"Schön, dass unsere Jugendzeit so endet": U 21 geht mit Selbstvertauen ins Finale

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Nach dem 3:0-Halbfinalsieg gegen Frankreich haben die deutschen U-21-Junioren am Samstag die Möglichkeit, ihre Jugendzeit zu krönen. Ein besonderes Lob hatte am Mittwoch Antonio Di Salvo für einen Rekordmann übrig.

Die gemeinsame Zeit von Nick Woltemade und Antonio Di Salvo bei der U 21 endet mit dem größtmöglichen Spiel.

Die gemeinsame Zeit von Nick Woltemade und Antonio Di Salvo bei der U 21 endet mit dem größtmöglichen Spiel. IMAGO/DeFodi Images

Es war nicht ganz so anstrengend wie das Viertelfinal-Drama gegen Italien."Ich muss sagen, heute geht es eigentlich", meinte Kapitän Eric Martel bei Sat.1 angesprochen auf die Erschöpfung nach dem Halbfinal-Sieg. Und dennoch war es gegen Frankreich wieder ein hartes Stück Arbeit, das die deutschen Junioren zu bewältigen hatten. Entsprechend reagierte auch der U-21-Bundestrainer Antonio Di Salvo am Mikrofon. "Mega erleichtert, mega stolz", sei er, "das große Ziel war, das Finale in Bratislava zu erreichen. Das haben wir endlich geschafft."

Di Salvos "Bauchentscheidungen" gehen auf

Dass es geklappt hatte mit dem sechsten EM-Endspiel in der Geschichte der deutschen U 21, hatte dabei auch viel mit dem Gefühl des Bundestrainers zu tun. Als "Bauchentscheidung" hatte er vorab den Vorzug von Nelson Weiper gegenüber Nicolo Tresoldi bezeichnet. Diese sollte sich voll auszahlen: Der Mainzer traf selbst zur Führung und legte Nick Woltemade den zweiten Treffer auf, nicht einmal eine Viertelstunde war gespielt.

"Ich mache Dinge nicht aus Spaß, sondern weil ich überzeugt von ihnen bin", meinte Di Salvo daher nach Abpfiff. Zurecht, denn auch die Joker-Rolle von Brajan Gruda trug Früchte, der 21-Jährige setzte in der Nachspielzeit der Partie den Deckel auf. Wie es ihm der Trainer laut eigener Aussage prophezeit hatte.

Lob für Rekordkeeper Atubolu

Dass dies überhaupt möglich war, lag auch noch an einem anderen Mann: Noah Atubolu. Am deutschen Schlussmann bissen sich die Franzosen, allen voran Thierno Barry, die Zähne aus. Der Freiburger zeigte mehrere Glanzparaden auf der Linie. Sein 21. Einsatz für die deutsche U 21, durch den er zum alleinigen Rekordkeeper vor Manuel Neuer aufstieg, es war nach eigener Aussage sein "wichtigster und bester".

Noah Atubolu

Zeigte sein "wichtigstes und bestes Spiel" bei der U 21: Noah Atubolu. IMAGO/DeFodi Images

"Noah spielt eine überragende Europameisterschaft und war auch heute ein sicherer Rückhalt", lobte Di Salvo. "Wir haben ihn schon vor dreieinhalb Jahren dazugeholt, weil er immer schon ein Top-Talent war." zumindest hätten ihm das seine Torwarttrainer gesagt, "ich selber hab' da keine Ahnung von", witzelte der U-21-Bundestrainer.

Viertes Finale, erstmals verantwortlich

Am Samstag (21 Uhr, LIVE! bei kicker) im Finale gegen England geht nun auch der zweijährige Zyklus mit den aktuellen Talenten zu Ende. "Wir sind so eine geile Mannschaft. Es ist schön, dass unsere Jugendzeit so endet, mit dem größten Spiel, dass du im Junioren-Bereich spielen kannst", schwärmte Woltemade.

Für Di Salvo ist es nach 2017, 2019 und 2021 bereits das dritte EM-Finale, zweimal holte er schon den Titel. Allerdings nur als Co-Trainer von Stefan Kuntz. Am Samstag ist er erstmals als Cheftrainer verantwortlich, muss "erstmals den Kopf hinhalten". Die Marschroute gegen den vormaligen Gruppengegner England ist unabhängig davon klar: "Wir geht ins Finale, um es zu gewinnen."

Ähnlich sehen es seine Spieler. Atubolu wollte nach dem Halbfinal-Sieg noch nicht feiern, schließlich "sind wir noch nicht fertig und haben noch ein großes Ziel." Martel sah das ein wenig entspannter: "Kurz feiern, recovern und dann schlagen wir die Engländer im Finale", so lautet der Plan des Kapitäns.

vfa

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