Schluss mit Oracles JavaScript-Trademark fordert Deno

vor 2 Tage 1

Die Firma Deno, die hinter der gleichnamigen JavaScript-Runtime Deno steht, strebt eine Freigabe der Marke JavaScript an. Das derzeit bei Oracle liegende Trademark soll fallen, um rechtliche Unsicherheiten zu vermeiden.

Deno hat bei der US-amerikanischen Patentbehörde (United States Patent and Trademark Office, USPTO) einen formellen Antrag auf Löschung der Oracle-Marke gestellt.

In einem Blogbeitrag bezeichnet Deno-Gründer Ryan Dahl die Petition als "entscheidenden Schritt auf dem Weg, JavaScript aus rechtlichen Verstrickungen zu befreien und es als öffentliches Gut anzuerkennen."

Damit könnten beispielsweise Konferenzen JavaScript im Namen tragen, ohne rechtliche Schritte von Oracle fürchten zu müssen.

Den Antrag begründet Deno mit drei zentralen Punkten. Zum einen habe sich JavaScript als Oberbegriff für die Programmiersprache etabliert, die in der ECMA-262-Sprachspezifikation beschrieben ist.

Als zweiten Punkt führt Deno auf, dass Oracle beim Erneuern der JavaScript-Marke 2019 betrügerische Beweise vorgelegt habe. Dazu gehört auch ein Screenshot der Website von Node.js. Ryan Dahl hat die JavaScript-Laufzeitumgebung Node.js ebenso wie Deno ins Leben gerufen, und Oracle ist in keiner Weise daran beteiligt.

Schließlich habe Oracle die Marke durch Nichtnutzung faktisch aufgegeben und seit Jahren keine nennenswerten Produkte oder Dienstleistungen für JavaScript angeboten.

Bereits im September 2022 hatte Ryan Dahl einen offenen Brief an Oracle geschrieben, mit der Bitte, die Marke JavaScript freizugeben. Im September 2024 folgte ein weiterer offener Brief, den gut 14.000 Mitglieder der JavaScript-Community unterschrieben haben, darunter auch der Erfinder der Sprache Brendan Eich.

Eich hatte die Sprache ursprünglich im Zuge einer Zusammenarbeit von Netscape und Sun Microsystems entwickelt, und letzteres Unternehmen hatte sich die Markenrechte an JavaScript gesichert. Diese sind mit der Sun-Übernahme schließlich bei Oracle gelandet.

Oracle hat bis zum 4. Januar 2025 Zeit, auf den Antrag zu antworten. Sollte sich das Unternehmen einsichtig zeigen oder gar nicht antworten, dürfte die Patentbehörde dem Antrag auf Löschung stattgeben.

In seinem Blogbeitrag schreibt Dahl, dass er ansonsten bereit sei zu kämpfen und nutzt dabei gleich die öffentliche Wahrnehmung als scharfe Waffe: "Jeder Schritt des Verfahrens inklusive der gesamten Kommunikation mit Oracle wird transparent mit der Community geteilt." Auf Hacker News hat Dahl eine öffentliche Diskussion zum Antrag eröffnet.

(Bild: WD Ashari/Shutterstock.com)

Die enterJS 2025 findet am 7. und 8. Mai in Mannheim statt. Die Konferenz bietet einen umfassenden Blick auf die JavaScript-gestützte Enterprise-Welt. Der Fokus liegt nicht nur auf den Programmiersprachen JavaScript und TypeScript selbst, sondern auch auf Frameworks und Tools, Accessibility, Praxisberichten, UI/UX und Security.

Das Programm geht voraussichtlich Mitte Januar live. Bis dahin lassen sich vergünstigte Blind-Bird-Tickets im Online-Shop erwerben.

(rme)

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