Bleibt Xabi Alonso bei Bayer 04? Die Antwort auf die Trainerfrage beeinflusst auch die Entscheidung von fünf Leverkusener Profis bezüglich ihrer Zukunft: Für Einen wäre sie ein Pro-, für vier Andere ein Contra-Argument.

Nicht nur die Zukunft von Patrik Schick und Jonas Hofmann hängt eng mit der Trainerfrage bei Bayer 04 zusammen. picture alliance / Eibner-Pressefoto
Die Trainerfrage, das ist bei jedem Klub so, besitzt zentrale Bedeutung. Und so ist die dringlichst erwartete Entscheidung von Xabi Alonso, ob er auch in der kommenden Saison den noch amtierenden Double-Gewinner trainiert, für Bayer 04 grundlegend, um die kommende Saison zu planen.
Weil man zum einen im Fall eines negativen Bescheids des noch bis 2026 an den Werksklub gebundenen Spaniers einen passenden Nachfolger finden muss. Und zum anderen mit Xabi Alonso oder dem neuen Trainer die Kaderplanung weiter vorantreiben möchte. Beziehen die Leverkusener Verantwortlichen doch ihren jeweils aktuellen Coach in diese Personalentscheidungen mit ein, um unter den vom Klub vorgegeben Kandidaten die größtmögliche Treffer-Wahrscheinlichkeit zu erzielen.

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21.04.25 - 13:50 Uhr 01:31:22 Stunden
Für Wirtz wäre Xabi Alonso ein Argument, um zu bleiben
Doch die Entscheidung von Xabi Alonso beeinflusst auch die von fünf Profis, was ihre persönliche Zukunft betrifft. Florian Wirtz, der sich noch nicht entschlossen hat, ob er noch eine Saison für Bayer 04 spielt oder im Sommer zu einem internationalen Topklub wechselt, macht die Entscheidung für seinen künftigen Arbeitgeber, der auch sein alter sein kann, in großem Maße von Format des jeweiligen Trainers abhängig. Für den 21-Jährigen wäre es ein Pro-Argument, wenn der Baske auch künftig unter dem Bayer-Kreuz das Zepter schwingt.
Vier andere Kicker der Werkself hingegen würden bei einem Verbleib des 43-Jährigen nach jetzigem Stand deutlich zu einer Luftveränderung tendieren. Weil sie allesamt bei dem Welt- und Europameister nicht das beste Standing besitzen. Heißt der Leverkusener Trainer auch in der kommenden Saison Xabi Alonso, dürfte dieses Quartett auf einen Wechsel drängen:
Schick weiß, dass Xabi Alonso grundsätzlich den Stürmertyp Boniface bevorzugt
Patrik Schick: Auch wenn der Torjäger zuletzt den Vorzug vor Konkurrent Victor Boniface erhielt, weiß der tschechische Nationalspieler aus bitterer Erfahrung, dass Xabi Alonso den Nigerianer grundsätzlich vom Spielertyp her bevorzugt. Zuletzt ließ der 29-Jährige am Rande seiner jüngsten Länderspielauftritte seine Zukunft offen.
"Wir werden sehen, was im Sommer passiert", sagte Schick, dessen Vertrag 2027 ausläuft. Der klassische Fall von Verlängern oder Verkaufen bei Bayer 04. Klar ist: Der Klub möchte nicht mit Boniface und Schick in die kommende Saison gehen. Und: Schick möchte als klare Nummer 1 im Sturmzentrum fungieren.
Robert Andrich: Die Einsatzzeiten des deutschen Nationalspielers sind bei Bayer 04 in der Rückrunde eingebrochen. Der defensive Mittelfeldspieler ist nur noch die Nummer 4 auf der Doppelsechs. Für den 30-Jährigen indiskutabel, möchte er doch sein Ticket für die WM 2026 nicht gefährden und zudem seine Chancen wahren, bei dem Turnier in den USA, Kanada und Mexiko nicht nur dabei zu sein, sondern auch zu spielen. Ändert sich sein Status bis zum Saisonende nicht und eröffnet sich ihm unter Xabi Alonso nicht die klare Perspektive, regelmäßig von Beginn an zu spielen, denkt Andrich an einen Wechsel.
Ein neuer Anlauf unter Xabi Alonso scheint für Hofmann ausgeschlossen
Jonas Hofmann: Der 32-jährge Offensivakteur ist der Bayer-Profi, der unter Xabi Alonso wohl den größten Reputationsverlust erlitten hat. In der ersten Saisonhälfte des Double-Jahres noch Stammspieler und Leistungsträger, ist der frühere Nationalspieler jetzt mehr oder weniger komplett außen vor. Dass sich Hofmann (Vertrag 2027) unter diesen Voraussetzungen und diesem Trainer noch so eine Saison antut, gilt als nahezu ausgeschlossen.
Arthur: Der Brasilianer, der nach zwei schweren Oberschenkelverletzungen zum Ende der Double-Saison wieder auf den Platz zurückgekehrt war, spielt unter Xabi Alonso kaum. Sechs Startelfeinsätze in der Bundesliga sind für den Nationalspieler (ein Einsatz) zu wenig.
Am Ostersonntag beim 1:1 auf St. Pauli wollte ihn der Trainer in der 87. Minute wie Victor Boniface und Emiliano Buendia einwechseln, verschob den Wechsel aber nochmal und ließ dann Arthur als einzigen aus dem Trio doch draußen. Ein Tiefschlag für den Brasilianer. Der 22-Jährige benötigt dringend regelmäßige Spielpraxis, um wieder zu alter Form zu gelangen. Ein Leihgeschäft wäre naheliegend.
Stephan von Nocks