sorgte er für Aufmerksamkeit, weil er sich mit Donald Trump anlegte und im April verlangte, die vom US-Präsidenten verhängten Strafzölle auszusetzen.

Und seine Tenniskarriere? »I feel like maybe it’s one and done«, sagte er der »New York Times« . Frei übersetzt: Es war wohl eine einmalige Sache. Jack Sock, der drei Grand-Slam-Titel im Doppel gewinnen konnte, braucht also wohl einen neuen Partner.

Gesamten Artikel lesen