Ungarn: Wadephul will erneut mit Ungarn über Maja T. verhandeln

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Maja T. ist wegen der Haftbedingungen in Ungarn seit Wochen im Hungerstreik. Außenminister Johann Wadephul will sich kommende Woche erneut um eine Verbesserung bemühen.

12. Juli 2025, 0:02 Uhr Quelle: DIE ZEIT,

 Die in Ungarn inhaftierte Maja T. ist seit Anfang Juni im Hungerstreik.
Die in Ungarn inhaftierte Maja T. ist seit Anfang Juni im Hungerstreik. © Samuel Winter/​AP/​dpa

Außenminister Johann Wadephul will kommende Woche erneut mit der ungarischen Regierung Gespräche über Maja T. führen. "Wir werden in dieser Sache kommende Woche erneut in Ungarn vorstellig werden", sagte der CDU-Politiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). In einem ersten Schritt gehe es darum, bessere Haftbedingungen für Maja T. zu erreichen. "Unsere Bemühungen setzen wir intensiv fort", sagte Wadephul.

Maja T. ist in Ungarn wegen des Vorwurfs der Körperverletzung in Untersuchungshaft. Im Dezember 2023 war die non-binäre Person in Berlin festgenommen worden. Grund war ein Vorwurf der ungarischen Behörden, T. habe im Februar 2023 gemeinsam mit weiteren antifaschistischen Aktivisten Angehörige der rechtsextremen Szene in Budapest angegriffen. Im Juni 2024 folgte die Auslieferung nach Ungarn – ungeachtet eines laufenden Eilverfahrens vor dem Bundesverfassungsgericht, das dann auch unmittelbar nach der bereits erfolgten Überstellung in einer einstweiligen Verfügung die Auslieferung untersagte. 

Maja T. sei "schwersten Vorwürfen ausgesetzt", sagte Wadephul. "Auch in Deutschland würde Maja T. daher mit einem Strafverfahren rechnen müssen."

Maja T. war Anfang Juni in den Hungerstreik getreten, um auf die Haftbedingungen aufmerksam zu machen. "Hier in Ungarn bin ich in Isolationshaft lebendig begraben", teilte Maja T. mit. Der Hungerstreik sei ein letzter Versuch, ein gerechtes Gerichtsverfahren zu erhalten und nach Deutschland überstellt zu werden. Laut Familie hat sich der Gesundheitszustand von Maja T. zuletzt deutlich verschlechtert. T. habe stark abgenommen und es drohten dauerhafte Organschäden. Die Bundesregierung habe große Sorge wegen T.s Gesundheitszustand, hieß es aus dem Auswärtigen Amt.

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