Das Fürther Kleeblatt trauert um seinen ehemaligen Torhüter und langjährigen Kapitän Roland Kastner, der die zweitmeisten Pflichtspiele in der Geschichte des Vereins bestritt.

Herausragender Kleeblatt-Schlussmann: Roland Kastner, hier anno 1981 bei einem Testspiel gegen den VfB Stuttgart. IMAGO/Sportfoto Rudel
Roland Kastner verstarb am Montag im Alter von 68 Jahren nach schwerer Krankheit, wie die SpVgg auf ihrer Website meldet. Mit 491 Einsätzen absolvierte er die zweitmeisten Pflichtspiele in der Geschichte des mittelfränkischen Traditionsvereins - lediglich übertroffen von seinem Vorgänger im Tor, Peter Löwer, der als einziger Spieler der Klub-Historie mit 504 Einsätzen die 500er-Marke übertraf.
1975 war der gebürtige Nürnberger Kastner vom dortigen Jahn 63 zur SpVgg über die Stadtgrenze gewechselt. Zunächst Vertreter des unangefochtenen Löwer wurde er nach dessen Karriereende 1981 Stammtorwart im Ronhof.
Kastner blieb auch nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga 1983 und ging mit Fürth in die Niederungen des Amateurfußballs. 1994 beendete er im Alter von 37 Jahren wegen anhaltender Rückenbeschwerden seine aktive Laufbahn.
Auch als Stürmer im Einsatz - Profis tragen Trauerflor
In Erinnerung bleibt, dass Kastner auch einige Male als Stürmer eingesetzt wurde, wenn das Kleeblatt Personalprobleme hatte. Zwei Tore gehen auf sein Konto, unter anderem am 1. März 1980, als er beim Zweitliga-Heimspiel gegen den SSV Ulm 1846 in der 56. Minute per Kopf auf 2:0 erhöhte - Endstand 3:1.
Ebenfalls unvergessen ist der Pokal-Coup der SpVgg im August 1990 gegen Borussia Dortmund, als die seinerzeit in der Landesliga Mitte beheimateten Fürther den hohen Favoriten mit Kastner im Tor 3:1 besiegten und lediglich Flemming Poulsen den Schlussmann der Amateure überwinden konnte.
Damals führte Kastner schon ein Sportgeschäft in der Fürther Innenstadt, das er bis 2020 betrieb.
"Mit Roland Kastner verliert die Spielvereinigung einen herausragenden Spieler ihrer Geschichte, der auch als langjähriger Kapitän stets voranging. Die Kleeblatt-Familie wird ihm ein ehrendes Gedenken bewahren", schreibt die SpVgg in ihrer Mitteilung zum Tod ihres langjährigen Spielers. Beim ersten Testspiel der neuen Saison am 28. Juni in Herzogenaurach wird die Kleeblatt-Elf mit einem Trauerflor auflaufen.
aho