Russland und der Iran: Putin zeigt sein Gespür für Schwäche

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Russland kann und will seinen iranischen Verbündeten nicht helfen im Kampf gegen Israel. Putin nutzt die Ausweitung des Krieges in Nahost für ganz eigene Zwecke.

18. Juni 2025, 14:21 Uhr

 Putin wird dem Iran nicht helfen.
Putin wird dem Iran nicht helfen. © Valery Sharifulin/​Tass/​imago images

Für Anhänger der Theorie von modernen Stellvertreterkriegen ist im Mittleren Osten derzeit alles ganz einfach zu verstehen. In der Region führen Israel und der Iran Krieg gegeneinander. Hinter Israel stünden die USA unter Donald Trump, und hinter dem Iran stehe Russland als Verbündeter. 

Klingt einfach, stimmt aber nicht. Wie schon in der Ukraine versagt auch im großen Nahostkrieg der Erklärungsversuch, es handle sich um einen Stellvertreterkonflikt. Die Wirklichkeit ist viel komplizierter, vor allem die russische. 

Der Krieg im Nahen Osten zeigt derzeit vor allem eins: die Schwäche der Weltmächte. Israel kümmerte sich wenig um die laufenden US-Verhandlungen mit Teheran, als es den Iran vorige Woche angriff. Und die iranischen Führer riefen Moskau nicht um brüderliche Hilfe an, weil sie wissen, dass diese nicht kommt. Donald Trump hat Israels Benjamin Netanjahu nicht unter Kontrolle – und die Russen nicht den Iran, geschweige denn die Lage im Nahen Osten. Die Großmächte manövrieren – und versuchen, das Beste für sich herauszuschlagen.

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