Mütter mit Zuwanderungsgeschichte, deren Kinder seit Geburt die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen, unterstützen ihre Kinder intensiver in schulischen Belangen als Mütter mit Kindern ohne deutsche Staatsangehörigkeit. Das geht aus einer Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BIB) hervor.
Die Autorinnen und Autoren der Studie unter der Leitung der Bevölkerungsökonomin Katharina Spieß untersuchten darin, welchen Effekt die Reform des Staatsangehörigkeitsgesetzes von 1999 hat. Seitdem ist unter bestimmten Voraussetzungen möglich, dass Kinder ab Geburt die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen. »Ein früherer Zugang zur deutschen Staatsangehörigkeit der Kinder kann Unterstützungsleistungen erhöhen«, bilanzieren die Forscherinnen und Forscher des BIB.
Längerfristig wirke sich die schulische Unterstützung der Mütter auf die Schulabschlüsse der Kinder aus, heißt es in dem Papier. So ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind zugewanderter Eltern das Abitur erreicht, um sechs Prozentpunkte höher im Vergleich zum Mittelwert vor der Reform.
Mehr als jede vierte Mutter mit minderjährigen Kindern ist nach Deutschland zugewandert. Diese Mütter bilden nach Angaben des BiB daher eine bedeutende Gruppe der Bevölkerung und der Gesellschaft. In den vergangenen zehn Jahren ist ihr Anteil an allen Müttern mit minderjährigen Kindern von 23 auf 29 Prozent gewachsen.
Die Auswertung wurde finanziell von der Stiftung Ravensburger Verlag unterstützt. »Die Studie zeigt deutlich, dass wir Mütter mit Zuwanderungsgeschichte stärker unterstützen müssen«, erklärte der Vorstand der Stiftung Ravensburger Verlag, Johannes Hauenstein. »Ihre Rolle in der schulischen Förderung ist ebenso entscheidend wie ihre Integration in den Arbeitsmarkt.«