Biathletin Franziska Preuß und Zehnkämpfer Leo Neugebauer sind Deutschlands Sportlerin und Sportler des Jahres 2025. Die Gewinner der traditionsreichen Journalistenwahl wurden am Sonntagabend im Kurhaus von Baden-Baden verkündet. Zur Mannschaft des Jahres wurde bei der 79. Ausgabe der Veranstaltung die Basketball-Nationalmannschaft der Männer gekürt.
Der 25 Jahre alte Leichtathlet Neugebauer hatte sich am verregneten Schlusstag der WM in Tokio erstmals zum König der Athleten gekrönt – und damit für das einzige deutsche Gold der Titelkämpfe gesorgt. Entkräftet lag Neugebauer auf der Bahn und hielt seine Medaille und eine Deutschland-Fahne fest umklammert. Sogar ein Rollstuhl wurde ihm nach den abschließenden 1.500 Metern gebracht.
Neugebauer
Foto: Michael Kappeler / dpaNeugebauers Triumph bei der Wahl war erwartet worden. Der viermalige Schwimm-Weltmeister Florian Wellbrock und der Tour-de-France-Dritte Florian Lipowitz landeten auf den Rängen und mit deutlichem Rückstand hinter dem Goldgewinner von Tokio. »Das Ding wird heute richtig gefeiert, es wird noch ein richtig geiler Abend sein«, sagte Neugebauer. Die Trophäe brachte ihm sein Vater. Zudem gab es noch eine Grußbotschaft von Sprint-Ikone Usain Bolt.
Biathletin Preuß erlebte im fortgeschrittenen Sportleralter die beste Saison ihrer Karriere. »Es lief von vorn bis hinten alles perfekt«, sagte Preuß nach ihrer Ehrung. Die große Kristallkugel als Gesamtsiegerin im Weltcup, dazu Gold und drei weitere Medaillen bei der WM in Lenzerheide gewann sie. »Ich muss mir und auch sonst niemandem mehr etwas beweisen«, sagte die 31-Jährige.
Franziska Preuß
Foto: Björn Larsson Rosvall / TT / EPAEin entscheidender Punkt für ihren Triumph war, dass Preuß endlich gesund blieb – anders als in der Vergangenheit, wo sie Saisons vorzeitig beenden musste, bei Höhepunkten fehlte oder nicht abliefern konnte. »Mein Vertrauen in meine Leistung ist größer und gibt mir jetzt auch so ein bisschen Gelassenheit«.
Dafür leben sie und Partner Simon Schempp, ebenfalls Biathlet, während der Wettkampfzeit zeitweise »wie im Kloster« und schlafen in getrennten Zimmern, wie der Staffel-Olympiasieger von 2014 im BR24-Podcast berichtete. Doch ausgerechnet im Olympia-Winter warf sie eine Corona- und Grippeinfektion zurück, sie knackte aber jetzt die Olympia-Norm. Preuß setzte sich knapp vor Vorjahressiegerin Darja Varfolomeev und Schwimmerin Anna Elendt durch.
Für einen bewegenden Moment sorgte bei der Gala das Gedenken an ein früheres Biathlon-Idol: die in diesem Jahr tödlich beim Bergsteigen verunglückte Laura Dahlmeier. Ergriffen lauschte das Publikum im Saal einem Lied des Musikers Gregor Meyle zu Ehren von Dahlmeier, die 2017 Sportlerin des Jahres war.
Nach 2023 wurden die deutschen Basketballer erneut geehrt, die im September in Riga mit EM-Gold das Titeldouble bestehend aus Welt- und Europameistertitel perfekt gemacht haben. Die NBA-Profis um Kapitän Schröder und Jungstar Franz Wagner führten das Team von Bundestrainer Alex Mumbru im Finale gegen die Türkei zur nächsten großen Trophäe.
»Die Jungs wollten es auch für Alex gewinnen«
Bemerkenswert an dem Triumph war der Ausfall von Mumbru, der wegen einer komplizierten Bauchspeicheldrüsen-Erkrankung während der EM ins Krankenhaus musste und sich am Tag nach dem Endspiel von Riga erneut in die Klinik begab.
»Die Jungs wollten es auch für Alex gewinnen«, sagte Assistent Alan Ibrahimagic, der nach vorn rückte und Deutschland zu Gold führte. Auf Platz zwei kam die Hockey-Nationalmannschaft der Männer nach ihrem EM-Titel beim Heimturnier in Mönchengladbach, vor der 4x100-Meter-Staffel der Frauen, die bei der WM in Tokio über Bronze hatte jubeln dürfen.
Deutsche Basketballer
Foto: Matthias Stickel / dpaErstmals wurde die Auszeichnung »Special Olympics Sportlerin des Jahres« für Menschen mit geistiger Behinderung vergeben. Die Shorttrack-Athletin Sophia Dziadek gewann bei der Premiere und sagte: »Es bedeutet mir sehr viel, dass meine Leistungen gesehen werden.« Laudator Felix Neureuther sagte: »Sie zeigt, was im Sport möglich ist, wenn Menschen Chancen bekommen und ihre Stärken zeigen können.«

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