Spanien: Regionalpräsident von Valencia tritt nach Flutkatastrophe zurück

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Der Chef der Regionalregierung von Valencia, Carlos Mazón, hat gut ein Jahr nach den verheerenden Überschwemmungen in der Kommune seinen Rücktritt eingereicht. Er stehe seit der Katastrophe »im Mittelpunkt von Kritik, Getöse, Hass und Spannungen«, sagte Mazón. Die Situation sei für ihn und seine Familie mitunter »unerträglich« gewesen.

»Ich kann nicht mehr«, sagte der Politiker der konservativen Volkspartei (PP) und forderte das Regionalparlament zur Wahl eines Nachfolgers auf. Wann genau der Amtsverzicht wirksam wird, ließ Mazón offen. Der 51-Jährige regiert die Urlaubsregion seit 2023 mit Unterstützung der rechtspopulistischen Partei Vox.

Am 29. Oktober 2024 hatten starke Regenfälle im Osten und Süden Spaniens zu massiven Überschwemmungen geführt, besonders hart traf es die Provinz Valencia, in der 229 Menschen starben, es war die schlimmste Naturkatastrophe in Spanien seit Jahrzehnten. Neben den vielen Toten gab es auch Tausende Verletzte und viele Menschen wurden obdachlos. Die wirtschaftlichen Schäden werden auf 17 bis 18 Milliarden Euro geschätzt.

Mazón stand wegen seines Krisenmanagements massiv in der Kritik. Seine Regionalverwaltung hatte erst Warnmeldungen an Handys verschickt, als die Überschwemmungen an einigen Orten bereits begonnen hatten. Die Warnung kam zudem mehr als zwölf Stunden, nachdem die spanische Wetterbehörde die höchste Warnstufe für Starkregen ausgerufen hatte. Zudem war Mazón damals zu Beginn des Unwetters stundenlang nicht erreichbar gewesen.

Rufe nach seinem Rücktritt hatte Mazón bisher aber stets zurückgewiesen. Am vergangenen Mittwoch war er bei einer Zeremonie zum ersten Jahrestag der Katastrophe, an der auch König Felipe VI., Königin Letizia und Regierungschef Pedro Sánchez teilgenommen hatten, von Angehörigen der Opfer als »Mörder« und »Feigling« beschimpft worden.

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