Russland überzieht Ukraine mit schwerstem Drohnenangriff seit Kriegsbeginn

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Russland hat die Ukraine in der Nacht auf Mittwoch offenbar in nie dagewesener Intensität aus der Luft attackiert. Wie die ukrainische Luftwaffe via Telegram  mitteilte, seien insgesamt 741 Luftangriffe registriert worden.

Der Großteil der Attacken (728) erfolgte demnach mit Kamikazedrohnen des Typs Shahed sowie anderen Modellen. Allerdings seien auch sechs ballistische Hyperschallraketen des Typs Kinschal und sieben Marschflugkörper vom Typ Iskander eingesetzt worden.

Hauptangriffsziel sei die nordwestukrainische Region Volyn und die Stadt Luzk gewesen, hieß es. Wie die Zeitung »Kyjiw Independent« berichtet, war es der bislang schwerste Angriff auf die Stadt. Unter anderem soll eine Industrieanlage in Brand geraten sein. Treffer gab es offenbar auch in zahlreichen anderen Regionen.

Das genaue Ausmaß der Schäden war zunächst nicht bekannt. In der Region Kyjiw soll zudem eine Frau im Zusammenhang mit den russischen Angriffen verletzt worden sein.

Flugabwehr mit allen verfügbaren Mitteln

Trotz der hohen Zahl der Angriffe wurde laut ukrainischer Luftwaffe ein Großteil abgewehrt. Von den Drohnen konnten demnach 718 und von den Raketen sieben zerstört werden. Gelungen sei dies etwa durch den Einsatz von Flugzeugen, Flugabwehrraketen, elektronischer Kriegsführung und unbemannter Systeme.

Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Allerdings meldet Kyjiw bereits seit Wochen zunehmend heftige russische Drohnen- und Raketenangriffe. Der bislang schwerste Angriff seit Kriegsbeginn hatte sich demnach erst in der Nacht vom 3. auf den 4. Juli ereignet.

Damals hatte Russland nach ukrainischen Angaben 539 russische Drohnen und elf Raketen eingesetzt. Bei der Attacke wurden unter anderem in Kyjiw zahlreiche Menschen verletzt, es gab Schäden an Wohnhäusern.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wertete den neuerlichen russischen Großangriff als Beleg für die Notwendigkeit scharfer Sanktionen gegen Russland. Es brauche »beißende Sanktionen gegen das Öl, das Moskaus Kriegsmaschinerie seit über drei Jahren des Krieges mit Geld versorgt«, so der Präsident. Auch müsse es »Sekundärsanktionen gegen diejenigen« geben, »die dieses Öl kaufen und damit Morde sponsern.«

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Polen lässt Luftwaffe aufsteigen

Die heftigen Angriffe auf die grenznahe Region Volyn versetzten offenbar auch die polnische Flugabwehr in erhöhte Bereitschaft. Nach Angaben des polnischen Militärs wurde in der Nacht ein Alarmstart von Flugzeugen Polens und seiner Verbündeten ausgelöst. Dies geschehe, um die Sicherheit des polnischen Luftraums zu gewährleisten, teilt das Einsatzkommando der polnischen Streitkräfte mit.

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