»Remco steht für einen Anspruch. Er will nicht mitfahren – er will prägen«, sagte Teamchef Ralph Denk in der Mitteilung. »Remco bringt nicht nur außergewöhnliche sportliche Fähigkeiten mit, sondern auch eine bemerkenswerte Mentalität. Seine Zielstrebigkeit, seine Professionalität und sein unbedingter Wille zum Erfolg begeistern mich.«
Konflikt mit Lipowitz?
Zeitfahr-Weltmeister Evenepoel, der bei Olympia 2024 in Paris Gold im Straßenrennen und im Zeitfahren gewonnen hatte, kommt vom belgischen Team Soudal Quick-Step, wo er noch einen Vertrag bis Ende 2026 hat. Mehrere Medien berichteten zuletzt von einer Ablösesumme um die zwei Millionen Euro. Sieben Jahre fuhr Evenepoel für die belgische Mannschaft, hinter Ex-Sprinter Tom Boonen ist der zweiterfolgreichste Profi in der Geschichte des Teams. Soudal Quick-Step galt lange als Mannschaft, die auf Etappensiege und Sprinterfolge abzielt. Mit Rundfahrtalent Evenepoel sollte sich die Strategie bei der Tour de France ändern, der größte Erfolg, der Tour-Sieg, blieb aber aus.
Bei der abgelaufenen Frankreich-Rundfahrt hatte Evenepoel das erste Zeitfahren gewonnen, war dann aber während der 14. Etappe in den Pyrenäen entkräftet vom Rad gestiegen. Im Vorjahr war er bei der Tour Dritter geworden.
Evenepoel, Straßenweltmeister von 2022, könnte dem neuen deutschen Radstar Florian Lipowitz nun die Führung im Team streitig machen. Red Bull-Bora-hansgrohe steht im kommenden Jahr vor der Entscheidung, ob Evenepoel oder Lipowitz Kapitän bei der Tour de France sein soll – oder ob gar eine Doppelspitze denkbar ist.
Lipowitz war seinem künftigen Kollegen Evenepoel sowohl bei der Tour de France als schon bei der Dauphiné-Rundfahrt überlegen gewesen. »Wenn er tatsächlich kommen sollte, wäre auch ich glücklich. Wir könnten dann etwas Großartiges zusammen erreichen«, sagte Lipowitz vor etwas mehr als einer Woche nach seinem Tour-Triumph im Weißen Trikot des besten Nachwuchsprofis. Im Vorjahr hatte Evenepoel das Trikot noch gewonnen.