Nachdem der Fund zunächst rätselhaft geblieben war, wird in Sicherheitskreisen nun der Verdacht geäußert, ein im Frühjahr in London verurteilter russischer Spionagering könnte dafür verantwortlich sein.
Die Spur führt zu Jan Marsalek
Eine Gruppe von Bulgarinnen und Bulgaren hatte im Auftrag des flüchtigen Ex-Wirecard-Managers Jan Marsalek den SPIEGEL-Mitarbeiter Christo Grozev und den russischen Journalisten Roman Dobrokhotov für den russischen Inlandsgeheimdienst FSB ausspioniert. Im Prozess gegen die Gruppe wurde bekannt, dass dabei auch diskutiert wurde, die beiden zu entführen oder zu töten.
Habsburg machte sich zunächst wenig Gedanken
Im Prozess gegen den russischen Spionagering aus Bulgarinnen und Bulgaren tauchten Chatnachrichten aus dem September 2021 auf, in welchen sie diskutierten, Grozevs Auto zu verwanzen. Grozev selbst allerdings hat kein Auto – doch er fuhr damals regelmäßig in Habsburgs Auto mit, das auch häufig vor seiner Adresse in Wien geparkt war. Die beiden Männer sind seit vielen Jahren befreundet.
Daher ergibt sich der Verdacht der österreichischen Behörden, dass der in London aufgeflogene Spionagering auch hinter der Wanze in Habsburgs Auto stecken könnte.
Habsburg bestätigte den Fund der Wanze auf Anfrage. »Ich habe mir damals nicht so viele Gedanken darum gemacht«, sagte Habsburg dem SPIEGEL, »Mit dem Wissen von heute ergibt sich natürlich eine neue Perspektive.«