Lieber Markenware oder Discounterprodukt? Vor dieser Wahl steht man recht häufig und fragt sich: Gibt es überhaupt einen Unterschied? Und wenn ja, wie groß mag er wohl sein? Für Herren-Nassrasierer zeigt sich im Test der Stiftung Warentest: Alle Modelle rasieren gut, egal ob es sich um die Hausmarken von Drogerieketten und Discountern handelt oder um bekannte Marken.
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Für die Ausgabe 12/2024 der Zeitschrift »test« hat die Stiftung Warentest 16 Herren-Nassrasierer getestet. Die sogenannten Systemrasierer mit Kunststoffgriffen und austauschbaren Rasierköpfen mit drei bis sechs Klingen wurden außer auf eine gründliche und schonende Rasur auch auf ihre Haltbarkeit geprüft – und die Folgekosten, die ihre Anschaffung verursacht, hochgerechnet.
Das Prädikat Testsieger vergibt die Stiftung Warentest gleich an vier Rasierer mit der Gesamtnote 1,8. Zur Einordnung: Insgesamt liegen alle Rasierer im Test um Barthaaresbreite auseinander. Das Modell mit der schlechtesten Bewertung schneidet mit der Gesamtnote 2,1 – also auch noch »gut« – ab.
160 Männer mit Bärten
Die auf Dauer günstigsten Modelle unter den Testsiegern der Stiftung Warentest werden Sie jedoch nicht mehr unter dem entsprechenden Namen im Regal finden: Der Wilkinson Sword Hydro 5 Skin Protection Regular wird laut Hersteller nun unter dem Namen Wilkinson Sword Hydro 5 Rasierer verkauft, der Wilkinson Sword Hydro 5 Skin Protection Advanced ist nun als Wilkinson Sword Hydro 5 Ultimate Rasierer auf dem Markt. Bei beiden sei jedoch nur die Verpackung verändert worden.
Für den Test wurden 80 Männer mit Bärten im Prüfinstitut vorstellig. Die Hälfte von ihnen kam täglich zur Rasur, der Rest zweimal pro Woche. Weitere 80 Bartträger testeten die Klingen zu Hause auf ihre Haltbarkeit. Dabei habe der Hydro 5 Rasierer am längsten durchgehalten, berichten die Expertinnen und Experten. Dem Rechenmodell der Stiftung Warentest zufolge muss man bei einer täglichen Rasur mit diesem Modell pro Jahr von etwa 60 Euro für Klingenköpfe investieren. Das Gerät selbst kostet nur rund 7,80 Euro. Die Ultimate-Variante dieses Rasierers ist mit 8,30 Euro in der Anschaffung kaum teurer, verursache aber wegen seiner etwas teureren Klingenköpfe Kosten von etwa 81 Euro pro Jahr, sofern man täglich die Stoppeln schneidet.
Was bringen mehr Klingen?
Die beiden Wilkinson-Modelle verfügen über einen Scherkopf, der nach oben und unten beweglich ist, und haben einen Klingenblock mit fünf Schneiden. Die Expertinnen und Experten stellen jedoch fest: »Für die Rasurgründlichkeit macht es keinen großen Unterschied, ob drei, vier, fünf oder sechs Klingen im Rasierer stecken«, schreibt die Stiftung Warentest.
Der Gillette Fusion 5, mit der Gesamtnote 1,8 der drittgünstigste unter den Testsieger-Modellen, hat ebenfalls fünf Schneiden. Er kostet etwa zehn Euro, verursacht mit 114 Euro pro Jahr bei täglicher Rasur aber hohe laufende Kosten. Für vier Klingenköpfe werden bei diesem Modell etwa 14,99 Euro fällig.
Der Griff zu Eigenmarken von Discountern und Drogerien lohnt sich daher oft umso mehr, je länger man sie nutzt. Klingenköpfe für diese nur unwesentlich weniger gut bewerteten Rasierer kosten meist nur rund 1,50 Euro pro Stück.