Stößt Emden in dieser Woche den Bock um?

Schon am Mittwoch kommt es zwischen zwischen SV Drochtersen/Assel und Kickers Emden zum Wiedersehen. IMAGO/Lobeca

Den Auftakt in diese Saison hatte der BSV Kickers Emden sich anders erhofft. Vor der Saison machten die Trainer der Regionalliga Nord die Ostfriesen als Topfavorit aus, doch nach zwei Spieltagen steht der BSV Kickers noch mit null Punkten da. Mit dem SV Meppen (0:1) und der SV Drochtersen/Assel (1:3) trafen die Emder allerdings auch auf zwei Mannschaften, die ebenfalls keinen Hehl daraus machen, in dieser Saison Meister werden zu wollen. "Als wir den Spielplan gesehen haben, wussten wir, was auf uns zukommt", sagt Trainer Stefan Emmerling im Gespräch mit dem kicker. "Das waren letztlich zwei Spiele gegen Mitfavoriten, in denen am Ende Nuancen entschieden haben."

Während gegen die Meppener noch vier Neuzugänge in der Startelf standen, waren es in Drochtersen nur noch zwei. Einer von ihnen war Jarno Janssen, der für den verletzten Fabian Herbst (Muskelfaserriss) in die Innenverteidigung rückte. Als Rückgriff auf bewährte Kräfte will Emmerling dies allerdings nicht verstanden wissen. Vielmehr, betont der Ex-Profi, habe er geschaut, welche Spieler am besten zum Gegner passen.

Nach D/A ist vor D/A

Diese Entscheidungen muss Emmerling vor dem Mittwochabend erneut treffen, denn fünf Tage nach dem Duell in der Liga sehen sich die Emder und die Drochterser im Landespokal im Ostfriesland-Stadion wieder. Offen ist, ob Kai Kaissis und Janek Siderkiewicz mitmischen können. Die beiden zentralen Mittelfeldspieler sind seit dem Freitag angeschlagen.

Wenngleich die ersten beiden Partien mit einer Niederlage endeten, nimmt der BSV Kickers aus diesen mit, dass er auch gegen die Topteams der Liga konkurrenzfähig ist. Gegen die Meppener passte der Matchplan zunächst nicht. Erst nach einigen Anpassungen wurden die Emder gefährlicher. In Drochtersen kam die Mannschaft nach einem frühen 0:2-Rückstand nochmal zurück und hätte nach dem Anschlusstreffer von David Schiller (37.) auch noch den Treffer zum 2:2 erzielen können. Emmerling: "Wir nehmen mit, dass das Spiel lange ausgeglichen war und wir uns gute Chancen herausgespielt haben."

Darf Djokovic ran?

Nichtsdestotrotz haben die Emder einen Fehlstart hingelegt, der sich im Falle eines Ausscheidens im Pokal noch verschlimmern könnte. "Vom Reden der anderen Trainer allein werden wir der Favoritenrolle nicht gerecht. Wir müssen es auch auf dem Platz zeigen", fordert Emmerling.

Offen ist noch, inwieweit rotiert wird. Schließlich sollen am Samstag im Heimspiel gegen den Bremer SV die ersten drei Punkte der Saison geholt werden. Denkbar ist auch, dass gegen Drochtersen im Tor die Nummer zwei Isaak Djokovic von Beginn an spielen darf. Norman Quindt, die neue Nummer eins, hat direkt unter Beweis gestellt, dass er eine Verstärkung für die Emder ist. In der vergangenen Saison kam Quindt für Hannover 96 II in der 3. Liga allerdings nur in einer Partie zum Einsatz, sodass auch der 28-Jährige noch Spielpraxis benötigt, um wieder in den Rhythmus zu kommen.

Karsten Lübben