Russland meldet großen Drohnenangriff aus der Ukraine

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Russland meldet einen großen Drohnenangriff der Ukraine – mit Auswirkungen auf den Flugverkehr der Moskauer Flughäfen. Die Luftabwehr habe in der Nacht 105 ukrainische Drohnen abgeschossen, berichtet die Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium.

Die Drohnen seien aus verschiedenen Richtungen auf Moskau zugesteuert, teilte Bürgermeister Sergej Sobjanin bereits in der Nacht zu Dienstag auf Telegram mit. Trümmer einer Drohne seien auf eine Autobahn gestürzt. Bislang gebe es aber keine Berichte über schwere Schäden oder Verletzte.

Unterdessen meldete auch die Ukraine einen russischen Drohnenangriff auf die Großstadt Charkiw. Ein Wohnhaus stehe in Flammen, teilte Bürgermeister Ihor Terechow auf Telegram mit. Zu möglichen Opfern gab es zunächst keine Informationen.

Die russischen Behörden meldeten auch Drohnenangriffe über den Gebieten Woronesch und Pensa. Auch von dort wurden zunächst weder Schäden noch Verletzte gemeldet.

Zeitweise Flughäfen außer Betrieb

Aus Sicherheitsgründen wurde der Flugverkehr auf den vier Moskauer Flughäfen Scheremetjewo, Domodedowo, Wnukowo und Schukowski vorübergehend eingestellt, wie die russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf die Luftfahrtbehörde Rosawiazija berichtete. Darüber hinaus wurde der Flugverkehr auch auf den Flughäfen in Kaluga (rund 200 Kilometer südwestlich von Moskau), Saratow (rund 850 km südöstlich von Moskau) und Wolgograd (rund 1000 Kilometer südöstlich von Moskau) zeitweise gestoppt.

Der Angriff kommt kurz vor einem historisch sensiblen Datum: Am 9. Mai begeht Russland den Tag des Sieges über Nazi-Deutschland vor 80 Jahren. Zu der Parade in Moskau werden viele ausländische Gäste erwartet, darunter der chinesische Staatschef Xi Jinping.

Kremlchef Wladimir Putin hatte rund um das Datum, das in Moskau mit einer Militärparade gefeiert wird, eine dreitägige Waffenruhe im Ukraine-Krieg angeordnet. Die Ukraine hält das allerdings für ein Täuschungsmanöver. Kiew fordert, dass die Waffen mindestens 30 Tage schweigen sollen als Einstieg in eine mögliche weitergehende Lösung zur Beendigung des russischen Angriffskriegs. Das wiederum lehnt Russland ab.

Die Ukraine wehrt sich seit mehr als drei Jahren gegen die russische Invasion. Dabei attackieren die Verteidiger immer wieder auch Ziele im Nachbarland. Die Opfer und Schäden ihrer Gegenangriffe stehen in keinem Verhältnis zu den verheerenden Folgen des russischen Angriffskriegs auf ukrainischer Seite.

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