Bernd Osterloh hat bei VW eine lange Karriere hinter sich. Bis zum Betriebsratschef hat er es gebracht. Hat er in dieser Form eine überhöhte Vergütung kassiert? Die Vorwürfe stehen seit längerem im Raum. Nun hat das Landgericht Braunschweig in dieser Sache ein Strafverfahren eröffnet.
"Das Hauptverfahren ist durch Beschluss der Kammer eröffnet und die Anklage der Staatsanwaltschaft Braunschweig zur Hauptverhandlung zugelassen worden", sagte der Sprecher des Landgerichts. Es gibt demnach neben Osterloh einen weiteren Angeklagten. Vorgeworfen werde ihnen Beihilfe zur Gewährung möglicherweise überhöhter Vergütungen in drei Fällen. Termine für die Verhandlung gebe es noch nicht. Osterloh selbst lehnte eine Stellungnahme ab. "Ich werde mich nicht dazu äußern", äußerte er auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.
Hintergrund ist ein Strafverfahren, das bereits bis 2021 vor dem Landgericht Braunschweig lief und jetzt neu aufgerollt werden muss. Angeklagt waren damals vier VW-Personalmanager, denen vorgeworfen wurde, mehreren Betriebsräten zu hohe Vergütungen bewilligt zu haben. Dabei ging es auch um die Bezahlung Osterlohs, der in bonusstarken Jahren bis zu 750.000 Euro erhielt. Das Landgericht hatte die Beschuldigten damals freigesprochen. Dieses Urteil wurde aber 2023 vom Bundesgerichtshof aufgehoben. Das Verfahren muss deshalb neu aufgerollt werden.
Vorwurf: Beihilfe
Osterloh war im damaligen Verfahren nur als Zeuge vernommen worden. Jetzt wirft die Staatsanwaltschaft ihm Beihilfe vor. Gegen den 68-Jährigen und dessen Mitangeklagten werde nun aber separat verhandelt, sagte der Gerichtssprecher. "Es handelt sich um zwei voneinander getrennte Verfahren." Osterloh stand von 2005 bis 2021 an der Spitze des VW-Betriebsrats und wechselte dann als Personalvorstand zum Lkw-Konzern Traton, zu dem unter anderem die bekannten Marken MAN und Scania gehören. Die Leitung der Wolfsburger Arbeitnehmervertretung übernahm seine bisherige Stellvertreterin Daniela Cavallo. 2023 ging Osterloh in den Ruhestand.
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(mfz)