Siebter Verstoß: DFB bestraft Bayern wegen 37 Sekunden

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Der FC Bayern muss eine Geldstrafe entrichten, weil er im Mai nach Ansicht des DFB-Sportgerichts den Anpfiff eines Heimspiels verzögerte. Das Urteil belegt die minutiösen Abläufe vor Bundesliga-Partien.

0-Sieg gegen Mainz.

Spiel gewonnen, aber zu spät begonnen: Dier, Laimer und Müller nach dem 3:0-Sieg gegen Mainz. IMAGO/Lackovic

Das Heimspiel gegen den 1. FSV Mainz 05 vom 31. Spieltag der vergangenen Saison hat für den FC Bayern noch ein finanzielles Nachspiel, wenn auch kein wirklich empfindliches: Der deutsche Rekordmeister, der damals mit 3:0 gewann und einen weiteren Schritt Richtung Meisterschaft machte, wurde zu einer Geldstrafe in Höhe von 35.000 Euro verurteilt - weil im Ablaufplan vor einem Bundesliga-Spiel jede Sekunde zählt.

Das DFB-Sportgericht ahndete, dass die Partie an jenem Samstagnachmittag erst mit exakt 37 Sekunden Verzögerung angepfiffen wurde. Was die Zuschauer im Stadion und vor dem Fernseher wohl nicht einmal bemerkten, hat für die Bayern Folgen, weil das Sportgericht sie für den verspäteten Anstoß verantwortlich macht. Das Urteil gibt dabei Einblicke, wie minutiös die Abläufe vor einem Spiel in der Bundesliga festgelegt sind.

Die Bayern argumentierten vergeblich mit dem Mainzer Spielerkreis

"Unstreitig konnte die Ausrüstungskontrolle der Mannschaft des FC Bayern München nicht - wie festgelegt - um 15:25:30 Uhr, sondern erst um 15:27:00 Uhr, demnach mit einer Verspätung von 1:30 Minuten, beendet werden", heißt es in der Urteilsbegründung. "Demzufolge standen die Münchner Spieler auch erst um 15:27:30 Uhr, und nicht - wie vorgesehen - um 15:26:00 Uhr zum gemeinsamen Einlaufen der Mannschaften und des Schiedsrichter-Teams bereit. Diese Verzögerung, für die der FC Bayern München nach § 14 a der DFL-Spielordnung verantwortlich ist, hat gleichermaßen auch kausal zur Verspätung des Anstoßes um 37 Sekunden geführt."

Der FC Bayern hatte dem Strafantrag nicht zugestimmt mit der Begründung, dass im Ablaufplan nicht genug Zeit für den Spielerkreis der Mainzer Mannschaft vorgesehen war und die Verzögerung dadurch zustande gekommen sei. Das DFB-Sportgericht stellte jedoch fest, dass der Spielkreis nur 50 Sekunden in Anspruch genommen habe "und damit 15 Sekunden weniger als im Ablaufplan berücksichtigt". Es sei vielmehr sogar gelungen, die vom FCB verursachte 90-Sekunden-Verzögerung auf finale 37 Sekunden zu drücken - acht Sekunden zu wenig, um einer Strafe zu entkommen.

Für den FC Bayern ist diese beileibe nicht neu. Er war gegen Mainz nach DFB-Angaben bereits zum siebten Mal für eine Verzögerung verantwortlich, woraus sich die Strafe von 35.000 Euro ergibt.

jpe

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