Laut einer Recherche soll Russland am Boden der Ostsee Sensorik versteckt haben, um Nato-Schiffe zu überwachen. Dazu wurde offenbar das Wrack der MS Estonia benutzt.
24. Oktober 2025, 12:32 Uhr Quelle: DIE ZEIT, iyf
Die Nato geht einer umfangreichen Recherche zufolge davon aus, dass Russland das auf dem Ostseegrund liegende Wrack der MS Estonia für Spionagezwecke nutzt. Wie NDR, WDR und die Süddeutschen Zeitung berichten, gibt es trotz eines Verbots Taucheinsätze am oder in der Nähe des Wracks, an dem möglicherweise russische Spionagetechnik versteckt sei.
Mehrere Nato-Mitgliedsstaaten sollen demnach Informationen besitzen, die nahelegen, dass vor wenigen Jahren technisches Gerät am Wrack positioniert worden ist. Die soll zum Navigieren von Unterwasserdrohnen und Robotern genutzt werden können. Westliche Geheimdienstinformationen zeigen der Recherche zufolge, dass die russische Armee am Meeresgrund Spionageaktivitäten geübt und betrieben habe.
Russland wird demnach auch verdächtigt, in der Sperrzone um das Wrack Sensorik angebracht zu haben. Diese versteckten Gerätschaften sollen dazu in der Lage sein, die Bewegung von Nato-Kriegsschiffen aufzuzeichnen. Spezifische Schraubengeräusche und andere Merkmale der Schiffe sowie von U-Booten sollen demnach damit erfasst worden sein, wodurch diese eindeutig identifiziert werden können.
Die Fähre MS Estonia sank am 28. September 1994 auf dem Weg von Tallinn nach Stockholm. 852 Menschen starben. Es war die schwerste Schiffskatastrophe in der europäischen Nachkriegsgeschichte. Um das Wrack wurde eine Tauchverbotszone ausgerufen, um die Untersuchung zur Unglücksursache nicht zu gefährden.
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