Secure Boot in "Battlefield 6": EA betreibt Erwartungsmanagement

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Schon in der Beta von "Battlefield 6" wurden über 300.000 Cheat-Versuche unterbunden. Das berichtet das Anti-Cheat-Team von EAs "Battlefield"-Team in einem Foren-Eintrag. Die Nutzer haben demnach in der Beta, die erstmals am vergangenen Wochenende spielbar war, über 100.000 potenzielle Cheater gemeldet.

Im Kampf gegen Cheater setzt "Battlefield 6" auf Secure Boot: TPM 2.0 und Secure Boot sind Voraussetzung für den Programmstart. UEFI Secure Boot ist eine Sicherheitsmaßnahme, die im BIOS aktiviert werden muss. Sie soll vor sogenannten Bootkits schützen – Malware-Varianten, die sich in den Bootloader einnisten und so vor dem Betriebssystem launchen. Derart installierte Malware ist besonders schwer von Sicherheitssoftware zu entdecken. Auch Cheat-Programme können sich diesen Mechanismus zunutze machen.

Doch das Beta-Wochenende zeigte, dass sich auf den "Battlefield 6"-Maps trotzdem vereinzelt Cheater eingefunden haben. Millionenfach in den sozialen Medien angeschaute Clips zeigen zum Beispiel sogenannte Wallhacks, bei denen Spielfiguren auch durch Wände hervorgehoben werden – Cheater wissen also jederzeit, wo Gegner auf sie warten.

"Ich möchte klarstellen, dass Secure Book kein Wundermittel ist oder sein sollte", schreibt ein Mitglied von EAs Anti-Cheat-Team nun in dem Foren-Eintrag. "Mit Secure Boot helft ihr uns, unser Arsenal auszubauen. Es handelt sich um eine weitere Barriere, die es Cheat-Entwicklern erschwert, Cheat-Programme zu erstellen, und die es uns erleichtert, sie zu erkennen."

Der Kampf gegen Cheater ist für die Entwickler von Online-Spielen von elementarer Bedeutung. Haben Schummler zu viel Freiraum, kann das anderen Spielern den Spaß verderben und Server aussterben lassen. Verlieren Studios den Kampf, kann das ihre Spiele ruinieren. Der Online-Shooter "The Cycle" musste laut den Entwicklern etwa abgeschaltet werden, nachdem die Dominanz von Cheatern die Server leer geräumt hatte.

Zum erfolgreichen Bekämpfen von Cheatern gehört auch die öffentliche Wahrnehmung: Studios wollen ihren Spielern klarmachen, dass sie das Problem ernst nehmen und Schritte unternehmen. Das hat in den vergangenen Jahren zu großer Transparenz mit Anti-Cheat-Maßnahmen geführt.

"Anti-Cheat ist nie fertig", schreibt EA im Forum. "Es ist ein Schlachtfeld, das sich ständig weiterentwickelt. Was bei uns in der Vergangenheit für andere Spiele funktioniert hat, funktioniert nicht zwangsläufig in allen Spielen."

Die erste Beta von "Battlfield 6" fand am 9. und 10. August statt. Vom 14. bis 17. August gibt es eine weitere Runde: Teilnehmen darf jeder.

(dahe)

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