Der US-Präsident sagt nach dem Wahlsieg des Demokraten Zohran Mamdani, er wolle New York helfen. Ein israelischer Minister ruft New Yorker Juden zur Auswanderung auf.
6. November 2025, 1:26 Uhr Quelle: DIE ZEIT, AFP, Reuters, dpa, eca
US-Präsident Donald Trump hat sich nach dem Sieg des Demokraten Zohran Mamdani bei der Bürgermeisterwahl in New York enttäuscht über das Wahlergebnis gezeigt. Man habe in New York ein wenig an Autorität eingebüßt, sagte Trump bei einer Rede vor Wirtschaftsvertretern in Miami im Bundesstaat Florida. "Wir werden uns darum kümmern." Was er damit genau meinte, erklärte er nicht. Trump hatte jedoch damit gedroht, New York Bundesmittel zu streichen, sollte Mamdani die Wahl gewinnen.
Trump hat Mamdani wiederholt als Kommunisten bezeichnet. Darauf nahm er auch in seiner Rede in Miami erneut Bezug. Miami werde "bald Zufluchtsort für all jene, die vor dem Kommunismus in New York flüchten", sagte Trump. Mit Mamdani als Bürgermeister stehe die Stadt vor einem "wirtschaftlichen Albtraum". Gleichzeitig schloss Trump eine Zusammenarbeit mit Mamdani nicht aus: "Wir werden ihm helfen – vielleicht ein bisschen." Die US-Regierung wolle, dass New York erfolgreich sei.
Mamdani selbst beschreibt sich als demokratischen Sozialisten. Er versprach im Wahlkampf unter anderem eine Mietpreisbremse sowie kostenlose Busse und Kinderbetreuung. Finanzieren will er das mit höheren Steuern für Wohlhabende und Unternehmen.
Israelischer Minister empfiehlt New Yorker Juden die Auswanderung
Mamdanis Wahlsieg löste auch Reaktionen in Israel aus. Der für Diaspora-Fragen und den Kampf gegen Antisemitismus zuständige israelische Minister Amichai Chikli rief die jüdische Bevölkerung in New York zur Auswanderung nach Israel auf. "Die Stadt, die einst als Symbol für globale Freiheit stand, hat ihre Schlüssel einem Hamas-Anhänger übergeben", schrieb Chikli im Onlinedienst X.
Mamdani, der erste muslimische Bürgermeister in der Geschichte der Millionenmetropole, hatte Israel vorgeworfen, im Gazastreifen einen Völkermord an den Palästinensern zu verüben. Proisraelische Gruppen werfen ihm Einseitigkeit und Antisemitismus vor. Im Wahlkampf versuchte Mamdani, die Wogen zu glätten.
Der Oppositionspolitiker Avigdor Lieberman von der Partei Israel Beiteinu schrieb auf der Plattform X, dass New York "einen Rassisten, Populisten und bekennenden schiitischen Islamisten zum Bürgermeister gewählt" habe. Der rechtsextreme Sicherheitsminister Itamar Ben Gvir sagte: "Der Antisemitismus hat über den gesunden Menschenverstand gesiegt." Mamdani sei "ein Unterstützer der Hamas, ein Feind Israels und ein bekennender Antisemit".
Am Dienstag siegten die oppositionellen Demokraten nicht nur in New York. Auch in den US-Bundesstaaten New Jersey und Virginia gewannen sie bei Zwischenwahlen die Gouverneursposten. Die Erfolge gelten als erster großer Stimmungstest nach neun Monaten Trump-Regierung. Trump bezeichnete den Wahltag als "nicht gut" für seine Partei der Republikaner.

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